Begrifflichkeiten bei kleinen Schülern

  • Ersteller des Themas Simon_Pianist
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Ja, Kinder sind unterschiedlich, und auch ein angeblich "strunzdummes" Kind kann mit Förderung einen guten Lebensweg hinlegen.
Genauso wichtig ist aber auch die emotionale Bildung, Empathie und Respekt vorleben, Erziehung dem Kind zugewandt, und sobald wie möglich die Abnabelung begleiten und erlauben.
Was nutzt ein IQ zum Angeben, wenn man in sozialer Hinsicht ein Trampel ist?

Mein Kind war in der GS richtig gut, hatte tolle Lehrer, mit denen es gut zurechtkam, einwandfreie Gym-Empfehlung.
Tja, am Gym war von Anfang an Aussieben angesagt, und mein Kind, das eben nicht schnell (aber auch nicht übertrieben langsam) war, hatte keine Chance mehr. Irgendwann, obwohl wir ihm überhaupt nicht das Gefühl gaben, sagte es, dass es "zu dumm" sei, und hat sich psychisch extrem geändert. Da haben wir die Reißleine gezogen und es kam in die Realschule, wo das Lernumfeld und die Lehrer den Kindern echt wohltuend zugewandt waren.

Der einzige, wirklich einzige Tip von den besuchten Lehrern am Gym war übrigens "das Kind muss schneller werden". Auf meine Frage: "wie? " kam, "es muß halt üben". Als ich sagte, dass es das tut, haben sie die Schultern hochgezogen und die Audienz war beendet.

Edit: ich finde es die ganze Zeit schon extrem fragwürdig, wie (biestig) hier ein Kind und seine Eltern ge- und verurteilt werden, die man nicht kennt, und man einfach mal davon ausgeht, dass die Eltern ignorant sind, und das Kind halt dumm und ungefördert.
 
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Gute Pädagogen fördern mehr die Stärken, als dass sie nur nach Schwächen fahnden. Und Schule und Unterricht generell sollte auch keine Gleichschaltung sein, bei der die Eigenheiten ohne Rücksicht auf die Persönlichkeit geglättet werden. Das System Schule kann dies natürlich nur bedingt leisten, aber als Lehrer kann man sich immer Wege suchen, in der Bewertung nicht zu (ver)urteilen, sondern das Lernen individuell zu fördern. Das bedeutet, im richtigen Moment auch mal ein Auge zuzudrücken. Das bedeutet aber auch, ungerechtfertigte Leistungsverweigerung mit einer Sechs zu bewerten.
 
Ich finde die Vorschläge von Antje klasse! :)
Ich wusste bestimmt mit 8 noch nicht wo rechts und links ist. An meinen ersten Klavierunterricht mit 3 kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ganz bestimmt wusste ich da auch nicht, wo auf den Tasten oben und unten sein soll. Und bei höher und tiefer hätte ich sicherlich an den Boden und die Decke gedacht, aber sicher nicht an Töne.
Mein Mann war als Kind im Alter von 4 Jahren nicht in der Lage länger als 5 Sekunden zu malen oder sich zu konzentrieren. Der hat inzwischen einen Echo. Und ich hab´s immerhin ohne lernen bis zum Abi geschafft. Strunzdumm.
 
Dann muss man eine Gymnasialemfehlung wohl einfach ignorieren, wenn man für sein Kind echte Förderung wünscht - oder auch nur wissenschaftlich fundierte pädagogische Konzepte, statt eines stumpfen "wer da nicht durch kommt, ist die Mühe (durchdachter Förderung) ohnehin nie wert gewesen".

Ich hasse Gymnasien.
 
Der einzige, wirklich einzige Tip von den besuchten Lehrern am Gym war übrigens "das Kind muss schneller werden". Auf meine Frage: "wie? " kam, "es muß halt üben". Als ich sagte, dass es das tut, haben sie die Schultern hochgezogen und die Audienz war beendet.
Wo man hier doch so oft von "Anzechen für KKL" liest. Hier mal ein Beispiel für Menschen, die sich zwar "Lehrer" nennen, aber echt keinen blassen Schimmer von Pädagogik haben.

Wenn das auf alle Gymnasiallehrer zutrifft, dann kann man vom Gymnasium wirklich nur abraten.
 
