Debussy Arabeske 1

trialogo

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1. Feb. 2014
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Ihr Lieben,
zum ersten Mal eine Einspielung von mir:girl:Doch ich habe ja die Arabeske beim Klavierworkshop in Rheinsberg vorgestellt und seither auch immer wieder daran gearbeitet. Mit dieser Fassung bin ich erstmal zufrieden, etwas schneller könnte es noch werden. Mich würden insbesondere Rückmeldungen von allen, die in Rheinsberg dabei waren @HappyKlene , @Herzton , @Stegull ,@amira , @Moderato , @dilettant interessieren und von den "Clavio- Lehrern" von @Stilblüte und @chiarina , alle anderen dürfen natürlich auch Kritik, Verbesserungsvorschläge und ähnliches loswerden. Vielen Dank fürs Hören:super:


https://soundcloud.com/user-220577873/tracks-von-sonntag-morgens
 
Sehr schön! Gegenüber dem Workshop ist es deutlich leichter, sichererer, lockerer und damit musikalischer geworden! Danke, dass Du das mit uns teilst!

Ich hab das Stück ja auch mal gespielt und vieles ganz anders gemacht. Das fällt mir natürlich beim Hören auf, ich hab aber keine Ahnung, ob es Dir weiterhilft, denn Du hast das ja so mit Deiner KL erarbeitet. Ein paar Anmerkungen vielleicht doch:
  • Etwas schneller wäre vielleicht gut, das hast du ja schon selbst geschrieben. Das würde alles etwas mehr zusammenhalten. Etwa die Girlanden in der rechten Hand gleich am Anfang würde m. E. dadurch gewinnen. Außerdem könntest Du versuchen, dieses wellenartige Auf- und Absteigen auch dynamisch etwas mehr zu unterstützen, also nach oben etwas anschwellen und dann nach unten wieder ausklingen lassen.
  • Den Mittelteil habe ich nicht so verträumt aufgefasst, sondern etwas energischer, so dass er sich mehr absetzt.
  • Generell könntes Du mehr Dynamik reinbringen. Keine Angst vor Übertreibungen an dieser Stelle, es ist nicht die Elise, sonder Debussy :-)
Freue mich auf mehr!
LG
Karsten
 
Liebe trialogo, ich kann Deine Einspielung leider nur mit einem wenig geeigneten Notebook mit nicht gerade den besten Kopfhörer anhören. Eine klangliche Einschätzung ist also für mich problematisch, zumal auch noch Deine Aufnahmetechnik, Klavier, Flügel oder Digi eine Rolle spielt.
Die begleitenden Achtel im Anfangsteil finde ich sehr passend flächig gespielt, die herunter fallenden Triolen könnten noch weniger hervortreten. Aber das kann auch wieder an der Balance der Aufnahmetechnik liegen, denn ich erinnere, daß mein Eindruck in Rheinsberg besser war. Ich denke Du bist genügend vertraut mit dem Stück, und kannst schon bald das Tempo etwas zu erhöhen. Das würde auch den Triolen helfen mehr zu fließen.

Ich sehe gerade Karsten hat sich schon ähnlich geäußert.

Liebe Grüße
Manfred
 
Vielen Dank Eure Rückmeldungen. Von Aufnahmetechnik kann keine Rede sein. Ich spiele auf meinem Flügel, leider etwas verstimmt, und nehme mit dem Handy auf. Ja, noch mehr ins Fließen kommen. Wellen ist auch ein gutes Stichwort und vielleicht auch das Stück als Ganzes noch mehr ins Gehör nehmen........vielleicht auch die Arabesken z.T.noch schwebender, ich empfnde noch Manches als zu grob und dick. Das Pedal passt auch nicht immer so.........
 
Guten Morgen,

leider fehlt mir momentan die Zeit, mich ruhig hinzusetzen und Dinge zu verinnerlichen. Trotzdem, und obwohl nur kurz drüber gehört, mir gefällt es gut.

Momentan aber stelle ich keine Konifere der analytischen Betrachtung einer Einspielung dar.
 
