F# oder Gb? Welche Notationsweise präferieren Klavierspieler?

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pompous_comping

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Hallo zusammen,

schreibe gerade ein Leadsheet, das ein Pianist verwenden soll. Das Stück ist in F#-Dur bzw. Gb-Dur. Welche Notationsweise präferieren Pianisten? Lieber F# oder Gb?

Den Pianisten kann ich nicht fragen, denn das ist für ein Vorspiel an dem eine Freundin (Sängerin) mitmacht. Es wird irgendein Pianist gestellt, aber wer das ist, weiß ich nicht.
 
Ges-Dur ist angenehmer zu lesen.

LG, Mick
 
Ich glaube, das ist den meisten egal. Die, denen es nicht egal ist würden vermutlich sagen "kannst du es nicht nach F oder G transponieren?" ;-)
Ansonsten ist es einfach Geschmacksache. Ich finde Kreuze hübscher als bs. Manche verknüpfen auch Stimmungen oder sonstige Ausdrucksweisen mit den Vorzeichen. Für mich sind bs eher dunkel und warm, Kreuze heller und strahlender, aber auch das hat wohl keine allzugroße Wirkung auf die Interpretation...

EDIT: Ach Mick :lol:
 
als Amateur habe ich keine Ahnung, wie die Profis darüber denken. Ich fühle mich generell in b-Tonarten etwas wohler und bevorzuge deshalb die Schreibweise Gb. Keine Ahnung warum, aber bei den "verwechselbaren" tue ich mir auch auch bei dazugehörigen Harmonien/Akkorden (7,5,6,11 etc.) beim Spielen leichter, wenn sie als b-Tonarten geschrieben sind.
 
Es kommt auch darauf an, in welche Nebentonarten ein Stück ausweicht. Wenn die überwiegend im Quintenzirkel aufwärts liegen, ist Ges-Dur besser, ansonsten Fis-Dur.

LG, Mick

@Stilblüte: Ich kann Ges-Dur komischerweise etwas besser vom Blatt spielen als Fis-Dur. Keine Ahnung, warum das so ist. An meiner Erfahrung kann es nicht liegen, ich habe wesentlich mehr Stücke in Fis-Dur gespielt als in Ges-Dur.
 
Also mir liegen die # Tonarten immer mehr. Daher würde ich lieber F# dur haben wollen
 
@Ludwig interessant. Bei mir liegt das an zweierlei: Zum einen fallen mir immer wieder Stücke auf, die meiner "Einteilung" da entsprechen. Die Fis-Dur-Sonate von Beethoven z.B. oder Cis-Dur Präludium + Fuge von Bach aus dem 1. Band des WK. Kann natürlich auch alles Zufall sein...
Ansonsten ist für mich der Buchstabe i mit Gelb assoziiert, und damit Bestandteil der Notennamen in Kreuz-Tonarten. e ist eher ein Tannengrün, was offensichtlich weniger hell und brilliant ist als ein helles Gelb.
 
Danke für die Idee, Rolf - op. 10,5 ist ein Gegenbeispiel. Das müsste für mich in Fis-Dur statt Ges-Dur notiert sein. Also auf Deutsch - völlig wurst :-)
 
Ich weiß nicht, in welchem Programm du das Lead-Sheet erstellst und wie viele Seiten es sind. Aber lässt sich das nicht einfach per Knopfdruck transponieren? Du könntest beide Varianten drucken und dem Pianisten zur Wahl anbieten, er kann sich dann aussuchen, was er lieber hat.
 

Es kommt auch darauf an, in welche Nebentonarten ein Stück ausweicht. Wenn die überwiegend im Quintenzirkel aufwärts liegen, ist Ges-Dur besser, ansonsten Fis-Dur.
Ein weiteres Kriterium könnte die Komplexität der gewählten Harmonik sein. Beschränkt sich diese auf die Grundfunktionen und auf überwiegend leitereigenes Tonmaterial, werden im Notentext entsprechend wenige zusätzliche Versetzungszeichen auftauchen, die die Lesbarkeit erschweren könnten. Dann ist es im Prinzip gleichgültig, welche der Tonarten mit sechs Vorzeichen vorgegeben ist.

