Die erste Klavierstunde(n)!

Leid

Leid

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14. Juli 2006
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Hi,
ich werde in absehbarer Zeit anfangen Klavierunterricht zu geben.
Eine genau Vorstellung von der Gestaltung des Unterrichts habe ich allerdings noch nicht und ich kann mich auch kaum an meine ersten Stunden erinnern. Aus diesem Grund interessiert es mich wie ihr die Schüler in das Klavierspiel einführt, was für Klavierschulen ihr verwendet etc..
Wäre nett, wenn ihr mich an euren Erfahrungen teilhaben lasst.

Gruß
 
Hast du das in der Ausbildung nicht gehabt?
Man muss doch mehrere Semester Pädagogik/Didaktik machen, und das u.a. auch mit eigenen und Fremdschülern.
Und die Literatur (zb Unterrichtsgestaltung, Methodik, Schüleraufnahme, Technik mit Anfängern, Haltung, Gehörbildung mit Kindern etc) dazu ist ja auch vorhanden, sei es im Fachhandel und/oder Scripts/Publikationen der betreffenden Dozenten.

Gruss Stephan
 
Hast du das in der Ausbildung nicht gehabt?
Man muss doch mehrere Semester Pädagogik/Didaktik machen, und das u.a. auch mit eigenen und Fremdschülern.
Und die Literatur (zb Unterrichtsgestaltung, Methodik, Schüleraufnahme, Technik mit Anfängern, Haltung, Gehörbildung mit Kindern etc) dazu ist ja auch vorhanden, sei es im Fachhandel und/oder Scripts/Publikationen der betreffenden Dozenten.

Gruss Stephan

Sehr hilfreiches Posting! :confused:


Also ich laß die Schüler in der ersten Stunde die Finger auf gis, cis und e legen und diese als fortlaufendes Arpeggio spielen. Dann kommt in der linken Hand ein cis dazu. Hört sich schon ziemlich toll an. Dazu spiel ich dann in der Oberstimme ein gis im Rhythmus punktiertes Achtel - Sechzehntel - punktiertes Achtel...

Ähm, nein, war ein Scherz :p

In der ersten Stunde gibts verschiedene grundsätzliche Sachen zu klären. Man lernt ja einen neuen Menschen kennen, und da ist es erstmal wichtig, ein bißchen was über die Person zu erfahren (Hobbies, Interessen, musikalisches Vorwissen, was hat den Ausschlag gegeben, Klavierunterricht zu nehmen - okay, das sind meist die Eltern)

Dann ist es auch immer interessant, das Klavier auseinanderzubauen und mal zu schauen, was passiert, wenn man eine Taste drückt, wenn man eine Tonleiter spielt, wenn man das linke Pedal drückt, wenn man das rechte Pedal drückt.

Dann mal fragen bzw. erklären, wo das c auf der Tastatur liegt. Wie ein Dreiklang gespielt wird. Unterschiedlicher Klang, je nachdem, von welchem Ton aus man den Dreiklang spielt.

Improvisieren auf den schwarzen Tasten.

Chromatische Tonleiter.

Okay, da gibts eine Menge zu tun in so einer ersten Klavierstunde :)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich würde mit einem neuen Schüler unbedingt klären, was für Ziele und Wünsche er hat. Schließlich ist man Dienstleister.

Grüße
 
Ich würde mit einem neuen Schüler unbedingt klären, was für Ziele und Wünsche er hat. Schließlich ist man Dienstleister.

Grüße

Ja, das mit den Zielen und Wünschen ist wichtig, allerdings oft auch schwierig. Kinder sind ja einfach erstmal neugierig, weniger zielgerichtet, jedenfalls überwiegend.

Den Begriff "Dienstleister" mag ich aber garnicht. Ich denke nicht, daß ein Lehrer ein "Dienstleister" ist.
Wenn die Schüler in den Unterricht kommen mit der Einstellung: so, hier bin ich, ich hab zwar wie jede Woche nix geübt aber jetzt mach mal den Clown für mich. Hört sich vielleicht übertrieben an, aber solche Schüler gibts!
 
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Möglicherweise war die Frage von Leid etwas unbedacht formuliert und das kann ja geklärt werden. Aber ich habe festgestellt, daß mit dem Label "Klavierlehrer" viel Schindluder getrieben wird. Deswegen finde ich die Frage von Thepianist durchaus berechtigt.

...mit der Einstellung: so, hier bin ich, ich hab zwar wie jede Woche nix geübt aber jetzt mach mal den Clown für mich...

Da hast du "Dienstleister" mit "Sklave" verwechselt. Ein Dienstleister, der sowas hinnimmt, hat selber schuld.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Möglicherweise war die Frage von Leid etwas unbedacht formuliert und das kann ja geklärt werden. Aber ich habe festgestellt, daß mit dem Label "Klavierlehrer" viel Schindluder getrieben wird. Deswegen finde ich die Frage von Thepianist durchaus berechtigt.

