COVID-19 und Klavierunterricht

Wie oft muss ich das fuckin' NOCH erklären?

Hier bei uns KL WIRD NICHTS abgesagt und trotzdem Geld kassiert, sondern wir MACHEN UNTERRICHT, das heißt, DIE SCHÜLER ERHALTEN LEISTUNG! ! Hallo? Geht das mal endlich in einige Bumsköpfe hier? Mannmann...
 
@Chips

Ja, wir zahlen der Musikschule auch weiter, obwohl die Lehrerin meines Sohnes in 3 Wochen nur 1 Unterricht erteilt hat (das kläre ich aber nach der Kriese), und wir zahlen immer noch in die Sportschule unserer Kinder, obwohl es nur noch Video-Tranings passieren. Und Flugtickets haben wir noch nicht strorniert, aber wenn der Flug abgesagt wird - dann macht die Fluggesellschaft ein Angebot.
Ach so, und wir zahlen natürlich weiter dem lieben Finanzamt, der gerade jetzt 400 Euro Vorauszahlung gezogen hat, wo ich eben so gut wie nichts verdiene. Da würde ich sehr gerne "kündigen" :-)
 
Meine Musikschule hat derzeit auch zu.
Sende derzeit dem Klavierlehrer meine Musikaufnahmen, von Teilen der Stücke die ich gerade übe, zu. In kleinen Portionen, so dass man gut darüber reden kann.
Per Telefon erfolgen dann die Tipps des Lehrers.
 
Ja! Aber nein! :-) Haben wir schon in den schweren Zeiten gemacht. Das Amt zieht so oder so. Jetzt stoppst du, und in 3 Monaten klopft es wieder an die Tür. Und in 3 Monaten winken schon fröhlich unbezahlte Sommeferien - dann wird's noch schlimmer als jetzt. Irgendwann wird das Finantamt MIR schuldig und zahlt zurück - do ein gutes Gefühl :-)
Oder aber gehe ich in den Oterferien Spargel ernten und werde dann so reich, dass mein Konto platzt :-)
 
Hier bei uns KL WIRD NICHTS abgesagt und trotzdem Geld kassiert, sondern wir MACHEN UNTERRICHT, das heißt, DIE SCHÜLER ERHALTEN LEISTUNG! !
Wenn man dasselbe als Berufschorleiter mit Gesangvereinen und Chören probiert, ist das virtuelle Abhalten von Proben leider noch um einiges schwieriger zu bewerkstelligen. Habe gestern einen Erfahrungsbericht von einem Vorstandsmitglied aus einem meiner Chöre per WhatsApp bekommen, den ich in Auszügen wiedergebe:

Chorproben in den Zeiten von Corona
Chöre proben jetzt per Videokonferenz
(…)
Assistenz-Chorleiterin Petra S. sitzt an ihrem Rechner im heimischen Wohnzimmer neben ihrem Klavier und wartet, dass es 19 Uhr wird. Denn dann beginnt das 40-minütige Zeitfenster, das sie bei einem Streaming-Anbieter erstmal zur Probe gebucht haben. Christel J., die an diesem Abend der Host ist, hat das Programm ausgesucht, bei sich zuhause (…) am Rechner aufgespielt und ihre Singschwestern eingewiesen. „Über die Whatsapp-Gruppe, in der wir uns austauschen,“ erklärt sie. Nach und nach wählen sich die Teilnehmerinnen ein und die gegenseitige Begrüßung fällt überaus herzlich aus. Als auch Dirigent Martin F. in Bild und Ton erscheint, wird er vielstimmig begrüßt. Er sitzt zuhause am Klavier, bereit, den Ton vorzugeben. Sofort sind alle Frauen, die sich gegenseitig und natürlich auch ihren Leiter in kleinen Fenstern auf ihren Bildschirmen sehen, bei der Sache. Dirigent F. stimmt das erste Lied an, „Rose Red“, und die Frauen fallen nach und nach ein. Schnell unterbricht Petra S., um festzustellen: „Ton- und Videospur kommen versetzt an, wir sind nicht synchron“. (…) Nachdem noch verschiedene Varianten ausprobiert wurden, ist klar: Das ist nicht das richtige Medium für eine gemeinsame Probe. Doch jetzt hat sich eine Lösung aufgetan. Petra S. hatte mit einem Quartett per Zoom geprobt und ist begeistert: „Die Probe war super, und wir machen Donnerstag im Chor weiter. Wir wissen jetzt, wie es geht. Ist nicht ganz Chor, trainiert aber ungemein für später.“

"Für später" ist ein leider noch richtiges Stichwort. Die Mitglieder der meisten Traditionschöre befinden sich in vielen Fällen schon im Rentenalter und wären aufgrund mangelhafter technischer Ausstattung und in Ermangelung ausreichender Anwendungskompetenz nicht in der Lage, an einer solchen virtuellen Probe teilzunehmen. Einem Chorleiter, der keinen Bock auf die Beschäftigung mit entsprechenden Hardwarekomponenten und Software-Anwendungen hätte, könnte man recht schnell Beine machen, wenn er seinen Job weiterhin sicher haben will, das wäre ein eher kleineres Problem.

