Eine Frage zum legato spielen

  • Ersteller des Themas Uwe_Munich
  • Erstellungsdatum

Uwe_Munich

Uwe_Munich

Dabei seit
5. Sep. 2008
Beiträge
63
Reaktionen
0
Hallo,

ich habe mal eine Frage zum legato spielen.
Ich habe vor knapp 4 Monaten mit 43 Jahren mit dem Klavierspielen angefangen, meine KL ist gerade in Georgien (ich hoffe sie kommt heil zurück) und jetzt übe ich alleine vor mich hin.
Sollten beim legato spielen alle Finger auf den Tasten liegen? Das fällt mir nämlich schwer und ich bin mir jetzt unsicher wie das richtig ist.

Gruß

Uwe
 
Hallo Uwe,

entscheidend ist wohl eher, dass klanglich eine dichte Verbindung entsteht, eben ein Legato. Das müsstest Du mit dem Ohr kontrollieren.

Der Abstand zur Taste wirkt sich ja eher auf die Ausholbewegung und den Schwung des Fingers aus, also auf Lautstärke und Klang. Wenn es also ein lautes Legato sein soll, kann etwas Abstand zur Taste durchaus sinnvoll sein.

Andererseits verringert sich bei großem Abstand natürlich die Treffsicherheit und auch möglicherweise die Kontrolle über die Verbindung zwischen den Tönen.

Die Frage ist wahrscheinlich weniger "was ist richtig?" , sondern "was willst du hören?".

Schöne Grüße
Axel
 
Hallo Axel,

danke für die Antwort.

Meine grundsätzliche Frage ist, ob in der Regel alle Finger, die gerade keine Taste drücken, nach Möglichkeit auf den Tasten liegen sollten. Das fällt mir nämlich zur Zeit wirklich schwer, da selbige in der Regel doch relativ weit von der Tasatur entfernt simd (wenn ich z.B. mit dem Ringfinger eine Taste drücke heben die anderen Finger ordentlich ab). Ich frage mich on ich trainieren sollte, dass die anderen Finger locker auf den Tasten liegen.

Danke und Gruß

Uwe
 
Bei mir liegen die Finger nicht bewusst auf den Tasten, bei Tonleitern, wo z.B. eine zeitlang nur 123 spielen ist es wohl schwer bzw. unmöglich, 4 und 5 auf den Tasten liegen zu haben, es ist aber da z.B. auch nicht nötig, da man nur mit 123 legato spielt, bis 4 und 5 zum Einsatz kommen.

Letztendlich ist das eigentliche Problem aber wohl das von dir erwähnte Abheben, da zum einen die Bewegungen selber und auch das weite Wegführen der Finger von den Tasten das Timing und die Genauigkeit beeinflussen können, weil bei höheren Geschwindigkeiten die Finger nicht schnell genug wieder auf den Tasten landen können. Und gegen dieses "Abheben", also starke unkontrollierte Bewegungen der Nebenfinger kann (und sollte, denke ich) man etwas tun, nämlich das Trainieren der unabhängigen Kontrolle der Finger. Vielleicht hilft dir da mein Blogeintrag zum Thema Fingerunabhänigkeit entwickeln etwas weiter.
 
killmymatrix,

vielen Dank, das hilft mir weiter. Ich werde mal probieren die Unabhängigkeit der Finger zu trainieren.

Gruß

Uwe
 
Eine Übung für diese Aufgabe:

An jedem Tisch oder sonstiger fester Oberfläche: Hände flach hinlegen, Finger so heranziehen, daß ein schöner Bogen unter ihnen entsteht und die Fingerkuppen nach unten zeigen. Handgelenke ein bischen anspannen, bis die Hand "steht", also nur noch die Fingerkuppen auf dem Tisch sind und der Handrücken halbwegs waagerecht ist. Das Gewicht des Unterarms liegt jetzt komplett auf den Fingerkuppen und die Knöchel an der Handwurzel sind jeweils die höchsten Punkte, wenn man von der Fingerspitze zum Handgelenk geht.

Jetzt die Daumen anheben und dann geht es los: Nacheinander mit jedem Finger auf die Unterlage tippen und liegen lassen, als ob du c-d-e-f-g-f-e-d-c (das wäre die rechte Hand) spielen würdest. Die Hand bleibt dabei mehr oder weniger gerade Je ruhiger die Unterarme dabei sind, desto besser aber zu anfang wird das ziemlich unmöglich sein. Wenn es zu schwer ist, kannst du die Unterarme etwas leichter machen.

Der Ringfinger wird am schwersten zu bewegen sein, dann der Mittelfinger, dann der kleine Finger. Das liegt daran, wie die Finger mit Sehnen untereinander verbunden sind.