Über die Qualität des Pädagogik/Didaktik-Unterrichts an Musikhochschulen sag ich jetzt lieber nichts. Aber vielleicht kann uns pianist73 ja ein paar Tipps über empfehlenswerte Literatur geben? Sein eigenes Werk ist ja leider noch nicht im Druck erschienen.
 
Über die Qualität des Pädagogik/Didaktik-Unterrichts an Musikhochschulen sag ich jetzt lieber nichts.

Da muß ich dem Haydnspaß jetzt mal eindeutig Recht geben. Hab früher selbst immer geglaubt, daß die höchste Qualität an Unterricht auf Konservatorien und Musikhochschulen geliefert wird. Das mag stimmen, was die vorhandenen Möglichkeiten und die Breite des Angebots angeht. Mittlerweile kenne ich viele dieser Leute und muß sagen: Die diaktisch/pädagogische Eignung ist doch durchaus Glücksache. Sehr oft trifft man exzellente Pianisten/Musiker mit recht wenig Interesse an dem Wie und Wo der Weitergabe ihres Wissens.
Vielleicht haben da ja die Niedergelassenen die Nase vorn, da die mit den anderen in Konkurrenz stehen, während wenn man erst mal die Stelle am Kons hat....??
Naja, is aber bloß so ne These...
 
Um es klar zu stellen. Ich hab noch gar kein Studium abgeschlossen, sondern bereite mich momentan auf die Aufnahmeprüfung für das SS 08 vor.
Da ich bis zu den Prüfungen relativ viel Zeit habe und schon einige Anfragen hatte, ob ich Unterricht geben würde, sah ich das als sinnvoll an. Immerhin kann ich so auch ein wenig dazu verdienen.

Dass ich keinen professionellen Unterricht anbiete, wissen die Schüler bzw die Eltern. Ich werde also nur Anfängern Grundlagen und einfachere Stücke beibringen bis zu einem gewissen Grad. Sobald ich merke, dass ein Schüler ausserordentlich begabt ist oder ich ueberfordert bin, werde ich ihn weiterleiten. (Habe da selber schlechte Erfahrungen gemacht).

Danke für die Tipps, die ihr bis jetzt gegeben habt..
 
anfängerunterricht

Hi,
ich werde in absehbarer Zeit anfangen Klavierunterricht zu geben.
Eine genau Vorstellung von der Gestaltung des Unterrichts habe ich allerdings noch nicht und ich kann mich auch kaum an meine ersten Stunden erinnern. Aus diesem Grund interessiert es mich wie ihr die Schüler in das Klavierspiel einführt, was für Klavierschulen ihr verwendet etc..
Wäre nett, wenn ihr mich an euren Erfahrungen teilhaben lasst.

Gruß

Du bist doch jung und kannst dich an deinen ersten Klavierunterricht nicht erinnern ? wunder !

Wie du den Unterricht gestaltest, hängt immer vom Schüler ab. Was er will, wie alt, was er schon kann usw.

Wenn du den Schüler das erste mal gesehen hast, kannst du dir anschliessend ordentliche gedanken machen, wie du ihm am besten hilfst, weiter zu kommen.

eine spezielle Klavierschule kann ich nicht empfehlen, denn viel wichtiger ist, was du auf dieser Grundlage daraus machst.

Meine Generalempfehlung: Möglichst bald etwas auf dem Klavier herzustellen, was klingt, denn die Freude am KLavierklang muss früh geweckt werden. Eine Nummer nach der anderen in den Klavierschulen abzuarbeiten find ich dagegen sehr öde.

Beispiel für anfänger:

der Schüler spielt melodie einfach im 5 Tonraum und du spielst links dazu feine Hrmonien oder andere Begleitungen. Das macht meistens spass und motoviert die Schüler, mehr beitragen zu wollen.
 

Also ich laß die Schüler in der ersten Stunde die Finger auf gis, cis und e legen und diese als fortlaufendes Arpeggio spielen. Dann kommt in der linken Hand ein cis dazu. Hört sich schon ziemlich toll an. Dazu spiel ich dann in der Oberstimme ein gis im Rhythmus punktiertes Achtel - Sechzehntel - punktiertes Achtel...

Ähm, nein, war ein Scherz

Und ich bin drauf reingefallen....
Hab mich nur über die komische unterrichtsmethode gewundert...

Also ich kann mich noch an meine erste stunde erinnern: Die erste Frage war ungefähr so:
Was denkst du, wo der Ausgangspunkt der Töne am Klavier ist?
Ich hab "rechts " geantwortet...war leider falsch...ging ja gleich mal gut los mit dem unterricht;)

Möglichst bald etwas auf dem Klavier herzustellen, was klingt, denn die Freude am KLavierklang muss früh geweckt werden.
Schade...da ist bei mir wohl was schiefgelaufen...
 
Also ich kann mich noch an meine erste stunde erinnern: Die erste Frage war ungefähr so:
Was denkst du, wo der Ausgangspunkt der Töne am Klavier ist?
Ich hab "rechts " geantwortet...war leider falsch...ging ja gleich mal gut los mit dem unterricht;)

Hätt ich auch nicht gewußt. Wo ist der "Ausgangspunkt am Klavier" denn? Hinten? ;)
 
Hätt ich auch nicht gewußt. Wo ist der "Ausgangspunkt am Klavier" denn? Hinten?
Die richtige Antwort wäre gewesen: Der Ausgangspunkt liegt in der Mitte, der Ausgangspunkt ist das c. Ist ja auch irgendwie logisch, denn wenn du Noten noch erkennst zählst du ja auch meistens vom c aus ab.

