Bechstein oder Schimmel? Und: Bechstein-Preis ok?

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Wenns schon die 10TSD Liga ist, dann ist dieser hier nicht mehr weit weg. Die Leichtgängigkeit kann man auch noch schwergängiger einstellen. Ich hab genau den gleichen, nur ohne Aliquote, und leider nicht in diesem vollrenovierte Zustand. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Blüthner Flügel 190 cm, Generalreparatur 2012, alles neu!, vom Klavierbaumeister | eBay

Modell 6 zwischen 1900 und 1930 ist für mich einfach der Knaller unter den "Kurzen".

Was meinst DU denn zu diesem Angebot?
Warum ist der Flügel sooo günstig (INKL. Transport etc.)??? Macht mich ein wenig stutzig...:confused:
 

Ja ist richtig, ich kenne den Besitzer er ist Sammler und Restaurator, er wusste überigens nicht, dass es noch zwei gab. Er verkauft ihn weit unter dem Preis aus persöhnlichen Gründen. Ich werde bei Gelegenheit noch Fotos von meinem auf Clavio reinlegen, dieser Flügel hatte auch eine interessante Geschichte im letzten Jahrhundert. Wir sind da an Recherchen in Zusammenarbeit mit der zuständigen Person vom Gewandhaus und dem Staatsarchiv Verwalter in Leipzig.
Auch war an der Mittäterschaft die zu diesem Flügel führten ein sehr bekanntes Clavio Mitglied beteiligt, eine spannende Geschichte. Michael war der Erste der orientiert wurde er kennt ihn von Fotos. Für interessierte der Flügel hat die Opus Zahl 648 wurde von Julius Blüthner persöhnlich gebaut, aufgestöbert haben wir ihn in der Provence.
Ja! Michal ist eben diskret.:p Wer überigens diesen Glockenflügel von faszinationklavier kaufen möchte, macht ein riesen Schnäppchen. Bitte nicht weitersagen :D
 
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"Meist haben sie die "Patent" drin: die kann der Amateur gut gebrauchen, wenn sie in Ordnung ist."


diese Aussage kann ich nicht recht nachvollziehen.

Julius Blüthner baute z.B den Konzertglockenflügel mit Patenmechanik, sein Ziel war das Beste zu erreichen, Aussage von Ingbert Blüthner . Johannes Brahms war so fasziniert von diesem Flügel , er spielte die Uraufführung seines 1. Klavierkonzertes op.15 in Hannover am 22 Januar 1859 und darauf am 27 Januar 1859 im Gewandhaus Leipzig.
Liszt wie bedeutende Komponisten waren begeistert von diesem Instrument , ich glaube nicht, dass dies Amateure waren.
Es gibt von diesen einzigartigen Instrumente, weltweit noch drei Exemplare. Der eine steht bei von Rothschilds in Wien mit deren Vorfahren Brahms sehr verbunden war, einer steht bei einem Sammler in Deutschland, diese beiden Flügel wurden um 1866 gebaut. Der Brahms Konzert Glockenflügel 1856 ist in meinem Besitz, diese Instrument ist faszinierend zu spielen, ein wirklicher Traum! er wurde von Pianisten bei mir gespielt alles andere alls Amateure, die Begeisterung war ungebrochen.
Es ist vorgesehen europaweit mit diesem Flügel , dass erste Klavierkonzert von Brahms aufzuführen. Ich denke nicht , dass so ein Projekt mit einem Amateur Flügel möglich ist

Alles richtig, insoweit.

Früher - jaa, früher... Da waren es die Pianisten noch gewohnt, auf jedem Dorfe andere Verhältnisse vorzufinden. Den Söhnen vom ollen Bach war es auch egal, hatte es egal zui sein, ob da Fürst A schon ein Hammerklavier herumstehen hatte, Fürst B ein Cembalo, Fürstin C hingegen aufs Spinett im Boudoir schwor. Gespielt wurde mit dem, was gerade da war.

Aaaber... in der heutigen Zeit? Alles spielt Steinway. Und es ist unter Pianistenfingern bald nichts anderes mehr bekannt, als doppelt englisch zu repetieren. Und wehe, die Niedergewichte liegen nicht im Bereich 48-52 gr. .. Dann fangen sofort Fingerschmerzen etc. an.

Genau da wird’s bei der Blüthner-Patent anders. Damals nicht, da war das eine feine Mechanik. Ist sie heute auch noch – wenn man sie gewohnt ist. UND gewohnt ist, umzuschalten, von einem aufs andere Klavier.

Frühere Pianisten zu Bachs und Beethovens, und noch bin zu Chopins und Lists Zeitene waren ja auch primär Komponisten, und führten ihre eigene Musik "nur" auf.. , na warum? Weil es kein andeerer tat. Ein anderer Komponist spielte anderes – ja klar, nämlich wieder seine eigenen Sachen.

