Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Jung an Tuberkulose gestorben, Klavierkonzert komponiert, Bruder mit gleichem Namen - das klingt einfacher zu finden als es ist... Alles was mein Kopf an jung verstorbenen Komponisten ausgespuckt hat war leider nicht hilfreich, nachdem ich ihre Todesursachen oder ihr potentielles Klavierkonzert gegoogelt habe:

Schubert: Da fehlt mir schon ohne Google-Suche das Klavierkonzert, und Tuberkulose wars da wohl auch nicht.

Pergolesi: Mit 26 gestorben, laut Google sogar an Tuberkulose, hat aber keine Klavierstücke geschrieben.

Norbert Burgmüller: Mit 24 gestorben, musikalische Familie, hat auch ein Klavierkonzert geschrieben - ist aber leider ertrunken.

Stanchinsky: Hat zwar „viel“ Klaviermusik geschrieben, ist mit 26 aber ebenfalls ertrunken...

Reubke: Auch nur 24 geworden und auch tatsächlich an Tuberkulose gestorben, aber es fehlt das Klavierkonzert.

Lili Boulanger: Als Frau ists unwahrscheinlich, dass sie einen Bruder mit gleichem Namen hatte. Und sie ist mit 25 an einem langjährigen schweren Darmleiden gestorben…

Lekeu: Mit 24 gestorben, aber leider an Typhus...

Das ist doch zum Mäusemelken, dass sowas einfach klingendes mit so vielen Tipps nicht zu finden ist. Grrrrr. :blöd:

Boah ne, solche morbiden Beiträge ziehen mich voll runter:009::cry2:
 
@pianochris66

Chris, ich bau Dich wieder auf, guck hier: ( Ich machs als Zitat, weil hab keinen Plan und noch gar nix gefunden ) :


mhh :-(
 
Da fällt mir noch der Louis Schunke ein. War er es evtl. ?

Nein, der war es auch nicht und auch sonst keiner der bisher Genannten.

Einer der vielen bisher Genannten schrieb jedoch eine Trauerhymne zum Tode unseres Komponisten (die sich allerdings nicht in den Werklisten bei Tante Wiki findet).

Wo wir gerade bei der Beerdigung sind, so waren dort auch seine beiden wichtigen Lehrer anwesend. Einer von ihnen soll ihn mit den Worten "Da begraben wir nun unseren P" verabschiedet haben, wobei P der Name eines anderen großen Komponisten ist.
 
( Natürlich ist das nur ein Vorschlag. Trotzdem möchte ich erläutern, was ich in #4985 hingeschrieben habe : )

War etwas knifflig, daher ein paar Sachen, die mir unterwegs begegnet sind:

Zunächst hab ich ein paar Anekdoten durchgeguckt, war aber nix.

https://archive.org/stream/anecdotesofgreat00gateuoft/anecdotesofgreat00gateuoft_djvu.txt

Dann schaute ich große Bereiche dieser m.E. sehr schönen page durch:

https://musicalics.com/de

Die ist eigtl. Sehr schön, aber bei dem Umfang kann man schon „Irving BEILIN“ verzeihen, oder andere Kleinigkeiten.

Ok: Jetzt spätestens habe ich diese Liste angefertigt, es erforderte etwas Recherche, gemäß den Tips von Kalivoda:

Schuncke KoL: Reicha ? ( oder andere...)
Fils KoL: Meck + sein Vater
Mielck KoL: Ehrlich, Radecke, Bruch
Rott : KoL: Krenn
Goldberg : KoL: Freislich, dann Bach
Boccherini KoL: Constanzi
Lekeu KoL: Franck, D'Indy
Reubke: KoL: Liszt
Stanchinsky: KoL: Lhevinne, Gretchaninov, Igumnov, Tanejew, Schiliajew
N. Burgmüller: KoL: Spohr, Hauptmann
Pergolesi: KoL: Greco, Durante
Schubert: KoL: Rusicka, Salieri
Mendelssohn: KoL: Zelter, Berger, Henning
deArriaga: KoL: Fetis
Tausig : KoL: Liszt
Filtsch: KoL: Wieck, Chopin / Liszt
Dobrzynski: KoL: Elsner
Schulhoff: KoL: Reger
Vorisek: KoL: Tomasek / Hummel
Zarebski: KoL: Krenn / Liszt
Chopin: KoL: Zywny / Würfel, Komp.: Elsner

Die ist wichtig, denn dort kann man mehrfache ( Kompositions- ) Lehrer entnehmen.

Diese waren namentlich: Krenn, Liszt und Elsner.

Jetzt begann ein sehr unangenehmer Abgleich, etwa mit Listen wie dieser ( C – F ist nur Beispiel ) :

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_music_students_by_teacher:_C_to_F

Denn man musste prüfen, ob z.B. nicht Salieri evtl. noch einen ZWEITEN Schüler aus meiner Namensliste oben haben könnte, und wenn das geschehen wäre, wäre auch z.B. Salieri sehr genau zu prüfen gewesen, z.B.

Aber das brauchte ich nicht, zum Glück.