Meine Lehrerin hat die Frage auch etwas anders formuliert, deswegen hast du es jetzt wahrscheinlich nicht gewusst.
 
Mein erster Unterricht ist zwar 40 ! Jahre her, und ich war ein Vorschulkind, aber kann mich noch an folgendes erinnern:

Zuerst spielte die Klavierlehrerin einen Ton und ich sollte ihn nachsingen, dann eine kleine Melodie, ebenfalls nachsingen.
Dann sollte ich mich mit dem Rücken zum Klavier stellen, sie schlug einen Ton an, ließ die Taste los und ich sollte mich umdrehen und ihn dann auf dem Klavier finden. Hat wohl alles so geklappt; also es ging nicht sofort mit Klavierspielen los, sondern erst kam dieses kleine Spielchen.
 
Die richtige Antwort wäre gewesen: Der Ausgangspunkt liegt in der Mitte, der Ausgangspunkt ist das c. Ist ja auch irgendwie logisch, denn wenn du Noten noch erkennst zählst du ja auch meistens vom c aus ab.

Meine Lehrerin hat die Frage auch etwas anders formuliert, deswegen hast du es jetzt wahrscheinlich nicht gewusst.

Ich hab's mir fast gedacht :)

Man kann das (mittlere) c schon als Ausgangspunkt ansehen, nämlich des Doppelsystems, in dem die Klaviernoten notiert werden. Also Ausgangspunkt des Notensystems, aber nicht der Klaviatur.

Das mittlere c ist durchaus ein markanter Punkt auf der Klaviatur, da im allgemeinen die Töne links davon mit der linken Hand und die Töne rechts davon mit der rechten Hand gespielt werden. Viele Schüler kommen aber dadurch durcheinander, daß sie denken, wenn ich vom c nach rechts spiele, heißen die Noten c d e f g, wenn ich vom c nach links spiele (mit der linken Hand), dann heißen die Noten auch c d e f g :rolleyes: Einfach deshalb, weil unser Notensystem so schön symmetrisch aussieht (aber nicht ist).
 
Zuerst spielte die Klavierlehrerin einen Ton und ich sollte ihn nachsingen, dann eine kleine Melodie, ebenfalls nachsingen.
Dann sollte ich mich mit dem Rücken zum Klavier stellen, sie schlug einen Ton an, ließ die Taste los und ich sollte mich umdrehen und ihn dann auf dem Klavier finden. Hat wohl alles so geklappt; also es ging nicht sofort mit Klavierspielen los, sondern erst kam dieses kleine Spielchen.
Das ist ja interessant. Da hat dich deine Klavierlehrerin doch glatt einem kleinen Talenttest unterzogen und es wie ein Spiel wirken lassen.;)
Schade dass meine Lehrerin das bei mir nicht gemacht hat, dann wäre vielleicht einiges anders gelaufen...
 
Etwas, das ich auch gerne mache, um Gehör und Tongedächtnis eines Schülers zu testen: Ein Ton wird angespielt und nachgesungen. Dann verwickle ich den Schüler in ein Gespräch, das nichts mit Musik zu tun hat, und anschließend soll er den vorher angespielten Ton in Gedanken wieder finden und vorsingen.
 
Ein anderer Test wäre, ihm 5 oder 7 Töne vorzuspielen, am besten darunter welche, die sehr ähnlich klingen, und dann einzelne der Töne nochmals zu spielen wobei der schüler dann sagen muss, welcher Ton aus der zuvor gespielten Reihe( die Töne können mit 1 bis 7 benannt werden) es war.

(Einem solchen Test oder so ähnlich( ist schon einige Jahre her) wurde ich mal unterzogen.)
 
Meinen ersten Unterricht hatte ich bei einer Studentin, die noch einige Semester bis zum Klavierlehrer vor sich hatte.
Da haben wir (mit meiner Mutter ;) ) erstmal etwas geplaudert/ vorgestellt. Dann erklärte sie (Alexandra hieß sie), wie sie mich unterrichten würde und nach welcher Klavierschule vorgegangen wird.
Zum Schluss haben wir uns dann noch ans Klavier gesetzt und ich sollte zeigen, ob ich denn schon etwas herausgefunden habe und Fragen hätte (Gott, was fand ich die Pedale damals interessant :rolleyes: ) und danach sollte ich Melodien vorspielen, die ich mir ausgedacht hatte.
Als Hausaufgabe bekam ich dann "Fuchs du hast die gans gestohlen" zum Üben auf und sollte mal versuchen, das mit Hilfe der Klavieraturabbildung in meinem Klavierbuch (wo die Noten dranstanden) zu notieren.

Wann kommt denn der Schüler/die Schülerin?

lg
 

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