Liebe trialogo,

ich habe dir sehr gern zugehört! Mir gefallen die Sorgsamkeit, mit der du spielst und die Ideen, die du hast!

Ein höheres Tempo würde dem Stück gut tun. Wie übst du denn, um ein höheres Tempo zu erreichen?

Mein zweiter Punkt ist, wie hier ebenfalls schon angesprochen wurde, die Dynamik. Ich kann nicht beurteilen, inwieweit die Aufnahme dafür verantwortlich ist, aber versuch mal, noch viel mehr ins pianissimo zu gehen. Die Triolen rechts in T. 6 können viel leiser sein. Nicht so deutlich spielen, sondern eher flächig, nicht bis auf den Grund der Tasten kommen, sondern eher streichelnd über die Oberfläche der Tasten gleiten. Was verbindest du mit dieser Stelle? Wie verhält sich der Klang dieser Stelle zu der Phrase davor? Hast du Bilder vor Augen, wenn du das Stück spielst? Für mich ist diese Stelle, wie wenn ein sanfter Wind ganz leise und sacht durch die Blätter eines Baumes (Birke?) weht. Ich empfinde es als Rieseln. Dieses Rieseln bringt eine Überraschung, ein anderes Bühnenbild, eine ganz andere Klangfarbe und wenn wir das hören, staunen wir! Durch eine differenzierte Dynamik besonders im Leisen erhältst du auch im ganzen Stück mehr schimmernde und changierende Klangflächen und mehr Farben.

Um nun beide Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, könntest du von T. 10 bis T. 17 mal links nur die Basslinie spielen (Fis, Gis, A, Ais-cis, e-fis, ais-cis', ais-cis', cis' - eine tolle Linie, kann man auch mal allein spielen) und rechts die Melodie dazu.

Hast du das so schon einmal geübt? Das bringt ungeheuer viel, denn du kannst durch dieses Weglassen von Tönen (stimmenweise Üben) das Tempo finden, das dir vorschwebt. Das wird durch das Weglassen leichter, denn du musst nicht alles auf einmal schneller spielen.

Außerdem kannst du dich ganz auf die Phrasierung der Melodie in Verbindung mit stringendo, crescendo etc. konzentrieren. Du hörst, wie sich die Melodie immer weiter aufschwingen will, wieder zurück geht, einen neuen Anlauf nimmt und weiter und weiter wie eine Lerche immer höher steigt. Dabei höre mal auf die langen Töne, z.B. das cis' rechts in T. 10 (dann das gis' in T. 11....). Höre, wie das cis' immer leiser wird, während es erklingt und schließe die folgenden Achtel dynamisch daran an. Das erste e' in T. 10 ist in deiner Aufnahme nämlich zu laut und auch die nachfolgenden Achtel sind dann zu laut. Beim Zurückgehen der Melodie kannst du also auch in der Dynamik deutlich zurückgehen. Höre der Melodie und ihrem Drängen in die Höhe zu und gehe in Dynamik und Tempo mit. Der Übergang zu T. 17 gefällt mir sehr gut!

Auf diese Weise (Basslinie + Melodie rechts) kannst du auch die Phrase ab T. 19 und viele andere Stellen üben. Der Vorteil besteht darin, dass du das musikalische "Gerüst" hörst, dich ganz auf Gestaltung der Melodie konzentrieren kannst, die Basslinie als eigenständige Linie wahrnimmst, "dein" Tempo herausfindest und so deine Klangvorstellung schulst. Wenn du dann alles spielst, wirst du die begleitenden Achtel und Triolen so leise spielen, dass sie das Gerüst nicht stören und schwupps, ist deine Klanggestaltung noch viel schöner und differenzierter! :)) Aber vielleicht hast du das auch schon dauernd so geübt und ich setze mich gerade in die Nesseln? :-D

Deine musikalische Vorstellung vom Mittelteil gefällt mir. Hast du auch da mal nur die Melodie rechts (wirklich nur die Melodie, also alles, was die Hälse nach oben hat) gespielt? Könntest du sie annähernd singen/sprechen/summen? Da fehlt für mich noch der Fluss. Auch hier kannst du die Melodie + links üben, um in den Fluss zu kommen. Oder singen/summen/sprechen.