Eine andere recht kuriose Übung könnte auch helfen und ist auf jeden Fall recht spektakulär, wenn du sie mit beiden Händen gleichzeitig schaffts:

Die Fingerspitze des Zeigefingers einer Hand auf das obere Gelenk des Daumens stellen. Nun die Fingerspitze des Mittelfingers auf das obere Gelenk des Zeigefingers (der so bleibt wie er ist!). Dann Ringfinger auf Mittelfinger, dann kleiner Finger auf Ringfinger. Du wirst höchstwahrscheinlich die andere Hand benötigen, um das hinzubekommen. Diese Übung dehnt die Sehnen (und hält dazu an, die Fingernägel kurz zu halten :D ).
 
Eine Übung für diese Aufgabe:

An jedem Tisch oder sonstiger fester Oberfläche: Hände flach hinlegen, Finger so heranziehen, daß ein schöner Bogen unter ihnen entsteht und die Fingerkuppen nach unten zeigen. Handgelenke ein bischen anspannen, bis die Hand "steht", also nur noch die Fingerkuppen auf dem Tisch sind und der Handrücken halbwegs waagerecht ist. Das Gewicht des Unterarms liegt jetzt komplett auf den Fingerkuppen und die Knöchel an der Handwurzel sind jeweils die höchsten Punkte, wenn man von der Fingerspitze zum Handgelenk geht.

Jetzt die Daumen anheben und dann geht es los: Nacheinander mit jedem Finger auf die Unterlage tippen und liegen lassen, als ob du c-d-e-f-g-f-e-d-c (das wäre die rechte Hand) spielen würdest. Die Hand bleibt dabei mehr oder weniger gerade Je ruhiger die Unterarme dabei sind, desto besser aber zu anfang wird das ziemlich unmöglich sein. Wenn es zu schwer ist, kannst du die Unterarme etwas leichter machen.

Der Ringfinger wird am schwersten zu bewegen sein, dann der Mittelfinger, dann der kleine Finger. Das liegt daran, wie die Finger mit Sehnen untereinander verbunden sind.


Okay, kann man machen. Ich möchte nun noch meine Variante dieser Übung beschreiben. Alles genau wie oben beschrieben, aber

Das Gewicht des Unterarms liegt jetzt komplett auf den Fingerkuppen

ersetzen durch

Der Unterarm wird in der Schwebe gehalten und fühlt sich ganz leicht an.

Jetzt die Daumen anheben und dann geht es los: Nacheinander mit jedem Finger auf die Unterlage tippen und liegen lassen,

Die Finger nicht vom Tisch heben, sondern nur den Druck vom (Ober-)Arm auf den jeweiligen Finger leiten. (nur ein ganz leichter Druck, ja nicht das volle Armgewicht auf den armen Finger draufhängen! :) ) Das Handgelenk geht dabei seitlich ein winziges bißchen mit, was dazu beiträgt, daß die "Kraftlinie" vom Arm bis zum belasteten Finger gerade ist.

Wenn man die Übung so macht, wird man fast garnichts sehen außer einer leichten Schaukelbewegung der Hand beim Auf- und Abwärtsspielen. Aber die geringen Gewichtsverlagerungen reichen aus, um die Töne nacheinander gut kontrolliert zum Klingen zu bringen (anschlagen wäre der falsche Ausdruck dafür).

Auf der anderen Seite ist es natürlich auch nicht verboten, die Finger zu bewegen. Unbedingt notwendig ist es aber nicht.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

ich habe mal eine Frage zum legato spielen.
Ich habe vor knapp 4 Monaten mit 43 Jahren mit dem Klavierspielen angefangen, meine KL ist gerade in Georgien (ich hoffe sie kommt heil zurück) und jetzt übe ich alleine vor mich hin.
Sollten beim legato spielen alle Finger auf den Tasten liegen? Das fällt mir nämlich schwer und ich bin mir jetzt unsicher wie das richtig ist.

Gruß

Uwe
Hallo Uwe_munich,

schön, dass Du angefangen hast im nicht mehr ganz jungen Alter! Das geht, Du wirst sehen, lass Dich nicht verdrießen.

Du hast von den fortgeschrittenen Spielern hier ja schon Tipps bekommen, ich habe mich gefragt, ob Du die Finger hochziehst, hast Du vielleicht Angst, dass die Töne schon kommen, wenn es noch zu früh ist? Also, wenn Du die Finger auflegst, dass es dann einen Klastereffekt gibt?
Und wenn, es ist doch erstmal gar nicht schlimm! Ich glaube es ist vor allem wichtig, die Hand nicht zu sehr anzuspannen, nicht mehr als nötig. Und erstmal ein bissl schmieren darf es doch ruhig erstmal. Ich denk, unter Spannung in der Hand kommt man nicht zu einem guten Legatospiel.
Wie gesagt, nur eine Vermutung, ich weiß nicht, ob das dein Problem ist.
Aber vielleicht hilft es Dir weiter.

LG und viiiieeel Spaß beim Klavierspielen:D

violapiano
 

Zurück
Top Bottom