Der Internationale Hans-von-Bülow-Wettbewerb in Meiningen ist wieder da: 4. Ausgabe im Mai 2023

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Stephanie

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Seit 2012 findet in der Musikstadt Meiningen ein internationaler Klavierwettbewerb statt, der an den großen Pianisten, Dirigenten, Komponisten und Musikpädagogen Hans von Bülow erinnert. In den Kategorien Junioren und Profis erklingt im Mai 2023 erneut solistisches Klavierrepertoire. Die Finalisten in den beiden Profikategorien spielen im Finale Klavierkonzerte (Beethoven, Grieg, Liszt, Mozart, J.S. Bach) mit der Meininger Hofkapelle. Einen eigenen, bundesweit einzigartigen Wettbewerb gibt es mit der Kategorie „Dirigieren vom Klavier“, bei dem das Orchester direkt vom Instrument aus dirigiert wird. Nach einer digitalen Vorrunde findet der Wettbewerb in mehreren Präsenzrunden in Meiningen statt. Es winken attraktive Geldpreise im Gesamtwert von 51.750 €, Anschlusskonzerte und Stipendien. Der Wettbewerb wird 2023 erstmals ausschließlich auf Bechstein-Flügeln ausgetragen. Mehr Informationen findet Ihr unter www.buelow-wettbewerb-meiningen.de
Anmeldeschluss ist der 31.12.2022
Das kleine Meiningen im Süden Thüringens wird im Mai 2023 erneut zum Treffpunkt von Pianisten aus aller Welt. Ich bin gespannt, ob wir uns im kommenden Mai in Meiningen persönlich kennenlernen. Gern erzähle ich mehr über den Wettbewerb. Schreibt mich einfach an.
Bis dahin grüßt
Stephanie
 
Interessant! Wie sieht es mit den Regularien aus - dürfen (ehemalige) Schüler / Studenten der Jurymitglieder am Wettbewerb teilnehmen?
 
Ja, die Jurymitglieder dürfen in diesem Fall aber nicht mit abstimmen und müssen den anderen Juroren bekannt geben, dass es sich um einen (ehemaligen) Schüler handelt.
 
Vielen Dank für die Antwort. Und: Schade.

Dass Jurymitglieder über eigene Schüler nicht mit abstimmen dürfen, ist natürlich grundsätzlich gut und richtig. Aber die Regel greift nicht weig genug. Denn man kann sich denken, dass trotzdem Sympathien wirken und Einfluss nehmen, wenn der Schüler eines Jury-Kollegen gespielt hat. Der nicht abstimmende Juror wird von seinem Schüler erzählen, eine nicht bindende Wertung abgeben, Hintergrundinfo liefern.
Und vor allem: Im nächsten Wettbewerb werden die Rollen anders verteilt sein: Dann darf er wieder werten, und der Kollege hat einen Schüler dabei, über den er nicht abstimmen darf...

Ich verstehe, dass es ein Dilemma ist: Natürlich wissen gerade die Schüler der Juroren von diesem Wettbewerb. Aber selbst bei Gewinnspielen der Müslifirma steht immer dabei, dass eigene Mitarbeiter von der Teilnahme ausgeschlossen sind. Von fairen Bedingungen sind viele Wettbewerbe leider weit entfernt (inwieweit das für diesen hier gilt, kann ich nicht sagen). Natürlich sind die Gewinner immer sehr gut. Aber nicht alle, die sehr gut sind, haben eine Chance, zum Gewinner zu werden.
 
Ich wüßte nicht, bei welchem Wettbewerb das anders wäre. Ist zwar traurig, aber Realität
 
Wir bemühen uns, mit diesem Problem transparent umzugehen. Immerhin haben wir dieses Juryreglement und mit dem Vertrag werden die Juroren darauf verpflichtet. Wenn nichts geregelt ist, ist es viel problematischer. Denn wir können selbstverständlich nicht jeden Wettbewerbsteilnehmer checken, bei wem er oder sie jemals Unterricht genommen hat. Teilnehmer ausschließen, nur weil sie bei einem der Juroren studieren, ist auch ungerecht. Juroren, die nicht selbst unterrichten, sind auch keine Alternative. Wie oben schon geschrieben: Es ist ein Dilemma, dessen wir uns bewusst sind. Und in die aktuell verpflichteten Jurymitglieder haben wir genügend Vertrauen, dass sie ebenfalls fair damit umgehen. Uns als Wettbewerbsveranstalter liegt viel daran, dass letztlich die Besten gekürt werden.
 
