Dampp-Chaser - Luftfeuchtigkeit

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mhs82

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Hallo Forengemeinde,

Ich habe mir Anfang des Jahres einen Flügel in meine Dachgeschoss Wohnung gestellt und bin immernoch begeistert, da es ein Traum von mir war. Nach Ca. 3 Monaten habe ich dann den Klavierstimmer kommen lassen und war schockiert wie gut sich der Flügel danach angehört hat. Der Klavierstimmer meinte auch, der Flügel wäre arg verstimmt und ich muss die Luftfeuchtigkeit beachten.

Daraufhin Hydrometer: 20% relative Luffeuchtigkeit und auch Temperarurschwankungen. Danach Habe ich mir gleich einen Luftbefeuchter zugelegt und Fülle diesen zur Zeit jeden Tag 3 mal nach. Dadurch erreiche ich 30% - 42%. Wenn es regnet ist es in meiner Wohnung auch okay, allerdings ich werde überhaupt nicht Herr der Lage. Im Sommer habe ich zudem noch eine Klimaanlage, das Piano steht direkt neben der Dachterrassentur, die im Sommer natürlich auch offen ist. Fußbodenheizung habe ich nicht.

Zur Zeit habe ich eine Schwankung von 18% - 50% beim Hydrometer und ich will (muss) unbedingt was ändern.

Diese Dampp-Chaser Systeme klingen ja so, als wäre es des Rätsel Lösung ( grottrian Steinweg 165cm ) oder sind die Gegebenheiten hierfür nicht geeignet?

Ich habe schon von Anfang an sicher gestellt, dass das Klavier vor Sonnneinstrahlungen geschützt ist und keine Fußbodenheizung habe, aber das mit der Luftfeuchtigkeit sah ich nicht als Problem.

Ist es denn mit dem Kauf/Einbau so einer Lösung getan? Könnt ihr mir in Düsseldorf jemanden empfehlen?

Danke!
 
Wenn das Hygrometer schon älter oder analog (Haarprinzip) sein sollte, dann vielleicht mal ein zweites anschaffen. In höheren Stockwerken, ich wohne im dritten, ist es trockener als weiter unten. Ich hatte vor vielen Jahren mal 20 % rLF gemessen, aber danach nie mehr. Das war im Winter mit laufender Heizung aber nicht wie jetzt im Frühjahr. Deshalb ruhig mal skeptisch bei der Messung sein. Ich habe 2 digitale Geräte von der gleichen Firma. Die unterscheiden sich um 10 Prozentpunkte. Man kann sowohl analoge als auch digitale mit eigenen Mitteln grob überprüfen.

Gruß
Manfred
 
Ich habe ein Hydrometer neu gekauft und beide zeigen das gleiche an - ein digitales und eins, welches im Luftbefeuchter ist. Sind beide relativ gleich +\- 5%

Ich werde mir jetzt Angebote zu einem dampp chaser holen. Dann läuft der im winter eben und im Sommer brauche ich es vllt nicht. Die Investition ist ja überschaubar
 
Im Sommer besteht die Aussicht, daß dann auch die Werte nicht zu hoch werden. So ist es jedenfalls bei mir.
Bis Du den DC hast, lege mal einen feuchten ausgewrungenen Haushaltsschwamm in einer Plastikschale in den geschlossenen Flügel und messe mit Deinen beiden Instrumente innen und außen. Ich mache das schon seit 5 Jahren so.
 
IN GESCHLOSSENEN RÄUMEN IST DAMPP-SAVER UNSINNIG:
Ich meine, man sollte sich im Klaren sein, was man mit so einem Dampp-Chaser einrichtet. Eigenartigerweise arbeitet das Gerät permanent entweder im Modus des Befeuchtens oder im Modus des Trocknens. Es gibt also kein Ruheintervall zwischen zwei Feuchtigkeits-Sollwerten einhält (vgl. auch S.12 der Broschüre).
Das halte ich technologisch für primitiv: Keine Heizung und kein Klimagerät arbeitet ohne so ein Soll-Intervall. Das System sollte doch nicht permanent laufen, sondern nur oberhalb einer Feuchtigkeitsmarke entfeuchten und unterhalb einer leicht tieferen Feuchtigkeitsmarke befeuchten.
Ein zweites Problem ergibt sich daraus, das überflüssige Feuchtigkeit nicht abgeführt wird.
Es wird nur ein Warmluftkreislauf im gesamten Raum in Gang gesetzt, indem lokal unter der Resonanzplatte die Luft erhitzt und dadurch der relative Feuchtigkeitsgrad reduziert wird. Diese erwärmte Luft fliesst dann aber langsam in den Raum hinaus und zieht kühlere feuchter Zimmerluft nach. Das hat auf den Raum u. a. die Nebenwirkung, dass er leicht erwärmt wird. Ein Entfeuchtungssystem sollte doch Feuchtigkeit entziehen und abführen resp. z. B. in den installierten Wasserbehälter leiten.
Wenn jetzt also der Fall eintritt, dass wenn ich im Musikzimmer (geschlossener Raum mit konstanter Wärme, dank Heizungsthermostat) zu hohe Luftfeuchtigkeit habe, diese gar nicht oder nur lokal reduziert wird. Es kommt aber noch schlimmer: Da aber laut Beschreibung der Dampp-Chaser im Dauerwechsel entweder heizt (= lokal entfeuchtet) oder Feuchtigkeit zuführt, kommt in diesen geschlossenen Raum immer mehr Feuchtigkeit, die er nie wegbringt. Das steht sogar ausdrücklich auf Seite 12 des Dampp-Chaser-Heftchens.
Da würde man doch in einem geschlossenen Raum gescheiter einen echten konventionellen Luftentfeuchter und einen konventionellen Luftbefeuchter installieren. Den Hygrostat des Luftentfeuchters kann man so einstellen, dass er der Luft Wasser entzieht (und in einen Kübel fliessen lässt), wenn die Luftfeuchtigkeit z. B. über 50% beträgt. Wenn sie aber unter 45% liegt, soll der Hygrostat des Luftbefeuchters diesen anwerfen. Und solange die Luftfeuchtigkeit zwischen 45% und 50% liegt, sind beide Geräte im Standby-Modus.
 
