Dresden: 17 Jahre und tschüss

  • Ersteller des Themas MartinH
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Oh, da muss ich aber korrigieren, ich bin nicht mal mehr Ehrenamtsorganist seit längerem (hauptamtlich sowieso nie). Aber selbst das muss man nicht sein, um so manche Gegebenheiten zu kritisieren. Und Dresden ist natürlich eine Sache mit vielen Fragezeichen und natürlich darf man auch dann spekulieren, wenn, wie üblich vor Prozessen die Parteien sich schweigsam geben. Im Übrigen ist SK ein äußerst engagierter Organist, das liest man auch in vielen Kommentaren der Petition. Und es ist schlicht ein Armutszeugnis, dass man keine Lösung einer an sich nicht soo problematischen Situation hinbekommt und das so zu "lösen" versucht.
 
Da ist nicht viel zu korrigieren. :-) Deine überreichlich vielen Forumsbeiträge lassen deutlich erkennen, wie sehr Du im Stoff stehst. Da brauchts den warmen(?) sonntäglichen überbreiten Ehrenplatz nicht unbedingt.
 
Ich weiß vor allem nicht, was meine persönliche (vermutete oder tatsächliche) Befindlichkeit/Qualifikation/Wissen etc. damit zu tun hätte/ergebnisbeeinflussend wäre. Ich weiß genauso viel oder wenig wie die meisten, halte mich dann aber gerne an Leute, die sicher mehr wissen wie Frau v. E., sie sich auch bei der Petition zu Wort gemeldet hat.
Klar ist auch, dass eine Gerichtsentscheidung wohl kaum der speziellen Lage und den Bedürfnissen von Berufsmusikern gerecht werden wird, ganz abgesehen davon, dass es dann eh zu spät ist. Insofern ist eine vorherige Diskussion und gewisser Druck auf jeden Fall notwendig. Spätestens dann (April?) erfährt man hoffentlich auch, was die Landeskirche so in den Sache getan hat. Hoffentlich versteckte man sich nicht hinter dem Stiftungskonstrukt....

PS SK hat das "Glück", relativ bekannt zu sein in der Szene und so auch recht viele prominente Unterstützer zu haben. Ich will nicht wissen, wie das bei Herrn "Klein-Organist" in ähnlichen Fällen abläuft. Wenn der Pech hat,darf er sich nicht mal vor Gericht wehren, weil seine "Organisation" keine 7 Angestellte hat, oder täusche ich mich?
 
Übrigens gerade gelesen:


Das ist also der Arbeitgeber, der engagierte Leute, die enormen Einsatz und Vorleistung mitgebracht haben, loswerden will. Im Übrigen erwarte ich auch und erst recht für solche Leute angepasste Arbeitsverträge, Raum zur eigenen Entfaltung und Verantwortung dass die nicht überlastet werden (Stichwort Fürsorgepflicht).
 
Update, es zieht sich ewig.

20 Abmahnungen - spricht ja irgendwie nicht gerade für einen professionellen Arbeitgeber, sorry. Was man aber von Kirchens bestens kennt. Nie reagieren als AN ist aber auch denkbar unklug. Zumindest Gegendarstellungen hätten zu den Akten genommen werden müssen.

Interessant auch:
<Gestritten wird auch über Mails zu Dienstabsprachen und das Prozedere bei Urlaubsvertretungen.

Zweiteres ist doch wohl die Aufgabe des AG. Die werden doch eine Bürostelle haben? Wer einen glitzernden "Artistic Director" zusätzlich anstellen kann, der dann für die "Events" der teilweise übermäßig 'tonindustriell" hochgepushten "Stars" der Klassikszene verantwortlich ist, sollte doch die Basis- und Primärarbeit gut organisiert haben.

Ich werde das Gefühl nicht los, Ärgernisse bei versäumten Terminen (man setze das aber mal in Relation zu den Tausenden Diensten, ich frage mich schon, ob der Mann nicht auch einfach überlastet war, zus. zu "klimatischen Problemen") hin oder her, dass "das" von langer Hand vorbereitet wurde und so schon lange gewünscht ist.
Hat ein Gschmäckle. Und, wie gesagt, es scheint ja einige zu geben, die mit SK zusammenarbeiten könnten, warum gehen nicht die Serienabmahner?
 