Mancher denkt, dass das Chorwesen innerhalb der nächsten Jahre sowieso aussterben wird und im Jahre 2030 niemand mehr hierzulande singt. Ich würde entgegnen, dass sich zwar der Gesangsverein "Liederkranz" und der Quartettverein "Deutsche Eiche" (beide anno Achtzehnhundertnochwas gegründet) aufgrund fehlenden Sängernachwuchses auflösen werden, aber gesungen wird vermutlich weiterhin und möglicherweise auf besserem Leistungsniveau. Das beschäftigungstherapeutische Absingen langweiliger Lieder über Wandern, Liebe und Wein mit anschließendem Biersaufen im Schankraum des Vereinslokals wird weiter an Bedeutung verlieren, aber es gibt auch heute wieder verstärkt Neugründungen - und innerhalb der nächsten Jahre könnten dann alle Chormitglieder technisch so ausgestattet und medienerfahren sein, dass man auch Proben (notfalls) so durchführen kann wie in dem oben wiedergegebenen Text dargestellt.

LG von Rheinkultur
 
Schnell unterbricht Petra S., um festzustellen: „Ton- und Videospur kommen versetzt an, wir sind nicht synchron“. (…) Doch jetzt hat sich eine Lösung aufgetan. Petra S. hatte mit einem Quartett per Zoom geprobt und ist begeistert: „Die Probe war super, und wir machen Donnerstag im Chor weiter. Wir wissen jetzt, wie es geht.
Das Problem der Asynchronität scheint also gelöst zu sein. Jetzt wäre interessant zu erfahren, worin die Lösung besteht. Heißt das, mit Zoom erzeugt man Synchronität im Gegensatz zu anderen Anbietern? Weißt du da Genaueres?
 
Das Problem der Asynchronität scheint also gelöst zu sein. Jetzt wäre interessant zu erfahren, worin die Lösung besteht. Heißt das, mit Zoom erzeugt man Synchronität im Gegensatz zu anderen Anbietern? Weißt du da Genaueres?
Nein, leider nicht. Bei meinen Chören sieht es so aus, dass ein zumeist nicht geringer Prozentsatz der Chormitglieder nicht die nötigen technischen Voraussetzungen zu Hause hat oder nicht bereit ist, sich in diese Materie einzuarbeiten. Es gibt sogar Sänger, die keinen Computer und/oder keinen Internetanschluss besitzen. Vor diesem Hintergrund bleiben zahlreiche Mitglieder von einer solchen virtuellen Probe ausgeschlossen - zur Zeit gibt es in vielen Vereinen sogenannte Medienpaten, also Mitglieder, die sich um bestimmte Mitglieder kümmern, die kein WhatsApp, keine E-Mail-Adresse haben oder noch nicht mal ein Handy besitzen. Oder andere sagen: "Computersachen macht nur meine Frau, ich weiß noch nicht einmal, wie man ins Internet kommt".

Im Auge behalten sollte man diese Anwendungen unbedingt. In den nächsten Jahren werden sich diese recht schnell verbreiten und die Bedienung wird unkomplizierter werden. Über Zoom habe ich auch andernorts schon sehr Positives vernommen.

LG von Rheinkultur
 
Also Zoom ist nicht wirklich synchron. Wir haben in einer Konferenz versucht das Vater unser gemeinsam zu sprechen. :008: es war chaotisch. Manche machen es so, dass alle Teilnehmer auf stumm sind und der Chorleiter spielt und jeder singt für sich dazu. Manche singen kanonisch, aber echter Chorgesang samt Probe geht damit nicht.:016:
 
Also Zoom ist nicht wirklich synchron. Wir haben in einer Konferenz versucht das Vater unser gemeinsam zu sprechen. :008: es war chaotisch. Manche machen es so, dass alle Teilnehmer auf stumm sind und der Chorleiter spielt und jeder singt für sich dazu. Manche singen kanonisch, aber echter Chorgesang samt Probe geht damit nicht.:016:
Sind die Übertragungskapazitäten zu gering? WLAN zu langsam oder wie?
 

Wir (also ich), die anderen nicht..hatten das erste Schülervorspiel. Und alle zum ersten mal über Skype.
Wir haben 5er Gruppen aus Anfängern, mittleren und fortgeschrittenen Schülern gemacht. Das Stück begann mit einem Anfänger und der Einführung des Themas, dann hat der nächste Schüler "übernommen" und zweistimmig gespielt, usw. bis dann die wirklichen guten Schüler zum Schluss eine Improvisation oder Variante des Themas gespielt haben. Das ganze wurde aufgenommen, so dass man hinterher ein Video von den Gruppen bekommen hat, bei denen man nicht dabei war.
Ich glaube es hatten alle Spass, inkl. der Eltern von den Kindern, die immer im Hintergrund zu sehen waren.
Vielleicht nicht perfekt von den Übergängen her, aber sehr lustig.

