Hallo Gomez,
Du weißt doch überhaupt nicht, worum es geht.
Klavierauszüge zu erstellen, ist ein Vorgang des Skelettierens: (...)
Danke, ich weiß, was ein Klavierauszug ist.
Es leuchtet mir auch völlig ein, daß Dich schon der Gedanke an so etwas überfordert,
nein - solche Dinge interessieren mich bloß einfach nicht (oder nur am Rande. Klavierauszüge höre ich mir schon gern mal an, sie können auch recht gelungen sein)
weil Du nicht damit zurechtkommst, daß Musik - wie alle Kunst - das Ergebnis geistiger und handwerklicher Arbeit ist, die man wiederum gedanklich nachvollziehen kann
Falsch. Erstens, kann man nicht jede Kunst "gedanklich nachvollziehen" (denke mal an Skulpturen, oder Bilder - die kann man oft einfach nur auf sich wirken lassen). Daß Musik das Ergebnis eines kreativ-schöpferischen Prozesses (und weder Zufall noch Willkür) ist, ist mir ebenfalls schon lange bekannt. Und daß man Musikwerke analysieren kann, ebenfalls. Ich habe mich mit solchem auch schon beschäftigt. Nur, es ist für mich halt einfach uninteressant und reizlos.
weil Du in Musik nur Gefühle suchst, und zwar Deine Gefühle.
Unsinn. Musik enthält nun mal rationale Elemente, und Gefühlselemente. Und ich suche selbstverständlich nicht nach meinen subjektiven Gefühlen, sondern nach denen, die der Komponist ganz einfach verkomponiert hat.
Musik ist - wie alle Kunst - aus der Kultpraxis entstanden.
Das ist blanker Unfug - die Wissenschaft weiß bis heute nicht, warum Menschen anfingen zu musizieren, oder warum der Mensch seine angeborene Musikalität entwickelte. Bitte mache Dich besser mit Fakten vertraut, bevor Du irgendetwas öffentlich fabulierst.
Wenn sie zu jemandes Ohr dringen sollte, dann zum Ohr einer den Menschen gewogenen Gottheit.
Was soll dieses Esoterik-Bla Bla? Das
Ohr ist das zentrale Sinnesorgan, wenn es um Musik geht, und kein anderes. Sei bitte nicht so extrem weltfremd.
Als weltliche Musik wurde und wird sie geschaffen, um gespielt zu werden, sodann, um gehört, aufgenommen und verstanden zu werden.
Musik wird zu dem Zweck geschaffen, um von Menschen
gehört zu werden. Alles andere sind nachrangige Betrachtungen. Nochmal: sei nicht so weltfremd.
Letzteres überfordert Dich natürlich, weil Du gar nicht weißt, daß es bei Musik etwas zu verstehen gibt.
Ich weiß besser als Du, was es bei Musik zu verstehen gibt, da kannst Du sicher sein...
Dafür erlebt es hier praktisch jeder um Dich herum - anhand Deiner Fehlurteile über Musik - daß man dreißig Jahre lang am Wesentlichen vorbeihören kann.
Du produzierst hier öffentlich Fehlurteile über Musik am laufenden Band, in einem einzigen Post - und nicht ich. Und was das Wesentliche an Musik ist, hast Du doch gar nicht begriffen, und wirst das wohl auch nie...
Wie willst Du ohne Werkkenntnis = Partiturkenntnis überhaupt feststellen, daß eine Interpretation nicht werkgetreu oder - bei fehlender Werktreue - trotzdem stimmig ist?
Wen interessiert schon "Werktreue"? Schöne, und gelungene Musik sollen Instrumentalisten produzieren - und damit haben sie in der Regel schon genug zu tun, wie alle Erfahrung zeigt. Und wer Musik verstanden hat, hört, ob die Arbeit eines Instrumentalisten etwas taugt. Kein Mensch braucht Werktreue. Die Menschen brauchen schöne Musik.
Du benimmst Dich wie der Fuchs aus der Fabel und setzt dabei noch eins drauf: Du verschmähst die Trauben, die Dir zu hoch hängen - und verlangst frecherweise von allen anderen, daß sie die Trauben verschmähen sollen, nur weil sie Dir zu hoch hängen. Das ist anmaßend. Weil Du einem Notentext keine Geheimnisse entlocken kannst, darf Musik nur als zu Hörende Existieren? Weil Dir Musik nur zur Steigerung Deiner narzißtischen Selbstbefriedigung dient, willst Du allen anderen absprechen, daß sie sich aus der vertiefenden, d.h. analytischen Beschäftigung mit Musik beschenken lassen? Weil Du Musik nur als Gefühlsreservoir kennst, glaubst Du, das Gefühl käme demjenigen abhanden, der sich mit dem kompositorischen Reichtum eines Werkes beschäftigt?
Alles falsch, und Unsinn. Und nein: natürlich glaube ich nicht, daß man mit der analytischen Beschäftigung mit Musik zwangsläufig sein Gefühl verliert.
Aber es gibt nunmal Leute, die eine analytische Beschäftigung mit Musik nicht reizt. Das heißt keineswegs, daß man dazu geistig nicht in der Lage wäre; sondern nur, daß es einem nicht reizvoll erscheint. Es mag ja auch nicht jeder Stereoanlagen zerlegen und reparieren.
Viele Grüße.