Auch das wandelte sich zu heute: Liszt spielte nicht nur Liszt, sondern auch Chopin und Beethoven. Gleiches sein Konkurrent, Sigismund Thalberg. Der spielte Thalberg, Beethoven, Mozart - aber keinen Liszt. So wandelte es sich. Heute spielt niemand mehr seine eigenen Kompositionen, weil kaum noch jemand komponiert in der Klassik. Sie spielen alle die Klassiker, je rasender , desteo besser – anscheinend..

Klar, damals waren alle Pianisten-Komponisten froh, so ein tolles Klavier wie den Blüthner-Glocken-Konzertflügel unter die Finger zu bekommen.

Früher. Aber doch heute nicht mehr.. ...

Letztens war ich in München im Deutschen Museum. An einem uralten italienischen Cembalo spielte eine junge Asiatin - und hieb im Bass daneben, eine Europäerin mittleren Alters saß daneben und erklärte. Was ging da gerade ab? Die Chinesin bereitete sich auf ein Konzert vor, zu spielen auf DIESEM uralten Instrument. Die begleitende Frau war ihre Professorin von der Musikhochschule. Cembalo hatte die Chinesin öfter bereits gespielt – aber noch niemals ein Cembalo mit einem im Bass veränderten Töne-Layout: sie war völlig baff, dass der uralte Italiener auf der tiefsten F-Taste kein F spendete – sondern ein C, das C eine Oktave tiefer als das nächste C – Das hatte sie noch niemals gesehen.

Das nennt sich „Kurze Oktave“.. Wo also die Töne so angeordnet ERSCHEINEN wie normal, aber auf den Tasten dann eben andere, „überraschende“ Töne liegen.

Bildbeispiel der Kurzen Oktave

Beinah war sie empört, wie man sowas machen, den armen Pianisten so böse irreleiten konnte.. Die Professorin lächelte nur, sagte: das IST hier so, gewöhnen Sie sich dran, je früher, desto besser, und hier steht noch mehr in der Art herum...

Die junge Asiatin KANNTE das schlicht nicht.

Wenn man diese junge Asiatin, die an modernen Klavieren (Steinway..) sicherlich hoch gewieft ist, an enein uralten Blüthner-Konzerter gesetzt hätte, hätte sie sich bestimmt gleich nochmal beschwert, was das denn für ein „eigenartiges“ Tastengefühl sei, die Repetition funktioniere aber ganz anders, irgendwie lahmer...

DAS meine ich, cher maitre Destenay.

Keine Frage, dass ein Liszt mit sowas prima zurechtkam. Listz schon - diese Jungs damals waren es gewohnt, an Klavieren auf Bühnen Überraschungen zu erleben.

Aber die heutigen Tastentäter..?..

wer professionell spielt, bekommt Steinways unter die Finger, gelegentlich einen modernen Bechstein, Bösendorfer, Fazioli, oder Blüthner. Alle doppelt englisch repetierend, alle ähnlich in den Spielgewichten.

Wer dafür professionell trainiert, kann das auch mit einer Blüthner Patent tun - aber tut er sich wirklich einen Gefallen?? Denn das Ding fühlt sich doch in der Geschwindigkeit "deutlich anders" an..
 
Hallo lieber Wiedereinaussteiger,

ich zweifle überhaupt nicht daran, dass so manch zeitgenössischer Klaviervirtuose mit seinen Tastenkünsten an einer Blüthner Patentmechanik scheitern würde. Und natürlich liegt das an der Patentmechanik und nicht am Pianisten ;-) Der Vollständigkeit halber sollte man noch dazu sagen, dass angesicht dieser Vergleichskriterien ein "patenter" und damit zwangsläufig alter Blüthner gegen einen neuen Steinway immer als mangelhaft bis ungenügend erscheinen wird. Es tröstet da nur, dass Pianisten, die auf solche Vergleiche aus sind, (hoffentlich) niemals auf die Idee kommen, ein Konzert mit Patentmechanik zu spielen. Wenn man einen solchen Flügel wählt, dann führt man anderes im Schilde als virtuose Künste ins Rampenlicht zu rücken. Behaupte ich mal.

Die Frage, welches Instrument das geeignete ist, um eine Pianistenkarrieren vorzubereiten, wird der Frage nach Vor- und Nachteilen der Patentmechanik nicht im mindesten gerecht. Schon alleine deshalb nicht, weil genügend Klavierstudenten und bereits ausgebildete Pianisten auf noch ganz anderen Gurken üben müssen. Von wegen Steinway unter den Fingern... Aber das ist ein anderes Thema.

