Blüthner Flügel

  • Ersteller des Themas Pianosupply
  • Erstellungsdatum

Hi,
Da fragt man sich doch immer wieso so viele immer ein neues Klavier oder Flügel haben wollen. Beim Autokauf mag das ja vielleicht besser sein, aber ganz sicher nicht bei guten, alten Markeninstrumenten!
Meiner Meinung eine wirklich interessante Frage, die ich mir auch selber stelle und nicht richtig beantworten kann.

Ich habe bei meinem Flügelkauf eines neuen Yamahas GC2 Silent auch andere gebrauchte Flügel im gleichen Preisbereich getestet. Leider muss ich sagen, dass die Mechanik/Tastatur dieser Instrumente für mich immer etwas "ausgelutscht" und unpräzise wirken. Das war zumindestens meine Erfahrung.

Am Anfang war ich auch etwas über den sehr brillianten Klang des Yamahas erschrocken, man will irgendwie eher einen grundtönigen, da angenehmeren Klang, den wahrscheinlich ältere Instrumente eher bieten. Inzwischen bin ich mir aber ziemlich sicher, dass das eigentlich an der eigenen noch nicht ausgereiften Technik eines Normalspielers, wie ich es bin, liegt. Man kann mit diesen brillianten Neuinstrumenten sehr wohl auch grundtönig (singend) spielen, nur muss man dazu erst die entsprechende Technik entwickeln.
Man kann aber mit den Neuinstrumenten auch ins (sehr) Brilliante gehen und das kann man mit den Altinstrumenten oft nicht so gut.

Ausserdem hört sich mein Yamaha für meine 2. Liebe Jazz einfach toll an und ist dadurch universeller einsetzbar.

Gruß
 
Man kann mit diesen brillianten Neuinstrumenten sehr wohl auch grundtönig (singend) spielen, nur muss man dazu erst die entsprechende Technik entwickeln.

So isses ! Gilt generell für (z.B.) Yamaha und Co., nicht nur für Neu-Instrumente - und wer will es sich schon mit einem Schimmel o.ä. allzu einfach machen ? :)

Gruß
Rubato
 
und wer will es sich schon mit einem Schimmel o.ä. allzu einfach machen ?

Ein Beispiel für ein gepflegtes Vorurteil. Man kann ja zu den Klavieren und Flügeln der vergangenen Jahrzehnte von Schimmel stehen wie man will und alle denkbaren Stereotypen aus der Mottenkiste holen ... dann aber sollte man sich die Mühe und das Vergnügen bereiten, die aktuellen Flügelmodelle probezuspielen.
Ich *persönlich* halte sie für großartige Musikinstrumente. Und ja, ich war sehr überrascht.
 
Hi,

Meiner Meinung eine wirklich interessante Frage, die ich mir auch selber stelle und nicht richtig beantworten kann.

Gruß

Hi Bachopin,

absolut! Es kommt immer darauf an, was einem mehr liegt und welche Musik man bevorzugt. Aber ich kann dir sagen, dass man sich auch einfach daran gewöhnt, dass die Mechanik etwas unsauberer läuft (muss aber erwähnen, dass mein Blüthner wirklich sehr gut reguliert ist und sehr flüssig läuft). Es muss einfach passen!

Und wenn ich dann solche Äußerungen wie:

Soll ich Modell X oder Modell Y kaufen?

wird mir ganz anders! Leute, kauft doch mal Klaviere und nicht nur Modelle....jedes Klavier ist unterschiedlich. Und man brauch auch absolut keine Ablehnung gegen alte Instrumente haben, denn im Gegensatz zu KFZ, rosten die nicht durch, sondern werden im alter vom Klang her immer schöner, wenn man sie richtig pflegt.

Der Vergleich KFZ und Klavier/Flügel ist einfach total unangebracht!

LG
Patrick
 
@schmickus:
Ein Beispiel für ein gepflegtes Vorurteil. Man kann ja zu den Klavieren und Flügeln der vergangenen Jahrzehnte von Schimmel stehen wie man will und alle denkbaren Stereotypen aus der Mottenkiste holen ... dann aber sollte man sich die Mühe und das Vergnügen bereiten, die aktuellen Flügelmodelle probezuspielen.
Ich *persönlich* halte sie für großartige Musikinstrumente. Und ja, ich war sehr überrascht.

Ein Beispiel für ein gepflegtes Verhalten, hier unzutreffend bzw. im falschen Zusammenhang zu zitieren.


... daß Du erstens den Smily :) übersiehst, und dann meinen Post auch noch irgendwie so hinbiegen willst, daß damit irgend eine Aussage gegen Schimmel enthalten sein könnte (da steht übrigens: "Schimmel o.ä.").