Dann muss man eine Gymnasialemfehlung wohl einfach ignorieren, wenn man für sein Kind echte Förderung wünscht - oder auch nur wissenschaftlich fundierte pädagogische Konzepte, statt eines stumpfen "wer da nicht durch kommt, ist die Mühe (durchdachter Förderung) ohnehin nie wert gewesen".

Ich hasse Gymnasien.
Es lebe das gepflegte Vorurteil, idealerweise durch persönliche Betroffenheit geadelt. Top!
 
Das ist schade!
Vermutlich hast Du sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Ich bin sehr froh darüber, dass unsere Eltern uns alle auf das Gymnasium geschickt haben, und meine Universitätsausbildung möchte ich keine Sekunde missen!! (auch wenn ich dann auf eine Promotion verzichtet habe)
Das sage ich, obwohl meine Erfahrungen als Gymnasiastin gemischt waren; manches war gut, manches weniger.
Wenn ich heute in unser Lehrerzimmer "hineinhöre", so nehme ich im Wesentlichen lauter Kolleginnen und Kollegen wahr, die sich alle erdenkliche Mühe geben, die Kinder und Jugendlichen zu fördern.
Man sollte nicht dem alten Klischeedenken frönen, gymnasiale Lehrkräfte hätten keine Ahnung von Kindern. Dem ist nicht so.
 
Wenn das auf alle Gymnasiallehrer zutrifft, dann kann man vom Gymnasium wirklich nur abraten.
Habe solche Lehrer auch kennen gelernt. Haben eine genaue Methode vorgeschrieben, wie die Kinder Vokablen zu lernen haben. Wussten sie sie nicht, haben sie (ihrer Meinung nach) entweder mit einer flöaschen (=abweichenden) Methodik gelernt oder sich nicht genug angestrengt.

Und so einer ist Lehrer!

Zur Verteidigung:
Ich hatte viele gute und einige sehr gute Lehrer.

Grüße
Häretiker
 
Um zum Thema zurückzukommen, @Sven : Ich hätte das besser ausdrücken müssen, die Begriffe hoch/tief und unten/oben waren auf das Klavierspiel bezogen. Ich glaube nicht, dass meine Schülerin im Alltag nicht weiß, was diese Begriffe bedeuten, sondern dass ihr das klar ist. Natürlich werde ich aber nochmal ganz genau beobachten.
 
@Wally ich habe oben genannte Tipps aufgenommen, will mich nicht mit fremden Federn schmücken.

@DerOlf es war unser Fehler, denn das Gym hatte den Ruf, auszusieben. Wir dachten, wird schon klappen. Auch war damals das Klima zwischen den Lehrern schlecht, das haben wir erst später bemerkt.
Das gilt nicht für alle Gyms, das, an dem ich war, hatte grossteils engagierte, den Schülern zugewandte Lehrer.
Das Gym im Nachbarort hat einen sehr guten Ruf, aber das hatten wir damals nicht auf den Schirm.

@Simon_Pianist hättest du anfangs erwähnen sollen, dann hätte man sich viel Gesülze sparen können ;-). Gut, wenn die Probleme nur klavierbezogen sind, kann man daran arbeiten (s. Tipps) und schauen, wie es sich entwickelt. Dann brauchts auch kein Gespräch mit den Eltern, was die Entwicklung angeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh Mann @Simon_Pianist , das war jetzt aber wirklich irreführend von Dir. Wenn dem Mädchen diese Begriffe im Alltag klar sind, schließe ich mich @chiarina an, habe aber dennoch den Verdacht, dass Klavier nicht das Richtige ist.
 

Oh Mann @Simon_Pianist , das war jetzt aber wirklich irreführend von Dir. Wenn dem Mädchen diese Begriffe im Alltag klar sind, schließe ich mich @chiarina an, habe aber dennoch den Verdacht, dass Klavier nicht das Richtige.
Ich finde nicht, dass es irreführend von Simon war! So drücken es nämlich auch Kollegen aus, die so etwas erleben. Ich war mir sehr sicher, dass es sich so verhält, weil ich die Situation zur Genüge kenne.