Wichtiger scheint mir, ob die Bauweise eines Flügels, und hierzu zählen wir ja auch die Mechanik, das musikalische Ergebnis beeinflusst. Und hier dürfte ein wesentliches Charakteristikum der Patentmechanik das sehr direkte Gefühl für dieTonproduktion sein. Wie du als intimer Kenner der Patentmechanik ;-) sicher bestätigen kannst, fühlt es sich darauf an, als würde man den Hammer sehr viel feiner, kontrollierter und eben direkter an die Saite führen, so dass der Klang sehr viel modellierbarer wird. Klar muss man sich hieran gewöhnen. Und es ist bestimmt eine Riesenumstellung, wenn man sonst nur D-274 Boliden gewöhnt ist (und sich anderem vielleicht bisher verschlossen hat).

Was die angebliche "Lahmheit" der Repetition betrifft, habe ich diesbezüglich noch keine Beschwerden vernommen. Und ich gehe davon aus, dass meine Lehrerin schnell repetieren kann :p Aber vielleicht legt sie sich auch nicht genügend ins Zeug. Letztlich war es auch zu selten, nur hin und wieder treffen wir uns zum Unterricht bei mir (nicht zuletzt auch wegen des Flügels) und bei diesen Gelegenheiten konnte ich keine größeren Defizite der Patentmechanik unter Profihänden feststellen. Die Profihände selbst fanden es glaube ich auch ganz akzeptabel. Aber wie gesagt, das waren keine show-off Veranstaltungen und außerdem sind 22qm kein Konzertsaal.

Was das Niedergewicht bzw. die "Leichtgängigkeit" der Patentmechanik betrifft, die Hobbyspielern angeblich entgegenkommt, so täuscht das. Das "leichte" Spielgefühl rührt nicht so sehr vom geringeren Niedergewicht, sondern von der gefühlt größeren Direktheit der Verbindung Taste-Hammer. Mitnichten handelt es sich also um eine < 45g Mechanik. Das halte ich für ein Gerücht. In meinem Fall sind es 52g. Außerdem ist es vergebens über DAS ideale Nierdergewicht und Spielgefühl zu spekulieren. Spätestens seit Horowitz.

LG, Sesam
 
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Alles richtig, insoweit.

Früher - jaa, früher... Da waren es die Pianisten noch gewohnt, auf jedem Dorfe andere Verhältnisse vorzufinden. Den Söhnen vom ollen Bach war es auch egal, hatte es egal zui sein, ob da Fürst A schon ein Hammerklavier herumstehen hatte, Fürst B ein Cembalo, Fürstin C hingegen aufs Spinett im Boudoir schwor. Gespielt wurde mit dem, was gerade da war.

Oh,was tatest du dir an in im Deutschen Museum in München,zu zuhören wie zwei Skelette liebe auf den Blechdach machten unter dem Taktstock einer schrulligen Professorin. Ja dies musste für die arme Asiatin ein wirklicher Schock gewessen sein, mit solchen überraschenden Töne konfrontiert zu werden.
Nicht alle Tastentäter haben nur die modernsten Flügel unter ihren Fingern, es sind immer mehr die Interesse Zeigen auch mal wiklich gute historische Instrumente zu spielen. Die Reaktion dieser Pianisten ist auch sehr massgebend , da sie offen gegenüber diesen Instrumenten sind. Selten hört man irgend welche negativen Aussagen betr. der Mechanik, der Klang dieser Instrumente fasziniert immer wieder. Ein guter Pianist macht aus jedem Flügel einen Steinway,ich spreche nicht nur vom KLANG
Aaaber... in der heutigen Zeit? Alles spielt Steinway. Und es ist unter Pianistenfingern bald nichts anderes mehr bekannt, als doppelt englisch zu repetieren. Und wehe, die Niedergewichte liegen nicht im Bereich 48-52 gr. .. Dann fangen sofort Fingerschmerzen etc. an.

Genau da wird’s bei der Blüthner-Patent anders. Damals nicht, da war das eine feine Mechanik. Ist sie heute auch noch – wenn man sie gewohnt ist. UND gewohnt ist, umzuschalten, von einem aufs andere Klavier.

Frühere Pianisten zu Bachs und Beethovens, und noch bin zu Chopins und Lists Zeitene waren ja auch primär Komponisten, und führten ihre eigene Musik "nur" auf.. , na warum? Weil es kein andeerer tat. Ein anderer Komponist spielte anderes – ja klar, nämlich wieder seine eigenen Sachen.