Dem kann ich zustimmen. Ich habe seit ca. 3 Jahren einen Dampp chaser unter meinem 200er Bösendorfer. Im Winter heizt er oft (trotz niedriger Luftfeuchte von beispielsweise 40%; was dann ja eigentlich nicht sein dürfte) im Wechsel mit Befeuchtung. Im Winter ziehe ich einfach den Stecker der Heizstäbe und lass nur den Befeuchter laufen, im Sommer umgekehrt. Zusätzlich habe ich den großen Venta Luftbefeuchter an einem Hygrostaten (bei eBay 25€, der Hygrostat, nicht der Venta, der ist deutlich teurer), mit dem ich auf 50% Luftfeuchte +/- 5% kommen. Das ist ideal und die Verbrauchsmaterialkosten halten sich mit rund 50€ im Jahr in moderaten Grenzen.
Ich hatte vorher allerdings auch kaum Probleme mit der Luftfeuchte (lag immer auch ohne Regelung immer zwischen 40-65%). Habe ein 2-schaliges Kalksandsteinhaus mit nachträglich ausgeschäumter Luftschicht. Meinen 2 Vorflügeln hat das in 2 Jahrzehnten keinerlei Reso-Riss beschert. Fußbodenheizung habe ich nicht, aber einen wassergekühlten Kaminofen mit Fremdluftzufuhr (das ist wichtig, sonst würde die Raumfeuchte im Kaminofenbetrieb deutlich runtergehen), dessen Strahlungswärme durch den Wassermantel minimal ist (etwas über handwarm). Mit diesen Bedingungen ist mein Bösendorfer problemlos zurechtgekommen, selbst im Hitzesommer 2019.
Zum Dampp-chaser: die Regelung scheint eine spezielle Firmenphilosophie zu sein. Ganz nachvollziehen kann ich das nicht.
So, wie ich die Bedingungen jetzt habe, ist sowohl die Stimmhaltung als auch Mechanikgängigkeit hervorragend (mag natürlich auch an der Instrumentenqualität liegen). Insgesamt dürfte das Problem niedrige Luftfeuchte dem Instrument eher schaden als höhere. Es macht aber in jedem Fall Sinn, sich damit zu beschäftigen und die Luftfeuchte auch mal zu messen (möglichst elektronisch, da sind die Messtoleranzen mit +/- 5% deutlich geringer).
 
Diesen Beitrag habe ich 2015 schon mal geschrieben, wenn Damp Chaser seitdem keine Änderung im in der Steuerung vorgenommen hat, verspricht die Werbung mehr, als in Wirklichkeit passiert.

Seit 2015 nutze ich den LW 45 von Vento in Verbindung mit einem Hygrostat für Schaltschränke. Mit dem von unserem Mitglied Lingner beschriebenen bin ich mit der Einstellung nie klar gekommen. Das Einzige was mich an dem Vento stört, ist die Geräuschentwicklung. Auch in der kleinsten Stufe ist der mir oftmals zu laut.


Meine Erfahrung mit Damp Chaser waren wie folgt:

Letztes Jahr (2014) hatten wir einen sehr feuchten Sommer und das Klavier hat die Stimmung nicht gehalten. Meine Annahme war, dass der DC das ausgleichen müsste. Allerdings war das meine Wunschvorstellung. Da das Ding eine Black Box ist, habe ich mit dem Fritz Dect (ist ein Zusatzmodul für die Fritz Box) messen wollen, wie hoch der Stromverbrauch ist. Die Überraschung war, dass dass Ding nur den Heizstab für den Verdampfer geheizt hat, aber nicht den großen Heizstab, der eigentlich mit dem Aufheizen der Luft die relative Luftfeuchtigkeit herabsetzen soll. Mit einem "beherzten" Schlag gegen das Steuerteil wurde dann der "Fehler" behoben, aber nur bis zum nächsten Schaltzyklus.
Was mich hierbei ärgert und auch die Funktion des Gerätes anzweifeln lässt ist, dass es keine Fehlermeldung gibt. Das Gerät hat immer Betriebsbereitschaft angezeigt und einen fehlerfreien Betrieb vorgegaukelt. Ich würde das Gerät nicht wieder einbauen, sondern die Luftfeuchtigkeit des Raumes beeinflussen. In einem geschlossenen Raum lässt sich das sicher machen, wer dagegen das "offene" Wohnen vorzieht, wo Wohnzimmer, Küche, Klo und Treppenhaus ein Gesamtkonzept bilden, hat schlechte Karten.

Gruß,
Tastensucher
 
Ich habe mir extra ein Hygrometer zugelegt um die rel. Luftfeuchte ffür den Dampp Chaser messen zu können. Die Heizstäbe laufen auf Hochtouren. 59% in der Wohnung, unter dem Flügel nahe Resonanzboden 47%, oben im Körper auf Resonanzboden 50%. DIe Stäbe sind sehr heiss, ich kann sie nur ca. 0,5 s anfassen.
 

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