Was ich nicht verstehe, ist deine Reaktion ohne jede Nachfrage, ohne Eingehen auf das, was ich geschrieben habe. Informationen über die Schülerin hast du in diesem Faden sowieso nur über eine Zweitquelle, nämlich Simon erhalten. Dann solche Urteile zu fällen, auch noch in der Eigenschaft als Pädagoge, und stur dabei zu bleiben, mutet mich sehr merkwürdig und tatsächlich unprofessionell an.
Nicht Simon ist derjenige, der sich aus meiner Sicht an die Nase fassen sollte, sondern du bist es. :idee:

Nichts für ungut! :002:

chiarina
 
Um zum Thema zurückzukommen, @Sven : Ich hätte das besser ausdrücken müssen, die Begriffe hoch/tief und unten/oben waren auf das Klavierspiel bezogen. Ich glaube nicht, dass meine Schülerin im Alltag nicht weiß, was diese Begriffe bedeuten, sondern dass ihr das klar ist. Natürlich werde ich aber nochmal ganz genau beobachten.

Und links und rechts?
 
Links und rechts ist generell unklar
 

Wie bei fast allen Kindergarten Kindern und ca. der Hälfte der Erstklässler... jetzt eher nicht so ungewöhnlich.
Wäre sie in der dritten oder vierten Klasse wäre es etwas anderes.

(Bei meinem Mann gab's mit 35 noch das eine oder das andere links und jede Karte wurde immer schön mitgedreht- für ein Informatik Studium hats trotzdem gereicht- zum Glück für Ihn wurde das Navi erfunden)
 
@chiarina , es ist ein erheblicher Unterschied, ob es sich um die "Beurteilung" bezüglich eines Schulfachs handelt oder um eine Freizeitaktivität. Letztere ist (sollte zumindest) im Prinzip freiwillig gewählt und ihre Ausübung macht dann keinen Sinn, wenn sich keine Freude einstellt. Schwere Defizite bezüglich der Grundvoraussetzungen verhindern, dass sich innere Zufriedenheit einstellt. Auch dumme Kinder (ja, die gibt es!) spüren, wenn sie im falschen Film sind. Das muss man zügig erkennen, klar benennen und die Quälerei beenden.
 
@chiarina , es ist ein erheblicher Unterschied, ob es sich um die "Beurteilung" bezüglich eines Schulfachs handelt oder um eine Freizeitaktivität. Letztere ist (sollte zumindest) im Prinzip freiwillig gewählt und ihre Ausübung macht dann keinen Sinn, wenn sich keine Freude einstellt. Schwere Defizite bezüglich der Grundvoraussetzungen verhindern, dass sich innere Zufriedenheit einstellt. Auch dumme Kinder (ja, die gibt es!) spüren, wenn sie im falschen Film sind. Das muss man zügig erkennen, klar benennen und die Quälerei beenden.
Dann bitte ich dich - es interessiert mich wirklich! -, mir die Grundlagen für deine Beurteilung

ihre Ausübung macht dann keinen Sinn, wenn sich keine Freude einstellt. Schwere Defizite ...
habe aber dennoch den Verdacht, dass Klavier nicht das Richtige ist.
zu nennen. Zumal du nicht vom Fach bist und so kleine Kinder nach meinem Wissen nicht unterrichtest. Ich kann nichts erkennen, was auch nur ansatzweise solche Rückschlüsse erlaubt.

Danke!

chiarina
 
Ich habe als Kind jahrelang zu einem wahren KKL gemusst, er hat mich zum Heulen gebracht und ich habe mich oft vor lauter Angst verspielt.
Für ihn war ich auch eine strunzdumme, untalentierte, weinerliche Nuss.
:-|
 
Ich habe als Kind jahrelang zu einem wahren KKL gemusst, er hat mich zum Heulen gebracht und ich habe mich oft vor lauter Angst verspielt.
Für ihn war ich auch eine strunzdumme, untalentierte, weinerliche Nuss.
:-|

Ich hab erst gar nicht mit Klavier angefangen. Der Vergleich mit meiner musikalisch, motorisch talentierten Cousine wäre für mein Ego zu hart gewesen.
Statt dessen hab ich mich nur auf die Dinge konzentriert, in denen ich besser als die anderen war. Im Nachhinein finde ich es sehr schade. Gerade wenn es nicht um die Berufswahl geht, sondern "nur" um ein Hobby, sollte es doch wirklich egal sein, wie schnell oder langsam das Umfeld lernt, solange man Spaß bei der Sache hat.
 
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