Claviotreffen Zwickau 2017 - Schumann: Symphonische Etüden, op. 13

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Hallo miteinander,

hier also nun auch die Aufnahme von den Symphonischen Etüden (zunächst nur die Audio-Aufnahme, da ich die Videoaufnahmen noch nicht bekommen habe).
Ich war im Nachhinein überrascht, wie schnell mein Grundtempo war. Das lag wohl an meinem doch angeregten Allgemeinzustand zum Zeitpunkt des Konzerts. :-) Außerdem sind mir natürlich ca. 100 Baustellen aufgefallen, die noch nicht so geklungen haben wie von mir gewünscht. Aber das macht im Moment nichts. Ich genieße es, nach ca. 14 Monaten das Werk nicht mehr üben zu müssen, auch wenn ich es nach wie vor heiß und innig liebe.

R. Schumann - Symphonische Etüden, op. 13 & posth. Variationen

Grüße von
Fips

PS: Bei mir sind leider ein paar akustische Artefakte in obiger Sounddatei. Kann ich im Moment nicht ändern...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war ja schon immer ein Fan von dir, aber hier fehlen mir echt die Worte. Das war für mich ein ganz tolles Konzerterlebnis.

Viele Grüße!
 
Eine tolle Leistung, lieber Fips :super:
 
Fips, Du warst ja einer der ersten, die prinzipiell Gefallen an der Grundidee dieses Treffens gefunden haben. Sofort hast Du Dich ans Üben gemacht - so wie ich auch. Das Ergebnis ist wirklich ganz stark und großartig!
 
Danke schön. Hab mich schon ziemlich da reingehängt und fand ja eh die Idee des Schumann-Treffens großartig.
 
Die Aufnahme lässt leider nur erahnen, wie großartig das Live-Erlebnis gewesen ist. Das war ein pianistisches Niveau, das ich nicht erwartet habe, obwohl ich Dich, lieber Fips, ja auch schon in Wien und Köln habe spielen hören. Nach dem Thema und den 12 Variationen nochmals das Thema und die 5 Variationen aus dem Nachlass folgen zu lassen war ein wirklicher Kraftakt, der das Publikum voll in den Bann gezogen und begeistert hat. Nochmals ein großes Dankeschön von mir für Deinen mitreißenden Auftritt:super:!
 
Hallo Fips,

das ist echt klasse, dass du diesen Brocken so souverän hingekriegt hast. Ich habe ja damals, als du damit angefangen hast, gedacht "ohje, was hat er sich da aufgeladen!" :D Zwischenzeitlich hast du viellecht auch mal so gedacht, könnte ich mir vorstellen, aber das Ergebnis ist doch höchst erfreulich!

lg marcus
 
Lieber Fips,

das ist wirklich großartig, einzigartig!!! Ich wollte aus Zeitgründen ja nur mal kurz reinhören, aber jetzt habe ich doch die ganze Aufnahme gehört und Teile davon gleich mehrfach.

Ich kann mir gut vorstellen, dass, wie oben schon erwähnt wurde, das Live-Erlebnis natürlich noch eindrücklicher war, als das Hörerlebnis dieser Aufnahme, das ist wohl unvermeidbar. Man kann aber gut erahnen, wie Dein unbedingter Ausdruckswille durch die Vorspielsituation noch einmal unterstützt wurde. Ein Feuerwerk, wie Du es etwa in Etude 6 und 7 zündest, das gelingt wohl kaum in der Übestube...

Man hört auch, wie lange und wie intensiv Du Dich mit diesem Werk auseinandergesetzt hast. Die "Rhetorik" Deiner Darstellung, in Phrasierung, in Agogik und Dynamik, braucht sich vor ganz großen Vergleichen nicht zu verstecken. Und wenn die größten unter den übergroßen Schwierigkeiten vielleicht nicht ganz so glatt (oder, "geglättet"?) klingen wie dort, dann machen die anderen Qualitäten Deines Spiels, das leidenschaftliche Feuer, der zupackende, niemals vorsichtige Gestus, die langen, mitreißenden Crescendobögen (und vieles mehr) das mehr als wett. Ich gebe gern zu, dass ich mich bei manchen Darbietungen dieses langen Werkes auch schon etwas gelangweilt habe. Nicht so bei Dir, man folgt wie gefesselt Deinem Spiel.

