Drei Balladen für Klaviertrio (von mir)

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ChrisSilver

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Hallo in die Runde,
die drei nachfolgenden Kompositionen für Klaviertrio habe ich vor 4 Jahren komponiert und auf Youtube hochgeladen. Sie heißen Winterfeuer, Sonnenschnee und Frühlingstau. Mich hat damals die Lust überkommen, für mehrere Instrumente zu komponieren. Seither habe ich das Komponieren jedoch wieder eingestellt und mich anderen Interessen zugewandt. Immer wieder mal denke ich an meine Kompositionen zurück und höre sie mir an. Sie mögen handwerklich nicht perfekt sein und Schwachstellen haben, aber sie fühlen sich wie ein Teil von mir an. Heute habe ich mich entschlossen, sie auch hier im Forum zu teilen. Die Musik wurde mit einem OpenSource Soundfont eingespielt und ist leider ein wenig verbesserungsfähig.
Ich freue mich über jegliche Kommentare, kritische Stimmen dürfen natürlich auch zu Wort kommen.

[Noten und Musik wurden entfernt.]
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Chris,

es ist jetzt wieder länger her, dass ich mich in Clavio gemeldet habe.
Ich habe mir gerade kurz die Zeit genommen und dein "Winterfeuer" angehört.
Sehr beeindruckend! Ich würde das gerne mal mit echten Instrumenten hören.
Ich glaube du solltest das unbedingt von Musikern mit Original-Instrumenten einspielen lassen.

Miron
 
Habe nur mal kurz stichprobenartig reingehört.
Kann daher zu formalen Dingen etc. noch nichts sagen - nur ein Punkt fällt sofort auf: Die Harmonik ist äußerst banal und spannungsarm.

An Deiner Stelle würde ich mal genau studieren, was Mozart, Beethoven, Schubert, Mendelssohn, Schumann, Brahms etc. alles harmonisch so gemacht haben und wie sie durch Harmonik Spannung und Abwechslung in Stücke reingebracht haben.

Und dann neue Stücke schreiben.
 
Auch ich habe mir den Anfang von "Winterfeuer " angehört. Du hast manche spannenden harmonischen Wendungen, aber deutlich fällt auf, dass Du Dich noch nicht mit guter Stimmführung auskennst.
Mir wird ein wenig physisch übel, wenn Deine Melodien mit den anderen Stimmen in Oktavparallelen abwärts gehen. Soviel schöner würde es klingen, wenn Du so oft wie möglich die Gegenbewegung suchst. Da Dein Stück ja von Spannung getragen ist, braucht man unbedingt die Pole, die sich anziehen, und das geht nur in Gegenbewegung! Also die Rückungen, die durch die Parallelismen entsehen, kann ich schwer ertragen.
Auch brauchen Stücke keine so gefühlsstarken Kommentare - das ist meine Meinung - . Ist die Musik gut und klar, weiß das Interpretlein, was es machen muss, alles an Zuviel von "schmachtend, triumphal..." wirkt übertrieben.
 
Ich habe mir Frühlingstau mit YT und Noten gleichzeitig zu Gemüte geführt.

Der YT-Titel schreibt noch cis-Moll, aber im pdf steht korrekt E-Dur.

Im Klavierpart, T.2, muss die l.H. vermutlich eine Oktave tiefer notiert werden. So, wie's da steht, bedienen beide Hände dieselben Tasten.

In der Tat kommt das Stück am Anfang harmonisch nicht von der Stelle. Etwa T. 8-13 (6 Takte) nur E-Dur. WTF?


Da könnte man in jedem Takt ruhig mal "modal" abspringen, nach fis-Moll, gis-Moll und cis-Moll. Nicht nur A-Dur-Einstreu. Ab T. 18 tut sich mal was, ab T.27 kommt man in die Nähe harmonischer Variabilität, die man gerne schon zu Anfang hören würde. Selbst für eine ruhige Ballade ist das "Intro" harmonisch etwas arg minimalistisch

Die musikalischen Ideen sind gut und balladentypisch. Periodenbildung ist auch gut.

Das Stück ist extrem klavierlastig instrumentiert. Bei einer Leseprobe in einem menschlichen Klaviertrio (für Literatursuche) würde man das Stück nach der Hälfte aussortieren. Zu langweilig für Violine und Cello. Keine streichertypischen Spielfiguren.

