Durchgefallen (D-Prüfung)

Selten genug, dass man das findet. Man setzt Orgelschüler in den Hauptgottesdienst, die dann schön in Grundakkorden alles begleiten und gnadenlos durchbinden, ganz wunderbar... und wenn die Leute unter Schnappatmung hinterherhächeln, wird eben die 5fache Mixtur eingeworfen...
Da betet man wirklich: das er die 3 Pedaltasten immer findet..;-) daher wohl auch der Begriff "Ver-treter"...:-)
 
Richtige Choralbegleitung setzt halt eine gewisse Routine und Praxis voraus. Kämpft der Schüler noch damit, die richtigen Töne und Pedaltasten zu erwischen, wird's halt schwierig bis unbefriedigend, was das klangliche Ergebnis betrifft.

Abgesehen davon, gibt es auch heute zwar seltener, aber dennoch vereinzelt die Praxis (wie vor mehr als 50 Jahren üblich), fast alles bei der Choralbegleitung zu binden. Ich denke, dass man mit einem völligen Legatospiel halt keine Gemeinde richtig führen kann.

Johannes
 
Vielen Dank für Eure Beiträge! Axel, wenn Du guckst, mit welcher Frage ich diesen Thread hier begonnen habe, siehst Du, dass ich nicht nach der Methodik gefragt habe.

Stimmt. Habe das nachgelesen. Du hattest gefragt, wer auch schon mal durch eine Prüfung gefallen ist. Und eigentlich hattest du auch bei den Fingersätzen nicht wirklich nach unserer Meinung gefragt. Sorry, dass wir da mit ungebetenen Ratschlägen um uns geworfen haben. Man sollte einfach genau lesen.
Also, wenn du es wissen willst: Ich bin im ersten Anlauf als Schüler mal in Chorleitung in der C-Prüfung durchgefallen, schlicht mangels Erfahrung und Routine.
 
Wenn wir schon beim Thema "Fingersätze" bei der Choralbegleitung sind:

Das skurrilste Erlebnis in diesem Zusammenhang war der Besuch einer Kirche an einem Urlaubsort in Salzburg:

Eine Konzertfach-Organistin, die an diesem Tag die Abendmesse spielen sollte, war dabei, sich bei der Sanctus-Strophe der Schubert-Messe (GL 711/5) für so gut wie jede Note einen Fingersatz (!) einzutragen.

Da muss ich insbesondere an P. Planyavsky seinerseitigen Ausspruch denken: "Ein (reiner) Konzertorganist ist wie ein Chemiker in einer Apotheke".

Johannes

Ich stimme ja grundsätzlich zu, dass ein guter Konzertorganist nicht Garant für eine anständige Gemeindebegleitung ist. Aber selbst wer nicht genial improvisiert: Jemand, der Hauptfach Orgel studiert hat, kann doch so was vom Blatt spielen. Abgesehen davon wird doch jeder Orgelschüler von seinem Lehrer schon mal zu Vertretungen geschickt, da sammelt man doch automatisch Erfahrungen. Ich glaube nicht, dass ich von der Dame ein Konzert hören möchte.
 
Viel entscheidender als (richtige) Fingersätze ist die richtige Akzentuierung und Führung des Gemeinde-Gesanges bei der Choralbegleitung: Dies insbesondere, als dies stets in Abhängigkeit vom gesungenen Text zu erfolgen hat. Eine 2. Liedstrophe ist daher stets anders als die 1. Liedstrophe zu begleiten.

Also ich sehe das nicht ganz genauso, aber ähnlich. Klar die Strophen sollten variabel gestaltet werden. Allerdings gibt es durchaus nicht wenige, die vor lauter Variababilität die Grundidee des Gemeindegesangs vergessen. Das bisher schlimmste was ich erlebt habe (neben furchtbaren Vertretungen): seineszeichens ein A-Kantor begleitet die Choräle sehr "schön umspielt" - klar: der kann was. Die Gemeinde verliert allerdings durch seine Koloraturen irgendwie völlig den Halt im Choral und weiß nicht mehr wo sie eigentlich gerade ist. Es singen letztendlich ein paar wenige.