Eine Frage zum Übergang: in T. 39 wird das e'' ja nicht erneut angeschlagen (Haltebogen). War das nur ein einmaliges Versehen oder ist das vielleicht falsch eingeübt?

Ich hoffe, ich habe nicht zuviel geschrieben und dich zugekleistert. Die grundlegende Arbeit ist getan und jetzt darfst du in den schönsten Farben malen, Kontraste finden, Geschichten und Bilder erzählen, mehr ausprobieren und was riskieren.

Ich wünsche dir dabei viel Freude! Danke für die Einspielung! :))

chiarina
 
Liebe trialogo,

ich habe dir sehr gern zugehört! Mir gefallen die Sorgsamkeit, mit der du spielst und die Ideen, die du hast!

Ein höheres Tempo würde dem Stück gut tun. Wie übst du denn, um ein höheres Tempo zu erreichen?

Mein zweiter Punkt ist, wie hier ebenfalls schon angesprochen wurde, die Dynamik. Ich kann nicht beurteilen, inwieweit die Aufnahme dafür verantwortlich ist, aber versuch mal, noch viel mehr ins pianissimo zu gehen. Die Triolen rechts in T. 6 können viel leiser sein. Nicht so deutlich spielen, sondern eher flächig, nicht bis auf den Grund der Tasten kommen, sondern eher streichelnd über die Oberfläche der Tasten gleiten. Was verbindest du mit dieser Stelle? Wie verhält sich der Klang dieser Stelle zu der Phrase davor? Hast du Bilder vor Augen, wenn du das Stück spielst? Für mich ist diese Stelle, wie wenn ein sanfter Wind ganz leise und sacht durch die Blätter eines Baumes (Birke?) weht. Ich empfinde es als Rieseln. Dieses Rieseln bringt eine Überraschung, ein anderes Bühnenbild, eine ganz andere Klangfarbe und wenn wir das hören, staunen wir! Durch eine differenzierte Dynamik besonders im Leisen erhältst du auch im ganzen Stück mehr schimmernde und changierende Klangflächen und mehr Farben.

Um nun beide Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, könntest du von T. 10 bis T. 17 mal links nur die Basslinie spielen (Fis, Gis, A, Ais-cis, e-fis, ais-cis', ais-cis', cis' - eine tolle Linie, kann man auch mal allein spielen) und rechts die Melodie dazu.

Hast du das so schon einmal geübt? Das bringt ungeheuer viel, denn du kannst durch dieses Weglassen von Tönen (stimmenweise Üben) das Tempo finden, das dir vorschwebt. Das wird durch das Weglassen leichter, denn du musst nicht alles auf einmal schneller spielen.

Außerdem kannst du dich ganz auf die Phrasierung der Melodie in Verbindung mit stringendo, crescendo etc. konzentrieren. Du hörst, wie sich die Melodie immer weiter aufschwingen will, wieder zurück geht, einen neuen Anlauf nimmt und weiter und weiter wie eine Lerche immer höher steigt. Dabei höre mal auf die langen Töne, z.B. das cis' rechts in T. 10 (dann das gis' in T. 11....). Höre, wie das cis' immer leiser wird, während es erklingt und schließe die folgenden Achtel dynamisch daran an. Das erste e' in T. 10 ist in deiner Aufnahme nämlich zu laut und auch die nachfolgenden Achtel sind dann zu laut. Beim Zurückgehen der Melodie kannst du also auch in der Dynamik deutlich zurückgehen. Höre der Melodie und ihrem Drängen in die Höhe zu und gehe in Dynamik und Tempo mit. Der Übergang zu T. 17 gefällt mir sehr gut!

