
pianovirus
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Gibt es hier jemanden, der Interesse am Austausch über Continuospiel hat? In der nächsten Zeit geht es mir vor allem darum, jenseits der Grundlagen des "lehrbuchmäßigen" vierstimmigen Spiels einen freieren Stil zu lernen, wie er ja nachweislich praktiziert wurde, hier z.B. von Daube 1756 als "dritte Art" des Generallbassspiels bezeichnet, neben der konventionellen Art und der Rezitativbegleitung:
"Der vortreffliche J.S. Bach besaß diese dritte Art im höchsten Grad. Durch ihn musste die Oberstimme brilliren. Er gab ihr durch sein grundgeschicktes Accompagniren das Leben, wenn sie keines hatte. Er wusste sie, entweder mit der rechten oder lincken Hand so geschickt nachzuahmen, oder ihr unversehens ein Gegenthema anzubringen, daß der Zuhörer schwören sollte, es wäre mit allem Fleiß so gesetzt worden [...] Ueberhaupt sein Accompagniren war allezeit wie eine mit dem größten Fleiße ausgearbeitete, und der Oberstimme an die Seite gesetzte concertirende Stimme" (zitiert nach S. Rampe: "Generalbasspraxis 1600-1800").
Virtuose Continuospieler improvisieren das ganz oder in Teilen. Aber mein Lehrer meinte, ich solle dafür am Anfang möglichst viele Übungen ganz oder zumindest teilweise ausschreiben; auch von anderen sehr guten Continuospielern habe ich gehört, dass das Ausarbeiten ein wichtiger Teil ihres Lernens war. Auf der Basis von Geschriebenem könnte man sich ja auch über den Unterricht hinaus gelegentlich mit anderen austauschen. Das ist natürlich nur sinnvoll, wenn sich mehrere Interessierte auch tatsächlich aktiv an so einem Austausch beteiligen. Ich stelle es hier einmal in den Raum...
"Der vortreffliche J.S. Bach besaß diese dritte Art im höchsten Grad. Durch ihn musste die Oberstimme brilliren. Er gab ihr durch sein grundgeschicktes Accompagniren das Leben, wenn sie keines hatte. Er wusste sie, entweder mit der rechten oder lincken Hand so geschickt nachzuahmen, oder ihr unversehens ein Gegenthema anzubringen, daß der Zuhörer schwören sollte, es wäre mit allem Fleiß so gesetzt worden [...] Ueberhaupt sein Accompagniren war allezeit wie eine mit dem größten Fleiße ausgearbeitete, und der Oberstimme an die Seite gesetzte concertirende Stimme" (zitiert nach S. Rampe: "Generalbasspraxis 1600-1800").
Virtuose Continuospieler improvisieren das ganz oder in Teilen. Aber mein Lehrer meinte, ich solle dafür am Anfang möglichst viele Übungen ganz oder zumindest teilweise ausschreiben; auch von anderen sehr guten Continuospielern habe ich gehört, dass das Ausarbeiten ein wichtiger Teil ihres Lernens war. Auf der Basis von Geschriebenem könnte man sich ja auch über den Unterricht hinaus gelegentlich mit anderen austauschen. Das ist natürlich nur sinnvoll, wenn sich mehrere Interessierte auch tatsächlich aktiv an so einem Austausch beteiligen. Ich stelle es hier einmal in den Raum...