Ich bin auch nicht der Meinung, dass die 2. Strophe anders sein muss als die erste. Denn gerade bei unbekannteren Liedern (und das sind mittlerweile oft leider alle die über die engen Klassiker hinaus gehen) bekommt die Gemeinde oft mit gerade der 2. Strophe ihre Probleme. Denn: sie ist die erste die ohne Noten abgedruckt ist. Ab Strophe 3 ist die Gemeinde dann sicherer, da ist meines Erachtens mehr drin. Ansonsten sollte Strophe 2 noch deutlich und schlicht dafür aber lieber gut artikuliert bleiben. Aber das führt vielleicht alles zu einem neuen Thread Choralbegleitung?
 
Die Frage muss lauten: Warum überhaupt dieses Choralgesinge? Gibt es außer ein paar Omas und ein paar "altersunabhängig 55jährigen" Hausfrauen, die sonst beim sonntäglichen Gemeindekaffee schwerhörigen Omas den trockenen Kuchen und den abgestandenen Kaffee aus der Groß-Thermoskanne servieren, IRGENDjemandem, dem "Choräle singen" was bedeutet oder gar Spaß macht? Wozu der ganze Aufwand? Das sind doch alles überholte Traditionen; Zöpfe die abgeschnitten gehören (aber BITTE nicht ersetzt durch "Christenpop"! Uaaah! Schauder!).
 
Die Frage muss lauten: Warum überhaupt dieses Choralgesinge?

Leben und leben lassen! Wer gerne Choräle singt muss Dich nicht vorher fragen.

Als ich Student war, bin ich u.a. zum singen in die Kirche gegangen. Ok, dazu kam noch ein Pfarrer, dem ich gerne zugehört habe, der hatte halt wirklich was zu sagen. Ausgetreten aus dem Club bin ich trotzdem.
 
... habe mittlerweile einen neuen Thread zum Thema "Choralbegleitung" eröffnet, damit diese Diskussion nicht völlig offtopic weitergeht.
 
Die Frage muss lauten: Warum überhaupt dieses Choralgesinge? Gibt es außer ein paar Omas und ein paar "altersunabhängig 55jährigen" Hausfrauen, die sonst beim sonntäglichen Gemeindekaffee schwerhörigen Omas den trockenen Kuchen und den abgestandenen Kaffee aus der Groß-Thermoskanne servieren, IRGENDjemandem, dem "Choräle singen" was bedeutet oder gar Spaß macht? Wozu der ganze Aufwand? Das sind doch alles überholte Traditionen; Zöpfe die abgeschnitten gehören (aber BITTE nicht ersetzt durch "Christenpop"! Uaaah! Schauder!).


Hasenbein, geh mal raus aus deiner Filterblase, es gibt schon noch gut besuchte Gottesdienste, in denen die Leute kräftig mitsingen – und sogar Menschen (Frauen UND Männer) unter 50. Dass man im 21. Jahrhundert immer noch das Klischee von der „Hausfrau“ bedient, sagt viel über die aus, die es verwenden...
 
Die Frage muss lauten: Warum überhaupt dieses Choralgesinge? Gibt es außer ein paar Omas und ein paar "altersunabhängig 55jährigen" Hausfrauen, die sonst beim sonntäglichen Gemeindekaffee schwerhörigen Omas den trockenen Kuchen und den abgestandenen Kaffee aus der Groß-Thermoskanne servieren, IRGENDjemandem, dem "Choräle singen" was bedeutet oder gar Spaß macht? Wozu der ganze Aufwand? Das sind doch alles überholte Traditionen; Zöpfe die abgeschnitten gehören (aber BITTE nicht ersetzt durch "Christenpop"! Uaaah! Schauder!).
@hasenbein:
1. Was wäre Deine Vorstellung von einem adäquaten Gemeindegesang, der weder "verzopft" noch einen "Christenpop" darstellt?
2. Worin besteht für Dich der Zweck eines Gemeindegesanges in welcher Form und in welchem Musikstil auch immer?

Johannes
 
Moin!

