C.Bechstein Flügel ohne Nummer

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Und nun die 2te Serie Fotos.

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Hallo Tinitus,

nicht, daß ich etwas zur Klärung beitragen könnte, ich hätte hier nur eine weitere Frage an die Experten: Weiß jemand, in welchem
Zeitraum bzw. bei welchen Modellen Bechstein eine Vollpanzerplatte verbaut hat? Ich kenne die Dinger nur mit offenen Wirbelfeldern...

Viele Grüße,
Martin
 
Das sind die Fragen, die mich auch interessieren! Produktionstypen mit Baujahren von .... bis!
Hallo Tinitus,

nicht, daß ich etwas zur Klärung beitragen könnte, ich hätte hier nur eine weitere Frage an die Experten: Weiß jemand, in welchem
Zeitraum bzw. bei welchen Modellen Bechstein eine Vollpanzerplatte verbaut hat? Ich kenne die Dinger nur mit offenen Wirbelfeldern...

Viele Grüße,
Martin
 
Hallo,

der Flügel hat keinen abgesetzten Stuhlboden, ist also ein Modell V. Mit abgesetztem Stuhlboden wäre es ein VI.

Zitat aus dem Bechsteinartikel im Tastenwiki:

1853-55 Pianinos: geradsaitig ohne Platte, Anhangschuh, der abgewinkelt unter die Rastensohle greift.
1855-58 Flügel: geradsaitig, verschraubte, geschmiedete Eisenspreizen (Epoche 1)
1860 Flügel: angestemmte, halbe Platte (Epoche 2)
1870 Flügel: Platte, die Wirbelfelder umgreifend, Kopfstück aus Holz /Epoche 3)
1880 Flügel: komplette Gußplatte, mit und ohne Querspreizen (Epoche 4)

Epoche 1

Flügelmodelle 1 und 2, unterschiedliche Längen: 190/267 cm. Instrumente sind alle geradsaitig, verschraubte Eisenstatik. Zum Aufnehmen der Zugkraft dient eine Anhangplatte, die an der Hohlwandkante verschraubt ist (Diese Schrauben sind im Kopf mit zwei Löchern versehen für Doppelzapfenschlüssel, ca. 150 mm lng. Vom Stimmstock bis zur Anhangplatte sind Eisenspreizen verschraubt. Um Seitwärtsschwingungen der langen Eisen zu verhindern, sind Messingstangen (10mm) als stützende Querspreizen verschraubt. Resonanzbodenfaser läuft anfänglich rechtwinklig zum Langsteg. Wurde aber schnell abgeändert. Stimmstockfelder leicht schräg zum Bezug abfallend. Kurze Wirbel (55mm) Agraffen mit Holzschraubengewinde. Die Choranzahl pro Feld ist sehr variabel. Meistens 7 Oktaven. Beim Baß gibt es oft 3-saitig umsponnene Chore. Korpus zusammengesetzt aus Langwand, Spitzwand, Hohlwand, Diskantwand. Backenschwiefe mit Schnitzereien besetzt ( umgreifend auf Korpus im Baß und Diskant außen). Fast alle Instrumente (auch unter schwarzer Schellackpolitur) mit Palisander furniert. Füße in Zopfform mit Ober-und Unterkapitell, dünne Holzgewindezapfen. Lyra in Lyraform, Stößerstange durch die Mitte. In diese Epoche enstand auch der Flügel mit der "Baßbeule": geradsaitiges Instrument, 7 Oktaven, Palisander. Um dem Baßsteg mehr Rsonanzbodenfläche zu verschaffen, hat man am hinteren Ende der Längswand eine Ausbuchtung angefügt. Das Resonanzbodenholz laäuft hir fast quer zu den Stegen, somit bestand keine Gefahr des Abbrechens dieses Segments. Das Korpusteil (Segment und Spitzwand) ist eine Einheit und ist an Längswand und Hohlwand verbunden. Das hat auch Böttger in Breslau so gebaut. Fotos in Bälde. Von der Längswand innen ist eine Eisenstütze zum linken Anhangeck verschraubt. Sie nimmt die Zugspannung der äußeren Baßsaiten mit auf und unterstützt die Stabilität innerhalb des Bauches. Mechanik: Schwander-Stößermechanik Dämpferglieder mt Pergamentachsen Die Pedale laufen in Metallscharnieren und sind im Lyrasockel schräg auswärts eingesetzt. Die Pedalschalen sind aus getriebenen Messingblech. Die Hebezunge besteht aus einem flachen Federstahl. Hammerköpfe mit Unterleder, Unterfilz und Oberfilz, sehr klein und zierlich. Dämpferglieder haben auf dem Rücken Messing-Druckfedern. Hebezunge und Hebebrett sind durch ein Metallgelenk verbunden, welches durch einen konischen Zapfen geschlossen ist. Rastenspreizen sehr hoch, Rippen flach und breit. Kein abgesetzter Stuhlboden, Füße sehr kurz, keine Kniefreiheit vorhanden. Modelle 1 und 2 wurden im Instrument nie bezeichnet, Benennungen gehen nur aus den Aufzeichnungen hervor. Flügel mit verschraubten Spreizen haben eine Fab.nr. im Resonanzbodenetikett, oder auf den Boden gestempelt
Epoche 2