Dann tat ich folgendes:

Aufgrund von unser aller Vorlieben für Harmonien der ROMANTIK verordnete ich den Gesuchten jung (an TB) verstorbenen Komponisten mit dem „Halb“bruder gleichen Namens und dem großbesetzten Kammerwerk in dieser Liste,

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Romantic-era_composers

und würde dann, bei Erfolg gegenprüfen, ob er einen der 3 „Doppel- oder Mehrfachlehrer der Personen aus meiner Liste“, Liszt, Krenn oder Elsner als Lehrer haben könnte, als Lehrer zumal, wo bei WP in einer normalen Liste der gesuchte Schüler evtl. nicht aufgetaucht war. Ich checkte Krogulski:

Gegenprüfung per WP ergab:

https://en.wikipedia.org/wiki/J%C3%B3zef_W%C5%82adys%C5%82aw_Krogulski

LG, Olli!!
 
@Revenge
Du hast ja richtige Ermittlungsarbeit geleistet. Arbeitest du als Kommissar bei der Polizei?
 
Richtig, das gesuchte Werk ist das Oktett d-moll op. 6 von Józef Władysław Krogulski, welches er im Alter von 17 Jahren schrieb:



Die Trauerhymne zum Tode Krogulskis schrieb übrigens Dobrzyński. Es war Karol Kurpiński, der am Grabe sagte: "Da begraben wir nun unseren Palestrina".

Das eingangs erwähnte Klavierkonzert ist sein erstes in Es-Dur, übrigens auch dieses in jungen Jahren (15J) komponiert:



Krogulski debutierte als 10-Jähriger mit Hummels Konzert in a-moll op. 85.

Ich finde Chopins polnisches Umfeld durchaus spannend...

@Revenge, Du bist wieder dran.
 
Ok, für heute was leichtes:

Es geht um das, was man eine Paraphrase nennen könnte.

Derjenige, der sie erstellt hat, legte ein Werk eines anderen Komponisten für Klavier und Gesang zu Grunde, wie es ja oft vorkommt.

Der Paraphrasenmann ist relativ unbekannt, der andere relativ bekannt.

Vom Thema geht es um ein Mädchen, das unsinnige, und für andere lebensgefährliche Aktionen vollführt.

Gesucht wird nat.: Werke und Komponistennamen.
 
Zu den textlichen Elementen des grundlegenden Werkes:

Wie es bei vielen Gesangswerken der Fall ist, so liegt auch hier älteres, vielleicht uraltes, Gedankengut vor, welches von einigen dt. Schriftstellern angesprochen und verarbeitet wurde.

Einer dieser Schriftsteller wurde in einer Stadt geboren, die – und deren Bewohner – von Kölnern manchmal etwas abschätzig beurteilt wird / werden ( und umgekehrt ).

:blume:Das Mädchen ist wunderschön, und weder brünett, noch z.B. rothaarig! :blume::-D
 

Ist denn die Paraphrase für Klavier oder für andere Instrumente geschrieben? Es gibt da so einige...
 
Ok, Du hast meine Frage nicht verstanden, woraus ich schließe, dass meine Lösung wohl nicht die passende war. Leider habe ich im Moment keine Tonausgabe am Rechner, was die Prüfung der Lösungen schwierig macht.
 
hmm. Da rolf und Musikanna es m.E. schon wissen, sich aber zurückhalten, möchte ich nochmal auf die GRUNDLAGEN zurückkommen:

Ich erwähnte oben, der Paraphrasenmann ist rel. unbekannt, er ist nicht in der engl. und Dt. Wikipedia.

Der Schriftsteller müsste klar sein.

Die Paraphrase, hatte ich erwähnt, "könnte" man als Paraphrase bezeichnen ( schließlich heißt sie ja auch so ), aber der "gewichtige Punkt" wäre natürlich der Schwierigkeitsgrad, im Vgl. zu Liszt-Bearbeitungen dieser oder anderer Grundlage.

Wenn wir die grundlegenden Informationsmittel zum Notensuchen im Internet verwenden würden, würden wir das gesuchte Werk sofort entdecken, fürchte ich. ;-)

LG, Olli
 
Ok, dann habe ich wohl auch die Lösung (op. 17, gelle?). Wenn man in der Röhre danach sucht, findet man die nur in der Orchesterversion, weshalb ich sie nach meiner ersten Frage zunächst ausgeschlossen hatte.
 
Ja, genau! :super:Josef Nesvadba's knuffige, mittelschwere Loreley-Paraphrase, basierend auf Silcher's Version, die auf Heine's Text basiert!

http://ks.imslp.info/files/imglnks/...iedrich_Silcher,_Heinrich_Heine_-_Loreley.pdf

http://ks.imslp.info/files/imglnks/usimg/1/1a/IMSLP75832-PMLP152578-NESVADBA.pdf

( Hab die Noten selbst auch als Original ( nicht aus IMSLP "Silcher" , dann "Bearbeitungen" usw. ), ist aber schon voll fledderig, glaub ich. ( Liegt irgendwo hier herum ).

Und damit gebe ich gern zurück an @Kalivoda , und wir freuen uns auf ein spannendes neues Rätsel!:super:

LG, Olli!!
 

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