Auf diese Weise (Basslinie + Melodie rechts) kannst du auch die Phrase ab T. 19 und viele andere Stellen üben. Der Vorteil besteht darin, dass du das musikalische "Gerüst" hörst, dich ganz auf Gestaltung der Melodie konzentrieren kannst, die Basslinie als eigenständige Linie wahrnimmst, "dein" Tempo herausfindest und so deine Klangvorstellung schulst. Wenn du dann alles spielst, wirst du die begleitenden Achtel und Triolen so leise spielen, dass sie das Gerüst nicht stören und schwupps, ist deine Klanggestaltung noch viel schöner und differenzierter! :)) Aber vielleicht hast du das auch schon dauernd so geübt und ich setze mich gerade in die Nesseln? :-D

Deine musikalische Vorstellung vom Mittelteil gefällt mir. Hast du auch da mal nur die Melodie rechts (wirklich nur die Melodie, also alles, was die Hälse nach oben hat) gespielt? Könntest du sie annähernd singen/sprechen/summen? Da fehlt für mich noch der Fluss. Auch hier kannst du die Melodie + links üben, um in den Fluss zu kommen. Oder singen/summen/sprechen.

Eine Frage zum Übergang: in T. 39 wird das e'' ja nicht erneut angeschlagen (Haltebogen). War das nur ein einmaliges Versehen oder ist das vielleicht falsch eingeübt?

Ich hoffe, ich habe nicht zuviel geschrieben und dich zugekleistert. Die grundlegende Arbeit ist getan und jetzt darfst du in den schönsten Farben malen, Kontraste finden, Geschichten und Bilder erzählen, mehr ausprobieren und was riskieren.

Ich wünsche dir dabei viel Freude! Danke für die Einspielung! :))

chiarina

Ganz toll Chiarina! Danke für deine Analyse. Wird ausgedruckt und abgeheftet - für später.
 

@chiarina , Deine Rückmeldung und Hinweise machen mich sehr glücklich. Ich möchte das alles noch viele Male lesen, verinnerlichen und ausprobieren...........dann melde ich mich dazu nochmal zurück. Kann etwas dauern, da ich mir Zeit nehmen möchte.
@Stegull, die Arabeske ist nicht so schwer :-) Kannst jetzt schon damit anfangen.
 
Wie übst du denn, um ein höheres Tempo zu erreichen?
In kleinen, sinnvollen Portionen z.T. einzelhändig, auch wegen der Polyrhythmik und weil meine linke Hand etwas lahm ist, von Station zu Station...ich versuche immer, einen Fluß herzustellen, Linien zu finden, Phrasen, Verbindungen, teile in kleine Abschnitte, füge wieder zusammen und ab und zu dann auch das ganze Stück schneller. Ich übe nicht mit Metronom.
Hast du Bilder vor Augen, wenn du das Stück spielst?
Ich sehe wenig Bilder, jedoch finde ich die Arabesken als Figur interessant, und als ich das Stück angefangen habe, habe ich sie auch oft gemalt. Ich mag die fließende Bewegung, den Schwung, das Weiche, Harmonische, und ich denke an die Bilder der impressionistischen Maler, die Farbgebung, das Schwebende in der Darstellung........leider habe ich noch nicht immer die Kontrolle über meinen Anschlag, um das aufs Klavier zu bringen, ich empfinde meinen Anschlag oft als zu grob und nicht Debussy angemessen.
Ja, ich taste mich hörend vorwärts und übe auch einzelne Stimmen oder mache mir Linien bewußt, kann es im Gesamtzusammenhang noch nicht so verinnerlichen, da verliert es sich dann wieder.

Alles weitere probiere ich am Wochenende am Instrument. Vielen lieben Dank.
 
@chiarina , Deine Rückmeldung und Hinweise machen mich sehr glücklich. Ich möchte das alles noch viele Male lesen, verinnerlichen und ausprobieren...........dann melde ich mich dazu nochmal zurück. Kann etwas dauern, da ich mir Zeit nehmen möchte.
@Stegull, die Arabeske ist nicht so schwer :-) Kannst jetzt schon damit anfangen.

Kann ich jetzt leider nicht. Steht aber auf der Liste.
 
Es sind in der Tonspur Störgeräusche drauf. Ist das das knarren des Klaviersessels?
 

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