Es wird irgendein Pianist gestellt, aber wer das ist, weiß ich nicht.
Professionelle Spieler dürften grundsätzlich auf allen zwölf Tonstufen zurechtkommen - das gehört zum Handwerkszeug dazu. Da die Vorbereitungszeit offensichtlich sehr knapp bemessen ist, sollte allerdings im oben beschriebenen Sinne der Notentext möglichst gut überschaubar gehalten werden. Gerade das Vorgeben von Doppel-Bs und/oder Doppelkreuzen macht das Notenbild schnell unübersichtlich.

Ich glaube, das ist den meisten egal. Die, denen es nicht egal ist würden vermutlich sagen "kannst du es nicht nach F oder G transponieren?"
Spielern transponierender Blasinstrumente wäre das nicht ganz so egal. Ein Altsaxophonist (Es-Stimmung) hätte lieber seine Stimme in Es-Dur als in Dis-Dur vorliegen... - aber das spielt hier ja keine Rolle.

LG von Rheinkultur
 
Ich weiß nicht, in welchem Programm du das Lead-Sheet erstellst und wie viele Seiten es sind. Aber lässt sich das nicht einfach per Knopfdruck transponieren? Du könntest beide Varianten drucken und dem Pianisten zur Wahl anbieten, er kann sich dann aussuchen, was er lieber hat.
Damit wäre man auf der sicheren Seite - wobei es sich eher um eine enharmonische Verwechslung des Tonmaterials als um eine Transposition handelt. Das gewünschte Resultat ist per Knopfdruck erzielbar, wenn der Satz um eine verminderte Sekunde transponiert wird: Von Fis nach Ges aufwärts und von Ges nach Fis abwärts. Bei komplexerer Harmonik kann es allerdings erforderlich werden, Einzeltöne nach erfolgter Transposition enharmonisch zu verwechseln - also den Satz nachbearbeiten zu müssen, wobei die Programme Wahlmöglichkeiten zwischen Präferenzen für B- oder für Kreuztonarten anbieten.

LG von Rheinkultur
 
@Ludwig interessant. Bei mir liegt das an zweierlei: Zum einen fallen mir immer wieder Stücke auf, die meiner "Einteilung" da entsprechen. Die Fis-Dur-Sonate von Beethoven z.B. oder Cis-Dur Präludium + Fuge von Bach aus dem 1. Band des WK. Kann natürlich auch alles Zufall sein...
Ansonsten ist für mich der Buchstabe i mit Gelb assoziiert, und damit Bestandteil der Notennamen in Kreuz-Tonarten. e ist eher ein Tannengrün, was offensichtlich weniger hell und brilliant ist als ein helles Gelb.
Ich empfinde ja B-Dur als eher Braun. Das Cis Dur Präludium ist ein schönes Beispiel. Es strahlt ganz hell (obwohl gerade ja der Anfang genauso gut in Des-Dur zu notieren gewesen wäre) - ähnlich das in Fis Dur. Vielleicht hat das damit zu tun, dass das Fis am weitesten vom C entfernt ist?
 
Sicherlich auch eine Frage der Gewohnheit. Zum Beispiel ist für mich ein b/ais eher ein b als ein ais. das liegt sicherlich daran, was man häufiger im Notentext ließt.
Trotzdem glaube ich auch an einen gewissen Tonartencharakter. Besonders Komponisten wie Wagner haben eben diesen für sich definiert. Da wäre Fis-Dur etwas strahlend, glänzendes. Berlioz erwähnt sogar, dass für ihn Ges-Dur weniger glänzend und deutlich zärtlicher wirkt.

Mit den besten Grüßen
Herr Toteninsel
 

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