Doping bei Pianisten?

S

Sabri

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Hallo!

Vielleicht ist das eine blöde Frage, aber mich interessiert es trotzdem.

Gibt es sowas? Also dass Pianisten durch bestimmte Substanzen z.B. ihre Fingerfertigkeit positiv beeinflussen?
Rein theoretisch könnte ich mir das schon irgendwie vorstellen.

Es wäre toll, wenn da jemand etwas zu sagen könnte :)

lg
 
Es gibt diese Betablocker, die gegen Nervosität helfen.

Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es Mittel gibt, die zum Entspannen verhelfen.
 
Ich meinte jetzt eigentlich eher solche, die die Leistungsfähigkeit durch "Dazugeben" aktiv steigern.

Betablocker etc. wäre ja eher "passiv".

Gibts da eigentlich irgendwelche Regelungen?

lg
 
Nunja, man könnte diverse Substanzen nehmen wie Natural E (Ist ein komplett auf Pflanzen basierendes Preparat, welches eine ähnliche Wirkung wie Extasy hat). Eventuell auch Amphetamine, Speed(wenn man 40 Stunden durchspielen möchte) oder andere Preparate. Ritalin wird auch von vielen Schülern genommen um bei Prüfungen bessere Leistungen zu erzielen, da es die Konzentrationsfähigkeit steigert (wohl das "beste" fürs Klavierspielen)

Das Problem dabei sind nur die Kosten und natürlich die Suchtgefahr. Ein Amphetamin Entzug ist keine feine Sache und wenn man Speed genommen hat, aber entlich mal schlafen möchte, ist bestimmt auch nicht angenehm. Wenn man dann noch bedenkt, dass Drogen latente Psychosen auslösen können(die bei 10% aller Menschen vorhanden sind), nein da würde ich sagen ein Tee und frische Luft bringen mehr um die Konzentrationsfähigkeit zu steigern.
 
Daß man Nervosität, Konzentrationsschwächen und Lampenfieber mit dubiosen Hausmitteln bekämpft, kann ich mir vorstellen. Aber ich glaube nicht, daß es Mittel gibt, die die Leistung eines gesunden ausgeglichenen Pianisten steigern können. Drogen wird ja gerne Bewußtseinserweiterung nachgesagt aber ich halte das mehr für eine Wahrnehmungsverschiebung (ja, ioch habe es ausprobiert und ich finde es beinahe noch sonderbarer als betrunken zu sein) und die Musik, die vorzugsweise unter Drogen gemacht wurde, wurde auch intensiv unter Drogen konsumiert, also nicht gerade optimal für den klassischen Konzertsaal.

PS: Regelungen gibt es vom Gesetzgeber (Arzneimittelgesetz etc.), Dopingkontrollen finden meines Wissens nicht statt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Daß man Nervosität, Konzentrationsschwächen und Lampenfieber mit dubiosen Hausmitteln bekämpft, kann ich mir Vorstellen. Aber ich glaube nicht, daß es Mittel gibt, die die Leistung eines gesunden ausgeglichenen Pianisten steigern können. Drogen wird ja gerne Bewußtseinserweiterung nachgesagt aber ich halte das mehr für eine Wahrnehmungsverschiebung (ja, ioch habe es ausprobiert und ich finde es beinahe noch sonderbarer als betrunken zu sein) und die Musik, die vorzugsweise unter Drogen gemacht wurde, wurde auch intensiv unter Drogen konsumiert, also nicht gerade optimal für den klassischen Konzertsaal.

PS: Regelungen gibt es vom Gesetzgeber (Arzneimittelgesetz etc.), Dopingkontrollen finden meines Wissens nicht statt.


Ja, wobei Drogen unterschiedliche Auswirkungen haben. Natürlich würde LSD, THC, Koks oder ähnliches einen negativen Einfluss haben. Aber andere auch einen (sogar nachweisbaren), zumindest was die Konzentration betrifft, nicht musikalisch, positiven Effekt haben
 
Von sogenannten "leistungssteigernden Substanzen" rate ich wegen der beträchtlichen Nebenwirkungen und der auf lange Sicht schädlichen Effekte dringend ab.
Um Konzentration und Fingerfertigkeit beim Klavierspiel zu verbessern, gibt es genügend andere erfolgreiche Möglichkeiten.
 
....und ein Achterl für´n Blutdruck ;)
 

Die auf Dauer wirksamste Droge um die Fingerfertigkeit zu steigern soll Hanon sein... mein Klavierlehrer schwört drauf ;)
 
Ist ja schon gut :p
Hätte ja sein können. Heutzutage muss man mit auch mit "ungewähnlichen" Dingen rechnen.

lg
Sabri, wenn Du Forscherin wirst, kannst Du das ja zu Deinem Projekt machen...:p

Aber im Ernst:
Es gibt zu dem Thema eine schöne Passage aus "Hectors Reise" (kennst Du das Buch?)
*ich versuche mal aus dem Kopf zu zitieren*

Hector: "Wenn Glück eine chemische Reaktion im Gehirn ist, dann müßte man doch eine Substanz entwickeln können, die glücklich macht..."
Professor: "Aber die hat man doch schon gefunden! Rosalyn, würden Sie bitte die Bilder von den Japanern zeigen...?"
(...)

