Die 10 besten Klavier-Sonaten

Wenn auch nicht die beste Sonate von allen, so doch ein wirklich bemerkenswertes Werk der Gattung ist Clementis letzte Klaviersonate "Didone abbandonata" in g-moll op. 50 Nr. 3. Ausufernd breit komponiert und programmatisch angelegt erzählt sie Didos Leidensgeschichte. Diese Sonate wirkt auf mich wie eine Miniaturoper mit viel italienischem Pathos, vielleicht überladen, aber nie langweilig.
 
Wenn auch nicht die beste Sonate von allen, so doch ein wirklich bemerkenswertes Werk der Gattung ist Clementis letzte Klaviersonate "Didone abbandonata" in g-moll op. 50 Nr. 3. Ausufernd breit komponiert und programmatisch angelegt erzählt sie Didos Leidensgeschichte. Diese Sonate wirkt auf mich wie eine Miniaturoper mit viel italienischem Pathos, vielleicht überladen, aber nie langweilig.
Ein solcher Geheimtipp (selbst zu verschiedenen kirchlichen Gelegenheiten auf Orgel, Cembalo und Klavier in Auszügen musiziert) sind Johann Kuhnaus Biblische Sonaten - Programm-Musik der Barockzeit, die nie langweilig wird!
 
CPE Bach, M. Clementi und Dussek sind Komponisten, wo noch wirkliche Entdeckungen möglich sind.
 
War (ist) Wahnsinn, Toni. WItcher Wild Hunt, Cthulhu, uvm ( PS4 )...naja will nicht stören...nur Cyberpunk, da warte ich noch für meine Mühle.

Allerdings bei geilen Sonaten:

Da würde ich aus Erfahrung noch: Waldstein, Appassionata, Sturm, op. 14 das E-Dur-Ding, sowie Chopin die erste Sonate ( c-Moll ) beifügen wollen. Ich denke, die lohnen sich auf jeden Fall !!!!

Herzliche Grüße vom Olli !!:011:
 
Ich hätte Dussek noch vor einigen Jahren nicht genannt, aber es gibt (jpc) inzwischen sehr gute Aufnahmen mit Markus Becker die mich SEHR überzeugt haben.
Alles was ich vorher mitbekommen habe war doch recht lauwarm.
 
Was mir gerade noch einfällt, ist die Klaviersonate vom Schumann-Zeitgenossen und leider sehr jung (mit 24 Jahren) verstorbenen Julius Reubke. Während seine Orgelsonate durchaus zum Standardrepetoire auf der Orgel gezählt werden kann, ist seine Klaviersonate weitestgehend unbekannt.



Mein Hauptfachlehrer hofft in regelmäßigen Abständen, dass jemand aus seiner Klasse die Sonate spielen will. Aber bisher kam es noch nicht dazu :-D.
 
Es gibt eine schöne CD mit Pletnev, von der ich zwei Sonaten besonders gerne mag (Die zweite ist besonders experimentell! ):
Die gibt's jetzt neu aufgelegt mit verändertem Cover in einer Extra-Reihe unter 10€.

Mit Scarlatti wären das insgesamt jetzt ca. 500 Sonaten. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, nach Jahrhunderten zu unterteilen. Das 20. Jahrhundert wäre dann vielleicht nicht weitestgehend unter den Tisch gefallen: Bartok, Schostakowitsch, Khatchaturjan, Milhaud, Alwyn, Barber, Niemann, Roslavets, Feinberg, Myaskowsky, Kabalevsky...
- wohlgemerkt alles keine Repertoire-Stücke.
 

Was mir gerade noch einfällt, ist die Klaviersonate vom Schumann-Zeitgenossen und leider sehr jung (mit 24 Jahren) verstorbenen Julius Reubke. Während seine Orgelsonate durchaus zum Standardrepetoire auf der Orgel gezählt werden kann, ist seine Klaviersonate weitestgehend unbekannt.
Er hat beide Sonaten und noch mehr von Reubke eingespielt:
https://www.oehmsclassics.de/"/arti...amtes_OEuvre_für_Klavier___Orgel/Contact.aspx
 