Man könnte die beiden Stimmen genauso gut mit A-Klarinette und Fagott besetzen. (Würde wahrscheinlich sogar besser klingen.)

ab T. 18 und ab T. 49: Cello oktaviert den Klavierbass, sonst nichts. Muss das sein?
ab T. 26 Geige darf die Melodie colla parte mitspielen. Kann das Klavier die Melodie nicht gänzlich der Geige überlassen?

ab T. 34 darf die Geige endlich die Melodie mitspielen, wird aber vom Klavier mit gebrochen Oktavfiguren genervt, die in der gleichen(!) Oktavlage wie die Geigenmelodie liegen. Der Pianist ärgert sich, dass er jetzt kein Solo hat (obwohl er gerade eins hatte). Es klingt echt so (weil der Computer das Klavier nicht runterdimmt).

Gut, ich würde hilfsweise die gebrochenen Oktavfiguren nicht auf der Harmonieterz, sondern auf der Harmoniequinte setzen (in T. 34 also auf h statt auf gis) - ohne dass ich das überzeugend fände. Ich würde mir eine andere rollende Spielfigur ausdenken, vielleicht Quint"tremolo"...

ab T. 42 ist das Cello dran... allerdings in einer relativ zum Klavier sehr ungünstigen Oktavlage. Das "Solo" hört man überhaupt nicht, und die Töne kollidieren mit den Synkopenfiguren der l.H. Ein Mulm. Der Cellospieler muss immer wieder auf die trägere G-Saite runter. An der Sechzehntelfigur in T. 48 ist deutlich zu hören/nicht zu hören, was für ein Fake der Computer draus macht. Die ersten zwei Viertel in T. 48 werden "live" nicht so "leicht" klingen. -> Ausweg: Das Cello gehört eine Oktave höher transponiert, aber sowas von.

Ab T. 52 (wenn nicht schon ab T. 49) erwartet man wohl, dass das Cello etwas marqué klingen soll. Das klappt mit dem anhaltenden Dauergeklimper nicht. Da muss was anderes hin. Meinetwegen nur sparsame Akkorde oder leise "Tremoli" in kleineren Intervallen (...probieren).

Die Episode ab T. 55 ist sehr nett. :-) ...auch das Fade Out bis T. 67 finde ich annehmbar. Hier haben alle Instrumente ihre eigenen Oktavlagen (Klavier ganz unten und in der eingestrichenen Oktave, Geige ganz oben, Cello in der kleinen Oktave) ;-) .

In T. 77 würde ich die ersten vier Celloachtel einfach weglassen. Die Oktavparallelen hört man - sie sind es, die den Klang stören.

In der Episode ab T. 85 könnte man die Stimmen vertauschen: das Solo in die Geige, die off-beat Achtel ins Cello.

Das Fade-Out von vorhin kommt nochmals, das ist mir etwas zu plötzlich. Das Stück hat also latent eine A-A-B-B-Form?

Im E-Dur-Teil ab T. 68 könnte man vielleicht noch einen Abschnitt von früher einfügen (natürlich mit vertauschten Stimmen). Bin eigentlich dagegen, Stücke künstlich zu verlängen, aber hier hätte das vielleicht Sinn...

Von der kompositorischen Qualität her: Würde mir derartiges als Orgelstück für den Gottesdienst unterkommen: ich (Kirchenorgelist) würde es umarbeiten (erstmal mit der Schere und dann Feinarbeit) und dann "aufführen" - als Vorspiel oder sub communione.(Sowas mache ich ab und zu.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, in Kirchengemeinden finden ja sowieso alle immer alles "toll", da is' eh' egal.
 
Danke für den ausführlichen Kommentar! @StefanN
Ich habe ein paar Antworten geschrieben.

Im Klavierpart, T.2, muss die l.H. vermutlich eine Oktave tiefer notiert werden. So, wie's da steht, bedienen beide Hände dieselben Tasten.
Der Violinschlüssel im ersten Klavierpart ist oktaviert.
In der Tat kommt das Stück am Anfang harmonisch nicht von der Stelle. Etwa T. 8-13 (6 Takte) nur E-Dur. WTF? Da könnte man in jedem Takt ruhig mal "modal" abspringen, nach fis-Moll, gis-Moll und cis-Moll. Nicht nur A-Dur-Einstreu. [...] Selbst für eine ruhige Ballade ist das "Intro" harmonisch etwas arg minimalistisch
Das wäre rückblickend durchaus eine spannende Idee gewesen!
Zu langweilig für Violine und Cello. Keine streichertypischen Spielfiguren.
Würde mich sehr interessieren, was so unter "streichertypisch" fällt.
Man könnte die beiden Stimmen genauso gut mit A-Klarinette und Fagott besetzen. (Würde wahrscheinlich sogar besser klingen.)
Sehr interessanter Einfall.
ab T. 18 und ab T. 49: Cello oktaviert den Klavierbass, sonst nichts. Muss das sein?
ab T. 26 Geige darf die Melodie colla parte mitspielen. Kann das Klavier die Melodie nicht gänzlich der Geige überlassen?