Ganz klar liegt der Fehler beim AG.
20 Abmahnungen:
"Das Gericht kann dies als Duldung des Verhaltens durch den Arbeitgeber bewerten, so dass eine etwaige Kündigung nicht mehr auf das streitige Verhalten des Arbeitnehmers gestützt werden kann."
Quelle
 
Der "normale", zivilisierte Ablauf ist der, dass das Verhalten eines Arbeitnehmers einmal, auch mehrfach, wenn denn der AG geduldig ist, im Gespräch besprochen wird. Erst ohne, dann mit Einbezug Betriebsrat oder Belegschaftsvertretung, so vorhanden.

Dann kommt im Wiederholfalle die Abmahnung.
Einmal. Öfter nicht...
Das ist dann kurz vor Ultimo... Da hat einer, der AG, dann schon die Schnauze gründlichst voll.

Dann Kündigung.

20 Abmahnungen... Das hat mit Arbeitsrecht nichts mehr zu tun, das ist Tollhaus, Dummbatz, Pipifax. Da fehlt alles an Konsequenz.

Spätestens die dritte Abmahnung in gleicher Angelegenheit würde mir als Arbeits-Richter Grund geben, dem Abmahn-Schreiberer mal paar Takte hinter die Löffel zu geben. Das entwertete das zweit schärfste Messer, das ein AG hat, sinnloserweise, nutzlos. Als sei eine Abmahnung beliebig, Larifari, Nonvaleur.

Ich bin nun im Arbeitsrecht auch nicht 100pro sattelfest, aber ich hätte - als Laienrichter - dann eine Frage an den juristisch geschulten Vorsitzer in sein Ohr: ob man dieses nichtsnutzige, kasperige, zeitverschwendende Volk nicht gleich mal vor die Türe setzen sollte. Sollen noch eine Runde üben - wie es richtig geht.

Es wird ja schließlich auch niemand gezwungen..., Vorstand einer Dresdner Kulturstiftung zu werden. Und sich mit den Sitten und "Sitten" erfolgreicher Musiker auseinanderzusetzen.
 
Sehe ich genauso. Mich wundert nur, dass das noch nicht öffentlich thematisiert wurde. Und der Richter will glaube ich nicht so gerne ein Urteil sprechen, sondern die Parteien sich noch einigen sehen. Allerdings kann man halt nicht alles nur mit Geld zuschütten.* Und es gibt offensichtlich ja so einige, auch nicht ganz Unprominente, die in ihm den richtigen Mann am richtigen Ort sehen und darauf nicht verzichten wollen.

* Wo die erhebliche Kohle (Abfindung) wohl immer nur her kommt? Nach 17 Jahren (=nicht verhaltensbedingt dann unkündbar) dürfte das nicht wenig sein.
 
Sehe ich genauso. Mich wundert nur, dass das noch nicht öffentlich thematisiert wurde. Und der Richter will glaube ich nicht so gerne ein Urteil sprechen, sondern die Parteien sich noch einigen sehen. Allerdings kann man halt nicht alles nur mit Geld zuschütten.* Und es gibt offensichtlich ja so einige, auch nicht ganz Unprominente, die in ihm den richtigen Mann am richtigen Ort sehen und darauf nicht verzichten wollen.

* Wo die erhebliche Kohle (Abfindung) wohl immer nur her kommt? Nach 17 Jahren (=nicht verhaltensbedingt dann unkündbar) dürfte das nicht wenig sein.
Eine schöne fette Abfindung kann einem den Wechsel zu einer schöneren Stelle versüßen. Wer schlau ist, schaut sich um und nimmt noch mit ,-)
 
Ich persönlich gönne es ihm. Wenn er denn was Angemessenes findet - irgendwie denke ich, das ist eher schwierig. Mich persönlich stört auch ganz gewaltig, dass Außenstehende nun meinen könnten, da wäre einer auf der faulen Haut gelegen. Insider wissen, dass das Gegenteil der Fall ist. Vom Können mal ganz abgesehen. Da dürfte so macher Kirchenbeamte im Verwaltungs-Glaspalast mit praktischer Stechuhr, um zuviel Arbeit effektiv entgegenzuwirken, eher in die Kategorie fallen.
 