Auch das wandelte sich zu heute: Liszt spielte nicht nur Liszt, sondern auch Chopin und Beethoven. Gleiches sein Konkurrent, Sigismund Thalberg. Der spielte Thalberg, Beethoven, Mozart - aber keinen Liszt. So wandelte es sich. Heute spielt niemand mehr seine eigenen Kompositionen, weil kaum noch jemand komponiert in der Klassik. Sie spielen alle die Klassiker, je rasender , desteo besser – anscheinend..

Klar, damals waren alle Pianisten-Komponisten froh, so ein tolles Klavier wie den Blüthner-Glocken-Konzertflügel unter die Finger zu bekommen.

Früher. Aber doch heute nicht mehr.. ...

Letztens war ich in München im Deutschen Museum. An einem uralten italienischen Cembalo spielte eine junge Asiatin - und hieb im Bass daneben, eine Europäerin mittleren Alters saß daneben und erklärte. Was ging da gerade ab? Die Chinesin bereitete sich auf ein Konzert vor, zu spielen auf DIESEM uralten Instrument. Die begleitende Frau war ihre Professorin von der Musikhochschule. Cembalo hatte die Chinesin öfter bereits gespielt – aber noch niemals ein Cembalo mit einem im Bass veränderten Töne-Layout: sie war völlig baff, dass der uralte Italiener auf der tiefsten F-Taste kein F spendete – sondern ein C, das C eine Oktave tiefer als das nächste C – Das hatte sie noch niemals gesehen.

Das nennt sich „Kurze Oktave“.. Wo also die Töne so angeordnet ERSCHEINEN wie normal, aber auf den Tasten dann eben andere, „überraschende“ Töne liegen.

Bildbeispiel der Kurzen Oktave

Beinah war sie empört, wie man sowas machen, den armen Pianisten so böse irreleiten konnte.. Die Professorin lächelte nur, sagte: das IST hier so, gewöhnen Sie sich dran, je früher, desto besser, und hier steht noch mehr in der Art herum...

Die junge Asiatin KANNTE das schlicht nicht.

Wenn man diese junge Asiatin, die an modernen Klavieren (Steinway..) sicherlich hoch gewieft ist, an enein uralten Blüthner-Konzerter gesetzt hätte, hätte sie sich bestimmt gleich nochmal beschwert, was das denn für ein „eigenartiges“ Tastengefühl sei, die Repetition funktioniere aber ganz anders, irgendwie lahmer...

DAS meine ich, cher maitre Destenay.

Keine Frage, dass ein Liszt mit sowas prima zurechtkam. Listz schon - diese Jungs damals waren es gewohnt, an Klavieren auf Bühnen Überraschungen zu erleben.

Aber die heutigen Tastentäter..?..

wer professionell spielt, bekommt Steinways unter die Finger, gelegentlich einen modernen Bechstein, Bösendorfer, Fazioli, oder Blüthner. Alle doppelt englisch repetierend, alle ähnlich in den Spielgewichten.

Wer dafür professionell trainiert, kann das auch mit einer Blüthner Patent tun - aber tut er sich wirklich einen Gefallen?? Denn das Ding fühlt sich doch in der Geschwindigkeit "deutlich anders" an..


Oh ! was tatest du dir an beim Besuch im Deutschen Museum in München. Zwei Skelette die auf einem Blechdach liebe machten, unter dem Takstock einer schrulligen
Professorin, dass musste für die arme Asiatin ja einen fürchterlichen Schock gewessen sein, solche überraschende Töne hatte sie wohl noch nie gehört.
Nicht alle Tastentäter dürfen verurteilt werden, es sind viele die sich für alte Instrumente interessieren, selten hört man irgend welches gemecker betr. der Mechanik.
Der Ton macht die Musik, ein guter Pianist macht eben aus jedem Flügel einen Steinway. Was den Blüthner Patent betrifft so muss man so einen erst mal spielen bevor man ausruft, wer dies auf einer Leiche tut ist auch selber schuld. Gerade am Beispiel des Glockenflügel bleibt einem die Spucke weg, so gings mir und da stehe ich nicht alleine, das Ding fühlt sich in der Geschwindigkeit eben nicht " deutlich anders " an, dies ist ja die grosse Überraschung. Liszt u.a. wussten warum sie diesen Flügel so sehr schätzten. Dieser Flügel hält spielend mit den modernen Instrumenten fest, aber eben der Klang dort liegt der ZAUBER
 