Einzig die Lösung für die "Anhangsvariationen" hat mich ein wenig gewundert. Du hast Dir das sicher gut überlegt, aber ist es nicht doch etwas antiklimaktisch, diese tatsächlich einfach alle noch dem Finale nachzustellen, statt sie nach Deinen individuellen Vorstellungen in das Werk einzufügen?!

Aber nochmals, mit dieser Darbietung, die glücklicherweise aufgenommen wurde, ist Dir etwas ganz besonderes geglückt und ich kann mir die eindrückliche Wirkung auf die Anwesenden lebhaft vorstellen. Den Gedanken "ohje, was hat er sich da aufgeladen", von dem marcus schreibt, habe ich auch gehabt und dann hatte ich eine Weile den Eindruck, als wolltest Du gar nicht einmal mehr eine Aufnahme anfertigen. Vielleicht war nun der Anlass Eures Schumann-Treffens der Funke, den es gebraucht hat, damit Du doch noch einmal alle Leidenschaft in dieses Vorhaben, das Dich so lange begleitet hat, hineinwerfen konntest. Ich freue mich für Dich – und für uns alle, die das wunderbare Ergebnis nun zu hören bekommen haben!

Liebe Grüße,
Tobias
 
Wow Fips das hast du klasse gemacht! Ich höre gerade... So ein schweres, gewichtiges Werk! Deine Arbeit hat sich gelohnt! Und ich bewundere auch die Sicherheit und ziemliche Fehlerfreiheit, mit der du spielst. Meine Gratulation! Da kann ja noch viel kommen in Zukunft... :idee: Mach dich doch mal an op. 111. Das ist sicher nicht schwieriger, meiner Einschätzung nach. Dein sensibles Gespür könnte gut dazu passen!
 
Hallo Fips, nun habe ich Deine Interpretation dieses gewaltigen Werkes auch gehört und bin schwer beeindruckt. Ich habe Dich ja lange nicht mehr spielen gehört und habe immer noch das Bild in Mainz vor mir, wo Du quasi mal so nebenbei an einer "Tischhupe" Stilblüte als Orchestersatz begleitet hast. Eine tolle Entwicklung hast Du da jetzt gezeigt, und mein digitaler Beifall und Dank für das Einstellen der Aufnahme gehört Dir.
Ich finde übrigens die auch akustisch und damit deutlich getrennten zusätzlichen Variationen durchaus interessant. Die letzte erinnert mich klanglich spontan an eine Paganini-Variaiton von Brahms.
Auch allen anderen Teilnehmern des Treffens, die trotz Broterwerbs solche pianistischen Großwerke auch öffentlich spielen, gilt meine Bewunderung.

Gruß
Manfred
 
Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Freu mich sehr!
Ich habe ja damals, als du damit angefangen hast, gedacht "ohje, was hat er sich da aufgeladen!" :D Zwischenzeitlich hast du viellecht auch mal so gedacht, könnte ich mir vorstellen
In der Tat hatte ich auch Motivationseinbrüche. Den letzten erst vor ein paar Wochen, als bei einem Probevorspiel alles schief ging. Nach intensivem Üben lief es dann ziemlich gut und ich war wieder zuversichtlich für das Konzert. :-)

Ha ha, ja, gute Idee! :-) Nein, das hebe ich mir für viel später auf, wenn ich es denn mal wagen sollte. Du beschäftigst dich, glaube ich, derzeit damit, oder? Wie gehts denn voran?
Ich neige im Moment dazu, mal wieder etwas von Schubert zu spielen. Eigentlich wollte ich nach diesem Mammutwerk was Kleineres spielen, aber so ein Sonätchen von Schubert... hach... würde mich reizen.

