Beethoven Op.10/2 (1.Satz)

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Carnina

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Bei schönem Wetter in Wien gebummelt mal im Musikquartier vorbeigeschneit und eine Runde Beethoven gespielt. Und ich muss sagen, ist nach dem Schumann mein zweitliebstes Stück bisher und alle die meinten „der macht Spaß“…. Jap! Stimmt! Eine echte lohnende Empfehlung. Tolles Stück!



 
Ach so, "Musikquartier", ich habe "Museumsquartier" gelesen. :005:
Nein Musikquartier, da ist direkt auf der Mahü. Ich Steig da öfter mal ab weils zwischen Arbeit und Uni liegt.

Ich hatte jetzt noch Stunde (2 volle Stunden 🤯😁) und nenne jetzt eine rieeeeesen Liste mein Eigen, was ich alles verbessern muss.

Kurz: Pedal schlecht, Artikulation, Tempobrüche und es im Detail gesanglicher ausformen, weniger grob. Aber den Charakter habe ich zumindest gut getroffen.

Waren tolle (anstrengende) Stunden! Bin jetzt „Brei im Hirn“ und motiviert 😎
 
Nächster Zwischenstand und mein Frustlevel schießt durch die Decke. Ich hab sogar versucht mit Metronom meine Taktfehler zu lösen. Keine Chance. Ich hab die Schnauze grad so voll und frage mich was ich die letzten Tage gemacht hab.

 

Und dort ist die Verteilung von Notenlängen und Pausen nicht so liberal wie ich das handhabe…. 😣
Da hilft mir immer kein Metronom ... Aber aktiv den Puls zu fühlen ... oder auch zu produzieren (je nach Pausenlänge ein paar mal aufs Holz klopfen ... dient Übungszwecken und vielleicht bringts sogar Glück).
"Unklare Stellen" kann man auch mal isoliert üben.
 
Nächster Zwischenstand und mein Frustlevel schießt durch die Decke. Ich hab sogar versucht mit Metronom meine Taktfehler zu lösen. Keine Chance. Ich hab die Schnauze grad so voll und frage mich was ich die letzten Tage gemacht hab.
Wußte ich gar nicht: Das HB-Männchen hat offensichtlich eine kleine Schwester! Wer wird denn gleich in die Luft gehen? Jugendlicher Überschwang ist zunächst einmal nichts Schlechtes! Du verstehst es, Feuer aus dem Stück zu schlagen, das ist schon viel Wert. Brav ist langweilig, und damit kommt man bestenfalls in den Himmel. Und dort den lieben langen Tag bis in alle Ewigkeit Halleluja singen … viel Vergnügen! Also laß es fetzen und krachen! Fahr das Stück gegen die Wand! Und dann beginnst Du von Neuem - gaaaanz langsam, bewußt atmen und den Puls einer jeden Phrase erfühlen. Es ist übrigens ein Gerücht, daß der Puls von Anfang bis Ende im selben Tempo zu laufen hat.
 
Tröstet mich grad sehr. Gestern hab ich gedacht ich raste aus. Allein in dieser ersten langen Phrase schmeißt es mich rhythmisch immer raus. Und dann wurschtel ich die Verziehrungen irgendwie rein und Versuch am Ende wieder irgendwie auf gleich zu kommen.

Aber das was mich völlig blockiert sind diese 2 Akkorde am Anfang die ja in der Reprise nochmal kommen. Ich hab schon regelgerecht Horror vor denen. Ich spiel die immer entweder nicht im Takt, nicht auftaktig genug, zu laut, zu leise, zu gleich, zu abgeschnitten, zu trocken, zu lang, zu weich, zu scharf, zu gebunden. Und denke vorher nur noch dran was ich gleich alles nicht machen soll. Und dann gehts schief und dann hab ich schon keine Lust mehr weiterzuspielen. Ich hör das mittlerweile selbst,es stört mich auch wenn ich das mache aber ich kann’s nicht sicher abrufen dass es nicht passiert.

Gestern bin ich dann an dem Punkt gelandet mal nur drüber zu spielen, weil ich mich von einem Detail zum nächsten gehangelt habe was ich versucht habe zu korrigieren und dann alle 3 Takte abbrechen wollte weils misslungen ist.