Ich kenne da eine Organistin, die 171 ("Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott") als groovenden 'Jazz Waltz' spielt auf der Orgel. Da hat das Lied plötzlich Schwung. :-)

Grüße
Häretiker
 

Um wie viel wetten wir, dass das nicht für 5 Pfennig "groovt"?

Das ist immer das Schlimmste: Wenn "Klassiker" oder Kirchenheinis meinen, jetzt mal "grooven" zu müssen... :-D (Und Kirchenorgel ist sowieso ein ausgesprochen groove-unfreundliches Instrument.)
 
Um wie viel wetten wir, dass das nicht für 5 Pfennig "groovt"?

Die Wette würdest Du verlieren. :-)

Ich habe sie kennngelernt in einer Big Band, dort spielt sie Posaune. Ich bediene dorten das Baritonsax. Sie ist also mit dem Konzept 'Groove' vertraut.

Grüße
Häretiker

PS:
Die Orgel spricht sehr flott an für ein Pfeifengerät. Ich habe bis jetzt noch nicht viele Orgeln unter den Fingern gehabt, aber als diese kleine Clais-Orgel anspielte, war ich erstaunt, wie schnell das Ding anspricht.
 
Die Frage muss lauten: Warum überhaupt dieses Choralgesinge? Gibt es außer ein paar Omas und ein paar "altersunabhängig 55jährigen" Hausfrauen, die sonst beim sonntäglichen Gemeindekaffee schwerhörigen Omas den trockenen Kuchen und den abgestandenen Kaffee aus der Groß-Thermoskanne servieren, IRGENDjemandem, dem "Choräle singen" was bedeutet oder gar Spaß macht? Wozu der ganze Aufwand? Das sind doch alles überholte Traditionen; Zöpfe die abgeschnitten gehören (aber BITTE nicht ersetzt durch "Christenpop"! Uaaah! Schauder!).

Da ist er wieder, der Troll.
 
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Die Frage muss lauten: Warum überhaupt dieses Choralgesinge? Gibt es außer ein paar Omas und ein paar "altersunabhängig 55jährigen" Hausfrauen, die sonst beim sonntäglichen Gemeindekaffee schwerhörigen Omas den trockenen Kuchen und den abgestandenen Kaffee aus der Groß-Thermoskanne servieren, IRGENDjemandem, dem "Choräle singen" was bedeutet oder gar Spaß macht? Wozu der ganze Aufwand? Das sind doch alles überholte Traditionen; Zöpfe die abgeschnitten gehören (aber BITTE nicht ersetzt durch "Christenpop"! Uaaah! Schauder!).

Es gibt Aussagen, da muss man in einem Orgel-Forum (wo es ja naheliegt, dass da ein kleiner Zusammenhang zum Gottesdienst besteht) vielleicht einfach nicht drauf eingehen.

Genauso wie es Themen gibt, auf die man, mit 0-Ahnung auch nicht antworten muss. Deine Aussage oben zeigt eigentlich nur, wie wenig du dich im Vorfeld mit der Materie Aufbau und Sinn eines Gottesdienstes, Kirchenmusik im Gottesdienst und Choralbegleitung beschäftigt hast @hasenbein . Das ist nicht schlimm, nicht jeder mag diese Themen. ABER warum mischst du dich dann sinnlos provokant in Themen ein, von denen du offensichtlich keine Ahnung hast? Es zwingt dich ja immerhin keiner das Orgel-Forum zu lesen ;-)
 
... Hasenbein soll lieber beim Akkordeon-Forum bleiben, da ist er lt. seinem Avatar offenbar zu Hause!
 
Hallo Beate
Wie ist denn bei Dir das Verhältnis zwischen Prüfungsbedingungen und Praxis?
Meine C-Prüfung war durch einige relevante Unterschiede schwieriger als nötig. Das betraf sowohl die Vorgaben für die Choralbegleitung als auch technische und psychologische Rahmenbedingungen, die in einer Püfungssituation eine erhebliche Rolle spielen können.

Sind für Dich immer noch die Orgelbuchsätze zwingend vorgeschrieben oder darfst Du Alternativen benutzen (z. B. Choralbuch kreativ, was bei uns 1 Jahr nach meiner Prüfung erlaubt wurde)?
 

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