...und habe immer noch das Bild in Mainz vor mir, wo Du quasi mal so nebenbei an einer "Tischhupe" Stilblüte als Orchestersatz begleitet hast.
:lol: Eine herrliche Bezeichnung! Mein neuer Favorit nach dem auch so treffenden "Digitt" von Klaviermacher.
Ich finde übrigens die auch akustisch und damit deutlich getrennten zusätzlichen Variationen durchaus interessant. Die letzte erinnert mich klanglich spontan an eine Paganini-Variaiton von Brahms.
Ja, diese letzte posthume Variation ist besonders schön. Damit war ich letztlich nicht so ganz zufrieden, weil ich sie viel glitzernder und "sternenhafter" klingen lassen wollte. Auf dem fremden Flügel scheint mir das nicht ganz gelungen zu sein. Es klingt mir zu bodenständig. Aber egal. :-)

Viele Grüße und nochmals danke,
Fips
 

@pianovirus: Danke für deine ausführliche "Kritik" bzw. Beschreibung!
Ein Feuerwerk, wie Du es etwa in Etude 6 und 7 zündest, das gelingt wohl kaum in der Übestube...

Bei der 6. Etüde war ich teilweise am Verzweifeln mit den weiten Sprüngen im schnellen Tempo. Bei einem Probevorspiel bin ich auch ständig "falsch abgebogen" und war danach ziemlich frustriert (siehe Motivationseinbruch oben). Aber im Konzert ist es dann ganz gut gegangen. Und in der 7. Etüde liebe ich besonders das Oktaven-Ende, in das man sich so schön kraftvoll reinsteigern kann! :-)

Einzig die Lösung für die "Anhangsvariationen" hat mich ein wenig gewundert. Du hast Dir das sicher gut überlegt, aber ist es nicht doch etwas antiklimaktisch, diese tatsächlich einfach alle noch dem Finale nachzustellen, statt sie nach Deinen individuellen Vorstellungen in das Werk einzufügen?!

Ich habe hin- und herüberlegt, wie ich das mit den posthumen Variationen machen soll. Ursprünglich wollte ich mich an Kissin halten und die posthumen Variationen so einfügen, wie er es in seinem Carnegie-Hall-Debüt-Konzert gemacht hat. Denn durch diese Aufnahme hatte ich die Symphonischen Etüden kennengelernt, sie rauf und runter gehört und deshalb so im Ohr.

Habe mir dann auch noch andere Lösungen angehört. Schließlich habe ich entschieden, die posthumen Variationen alle in einem eigenen Block zu spielen, damit die von Schumann selbst veröffentlichen Etüden so stehen bleiben, wie sie von ihm gedacht waren. Diese Idee ist nicht auf meinem Mist gewachsen, muss ich auch zugeben. Ein befreundeter Pianist, mit dem ich darüber sprach, hat mir das vorgeschlagen und ich fand den Gedanken, das ursprünglich veröffentlichte Werk so, wie es ist, zu respektieren, ohne nach meinem Gutdünken die anderen Variationen einzufügen, letztlich überzeugend. Vom Hören her musste ich mich dann umstellen, weil bis dahin Kissin mein Orientierungspunkt gewesen war. Diese Lösung finde ich inzwischen tatsächlich die beste.

Ich hatte übrigens auch Überlegungen angestellt, welche der beiden Versionen des Werks (1937 oder 1952) ich spielen sollte. Man hört in der Regel eine Mischung aus beiden Versionen mit Tendenz zur zweiten Fassung. Beide Fassungen unterscheiden sich bis auf das Finale nur durch kleine Details.
Ich habe letztlich die erste Fassung gespielt, allerdings mit dem Finale der zweiten Fassung. :-)

Vielleicht war nun der Anlass Eures Schumann-Treffens der Funke, den es gebraucht hat, damit Du doch noch einmal alle Leidenschaft in dieses Vorhaben, das Dich so lange begleitet hat, hineinwerfen konntest.