ab T. 34 darf die Geige endlich die Melodie mitspielen, wird aber vom Klavier mit gebrochen Oktavfiguren genervt, die in der gleichen(!) Oktavlage wie die Geigenmelodie liegen. Der Pianist ärgert sich, dass er jetzt kein Solo hat (obwohl er gerade eins hatte). Es klingt echt so (weil der Computer das Klavier nicht runterdimmt).

Gut, ich würde hilfsweise die gebrochenen Oktavfiguren nicht auf der Harmonieterz, sondern auf der Harmoniequinte setzen (in T. 34 also auf h statt auf gis) - ohne dass ich das überzeugend fände. Ich würde mir eine andere rollende Spielfigur ausdenken, vielleicht Quint"tremolo"...
Soweit ich mich erinnern kann, war das colla parte kein "Unfall", sondern Absicht... Da das anscheinend schlechter Stil ist, kann ich zumindest in Zukunft darauf achten.
ab T. 42 ist das Cello dran... allerdings in einer relativ zum Klavier sehr ungünstigen Oktavlage. Das "Solo" hört man überhaupt nicht, und die Töne kollidieren mit den Synkopenfiguren der l.H. Ein Mulm. Der Cellospieler muss immer wieder auf die trägere G-Saite runter. An der Sechzehntelfigur in T. 48 ist deutlich zu hören/nicht zu hören, was für ein Fake der Computer draus macht. Die ersten zwei Viertel in T. 48 werden "live" nicht so "leicht" klingen. -> Ausweg: Das Cello gehört eine Oktave höher transponiert, aber sowas von.
Danke für den Hinweis, war mir auch nicht bewusst.
In T. 77 würde ich die ersten vier Celloachtel einfach weglassen. Die Oktavparallelen hört man - sie sind es, die den Klang stören.
Sehr guter Punkt!
In der Episode ab T. 85 könnte man die Stimmen vertauschen: das Solo in die Geige, die off-beat Achtel ins Cello.
Guter Punkt, war von mir wohl zuviel Copy und Paste...
 
Habe nur mal kurz stichprobenartig reingehört.
Kann daher zu formalen Dingen etc. noch nichts sagen - nur ein Punkt fällt sofort auf: Die Harmonik ist äußerst banal und spannungsarm.

An Deiner Stelle würde ich mal genau studieren, was Mozart, Beethoven, Schubert, Mendelssohn, Schumann, Brahms etc. alles harmonisch so gemacht haben und wie sie durch Harmonik Spannung und Abwechslung in Stücke reingebracht haben.

Und dann neue Stücke schreiben.

Mit Verlaub, ungeachtet deiner musikalischen Expertise, kann ich mit deinem Kommentar wenig anfangen. Ich empfinde ihn sogar ein wenig respektlos. Bloß "stichprobenartig" anhören, und dann empfehlen, die großen Komponisten zu studieren und was Neues zu komponierien, ist recht oberlehrerhaftes Gehabe, das ich einfach nicht Ernst nehmen kann. Da kann es manchmal besser sein, einfach gar nichts zu sagen.

Wieso braucht es überhaupt möglichst viel harmonische Komplexität? Kann nicht auch einfache Harmonik schön sein? Und warum gerade am Anfang? Kann man ein Musikstück nicht auch wie die Knospe einer Blume behandeln, die man langsam zum Erblühen bringt? Deine Kritik mag durchaus berechtigt sein, aber ich wüsste jetzt nicht, was ich daraus lernen soll. Außer, dass du kein Fan von Yann Tiersen bist. Aber wenn wir schon dabei sind: Ist meine Passage ab T. 29 bzw. Minute 1:10 wirklich harmonisch banal und spanungsarm?

Da sind keinerlei auch nur ansatzweise "spannenden" harmonischen "Wendungen".
 
Zuletzt bearbeitet:
Das, was Du da an den Tag legst, ist nicht die richtige mentale Haltung, die erforderlich wäre, um wirklich dazuzulernen und besser zu werden.