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Habe bis um 22:30 an meinem kleinen Blüthner Modell 6 gearbeitet, und auch etwas gespielt. Ja, die Mechanik ist, selbst ohne Patent (war ich heilfroh nicht noch eine andere Mechanik "lernen"zu müssen), sehr leichtgängig, und irgendwie völlig anders, als alles, was ich bisher in den Fingern hatte. Liegt sicher auch an der Spieltiefe von nur 10mm. Das Dosieren ist anders, aber dennoch kann man ganz formidabel darauf musizieren. Anders ausgedrückt: Das , was man bei einem neuen Yamaha mit viel Aufwand reinfühlen muss und kann, macht dieser Blüthner eher von alleine, er singt mehr, mit dem Nachteil, daß man weniger Weg hat, den Klang zu formen. Meiner Meinung nach sollte das eigentlich kein Problem sein, da eine gute neue Mechanik reinzubauen, die auch, aber nicht unbedingt von Blüthner kommen muss (Preisfrage), und event. von guten Leuten in Polen maßgeschneidert werden könnte. Will sagen, alter Blüthner Modell 6 mit Yamaha C3 Mechanik, das wär der Kracher für zu Hause.Vor allem halt auch wegen des Klangs. Solange ich das nötige Kleingeld nicht habe, ist das Zukunftsmusik, und ich muss mich mit den alten Geschichtenb quälen. Morgen stimmen und intonieren, und Sa. Konzert. Läuft aber alles sehr gut, und die Pianistin ist sehr zufrieden. Oder soll ich noch das Kontra C extra hochstimmen ;-) ?

PS: An den potentiellen Käufer. Das Instrument bei Ebay ist für 650 Euro vermutlich deswegen nicht übern Tisch, da das Ding quasi keine Lackierung mehr hat, und aussieht wie eine Holzkiste. Ein Aliquot ist ein Aliquot ist ein Aliquot ist ein Aliquot. Und dieser Blüthner hatte Recht ;-) Ím Ernst. Mich hats gejuckt, aber keine Kohle. 7-8 Riesen draufrechnen, beim Piano Fiks in Kalisz/Polen machen lassen, und einen genialen Flügel haben. Warum nicht ?
 
Patentes...

Was das Niedergewicht bzw. die "Leichtgängigkeit" der Patentmechanik betrifft, die Hobbyspielern angeblich entgegenkommt, so täuscht das. Das "leichte" Spielgefühl rührt nicht so sehr vom geringeren Niedergewicht, sondern von der gefühlt größeren Direktheit der Verbindung Taste-Hammer. Mitnichten handelt es sich also um eine < 45g Mechanik. Das halte ich für ein Gerücht. In meinem Fall sind es 52g. Außerdem ist es vergebens über DAS ideale Nierdergewicht und Spielgefühl zu spekulieren. Spätestens seit Horowitz.

Cher Destenay, einen dieser Glockenkonzertflügel muss ich mal hören, spielen dürfen..

Ja, Horowitz... Das lehrt einen, vorsichtig zu werden.

Patent-Erfahrungen.. konkret: bin vorhin wieder frisch von einer Patent retourniert. War mal wieder im Münsterlande. Habe an einem phantastisch guten Blüthner (Patent) spielen dürfen. Danke, Patrick. Als Amateur habe ich mit der Blüthner Patent keine Probleme. Dieser Flügel hat sogar ein größeres Niedergewicht, ohne dass sich das nachteilig zeigt.

Ich persönlich habe nichts gen Blüthner Patent, außer dass ich den Preis einer Abstrakte kenne. Vielleicht aber wird sowas ja niemals benötigt. Halten Abstrakten 250 Jahre? Ich riet nur den angehenden Profis ab, unter dem Aspekt „umgewöhnen“.

Denen würde ich auch von Wiener Flügeln abraten, und anschließend hier von Myriaden Wiener-Flügel-Fans wohl sofort Schelte beziehen. Ob ich nicht wisse, dass Mozart, und Beethoven, und und und.. Und schließlich habe auch Bösendorfer.. Jaa ja. Bis 1908. :p

Blüthners Patent - Es hatte mal 70 Jahre lang gute Dienste geleistet. Sich aber nicht gehalten. Ist zu einer Zeit veschwunden, als zB Steinway noch nicht so omnipotent im Markt war.

Wenn die "Patent" so gut war - warum denn verabschiedete sich Blüthner davon? War die Fertigung zu teuer? Oder gab es andere Nachteile gegen doppelt-englisch?

Die Leichtigkeit und Direktheit der Blüthner, Wiener etc. und anderer Mechaniken zu mögen, das kann ich best nachvollziehen. Die seien jedoch nicht so kräftig und schnell wie doppelt-englisch. Es wird in diesem Komplex gute Gründe gegeben haben, warum man das fallenließ.

(..und: falscher Thread..)
 