Ja, da hast du recht. Ohne das Ziel des Schumann-Treffens in Zwickau hätte ich mit dem Werk nicht so lange durchgehalten.

Wie gehts mit dem Orgelspielen? Was machen die Gedanken, ans Klavier zurückzukehren? Keine da? :zunge:

Viele Grüße,
Fips
 
lieber @Fips7

Hab's mir eben mit großem Vergnügen angehört. Gratulation! Wirklich beeindruckend! Hoffe, ich schaffe es wieder mal live dabei zu sein.

Alles Gute und liebe Grüße
Gernot
 
Ich hab's mir gerade angehört und finde es beeindruckend! Tolle Leistung!!!
 
@Fips7 Off-Topic nur, weil du gefragt hast:

Wenn du eine Schubert-Sonate spielen möchtest kann ich dir die empfehlen, die ich kürzlich gespielt habe, in a-moll D 784. Sie ist wunderschön, nicht zu lang, hat drei unterschiedliche Sätze, von denen keiner schlechter ist als die anderen und erinnert mich persönlich im ersten Satz an die große B-Dur (die mir noch eine Nummer zu groß war). Die kann ich mir auch super gut bei dir vorstellen, verlangt ebenfalls nach dieser besonderen Subtilität die du hast (und die ich nur selten bei jemandem höre).

Op. 111 habe ich geübt ja und "kann" es jetzt spielen. Sicher wird mich die Sonate noch länger begleiten. Es gab einige Überraschungen, z.B., dass der 2. Satz technisch nicht so schwierig ist, da fand ich op. 109 unangenehmer, und dass man das Thema in den Variationen sehr genau wiederfinden kann, was mir hörend bisher nicht gelungen war (hatte mich nie damit beschäftigt).

Sehr schwierig finde ich im Moment noch, ein sinnvolles Tempo für das Thema zu finden, denn ich bin hin und hergerissen zwischen "wenn's zu langsam ist, versteht man nichts mehr" und "das Tempo ist langsam, und ich möchte keine zu starken Temposchwankungen oder Raserei am Ende". Auch der Charakter ist mir noch nicht immer an jeder Stelle klar. Und es ist auch nicht so einfach, mit 27 dem Tod ins Auge zu blicken, obwohl ich mir doch eine gewisse Tiefgründigkeit in Gedankenwelt und Charakter nicht absprechen möchte.
Diese Sonate zu üben empfinde ich als mental sehr anstrengend, ähnlich wie Schubert B-Dur, und dass ich sie kurz vor meinem Abschied aus NYC übe, macht es nicht gerade leichter...:schweigen:

So, das soll nun nicht deinen Faden und das wohlverdiente Lob unterbrechen. Ich werde mittelfristig sowas nochmal im op.111-Faden schreiben, aber dafür muss ich ihn erst lesen.

Genieße diesen Erfolg, du hast ihn dir redlich verdient!:blume::blume::blume:
 
@Fips7, zum Ende des Wochenendes hatte ich nun endlich Zeit, Deine Aufnahme anzuhören. Ich war erneut schwer beeindruckt, obwohl ich ja schon live dabei war. Ich hatte dieses Mal die Noten zur Hand, das hat mein Hörerlebnis sehr unterstützt. Danke, dass Du mich Banausen und wenig-Hörer mit diesem wundervollen Stück bekannt gemacht hast!
 
Gestern Abend habe ich Trifonov mit u.a. diesem Werk vom Verbier-Festival 2014 auf Classica gesehen und ich habe mich direkt wieder erfreut an Deinen Auftritt erinnert, lieber Fips;-). @Fips7 : Schade, dass Du Dich nur so selten im Forum blicken lässt aber ich hoffe, dass wir spätestens beim Treffen in Wien wieder etwas von Deinem Klavierspiel hören können.
 

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