Er hat verloren (in erster Instanz, aber ob er sich weitere Kosten und Ungewissheiten anzunehmen will?). Mag formaljuristisch korrekt sein, für mich aber inakzeptabel. Ich glaube nämlich nicht, dass jemand die mutmaßlich 2,3 Herrschaften dieser "Friedensinstitution", die das betrieben haben, dazu gezwungen hat. Der überwiegende Anteil dürfte eben der "Nasenfaktor" sein (ich erinnere an 17 Jahre vorher) - neben "ausbaufähigem" Krisenmanagement (kennt man ja bei dieser Institution, die nichtsdestotrotz lauter gutbesoldete redegewandte "Spezialisten" in den Landeskirchenämtern sitzen hat), apropos: gab es auch nur einen einzigen Kommentar dieser Institution dazu?). Um es mit Andreas Jacob zu sagen: "menschlich untragbar".
PS wer sehr viel Langeweile hat, könnte jetzt jede der 20 Abmahnungen, ja überhaupt diese Serie prüfen lassen, wundert mich, dass das nicht kritisiert wurde, für mich ist das in dieser Nichtkonsequenz direkt rechtsmissbräuchlich. Außerdem hätte ich gerne näheres zu den strittigen Mails und Zuständigkeiten gelesen, für mich ist zB die Urlaubsvertretungsregelung alleine Sache des AG.
 

PS Ein Artikel dazu

Und als persönliche Meinung: ein guter AG würde sich dadurch auszeichnen, dass er sogar den allergrößten "Organisationschaot" nicht verlieren wollte, gerade wenn er eine solche Außenwirkung und Identifikation mit seiner Arbeit hat. Und wenn ein Konzert mal etwas später beginnt, ist es halt so. Dieser Ort ist sowieso mega-durchorganisiert, da tut sowas sowieso mal ganz gut imho. Und, sorry, pünktlich sein und gut aussehen muss man und reicht woanders...
 
Frank Richter hat weiterhin einen klaren Standpunkt (hab dafür extra das Probeabo abgeschlossen, k.A. ob es woanders frei verfügbar ist)

"An der Dresdner Frauenkirche, die von sich behauptet, ein Ort des Friedens und der Versöhnung zu sein, werden die gegenteiligen Verfahrensweisen praktiziert." (...)
Anlass betrachtet er als nichtig. Die Verantwortlichen habe er in dem Verhandlungsterminen als kalt und abweisend erlebt.
Kummer behält sich vor, in Berufung zu gehen.
Und man sieht, was Kapazitäten aus der Szene und überhaupt, eine große Anzahl Unterstützer bislang bewirken konnten: nichts. Die Öffentlichkeit finde ich trotzdem gut, abgesehen davon, dass das letzte Wort wohl noch nicht gesprochen ist.
PS Das weiterhin dröhnende Schweigen der Landeskirche ist schon auffällig...
 
Ich bleibe übrigens bei meinem Vorschlag, dass die Leute, die diesen Unfrieden und das große Leid verursacht haben (und gleichzeitig öffentlich dokumentiert, dass sie gegenüber einem anerkannten und engagierten Mitarbeiter nicht zu einer erfolgreichen Mediation/Konfliktlösung willens oder in der Lage sind, nach wohl jahrelangen Konflikten) ihre Posten dort röumen. Und ich hätte gerne näheres dazu erfahren, inwieweit die Fürsorgepflicht erfüllt wurde bei diesem wirklich extremem Pensum - bei dem ein paar Verspätungen oder Ausfälle, so ärgerlich sie konkret auch sein mögen, prozentual wohl unter die Nachweisgrenze rücken. Man kann SK nur einen guten Amwalt wünschen.
 
Ich bleibe übrigens bei meinem Vorschlag, dass die Leute, die diesen Unfrieden und das große Leid verursacht haben (und gleichzeitig öffentlich dokumentiert, dass sie gegenüber einem anerkannten und engagierten Mitarbeiter nicht zu einer erfolgreichen Mediation/Konfliktlösung willens oder in der Lage sind, nach wohl jahrelangen Konflikten) ihre Posten dort röumen. Und ich hätte gerne näheres dazu erfahren, inwieweit die Fürsorgepflicht erfüllt wurde bei diesem wirklich extremem Pensum - bei dem ein paar Verspätungen oder Ausfälle, so ärgerlich sie konkret auch sein mögen, prozentual wohl unter die Nachweisgrenze rücken. Man kann SK nur einen guten Amwalt wünschen.