@Stephanie , falls Christian Müller da irgendwie involviert ist: Schöne Grüße vom Peter! :-)
 
Es ist schön, dass Ihnen die Problematik bewusst ist und sie sich um Fairness bemühen :-) Mir ist wohl auch bewusst, dass die Entscheidung schwierig ist. Hundertprozentige Fairness ist in künstlerischen Wettbewerben unmöglich, weil es keine absoluten, vollständig objektiven Kriterien für die Bewertung gibt (zum Glück!).

Man müsste im grundsätzlichen Format ansetzen, hier und da gibt es diese Bestrebungen bereits. Sie sind allerdings teilweise mit einigem Aufwand verbunden. Zum Beispiel: Eine der Runden hinter dem Vorhang spielen; Kandidaten in einer Runde zweimal spielen lassen; mehrere Jurys unabhängig voneinander bewerten lassen. Auch dass die Jurymitglieder erst nach Anmeldeschluss oder während des Wettbewerbs voneinander erfahren, wäre eine Überlegung wert, genauso wie ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis zwischen Männern und Frauen (was auch hier nicht erreicht wird).

Grundsätzlich sollte jeder professionelle Musiker, der sich anmeldet, wissen, in welches Umfeld er sich begibt. Möchte man wirklich Wettbewerbe gewinnen, braucht man einen Lehrer, der in diesem Metier regelmäßig unterwegs ist und sollte an möglichst vielen Wettbewerben teilnehmen. Sehr gut spielen hilt auch :005:
 
@Stilblüte , hast Du denn die Liste der Juroren gesehen? Kennst Du nicht eine der Jurorinnen?
 

Vielen Dank für die Rückmeldungen. Ja, wir haben eine separate Jury für die Vorauswahl, der "nur" unser künstlerischer Leiter angehört und zwei ansonsten vom Wettbewerb unabhängige Juroren. Damit können wir für die Zulassung zum Wettbewerb sicherstellen, dass alle die gleichen Chancen haben. Die Idee, dass man erst vor Ort erfährt, wer in der Jury sitzt, hat Charme, ist aber realitätsfern. Selbstverständlich ermisst sich die Attraktivität eines Wettbewerbs auch an den Juroren, vor denen man bzw. frau spielt.

Grüße an Prof. Christian Müller richte ich gern aus. :023:
 
Wieso wurde denn der Amateurwettbewerb gestrichen??
 
Leider ist es uns nicht gelungen, den Amateurwettbewerb zu finanzieren. Unser Projektpartner, die Meininger Hofkapelle am Staatstheater Meiningen, wollte keine Beteiligung von Amateuren. Von dieser Koooperation hängt aber die Unterstützung durch das Land Thüringen ab. Das ist bitter, da der Amateurwettbewerb eine wunderbare Ergänzung des Wettbewerbsgeschehens war. Wir hoffen sehr, dass wir 2024 ein Amateurfestival in Meiningen veranstalten können.
 
Leider ist es uns nicht gelungen, den Amateurwettbewerb zu finanzieren. Unser Projektpartner, die Meininger Hofkapelle am Staatstheater Meiningen, wollte keine Beteiligung von Amateuren. Von dieser Koooperation hängt aber die Unterstützung durch das Land Thüringen ab. Das ist bitter, da der Amateurwettbewerb eine wunderbare Ergänzung des Wettbewerbsgeschehens war. Wir hoffen sehr, dass wir 2024 ein Amateurfestival in Meiningen veranstalten können.

Das wäre schön, denn es gibt einige tolle Amateure in Deutschland, von der internationalen Szene wollen wir gar nicht erst reden! Matthias Fischer, Johannes Gaechter, Felicia Cheng, nur um einige zu nennen! Auch ich darf meine Leidenschaft neben meinem Beruf entsprechend ausleben…. Wenn Ihr da Hilfe braucht, melde dich :003:
 
Den Anhang 57309 betrachten

Was mich an seinem Vortrag damals am meisten beeindruckte: Er klappte den Flügeldeckel hoch! Der war bis dahin zugeblieben.
Ich spielte nur ein kleines Stück vom Groschen, und nicht gerade willig.
Das hat und unser Klavierlehrer auch eingetrichtert: bei den Schulkonzerten Flügeldeckel hoch und Notenpult runter. Das kam jedes Mal gut an! Mit Matthias hatte ich einige wunderbare Momente, wir waren 2013 zusammen in Washington und 2014 durfte ich mit ihm im Theatre Chatelet in Paris spielen

 

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