Jetzt denk ich mir „scheiß drauf“ gestern war ich regelrecht verbohrt.

❤️Danke fürs aufbauen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein manchmal sehr heilsamer Gedanke ... gerade wenn die Frusttoleranz langsam knapp wird.

Manchmal lege ich ein Stück einfach mal für ein oder zwei Wochen beiseite ... zumindest ich wundere mich dann immer wieder, wie flüssig es nach der Pause dann läuft, und dass ich von den gleichen Fehlerstellen nicht mehr so genervt bin, dass ich sie kaum noch sinnvoll üben kann (ich kann mich wunderbar über mich selbst aufregen und das ist einfach kein gutes Lernklima).

Ich übe gerade den ersten Satz der Appassionata ... und wenn mich das nervt (weil ich's nicht ordentlich hinkriege), dann spiele ich eben kurz die ersten zwei Variationen aus dem zweiten Satz, oder eine Träumerei, einen brahms'schen As-Dur Walzer (oder was ähnliches) bevor ich mich wieder gezielt einigen Problemzonen im ersten Satz der Beethoven-Sonate widme.
Die sind nicht schwer (bzw. genug geübt) und dadurch kann ich das auch "mal eben" so spielen, dass es mir gefällt und ich den Kopf wieder ein bisschen frei bekomme.
Abwechslung tut mir unglaublich gut ... gerade für die Dinge, die ich gerade übe.
 
Ja, so solltest Du es auch sehen - eine Perfektionierung führt mitunter eher noch zu einem uninspirierten Spiel - siehst ja bei den ganzen "Asiaten....ja, schön gespielt, aber des kann auch ne Midi Datei."

Ich scher mich hingegen überhaupt ned drum, ob es richtig oder falsch ist, abgesehen davon - ich hör ja bei Dir absolut keine Patzer.

Des kimmt bei mir schon häufiger vor, vor allem wenn ich im dunkeln spiele:



:-D :-D :-D
 
Liebe @Carnina , ich habe jetzt nur Deine erste Einspielung gehört. Was mir da direkt auffiel, war, dass du, wenn Du Pausen spielst, die Luft anhälst. Ich glaube, das ist Dein ganzes Problem. Fliesse weiter, höre die Musik in den Pausen weiter und dann wird das Timing besser.
 
Hallo Carnina,

ganz schön mutig, mehrere Versuche nacheinander hier einzustellen! Aber nur zu - finde ich gut.

Bevor Du das Stück aus Frust wegschmeißt (hoffentlich nicht!!!), schiebe in Deine Arbeit doch den zweiten und den dritten Satz ein und mache mit dem ersten Satz ruhig mal Pause - er geht Dir nicht verloren.

Ich bin nicht das Maß aller Dinge, aber diese Sonate habe ich damals komplett ohne Pedal geübt, den ganzen Klang nur aus den Fingern organisiert, und die Klangdauer der einzelnen Töne genau eingehalten. Das klingt natürlich etwas trocken, bringt aber für die Präzision unheimlich viel. Besonders der dritte Satz gehört meines Erachtens auch mit nur sehr wenig oder ganz ohne Pedal gespielt und - war für mich der größere Aufwand.
Im Konzert habe ich dann für den letzten Satz praktisch kein Pedal genommen.
Nach dem Einüben kann man das Stück immer noch mit dem Pedal klanglich aufwerten.

Gutes Gelingen für Deine weitere Arbeit - und viele Grüße

Walter
 
Bevor Du das Stück aus Frust wegschmeißt (hoffentlich nicht!!!), schiebe in Deine Arbeit doch den zweiten und den dritten Satz ein und mache mit dem ersten Satz ruhig mal Pause
Danke für den Tip! Werde ich ausprobieren!

Den 2. Satz hab ich schon gelernt. Weglegen geht grad nicht, weil ich den spielen werde. Aber nach der letzten Stunde habe ich meine Frustphase überwunden und bin wieder motiviert. Übe grad viel Hände einzeln und ich glaub grad tut sich was. Heut fiel mir auch der Anfang rhythmisch viel leichter.

Ohne Pedal übe ich sie stellen mit den Wechseln von Triolen auf 16tel grad :)
 

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