Zur Generalsierung der Diskussion um Blüthner-Patent, Wiener Mechaniken etc. versus "doppelt englisch" : Alles klasse, alles fein "für daheim". Auf der Konzertbühne galt letztlich anderes:

Historische Einordnung des Werkes von Broadwood

Immer wieder fällt dann leider auf, wie dürftig die Darstellung des Wissens in der Wikipedia ist, die auf DAS WESENTLICHE nicht vernünftig zu sprechen kommt:

Klaviermechanik

Auf den Umstand, dass sich mit Stößelmechaniken lauter spielen lässt, und damit von einem dementsprechend munitionierten Konzertflügel ein Publikum von mehr als 3.000 Personen erreicht werden kann. Was einem für daheim natürlich furchtbar egal sein kann. (Solange man nicht daheim just für die große Bühne trainiert..)

= = =

NB Könnte noch geschehen, dass sich dort evtl. eine "muntere" Diskussion entzündet, wenn da naseweise Schlauberger (und Klavier-Nichtswisser) mit Forschheit auflaufen, die das Wissen hinterfragen möchten und "Belege?" sowie "Quellen??!?!?!" einzuforden begännen..

Denn jetzt erst (siehe ggfs. Versionshistorie) ist die Linie gespannt, die von den Cembalos von Ruckers über die Augsburger Familie Joh. Andreas Stein, den Londoner Schotten John Broadwood, die französischen Fabrikanten Erard und Pleyel hinweist auf die seitherige Wertschätzung Steinway.

Es sei denn, da kämen welche, die da meinten sagen zu sollen, dass jegliche "Wertungen" solcher Art fehl platziert seien.

Nochmal der Disclaimer, Einwurf zur Beißhemmung etc. :D : Ich mag alte Blüthner. ;-) Alte Wiener. Aber nicht nur die..
 
Patent-Erfahrungen.. konkret: bin vorhin wieder frisch von einer Patent retourniert. War mal wieder im Münsterlande. Habe an einem phantastisch guten Blüthner (Patent) spielen dürfen. Danke, Patrick. Als Amateur habe ich mit der Blüthner Patent keine Probleme. Dieser Flügel hat sogar ein größeres Niedergewicht, ohne dass sich das nachteilig zeigt.

Ich persönlich habe nichts gen Blüthner Patent, außer dass ich den Preis einer Abstrakte kenne. Vielleicht aber wird sowas ja niemals benötigt. Halten Abstrakten 250 Jahre? Ich riet nur den angehenden Profis ab, unter dem Aspekt „umgewöhnen“.

Danke für die Blumen ;)

Ob die Abstrakten so lange halten? Sicherlich, was soll daran kaputt gehen? Das bisschen Leder an der Nase, kann man dann einfach erneuern... Da könnte man sich auch fragen, ob Tasten kaputt gehen können... Bei deinem nächsten Besuch gucken wir uns mal den Zustand der Leder heute, nach 110 Jahren an :)

LG
Patrick
 
Was das Niedergewicht bzw. die "Leichtgängigkeit" der Patentmechanik betrifft, die Hobbyspielern angeblich entgegenkommt, so täuscht das. Das "leichte" Spielgefühl rührt nicht so sehr vom geringeren Niedergewicht, sondern von der gefühlt größeren Direktheit der Verbindung Taste-Hammer. Mitnichten handelt es sich also um eine < 45g Mechanik. Das halte ich für ein Gerücht. In meinem Fall sind es 52g.

Meiner hat auch um 52g eher nocht etwas mehr. Und spielt sich klasse.
 

Was mich hier immer wieder fasziniert sind die immer wieder kehrenden Diskussionen über die verschiedenen Mechaniken , Grämmlein, Geschwindigkeit usw. usw. usw.
liebe und vernichtende Worte über div. alten und neuen Marken. Ist dies nicht etwas typisch Deutsch? alls Beispiel auch die Affaire mit dem alten Bundespräsidenten Wulf, wochenlanges Gezeder, im Ausland amüsiert man sich wieder mal über die Deutschen, weil sie ewig diskutieren über jedes Ei und Käse.
Ich darf mal darauf hinweissen, dass die meisten grossen Pianisten, betr. von den Eingeweiden eines Flügels keine Ahnung haben, es interessiert sie auch nicht, für dies ist der Flügeldoktor zuständig.
Alls Beispiel der Pianist Cyprien Katsaris der häufig Konzerte auf historischen Instrumenten gibt, sucht sich z.B. einen Wienerflügel aus von dem er das Gefühlt hat mit dem könnte er was anfangen. Katsaris übt ca. eins bis zwei Tagen vor dem Konzert, auf diesem ihm unbekannten Instrument. Jenachdem wird geflucht und geschumpfen , Katsaris aber gibt nicht auf er will es dem Flügel zeigen. Am Abend ein strahlender Katsaris überglücklich über diese Instrument, es wird nur noch in den Himmel gehoben "Ein Traum ein Glückstag" wie er es nennt.
Was hat Katsaris gemacht ? er hat sich mit dem Instrument auseinandergesetzt und sich angepasst. Wie ich schon erwäht habe ein guter Pianist macht aus jeder Krücke einen Steinway. Katsaris wird immer gefeiert wenn er ein Konzert hinter sich hatt. Nicht nur Katsaris sondern auch bei anderen Pianisten läuft es so ähnlich ab.
Ich bin daher der Überzeugung bevor man sich nicht mit solchen für die heutige Zeit exotischen Instrumenten abgibt, sollte man etwas leiser Pfeifen man verratet sich sonst

