Eine Betroffene zum Thema Klavier vs. Keyboard

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19. Jan. 2011
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Wie einige sicher wissen, unterrichte ich nebenbei ein paar kleine Schüler. Eine Zweitklässlerin spielt nun seit drei Jahren auf einem Keyboard und hatte über Weihnachten Gelegenheit, auf dem verstimmten Bechstein ihrer Großeltern zu spielen. Dass es Zeit wird für ein richtiges Klavier, ist fast allen klar, und ich wollte euch die selbstverfassten Argumente meiner Schülerin nicht vorenthalten ;-)

Argumente.jpg

PS: Die Bedenken ganz unten kommen von einem Elternteil und müssen noch entkräftet werden, die Luft in diesem Null-Energie-Haus ist aber tatsächlich sehr trocken.... :-(
 
Ja, "Null-Energie-Häuser" und ähnliche Experimentalbauten sind ein Argument für ein Digitalpiano. Ein Klavier überlebt das garantiert nicht.
 
Also bei mir Zuhause ist die Luft auch zu trocken, und ich hänge einfach in meinem Zimmer im Winter, Herbst und Frühjahr nasse Handtücher über die Heizung und lüfte im Sommer einfach etwas mehr (bzw. an trockenen Sommertagen lege ich schwarze nasse T-shirts auf die Fensterbank, die natürlich vom gewissenhaften Üben von Chopinetüden so triefend nass geworden sind :coolguy:), et voila, meine Luftfeuchtigkeit (ich korrigiere, die Luftfeuchtigkeit meines Zimmers) ist immer zwischen 40 % und 60 %. Das sollte ja auch in einem Nullenergiehaus funtkionieren.

P.S. Nun aber Spaß beiseite, 1.) Das was da oben steht stimmt wirklich, und 2.) Die lieben Eltern investieren doch in Unterricht? Und zwar in Klavierunterricht? Dann sollte man ihnen vielleicht klarmachen, dass ein Keyboard mit einem Klavier soviel zu tun hat, wie Computertippen mit Kalligraphie, und man es somit auf einem Keyboard auch nicht erlernen kann, und sie damit ihr Geld zum Fenster rauswerfen.

P.P.S. Der Vergleich gefällt mir ehrlich gesagt ganz gut. Wenn mich mal wieder jemand fragt, warum man ein Klavier braucht um Klavier zu üben, und es nicht einfach ein Keyboard tut, antworte ich "Warum braucht man zum erlernen von Kalligraphie einen Füller? Tuts da nicht auch ne Schreibmaschine?"
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach den ersten Monaten mit DC würde ich auch zu einem solchen raten.
Wir haben kein Null-Energie-Haus, sondern ein Haus mit Dämmung, was vor allem im Winter zu Lufttrockenheit führt (30%).
 
Sehr rührend die Liste. Ich drücke die Daumen, dass ihre Eltern ihr ein richtiges Klavier kaufen, auf dem sie sich musikalisch weiterentwickeln kann! Ich habe es nur ein halbes Jahr ausgehalten, auf einem Keyboard zu spielen.
 
Der Venta LW 45 schlägt bei ganzjährigem Einsatz auf höchster Stufe 3 mit ca 15 Euro zu Buche.
Meine beiden laufen mit Hygrostaten der Fa Galltec ungefähr 6 Monate für einige Stunden auf Stufe 1, wenihe Stunden auf 2 und auf Stufe 3 nur beim Lüften.
Trotz Fußbodenheizung liegt die Luftfeuchtigkeit damit zwischen 40 und 50 % bei einer Außentemperatur von -5 Grad.

Hoffentlich lassen sich die Eltern überzeugen und das liebenswerte Mädchen bekommt bald ihr Klavier!
 

Alle Energie, die man in den Venta in der Heizperiode steckt wird voll genutzt und geht nicht verloren. Kostenmäßig entsteht nur eine relativ kleine Differenz zu den meistens billigeren Heizukosten/pro Energieeinheit. Die elektrische Energie wird nämlich mit zur Wasserverdunstung genutzt.
Teuer ist es Wasser zu verdampfen, auch mit nassen Handtüchern.
Die meiste Energie muß also in jedem Fall die Raumheizung aufbringen. Nur man kann es nicht so toll ablesen wie einen laufenden Stromzähler.
Auch die elektrische Energie von Fernseher, Standby-Geräte usw geht im Winter nicht verloren und erzeugt keine wesentlichen zusätzlichen Kosten, außerhalb der Heizperiode natürlich schon.

Aber ich weiß, ich rede hier gegen Wände.;-)

Gruß
Manfred
 
Wir haben kein Null-Energie-Haus, sondern ein Haus mit Dämmung, was vor allem im Winter zu Lufttrockenheit führt (30%).

Habt ihr vielleicht eine Belüftungsanlage? Gute Dämmung an sich führt eigentlich eher zu einer höheren Luftfeuchtigkeit, weil diese nur durch den Lüftungsvorgang entweichen kann. U.a. deshalb haben heutzutage Häuser hoher Dämmstufe automatische Belüftungssysteme, damit es nicht zu Schimmelbildung aufgrund zu geringen Luftaustauschs führt.
 
Mhhhhh......

Seit Beginn dieses Fadens treibt sich eine Frage in meinem Kopf rum.

Ist der Vorbehalt (intensives Energiesparen und die Folgen) gegenüber einem Klavier für' Kind nicht befremdend?
 
Du solltest an heißen Sommertagen für einige junge Damen Privatkonzerte geben. Sie werden, je nach aktuellem Gemütszustand, entweder in Panik flüchten oder vehement über Dich herfallen.

Da fällt mir eine Anekdote aus Prokofievs "Autobiographie" ein. Ich hoffe, dass ich sie nun richtig wiedergebe, habe das Buch nicht da.

Er war scheinbar in den USA und hat ein Konzert mit einem seiner Klavierkonzerte gegeben (ich glaube es war das 2. oder das 3.) und wurde von dem amerikanischen Liftboy für einen Boxer gehalten, der seine (Prokofievs) nach eigener Aussage vom Klavierspielen so muskulösen Arme berührte und erfürchtig konstatierte: "...Arme wie Stahl...". Aber ich spiele ja nun nicht so viel Prokofiev :lol:.
 

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