Oder wolltest Du sagen (das wäre dann der korrekte Bezug zu meinem Beitrag), daß die neuen Modelle von Schimmel nun so klingen wie Yamaha (das würde mancher Schimmel-Fan nun wohl doch nicht so gern hören, könnte man sich doch dann leicht viele Tausend Euronen sparen ...)

Nichts für ungut, aber ich mag nunmal nicht falsch interpretiert werden. :p

Gruß
Rubato
 
@ rubato
da habe ich dann wohl etwas fehlinterpretiert, sorry!
 
no problem, schmickus, war ja erstens nicht kritisch und passiert mir selbst leider auch zu oft. Außerdem habe ich selbst einen Yamaha, den ich nicht hergeben möchte, aber ich gebe Dir vollkommen recht: Schimmel sind durchweg sehr schöne Instrumente!
Gruß
Rubato
 
brillianten Neuinstrumenten sehr wohl auch grundtönig (singend) spielen

Also ich würde den Ausdruck "singend" eigentlich nicht mit "grundtönig" gleichsetzen. Für mich ist das schon fast das Gegenteil. "Singend" ist für mich eher ein lang anhaltender charakteristischer Obertonanteil nach dem Anschlag, "grundtönig" folgerichtig ein schnell abklingender Obertonanteil bzw. gleich weniger davon. Gerade Blüthner (auch der von Patrick in der Hörprobe) ist für mich doch alles andere als grundtönig. Yamaha & Steinway sind für mich eher so in der Mitte zwischen den Extremen. Ich empfinde das auch eher unabhängig von der Intonation so also egal ob hart oder weich intoniert, "singend" bleibt "singend" und "grundtönig" bleibt "grundtönig". Wie seht/definiert ihr den Klang?

Gruß
Thilo
 
Hallo Thilo,

ich stimme dir in deinen Ausführungen insgesamt zu!

Sehr schön ist auch hierzu das Buch von Perry Knize.

LG
Patrick
 
Hi,

klar grundtönig ist ein Klang- und singend ein Musik-Charakteristikum.

MM bedingt es sich aber am Klavier ein bischen gegenseitig.
Singend bedeutet in der Regel weicher ineinander übergehender Melodie/Ton-Verlauf, ohne Bruch innerhalb der musikalischen Phrase.
Das wird am Klavier, da es ja eine perkussive Klangerzeugung hat, am ehesten bei einem grundtönigen Klang erreicht. Da ist dann der perkussive, schnell verklingende Klanganteil am geringsten und dadurch kann die Gesangs-"Illusion" am besten erreicht werden.

Gruß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Singend bedeutet in der Regel weicher ineinander übergehender Melodie/Ton-Verlauf

Ah, ich verstehe, Du beziehst das Attribut "singend" auf die Phrasierung, ich versuche damit allein den Klang eines einzelnen Tons zu beschreiben. Da bezeichnet man üblicherweise länger klingende charakteristische Obertonanteile als "singend", kurze oder weniger Obertonanteile als "grundtönig". Aber auch mit einem "singendem" Flügel kann man "singend" spielen ;) wenn man es kann :D.

Gruß
Thilo
 

Hi,

oh ja, ich komme zu sehr vom praktischen Klavierspielen und bin kein Techniker. ;-)
An den einzelnen singenden Ton als Klangeigenschaft hatte ich nicht gedacht.

Aber was ist jetzt genau die Klangeigenschaft eines einzelnen "singenden" Tons?

Gruß
 
Ein Beispiel für ein gepflegtes Vorurteil. Man kann ja zu den Klavieren und Flügeln der vergangenen Jahrzehnte von Schimmel stehen wie man will und alle denkbaren Stereotypen aus der Mottenkiste holen ... dann aber sollte man sich die Mühe und das Vergnügen bereiten, die aktuellen Flügelmodelle probezuspielen.
Ich *persönlich* halte sie für großartige Musikinstrumente. Und ja, ich war sehr überrascht.

Aber wirklich nur die "Neuen"
 
unabhängig von der Intonation so also egal ob hart oder weich intoniert, "singend" bleibt "singend" und "grundtönig" bleibt "grundtönig"

So'st's! Ob hell oder dunkel, hart oder weich, es kommt auf die Tonlänge an, die schon bei einem einzeln angeschlagenen Ton hörbar ist. Je länger der Ton klingt und je reichhaltiger das Klangspektrum desto eher kann man von einem singenden Ton, wie ihn Rubinstein bei Blüthner empfand, sprechen.
 

Zurück
Top Bottom