Ach ja, für unser 5 Minütiges Video haben wir 4 Stunden Skype Konferenz gebraucht, den anderen Gruppen ging es auch nicht anders... Die Leitung haben die Profi Schüler übernommen unser KL hat sich immer kurz zugeschaltet, um zu schauen wie es läuft.

Aber sogar unsere Erstklässlerin war den halben Samstag mit Feuereifer dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind die Übertragungskapazitäten zu gering? WLAN zu langsam oder wie?

naja jeder wird anders schnell übertragen. Das führt dazu, dass halt am Ende es bei jedem verdoppelt verschoben ankommt. (oh gott. was für ein Satzbau)
Unser Netz ist gut, allerdings hat eben nicht jeder schnelles Netz, bei manchen hängt es eben stärker. Und selbst zur letzten Kantorenkonferenz, kam oft Bild und Ton versetzt an. Das führt halt zu probenuntauglichen Verzögerungen. Dazu kommt, dass bei manchen Teilnehmern das Mikro gruselig klang. Bei manchen war nur eine Teilnahme per Ton (ohne Bild) möglich, da es in festeingebauten Rechnern keine WebCam gab. etc...
 
Unser Netz ist gut, allerdings hat eben nicht jeder schnelles Netz, bei manchen hängt es eben stärker. Und selbst zur letzten Kantorenkonferenz, kam oft Bild und Ton versetzt an. Das führt halt zu probenuntauglichen Verzögerungen.
Dazu kommt möglicherweise, dass die auszutauschenden Datenmengen mit zunehmender Teilnehmerzahl immer größer werden und das System im ganzen ausbremsen. Mit einem Quartett ist die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Durchführung sicherlich höher als mit vierzig oder noch mehr Teilnehmern in einem gut besetzten Chor. Wie gesagt, derzeit führt ein solches Probenkonzept noch zu einem Minderheitsszenario, da die meisten Laienchorsänger entweder nicht über die nötige technische Ausstattung verfügen oder nicht bereit sind, sich ausgiebig in eine zweckmäßige Bedienung der Technik einzuarbeiten. Das Resultat wäre eine Zweiklassengesellschaft im Verein: die Gescheiten sind dabei und die Doofen bleiben ausgeschlossen. Man kann sich unschwer vorstellen, dass die Unruhe im Vereinsbetrieb eine viel größere wäre als die, die beim Ausfall weniger Einzeltermine entstünde. Aber wenn die Kontaktsperre jetzt monatelang dauern sollte, könnte der Druck von anderer Seite aus gewaltig zunehmen... .

LG von Rheinkultur
 
Hineinzukommen war vor mehr als 20 Jahren schon kein Problem, nur wie komme ich da je wieder hinaus?`:-D
An so ein Szenario erinnere ich mich, das etwa so lange zurückliegen dürfte. Damals ging man noch mit einem 56k-Modem über das Telekom-Festnetz ins Internet. Ich landete auf einer Fanseite von Fortuna Düsseldorf (ohne Fan zu sein) und fand irgendwo einen Button mit der Aufschrift "Kölner: Bitte hier klicken!" - Als ich mit Mausklick draufging, öffnete sich ein neues Fenster mit der Aufforderung "Einfach nochmal drücken" - und mit jedem weiteren Mausklick gingen weitere Fenster auf und die Slogans wurden immer aggressiver und bedrohlicher: "Hier kommst du nie wieder raus, du abgewichstes Domstadtschwein!" - "Du blödes Arschloch, du kannst solange drücken, wie du willst!" - "Wir machen dich fertig, du Penner!" - "Geh sterben, du mieses Stück Scheiße!"... - Dieser Endlosschleife konnte man nur entkommen, wenn man den richtigen Stecker zog und den Rechner neu startete.

LG von Rheinkultur
 
Sind die Übertragungskapazitäten zu gering? WLAN zu langsam oder wie?
Es gibt zwei Gründe, warum es nicht funktioniert

1. Es ist mittlerweile alles digital.
2. Als Kommunikationsmedium steht nur noch ein paketvermittelndes Netz zur Verfügung.

Über das analoge Telefonnetz hätte man zumindest zu zweit auch noch zusammen singen/musizieren können - zu astronomischen Kosten, denn dafür wurde eine direkte elektrische Verbindung zwischen den beiden Teilnehmern hergestellt. Zu Zeiten der Handvermittlung hätte man sicher auch noch ganze Chöre im Amt zusammenstecken können. Denn nichts anderes als das, was der Techniker am Mischpult mit den Mikrofonsteckern macht, machte damals das Fräulein vom Amt mit den Telefonhörern.

Aber heutzutage werden Sprachnachrichten digital aufzeichnet, komprimiert, dann in kleine Päckchen verpackt und mit dem digitalen Äquivalent der Briefpost verschickt. Es dauert zwar nicht mehr so lange, wie das Verschicken von Kassetten per Post, so daß der Eindruck entsteht, man sei mit dem Gegenüber direkt verbunden, aber real gibt es keine Live-Übertragungen mehr. Man sieht und hört nur noch Aufzeichnungen.
 

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