Warum trittst Du nicht einfach dem Dresdner Stadtrat für irgendeiner Fraktion bei und bringst dorten des Thema zur Tagesordnung?

Wenn wer wo aus welchen Gründen auch immer, seines Amtes enthoben wurde...ja, da können wir hier auch nix machen.

Abgesehen da von, daß das Interesse für irgendeinen entlassenen Kirchenmusiker hier sehr dürftig sein könnte.

Allerdings, wenn entsprechender Herr so sehr am Orgelspielen hängt, wir hier in München - Riem könnten für St.Florian schon einen ehrenamtlichen Organisten brauchen.

Also zu tun gäbe es für Organisten bundesweit genug, da muß man keiner Gemeinde nachheulen, welche einen nimmer benötigt.
 
Update unter News.
Einfach unglaublich. Ich bleibe dabei: die Geschäftsführung sollte gehen (und, falls noch mehr bei diesem schäbigen Spiel beteiligt sind, auch die). Ich jedenfalls will solche Leute nicht mehr (an diesem prominenten Ort) von Frieden und Versöhnung lab ., ähh reden hören. Und, hört, hört:
"Im Gegenteil wurde im Verfahren davon gesprochen, dass die Petition zu einer Schädigung des Ansehens der Frauenkirche geführt habe."
Komisches Demokratieverständnis. Und wiederholt: hätte und könnte man ordentliches Krisenmanagement (notfalls einkaufen, macht die Kirche ja auch sonst für alles mögliche), wäre es gar nicht zu diesen öffentlichen Peinlichkeiten gekommen.
Und, zur Verteidigungsstrategie: ich würde diese Serienabmahner eben damit drankriegen, wer soviel Papier (und schlechtes Klima!) folgenlos produziert, der dokumentiert damit, dass eben das Gerügte (ob zu Recht oder nicht) eben doch toleriert wird. Dann mal nach der Fürsorgepflicht schauen...
 
Wenn jemand sein Verhalten nach so vielen Abmahnungen nicht ändert, ist irgendwann auch mal Schluss. Normalerweise reichen 3 davon. Das ist dann wohl genug der Fürsoge.
 
Eine Fürsorge zeigt sich m.E. nicht bei der Anzahl der Abmahnungen (alleine das hier schon das Gegebteil von professionell), sondern in der Arbeitsbeschreibung. Was, wenn er einfach völlig überlastet (oder allem müde) ist? Da erwarte ich (nicht erst nach 17 Jahren) tatsächlich andere Lösungen.
Mal eine Mittagsmusik ohne Orgel, mein Gott, auch die dortige "Kundschaft" wirds verschmerzen.
Mein persönlicher Eindruck von dort vor langer Zeit: hyperorganisiert und überdreht, eigentlich überhaupt nicht kirchengemäß. Da passt das gut rein (incl. der extern gemanagten "Stars und Sternchen").
Und für ein Gericht gibt's wohl kaum was einfacheres. Gerecht muss ich das trotzdem nicht finden.
Und man sieht wieder: den reißerischen Käseblättchen sollte man nie trauen ("Starorganist schwänzt Konzerte").
 
Was, wenn er einfach völlig überlastet (oder allem müde) ist?
Mal eine Mittagsmusik ohne Orgel, mein Gott, auch die dortige "Kundschaft" wirds verschmerzen.
Ein Organist welcher mit seinen Job überfordert ist, sollte sich was anderes suchen - Pförtner in Teilzeit werden auch gebracht.

Wenn ein Organist die Mittagsmesse schwänzt, kann ich dem Pfarrer nur empfehlen, diesen zu ersetzen.

Wer kommt denn noch zum Gottesdienst wenn die Orgel nicht spielt?

Ich bemerke das bei uns jeden Sonntag - wärend in der kleinen Gemeinde bei uns nicht mal die Hälfte aller Plätze belegt ist, hast in der Nachbargemeinde (wo die Orgel spielt) zu tun noch einen Platz zu kriegen - und ich bin nicht der einzige Riemer welcher den Sonntagsgottesdienst in Trudering bevorzugt, auch wenn man da wesentlich früher aufstehen muß:
 

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