Ich finde diesen Vorwurf mehr als merkwürdig.
Der Beitrag bezog sich auf Häretiker, der meinte, er solle sich einfach nach einer neuen Stelle umsehen. Das ist schon quantitativ nicht einfach, gibt es doch nur sehr wenige Nur-Organsistenstellen an ein paar Domen und eben der Frauenkirche. Und da das meistens "Lebensstellen" sind, ist die Fluktuation dementsprechend gering. Dann muss mir die Orgel zusagen, etc. Und warum sollte "ich" gehen, wenn ich meine Hauptaufgabe offensichtlich gut erfülle und entsprechende Rückmeldungen bekomme?
Ich gebe in jeder Hinsicht @Dorforganistin und @pianochris66 recht: Ich habe tatsächlich noch nie eine Todesanzeige gesehen, in der der Arbeitgeber in der Anzeige der Familie erscheint. Immer ist es fein säuberlich getrennt, wenn auch oft übereinander/nebeneinander im Zeitungslayout gesetzt.
Ich muss mich schon schwer wundern. Es geht auch nicht primär um den Arbeitgeber, sondern um die zutreffende Haupttätigkeit. Hier steht Organist ("Wald und Wiese"?), richtig ist aber primär "Frauenkirchenorganist", über 17 Jahre. Bei jedem Domorganisten (i.R.) wäre es dasselbe.
Abgesehen davon - ein paar Gedanken zu der Diskussion:
1. Wenn jemand plötzlich aus dem Leben scheidet und das dann auch noch - relativ - jung, ist es für die Angehörigen einfach nur furchtbar.
Ja und? Ich hasse diese impliziten Vorwürfe, man wolle etwas instrumentalisieren. Warum ist er tot? Weil "sein Herz gebrochen wurde". Und dafür kann man m.E. konkrete Personen und Anlässe benennen. Offensichtlich musste er ja 2.3 Tage vorher das Büro räumen. Was ist denn die wahrscheinlichste Ursache?
2. Niemand von uns kann so richtig beurteilen, was in Dresden (arbeitsrechtlich) gelaufen ist und wie das Verhalten von S. Kummer einzuschätzen ist.
Doch, das kann man durchaus. Auch wenn die Arbeitgeberseite mauert. (Wie gesagt, ich wüsste gerne, wie der Herr Landesbischof "gestimmt" hat. Oder was LKMD Leidenberger getan hat, der Kirchenmusikerverband, die wahrscheinlich nicht vorhandene Mitarbeitervertretung (wg. Größe, auch da hat es die Pfarrerschaft ungleich leichter mit der Landeskirchenjuristerei im Rücken). Vorwürfe und Leistungen liegen auf dem Tisch. Eine Abwägung kann man vornehmen, ja, sogar, die salbungsvvollen Worte Sonntags mit einbeziehen.
3. Man sollte prinzipiell nicht damit rechnen, dass die Kirche als Arbeitgeberin (immer) christlich handelt.
Doch, damit darf und sollte man selbstverständlich rechnen.