Beethoven Sonate Op.31/2 Fingersatz

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walter1304

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Hallo zusammen,

mal wieder eine Frage zum Fingersatz: Man sieht beim ersten Satz der Sturmsonate immer wieder, dass in der Passage ab Takt 22 die linke Hand über die rechte gesetzt wird, was nachvollziehbar deutlich bequemer zu spielen ist. Beispiel hier. Genau genommen würde aber bei diesem Fingersatz das d im Bass und später auch das e nur durch Pedal gehalten, da die linke ja schon im oberen Bereich zu tun hat und der Finger zwangsläufig dort weg muss. So ganz korrekt finde ich das nicht?! Theoretisch könnte man die ganze Note und die Triolen auch mit der linken Hand spielen. Was meinen die Experten, die das Stück schon mal gespielt haben?

Gruß
Walter
 
Ich würde das Bass-d bzw. e gleichzeitig mit dem 2. Finger der linken Hand und (stumm) mit dem Daumen der rechten Hand nehmen. Dann kann das Pedal wechseln, ohne dass der Bass verloren geht. Bei den Triolen muss man dann die Finger 521 424 242 etc. nehmen. Ich finde das auf jeden Fall bequemer als die Lösung von Arrau.

LG, Mick
 
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Hallo zusammen,

Theoretisch könnte man die ganze Note und die Triolen auch mit der linken Hand spielen. Was meinen die Experten, die das Stück schon mal gespielt haben?

Gruß
Walter

Servus Walter,
op 31,2 war meine 2. Beethoven Sonate, einstudiert mit der Ausgabe von Breitkopf & Härtel (Frederic Lamond) Hier ist genau dein "theoretischer" Vorschlag empfohlen. Da ich es nie anders gespielt habe, finde ich auch, dass, sich das ganz hervorrgand anfühlt und und man einen schönen Klang erzeugen kann, wenn im Takt 22 bzw. 26 die linke Hand die Triolen übernimmt.
Gruß
sadagio
 

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Ich sollte noch ergänzen, dass ab Takt 100 (ähnliches Motiv) der Fingersatz so ist, wie Barenboim, das in Takt 22 spielt. Aber hier wird keine Bassnote über 3 Takte gehalten und daher macht das Übergreifen auch Sinn. In der Breitkopf Ausgabe ist die Melodie hier auch über die ganze Passage bis Takt 118 in der unteren Zeile geschrieben. Ich gehe mal davon aus, dass das LvB bereits so notiert hat.
 
Wie wär's mit folgender Variante:
T 22 die ersten beiden Triolengruppen mit RH; LH d mit 4, stummer Fingerwechsel auf 5 und ab dem dritten Viertel die Triolen mit LH übernehmen. Ähnlich den T 26. Damit nimmt man die Hektik bei der Übernahme der Triolengruppen heraus.

Das Überschlagen ist nicht zu empfehlen, da entweder die Melodie im Pedalklang absäuft, oder aber der über drei Takte gehaltene Baßton verlorengeht. In den T 30-40 und in der Durchführung macht das Überschlagen keine Probleme, da man hier das Pedal ohne Probleme ganztaktig einsetzen kann.
 
Noch eine Lösung:
 
Ich bin hier ganz bei Arrau. Mit dem fünften links kraftvoll das d einsetzen, leicht festhalten und genau ausgezählt (mit leichten Akzenten auf jedes Viertel) mit 2-1 das Tremolo piano und leggiero spielen. Braucht etwas Übung ist aber ehrlich und ermöglicht die deutliche Melodie der Rechten.
Diese Lösung hat auch den großen Vorteil, dass das Tempi nicht ausartet!
 

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