Cordialement
Destenay
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wie ich schon erwäht habe ein guter Pianist macht aus jeder Krücke einen Steinway.
also bestimmt klappt das nicht mit restlos jeder Krücke ;) - es gibt schon Gurken, die man besser aussortiert (es kommt durchaus vor, dass wegen mangelhaftem Instrument abgesagt wird) - aber freilich stimmt: gute Pianisten holen auch aus miesen Instrumenten das bestmögliche heraus, indem sie sich anpassen und notfalls ungeeignete Programmbestandteile eben austauschen (auf einer Gurke, die zu lahm repetiert, spielt niemand Liszts Tarantella)
kennst du die nette Geschichte von Kempff, der das G-Dur Konzert von Beethoven ohne Pedal spielte?
 
Habe bis um 22:30 an meinem kleinen Blüthner Modell 6 gearbeitet, und auch etwas gespielt. Ja, die Mechanik ist, selbst ohne Patent (war ich heilfroh nicht noch eine andere Mechanik "lernen"zu müssen), sehr leichtgängig, und irgendwie völlig anders, als alles, was ich bisher in den Fingern hatte. Liegt sicher auch an der Spieltiefe von nur 10mm. Das Dosieren ist anders, aber dennoch kann man ganz formidabel darauf musizieren. Anders ausgedrückt: Das , was man bei einem neuen Yamaha mit viel Aufwand reinfühlen muss und kann, macht dieser Blüthner eher von alleine, er singt mehr, mit dem Nachteil, daß man weniger Weg hat, den Klang zu formen. Meiner Meinung nach sollte das eigentlich kein Problem sein, da eine gute neue Mechanik reinzubauen, die auch, aber nicht unbedingt von Blüthner kommen muss (Preisfrage), und event. von guten Leuten in Polen maßgeschneidert werden könnte. Will sagen, alter Blüthner Modell 6 mit Yamaha C3 Mechanik, das wär der Kracher für zu Hause.Vor allem halt auch wegen des Klangs. Solange ich das nötige Kleingeld nicht habe, ist das Zukunftsmusik, und ich muss mich mit den alten Geschichtenb quälen. Morgen stimmen und intonieren, und Sa. Konzert. Läuft aber alles sehr gut, und die Pianistin ist sehr zufrieden. Oder soll ich noch das Kontra C extra hochstimmen ;-) ?

PS: An den potentiellen Käufer. Das Instrument bei Ebay ist für 650 Euro vermutlich deswegen nicht übern Tisch, da das Ding quasi keine Lackierung mehr hat, und aussieht wie eine Holzkiste. Ein Aliquot ist ein Aliquot ist ein Aliquot ist ein Aliquot. Und dieser Blüthner hatte Recht ;-) Ím Ernst. Mich hats gejuckt, aber keine Kohle. 7-8 Riesen draufrechnen, beim Piano Fiks in Kalisz/Polen machen lassen, und einen genialen Flügel haben. Warum nicht ?
ni

Eine neue Mechanik einzubauen ist nätürlich ein Schock für jeden Kenner ist so meine ich auch ein grosser Wertverlust, in wieder zu verkaufen könnte sehr schwierig werden. Ein Kenner möchte einen Top restaurierten Flügel mit allen Originalteilen, mit 8 riesen kann man schon weit kommen, ein bisschen Glück braucht es auch dazu
 
Alls Beispiel der Pianist Cyprien Katsaris der häufig Konzerte auf historischen Instrumenten gibt, sucht sich z.B. einen Wienerflügel aus von dem er das Gefühlt hat mit dem könnte er was anfangen. Katsaris übt ca. eins bis zwei Tagen vor dem Konzert, auf diesem ihm unbekannten Instrument. Jenachdem wird geflucht und geschumpfen , Katsaris aber gibt nicht auf er will es dem Flügel zeigen. Am Abend ein strahlender Katsaris überglücklich über diese Instrument, es wird nur noch in den Himmel gehoben "Ein Traum ein Glückstag" wie er es nennt.
Was hat Katsaris gemacht ? er hat sich mit dem Instrument auseinandergesetzt und sich angepasst. Wie ich schon erwäht habe ein guter Pianist macht aus jeder Krücke einen Steinway. Katsaris wird immer gefeiert wenn er ein Konzert hinter sich hatt. Nicht nur Katsaris sondern auch bei anderen Pianisten läuft es so ähnlich ab.
Ich bin daher der Überzeugung bevor man sich nicht mit solchen für die heutige Zeit exotischen Instrumenten abgibt, sollte man etwas leiser Pfeifen man verratet sich sonst