(Bei der Substanz handelt es sich übrigens um Saki)
 
Also ich finde deine Gedanken dazu garnicht so komisch, Sabri. Ich kann mir gut vorstellen, dass es soetwas gibt. Habe mich noch etwas damit beschäftigt und Ritalin wäre wohl das Mittel, welches man am besten einsetzen könnte. Das Problem ist nur, dass kein Profipianist soetwas zugeben würde (natürlich geh ich nicht davon aus, dass jeder Pianist soetwas nimmt).
Zu empfehlen ist es natürlich nicht, wegen der Nebenwirkungen, aber die Leistung würde es aufjedenfall steigern.

Eventuell wäre das auch eine Erklärung für die asiatischen Wunderkinder, wer weiß?! ;)
 
Was war da vorher alles? LSD, Speed, Koks, THC, Extasy......

Ich höre hier gerade Orgel.... und zwar die Kunst der Fuge und Toccate und Fuge in d-moll von Bach. Sollte ich diese in meiner zukünftigen Karriere einmal spielen (erstens, ich weiß eh, dass ich das werde zweitens meina Zukünftige Karriere hat nachürlich schon begonnen!), erst mal klar gestellt, das einzige, dass bisher von mir von dem genommen wurde, war THC - aber ich werde dann diese Stücke spielen und "für euch testen", wie man diese Substanzen am besten mischt und mit welchen diese Stücke dann am schrägsten klingen!
- kann ich mir jetzt schon vorstellen, wie sich das anhört!

Nein, mal ehrlich, man spricht vielleicht von Bewußtseinserweiterung, aber ich denke, da wird eher gemeint, dass man sich dinge einbildet, die nicht vorhanden sind, ist doch auch eine Erweiterung, aber ich stell mir das mal so vor:

ich höre da die Toccate und Fuge und komme nicht genau dahinter, wann welche Stimme einsetzt und wieviele es sind das heiß, ich kann euch garantieren, es ist mehr als eine!!!!:D Aber dann spiele ich da noch die Stimmen zusätzlich, die ich jetzt durch meine einzigartigen bewußtseinserweiternden Maßnahmen noch hinzufüge - kann man so etwa noch Bach´s Leistungen steigern und wenn ja, wo führt das hin und wo ist dann das Ende?
 
Das hat doch alles nichts mit Bewusstseinserweiterung oder irgendwelchen Trips zu tun, es sind himmelweite Unterschiede. Wenn du richtig gelesen hättest, dann hättest du mitbekommen, dass ich solche Digne wie LSD, THC, etc ausgeschlossen habe. Aber man muss davon wegkommen, dass Drogen nur dazu dasind um sich einen Rausch zu verschaffen. LSD wird in der Psychotherapie verwendet, da es die Regenerationsrate im Gehirn erhöht, der Mensch besser "schlimme" Dinge verarbeiten kann. Ritalin wird zB bei Leuten mit ADHS benutzt, damit diese ruhiger werden und eine höhere Konzentration haben. Das hat nichts mit Rauschzuständen oder "Bewusstseinserweiterungen" zu tun. Im Gehirn werden bestimmte Synapsen angeregt, blockiert, etc. zB ist es auch möglich durch Elektromagnetismus Inselbegabung hervor zurufen. Man muss sich davon los sagen, zu glauben, dass unser Verstand unsere "Seele", etwas magisches an sich hat, es sind ganze einfach biochemische Prozesse die ablaufen. Und ich würde das auch garnicht so ins lächerliche Ziehen, es funktioniert.
 
ich höre da die Toccate und Fuge und komme nicht genau dahinter, wann welche Stimme einsetzt und wieviele es sind das heiß, ich kann euch garantieren, es ist mehr als eine!!!!:D Aber dann spiele ich da noch die Stimmen zusätzlich, die ich jetzt durch meine einzigartigen bewußtseinserweiternden Maßnahmen noch hinzufüge

Daß hast du schön beschrieben, so richtig schön zum Abgewöhnen :D

Mir stellen sich aber zwei ernsthafte Fragen:

Ist es überhaupt notwendig, die Leistung zu steigern? Man hört doch jetzt schon häufig, daß Pianisten zwar noch schneller und fehlerfreier aber auch weniger musikalisch spielen.

Und brauchen wir überhaupt noch mehr Hochleistungspianisten?

Gut, wenn man mit Lernolin oder Trichterol das Erlernen an sich beschleunigen könnte, wäre das bestimmt ein Verkaufsschlager. Aber die Profis noch verbessern, wie sollte man sich das überhaupt vorstellen? Musikalität hängt doch auch sehr viel mit Erfahrung zusammen, und die kann man medikamentös noch nicht verabreichen.
 

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