Chopin Sonate b-moll op 35 Schwierigkeitsgrad

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Sonate32

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Ich habe zuletzt von Brahms die Klavierstücke op 118 , die Chopin Etüden op 25 Nr 2,10 , Beethovens Pathetiqe Sonate und die Bach Toccata E-moll gespielt und würde gerne die Chopin Sonate op 35 spielen aber ich weis nicht ob sie aktuell noch zu schwierig ist.
 
Ein wenig wundert mich die Auswahl deiner Stücke. Auf die einfachste aller Chopin-Etüden folgt direkt eine der schwierigsten - meistens liegen zwischen diesen beiden Etüden Jahre. Aber wenn du die Oktaven-Etüde wirklich sauber spielen kannst, wirst du zumindest in den ersten drei Sätzen der Sonate wenig Probleme haben. Das Finale bleibt trotzdem heikel.
 
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Ich habe die oktavenetüde gespielt weil mir oktaven liegen und fand sie auch nicht übermäßig schwer
 
Ich habe die oktavenetüde gespielt weil mir oktaven liegen und fand sie auch nicht übermäßig schwer

Die Oktaven sind ja auch gar nicht das Problem, sondern die Mittelstimmen, die man sauber halten muss, wenn nicht alles im Pedalbrei versinken soll. Leider hört man gerade diese Etüde oft furchtbar hässlich gespielt - in durchgehendem mf bis f und mit viel zu viel Pedal, das notdürftig die Lücken in den Mittelstimmen zustopfen soll. Aber wenn das für dich kein Problem ist, ist doch alles gut. Für mich war diese Etüde leider sehr lange sehr schwierig.
 
Also, wenn Du die Brahms-Klavierstücke komplett und wirklich gut gespielt hat, sollte die Chopin-Sonate durchaus erreichbar sein. Im Übrigen finde ich die Schwierigkeitsgrad-Angaben bei Henle immer ganz brauchbar.
Habe Opus 118 auch gespielt, das es-Moll-Intermezzo ist wirklich nicht ohne, aus meiner Sicht ist der Schritt zur "b-Moll-Sonate" da nicht weit. In mancher Hinsicht (polyphone Strukturen, Harmonik, etc) finde ich den Brahms-Zyklus sogar schwerer.
Und wenn du die Oktaven-Etüde geschafft hast...
 
Schwierigkeit ist zwar immer subjektiv, aber ist der Sprung von der Pathétique aus betrachtet nicht etwas groß? Ich habe inzwischen deutlich mehr Chopin Etuden gespielt (25/10 aber noch nicht ;-), würde mich aber an die b-moll-Sonate im Moment eher nicht wagen.
 
Ich fand den ersten Satz der Sonate ziemlich heikel. Die Begleitungen am Anfang der linken Hand brauchen ziemlich viel Übung und auch die rechte Hand hat griff-technisch ziemlich fiese Stellen - was natürlich die Musik nicht beeinträchtigen darf.
Natürlich ist der letzte Satz ebenfalls sehr schwer, besonders wenn du diesen presto, sotto voce und legato ohne bzw. mit ganz wenig Pedal spielen möchtest, wie es (so wie ich finde) charakterlich am besten passt.

Op. 25 / 10 finde ich übrigens inzwischen auch richtig schwer - die Mittelstimmen ja, und auch der Rest ist klanglich im hohen Tempo extrem heikel
 
Die Oktaven sind ja auch gar nicht das Problem, sondern die Mittelstimmen, die man sauber halten muss, wenn nicht alles im Pedalbrei versinken soll. Leider hört man gerade diese Etüde oft furchtbar hässlich gespielt - in durchgehendem mf bis f und mit viel zu viel Pedal, das notdürftig die Lücken in den Mittelstimmen zustopfen soll. Aber wenn das für dich kein Problem ist, ist doch alles gut. Für mich war diese Etüde leider sehr lange sehr schwierig.

Oder man kann sie so spielen:
View: https://www.youtube.com/watch?v=FppIwLAXZrs
 
Ich finde die zweite Sonate generell sehr „sperrig“. Den ersten Satz habe ich für mich gelernt, ich fand ihn sehr unbequem liegend. Insoweit kann ich mich @Joh da nur anschließen!
 