Cordialement
Destenay

Katsaris ist im Gegensatz zu manchen Zeitgenossen in diesem Forum jedoch auch modernen Instrumenten asiatischer Herkunft gegenüber aufgeschlossen und setzt sich mit ihnen auseinander wie auf diesem Video zu sehen:
Einschätzungs Sitzungen | Künstler |
 
Hallo Wiedereinaussteiger,

Zitat von Wiedereinaussteiger:
Nochmal der Disclaimer, Einwurf zur Beißhemmung etc. Ich mag alte Blüthner. Alte Wiener. Aber nicht nur die..

Kann es sein, dass du hier etwas durcheinander bringst? Ich für meinen Teil habe überhaupt nicht in Zweifel gezogen, dass du alte Blüthner magst und ich weiß auch, dass du alte Steinway magst und je schwerer diese sind umso besser ;-)....

Allerdings halte ich nicht so viel davon, wenn Flügelmechaniken beurteilt werden, ohne diese in ihren Eigenschaften zu kennen. Ich weiß ja nicht, aber bist du wirklich in der Lage die Repetitionsgrenzen der Patentmechanik auszutesten? Offensichtlich spielst du nur in sehr seltenen Fällen mal eben darauf und ich frage mich, ob du das pianistische Rüstzeug mitbringst, um wirklich Vor- oder Nachteile aus dieser Mechanik zu ziehen. Also Voraussetzungen, die an sich gegeben sein müssten angesichts deiner Argumente.

Du merkst, mich nervt das ein wenig, wenn "Fachmann" lauthals die Inferiorität irgendeines Dingens feststellt, ohne dies beurteilen zu können, es quasi nur nachplappert. Nota bene: nicht die Inferiorität nervt mich, sondern der "Fachmann" ;-)

LG, Sesam
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
also bestimmt klappt das nicht mit restlos jeder Krücke ;) - es gibt schon Gurken, die man besser aussortiert (es kommt durchaus vor, dass wegen mangelhaftem Instrument abgesagt wird) - aber freilich stimmt: gute Pianisten holen auch aus miesen Instrumenten das bestmögliche heraus, indem sie sich anpassen und notfalls ungeeignete Programmbestandteile eben austauschen (auf einer Gurke, die zu lahm repetiert, spielt niemand Liszts Tarantella)
kennst du die nette Geschichte von Kempff, der das G-Dur Konzert von Beethoven ohne Pedal spielte?

Lieber Rolf,

der Ausspruch mit der Krücke möchte ich doch hier weitergeben, stammt von zwei historischen Musikern, mein mentor Prof.Carl Schwaller und wer bloss? du wirst staunen, Prof.Carl Seemann der vor über hundert Jahren geboren wurde. Da sitzen wir im gleichen Boot, oder ? von Gurken haben dieaber nie gesprochen
Cordialement
Desteny
 
Frühere Pianisten zu Bachs und Beethovens, und noch bin zu Chopins und Lists Zeitene waren ja auch primär Komponisten, und führten ihre eigene Musik "nur" auf.. , na warum? Weil es kein andeerer tat. Ein anderer Komponist spielte anderes – ja klar, nämlich wieder seine eigenen Sachen.

Heute spielt niemand mehr seine eigenen Kompositionen, weil kaum noch jemand komponiert in der Klassik. Sie spielen alle die Klassiker, je rasender , desteo besser – anscheinend..

Da kommt es ganz darauf an, was man unter klassisch versteht... Die oben genannten Herren Pianisten/Komponisten waren zu ihrer Zeit brandaktuell. Die zeitgemäße Musik bahnt sich eben ihren Weg. Und genau so ist es heute:
Mehldau spielt Mehldau, Jarrett spielt Jarrett, Corea spielt Corea.
Ach nee... die improvisieren ja mehr und komponieren nicht wirklich.
Aber haben nicht Liszt und Chopin auch viel improvisiert ???
Das kann aber von den "Klassikern" heute fast niemand mehr.
Es wird reproduziert, bis ins letzte Detail der Interpretationsfeinheiten.
Und wer schaft die neuen Trends, die in 150 Jahren die neue Klassik
sein werden? Das sind eher Mehldau, Jarrett, Corea und Konsorten !!!
;)
 

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