Wenn Du nicht im Hinblick auf harmonische Spannung den Unterschied hörst zwischen Deiner Musik und derjenigen eines Mozart oder Brahms (und dass, wie die beiden es harmonisch machen, um Welten besser ist), dann wird's ohnehin schwierig...
 

Das, was Du da an den Tag legst, ist nicht die richtige mentale Haltung, die erforderlich wäre, um wirklich dazuzulernen und besser zu werden.

Wenn Du nicht im Hinblick auf harmonische Spannung den Unterschied hörst zwischen Deiner Musik und derjenigen eines Mozart oder Brahms (und dass, wie die beiden es harmonisch machen, um Welten besser ist), dann wird's ohnehin schwierig...
Der einzige, der mich hier mit Mozart und Brahms verglichen hat, warst du. Soviel Bescheidenhat ist mir noch geblieben, dass ich mir das nicht anmaße.
 
Hallo Chris,

ich wollte mich eigentlich nicht mehr so schnell wieder melden...
Ich denke, du solltest dich hier von niemanden verunsichern lassen.
Es wurden hier von Experten sehr wertvolle Tipps gegeben, was du verbessern könntest.

Aber das wichtigste ist immer noch wie deine Musik auf dich selbst wirkt.
Du hast selber geschrieben:
aber sie fühlen sich wie ein Teil von mir an.
Das ist doch wunderbar! Wenn diese Stücke einen Teil von dir selbst zum Ausdruck bringen, dann ist das doch sowas wertvolles in heutiger Zeit.
Im Zeitalter der massiven digitalen Ablenkung von dem eigenen Ich ist es doch sowas wertvolles wenn man sein Inneres besser kennt und besser zum Ausdruck bringen kann als die große Masse. Ich denke deine drei musikalischen Werke sind so wie sie sind gut genug, um dir eine Freude zu bereiten.

Es hängt ja auch davon ab, welche Reichweite du haben möchtest.
Ich denke mal, dass du eher für dich selbst komponieren möchtest.
Außer du hast größeres vor, dann sind die Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge der Experten sicherlich sehr hilfreich.

Auf jeden Fall wünsche ich dir bei deinen weiteren Kompositionen viel Freude und gutes Gelingen.

Miron
 
Im Zeitalter der massiven digitalen Ablenkung von dem eigenen Ich ist es doch sowas wertvolles wenn man sein Inneres besser kennt und besser zum Ausdruck bringen kann als die große Masse.
Treffend formuliert. Wahre Worte.
Es hängt ja auch davon ab, welche Reichweite du haben möchtest.
Ich denke mal, dass du eher für dich selbst komponieren möchtest.
Außer du hast größeres vor, dann sind die Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge der Experten sicherlich sehr hilfreich.
In jedem Fall sind die Hinweise der Experten hilfreich. Zumindest, wenn man sich weiterentwickeln möchte. Ich finde, man sollte immer alles ausprobieren, was einem möglich ist. Und selbst wenn die Hinweise der Experten eine Entwicklung begünstigen, die dann eben nicht die große Reichweite (auf Clicks und Likes bezogen) haben, kann das sehr wertvoll sein, weil ein kleiner, aber erlesener Kreis dadurch angesprochen wird.

Und der nächste Schritt wäre dann, so komponieren zu können, dass man wählen kann zwischen Sich-selbst-Ausdrücken und dem, was bestimmte Zielgruppen wünschen.
@Rheinkultur Ich vermute, dass diese verschiedenen Spielarten der Komposition bei deiner Arbeit eine Rolle spielen?
 
Im Zeitalter der massiven digitalen Ablenkung von dem eigenen Ich ist es doch sowas wertvolles wenn man sein Inneres besser kennt und besser zum Ausdruck bringen kann als die große Masse.
Bullshit, sorry.

Es gibt überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür, dass a) Chris Silver "sein Inneres kennt" (oder gar besser kennt als andere) oder dass b) die von ihm komponierte sehr "brave" Musik (die sicherlich beim Kaffeenachmittag im Altersheim bestens ankäme) irgendetwas "Inneres" oder sonstwie "Tiefes" zum Ausdruck bringt.

@Demian: Es gibt sehr viele Leute, die sich nicht wirklich weiterentwickeln wollen. Sie wollen sich lediglich gut fühlen. Dazugelernt wird immer nur in dem Maß, dass eventuelles Unbehagen oder Misserfolg beseitigt wird.
 
Lieber Hasenbein,

Im Zeitalter der massiven digitalen Ablenkung von dem eigenen Ich ist es doch sowas wertvolles wenn man sein Inneres besser kennt und besser zum Ausdruck bringen kann als die große Masse.