Wie übt man eigentlich am besten ein schwieriges Stück wie eine Sonate von Chopin? Schaut man, dass man möglichst schnell den ersten Satz durch kommt um dann nach und nach die einzelnen Stellen im Detail zu üben, oder übt man von vorneherein so intensiv, dass man Zeile für Zeile auswändig lernt?
 
Ich wechsle immer zwischen Detailarbeit und Zusammenhängen. Das heißt - ein paarmal durchspielen, um den Überblick zu erlangen, dann einmal von vorne bis hinten durchüben, dann "zweite Runde" durchüben (evtl. von hinten nach vorne, oder sonst wie zusammengestückelt, bis man überall einmal war). Dazwischen immer wieder mehrfach durchspielen, mal ein paar Tage nicht üben usw.
 

Ich wechsle immer zwischen Detailarbeit und Zusammenhängen. Das heißt - ein paarmal durchspielen, um den Überblick zu erlangen, dann einmal von vorne bis hinten durchüben, dann "zweite Runde" durchüben (evtl. von hinten nach vorne, oder sonst wie zusammengestückelt, bis man überall einmal war). Dazwischen immer wieder mehrfach durchspielen, mal ein paar Tage nicht üben usw.
Das klingt doch sehr nach "immer durchspielen"???:heilig:
Ich weiß, es ist anders gemeint, könnte aber missverstanden werden. Vielleicht erklärst Du mal, was bei Dir "durchüben" ist???:denken:
 
Ok, dann doch noch eine Erläuterung :-D
Bei mir gibt es einen großen Unterschied zwischen (durch)"üben" und "durchspielen".
"Durchüben" bedeutet, ich arbeite mich langsam, u.U. über mehrere Stunden, durch das Stück hindurch, arbeite an Details, übe Bewegungen, Fingersätze, technische Dinge, überlege Musikalisches, lerne auswendig usw. usw. - das kann von hinten nach vorne oder vorne nach hinten sein, oder chaotisch durcheinander, bis ich jede Stelle einmal geübt habe.
"Durchspielen" bedeutet: Durchspielen.
 
Und, wie ist es gelaufen? Nun, fast 1 Jahr später, würde mich das mal interessieren. :-)
 
oder übt man von vorneherein so intensiv, dass man Zeile für Zeile auswändig lernt?

Dies wäre nicht intensiv geübt, sondern dumm!
Selbst wenn man - was oft nötig ist - in kleinen Einheiten übt, sollten diese der musikalischen Syntax folgen.
ALSO: nicht von Taktstrich zu Taktstrich, sondern Takte (da kann ein Auftakt mitlaufen)!
Phrasen (2 oder 4 taktig; gerade Chopin komponiert viel mit 4 taktigen Einheiten, interessanterweise gibt's in dieser Sonate inspirierte Ausnahmen von dieser Gewohnheit),
Auf jeden Fall sollte jede Übeeinheit bereits etwas von der Musik im Ganzen wiederspiegeln.
Die Idee: ' ich lerne nur das Tastendrücken und dann kommt irgendwann wie ein Sahnehäuschen "Musik" dazu' ist unbrauchbar!
Und wenn jemand auf dem Level für die Chopin Sonate ist, dann sollte dies mehr als selbstverständlich sein!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine sehr gute Übestrategie für kompliziertere Strukturen (Höhepunkt Durchführung erster Satz) ist es, zunächst ein "ideales Modell" zu erarbeiten, indem man die Linke zunächst mit beiden Händen spielt. Wenn man dann versucht dieses Modell mit einer Hand zu erreichen, wissen Ohr und Hand bereits wo die Reise hingehen soll. Die musikalische Gestalt ist bereits selbst vorbildlich gespielt worden.
Das funktioniert auch sehr gut, wenn in der Rechten Melodie und Harmonie parallel gespielt werden muss (Anfang 2. Satz Beethoven op. 13; Chopin op. 10,3 Anfang, .....)!
Diese Übemethode ist auch gut um der reinen Automatisierung durch das motorische Gedächtnis entgegen zu wirken!
 

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