Vielleicht wäre es doch besser gewesen, nach Jahrhunderten zu unterteilen. Das 20. Jahrhundert wäre dann vielleicht nicht weitestgehend unter den Tisch gefallen: Bartok, Schostakowitsch, Khatchaturjan, Milhaud, Alwyn, Barber, Niemann, Roslavets, Feinberg, Myaskowsky, Kabalevsky...
- wohlgemerkt alles keine Repertoire-Stücke.
Dann ergeben sich zahlreiche Zuordnungsprobleme, oftmals bei ein und demselben Komponisten: Beethovens erste Sonaten entstanden zur gleichen Zeit wie die späten Sonaten von Joseph Haydn und die späten Beethoven-Sonaten zeitgleich mit Franz Schuberts Sonaten, während Chopin seine erste Sonate zeitgleich mit den Sterbejahren Schuberts und Beethovens schrieb. Wie grenzt man klassische und romantische Stilistiken da genau voneinander ab? Anderes Beispiel: Richard Strauss schrieb seine Klaviersonate op. 5, diese steht wie andere Sonaten von Chopin, Liszt und Alban Berg in h-Moll. Stilistisch geht er kaum über das hinaus, was einem in den späten Schubert-Sonaten bereits begegnet - von der komplexen Salome- und Elektra-Harmonik ist noch nichts zu spüren. Mehr Sonderfälle als belegbare Kategorien erwarten einen beim Versuch des Unterteilens.

Und die genannten Stücke hatten ein gutes Jahrhundert mehr Zeit, sich bei ihren Interpreten als Repertoirestücke zu empfehlen, als dies bei den Vertretern des 20. Jahrhunderts der Fall war und ist. Übrigens entstanden Barbers Sonate es-Moll und die drei Sonaten von Pierre Boulez fast exakt zur gleichen Zeit in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Welches Werk repräsentiert diese Zeit in stärkerem Maße und authentischer?

LG von Rheinkultur
 
Dann ergeben sich zahlreiche Zuordnungsprobleme, oftmals bei ein und demselben Komponisten: Beethovens erste Sonaten
Die Zuordnungsprobleme ergeben sich mit Unterteilungen und ohne. Die Epochen überschneiden sich ständig und Komponisten, die die Weiterentwicklung für sich abgelehnt hattten, gab es immer. Ich kann mit dem Begriff ''besten'' nicht soviel anfangen, weil ich dann Beethovens Pathetique z.B. gegen Dutillieux bewerten müsste, irgendwie sind das Äpfel und Birnen. Solche Umfragen gibt es im Web und Zeitschriftenjungel zu Hauf. Sie laufen immer auf die 10 beliebtesten hinaus. Und da gibt es dann diese Problematik nicht.
Und die genannten Stücke hatten ein gutes Jahrhundert mehr Zeit, sich bei ihren Interpreten als Repertoirestücke zu empfehlen, als dies bei den Vertretern des 20. Jahrhunderts der Fall war und ist.
Und deswegen ist ein direkte Gegenüberstellen von z.B. einer Schubert-Sonate mit einer Sonate des 20. Jahrhunderts nicht unproblematisch. Es ist leichter, trotz Zuordnungsprobleme aufgrund der begrenzteren Werkzahl das 20. Jahrhundert separat zu betrachten. Aber vielleicht ist das auch alles nicht so wichtig.
 
@Triangulum
Ich finde, du bist eine große Bereicherung für dieses Forum!
 
Stammt diese Sonate wirklich von Haydn? Wurde die Urheberschaft jemals angezweifelt? Einiges darin entspricht nämlich überhaupt nicht dem Stil, den Haydn sonst zeigt. Da ist z.B. im ersten Satz eine gewagte harmonische Farbigkeit (z.B. das Seitenthema, auch die Takte 29-31), und ein fast schon romantisch anmutender zweiter Satz. Die Sonate ist laut Urtext-Angabe 1773 komponiert worden, damals hatte auch Mozart noch nicht solch ein Niveau erreicht.
 
Haydn XVI,23 nicht von Haydn???
Habe da nie einen Verdacht gehabt!
Warum darf ein Komponist nicht mal etwas über seinem aktuellen Niveau schaffen.
Chopin ist ein gutes Beispiel. Die Werke die Chopin parallel zu seinen erste Etüden und Mazurken schuf, also sein "Normal-Niveau" war auch nicht auf diesem Level. Muss man deshalb annehmen er sei nicht der Autor?
Meine Lieblings-Diskussion zu diesem Thema ist und bleibt BWV 565 !
 

Zurück
Top Bottom