Diese Aussage von mir war eher allgemein gemeint und nicht nur auf Chris bezogen.
Deshalb ist es schon ziemlich beleidigend das als Bull... zu bezeichnen.
Aber gut, ich bin's ja gewohnt, dass in Clavio manche Leute sich in ihrer Wortwahl etwas daneben benehmen...

Jedenfalls ist es wohl Fakt, dass wir in einem Zeitalter leben, in dem man von so vielem abgelenkt wird, was es früher nicht gab:
Fernsehen, Radio, Internet, Smartphone, Social Media....
Alleine, dass ich jetzt hier wieder einen Beitrag schreibe, ist schon eine Form der digitalen Ablenkung.
Statt mich mit meinen eigenen Kompositionen zu beschäftigen, schreibe ich gerade hier paar Zeilen.
Aber ich denke es war wichtig sich wieder zu Wort zu melden.

Ich könnte noch einiges zu deinem Beitrag Nr. 16 schreiben, habe jetzt aber keine Zeit mehr.

Ich denke es wäre auch interessant zu erfahren, was Chris damit meint wenn er sagt:
aber sie fühlen sich wie ein Teil von mir an.

Aber ich denke, dass das auch was zu persönliches ist, deshalb muß er dazu gar nichts sagen.
Schon gar nicht hier bei Clavio, wenn man jedes Mal fürchten muss, dass Leute sich unangepasst äußern, um es mal höflich auszudrücken.

Miron
 
Bullshit, sorry.

Es gibt überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür, dass a) Chris Silver "sein Inneres kennt" (oder gar besser kennt als andere) oder dass b) die von ihm komponierte sehr "brave" Musik (die sicherlich beim Kaffeenachmittag im Altersheim bestens ankäme) irgendetwas "Inneres" oder sonstwie "Tiefes" zum Ausdruck bringt..

Du sprichst mir die richtige mentale Haltung ab, etwas zu lernen. Gleichzeitig machst du es mir mit deiner fassadenhaften Hilfsbereitschaft aber nicht leicht. Es ist schon spannend, wie die anschauliche Banalität meines Schaffens zum Treibstoff für die Maschinerei deines unübersehbaren Zynismus wird.

Ich habe nicht schlecht gestaunt, als du mir die Fähigkeit zur Introspektion völlig ungehemmt abgesprochen hast. Ich empfand das als überaus anmaßend.

Am Anfang habe ich noch dazu tendiert, deine Beleidigungen und Respektlosigkeiten hinzunehmen und die Schieflage unserer Augenhöhen zu akzeptieren. Aber alles hat irgendwo seine Grenze. Deshalb sage ich ganz klar:
Das geht so nicht! So lasse ich nicht mit mir reden!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür, dass a) Chris Silver "sein Inneres kennt" (oder gar besser kennt als andere) oder dass b) die von ihm komponierte sehr "brave" Musik (die sicherlich beim Kaffeenachmittag im Altersheim bestens ankäme) irgendetwas "Inneres" oder sonstwie "Tiefes" zum Ausdruck bringt.
Ich persönlich halte es für Quatsch, bei Kompositionen von dem eigenen Innersten zu reden. Für mich gibt es das nicht. Wenn ich komponiere, dann entsteht im günstigsten Falle Musik, von der ich finde: Ja, die darf in die Welt. Ob das andere dann auch so sehen, liegt nicht in meiner Hand und Ohr.
Aber nie würde ich sagen, dass meine Musik mein Innerstes widerspiegelt, für mich ist sie, wie ein frisch geborenes Kind völlig autark.
Sicher sind die Empfindungen dazu bei Komponisten unterschiedlich. Mir könnte es glatt passieren, dass, wenn ich irgendwo ein Stück von mir höre, dass ich mich frage: Von wem ist das denn...
Das ist natürlich sehr übertrieben, trifft aber ganz gut, was ich ausdrücken möchte.
Auch bei der Interpretation von Beethoven oder anderen Meistern, denke ich nie, dass ich mein Innerstes zeige, ich zeige das innere der Musik, die ich gerade spiele, so einfach ist das.
 
Jedes schöpferische Werk enthält Anteile, die zum Innersten seines Schöpfers gehören. Die Frage ist nur, wie bewusst dies dem Schöpfer im konkreten Fall ist. Die Literaturwissenschaft kennt dafür den Begriff vom „Tod des Autors“: Die Interpreten finden im Werk etwas, das der Autor nie beabsichtigt hatte. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tod_des_Autors
 
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