Platte gegossen, leicht kreuzsaitig, 4-5 Felder. Spreizen dick und hoch, keine Querspreizen hinter der Dämpfung. Platte ist am Stimmstock unter den Tuchleisten verschraubt. Es gibt einige Plattenstützschrauben mit Einsetzschrauben. Stimmstock-Wirbelfelder schräg zum Bezug abfallend. Wirbel teilweise winklig auf den Schrägen, teilweise nach hinten gestellt. Agraffen mit Metallgewinde in Platte geschraubt Stimmstock (furniert und poliert) ist sehr labil, versucht nach oben oder unten auszubeulen. Korpus : Langwand, Spitzwand, Hohlwand und Diskantwand. Füße : Ober-und Unterkapitell, konische 8-Eck-Säule, Rolle mit Bechermanschette,Pedalschalen Messingguß Fußzapfen starke Holzgewinde, die später durchgehend gebräuchliche Stärke. Lyra-Stößerstangen laufen mit Leder garniert, teilweise wie heute üblich, hinten aus dem Lyrasockel, oben durch die verbreiterte Lyrabrücke. Mechanik: Schwander-Stößer Mechanik (Paris) oder auch Collard (London). Zierliche Dämpfer, Dämpferglieder geachst und mit Druckfedern. In diese Zeit gehören einige Versuchsinstrumenteder 2m-Läange. Um keine Einbußen der Mensurlängen des Übergangbereiches zu erleiden, war der Baßsteg für 5 Chore in halber Höhe offen Untere Öffnung ist mit Stegstiften versehen, oben normaler Baßsteg. Die Saiten sind nur gering kreuzsaitig.
Epoche 3

Flügel mit "halber Platte". Die Gußplatte hat 4-5 Felder, bzw. 5-6 Längsspreizen. Keine Quersprizen hinter der Dämpfung. Hinter dem Anhang ist der "Bechstein-Schriftzug" schräg verzogen eingegossen. Die Schallöffnungen im hinteren Plattenteil sind mit kleinen Pyramiden- oder Perkränzen verziert. Zwischen den Übergangszeiten gibt es Platten mit leinen Löchern, die sich mit Kreuzblumenöffnungen mischen. Diese Plattendurchbrüche trgen keine Verzierungen. Die Plattenkante an der Hohlwand (Plattenschraubenleiste) ist schon abgewinkelt angegossen und liegt direkt auf dem Resonanzboden auf. Also ohne Plattenlager.
Epoche 4

Normale, einfache Flügelplatte. Sie reicht über den ganzen Stimmstock, Schallöcher mit Perlkränzen. Keine Querspreizen hinter der Dämpfung. Im Kopfstück (1. Diskantfach) eingegossen: "C. Bechstein Berlin Hoflieferant..", im 2. Diskantfach Schutzmarke. Eine~Spreize schwingt sich vom 2. Diskantfeld über die Mittellage und den Baßbezug und trifft auf die Mitte der linken äußeren Plattenspreize.betrifft die Modelle 3 , 4 , 5, und C4.
Epoche 5

Heutige Fertigung Platte hat eine ~Spreize, bei B eine /-Spreize, eingegossenens Modellzeichen, sowie hinter der Dämpfung Querspreizen Betrifft die Modelle 4,5,A,B,C5; D, E, M, L, K und S

Es gibt Versuchsflügel (Mod. B), bei denen die 2 Diskantfelder Druckstäbe haben.

Bis Modell 5 lif die Diskantwandhöhe um den ganzen Korpus. Flügel5 mit abgesetztem Stuhlboden wurden als Mod.6 bezeichnet
 

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