Bändchen/Litzenbändchen kaputt

H

Hopfer

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24. Juli 2008
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Hallo,

jetzt mal ordentlich lachen ...

ich hatte eine Maus im Klavier und jetzt sind so an die 70 (siebzig) Bändchen durchgenagt. Nun bleiben manche Hämmer in der Stellung an den Saiten, so dass ein wiederholtes Spielen nicht möglich ist, weil die Bändchen den Hammer nicht mehr zurückholen ...

Gibt´s dafür Ersatz, muss ich die Mechanik zum Klavierbauer bringen (Wie teuer ist das ungefähr) oder kann ich da was selber machen mit Ersatzbändchen, Haushaltsgummis, Schnüren etc. ... weil so richtig viel ist das Klavier nicht mehr wert. Die Mechanik ist übrigens eine Renner-Mechanik.

Danke für euer Antworten
 
Hallo,

jetzt mal ordentlich lachen ...

ich hatte eine Maus im Klavier und jetzt sind so an die 70 (siebzig) Bändchen durchgenagt. Nun bleiben manche Hämmer in der Stellung an den Saiten, so dass ein wiederholtes Spielen nicht möglich ist, weil die Bändchen den Hammer nicht mehr zurückholen ...

Gibt´s dafür Ersatz, muss ich die Mechanik zum Klavierbauer bringen (Wie teuer ist das ungefähr) oder kann ich da was selber machen mit Ersatzbändchen, Haushaltsgummis, Schnüren etc. ... weil so richtig viel ist das Klavier nicht mehr wert. Die Mechanik ist übrigens eine Renner-Mechanik.

Danke für euer Antworten
Da gibts gar nichts zu lachen;) Lasse sie von einem Profi richten, außer...:rolleyes:

Ich hatte mal so einen Fall - längere Geschichte..

Der Sohn knapp 5jährig kommt mitten in der Nacht völlig aufgelöst ins Elternschlafzimmer. Er könne nicht schlafen, weil das Klavier spielt - es muss ein Geist sein! Vater ging nachsehen, aber fand keinen Geist. So schlief er dann zwischen den Eltern. Nächsten morgen war er immer noch sicher, daß das Klavier gespielt hat. Die Eltern beruhigten ihn, und erklärten ihm, er hätte schlecht geträumt. Da wurde er böse, weil man ihn nicht glaubte. Sie wussten auch nicht, wie sie ihn beruhigen können und irgenwie dachten sie sich - er wird es schon vergessen und alles wird wieder gut. Ein paar Tage vergingen - dann - plötzlich das gleiche Theater. Der Vater ging nachschauen, aber das Klavier spielte nicht. So schlief der Junge wieder im elterlichen Schlafzimmer und war schon fix und fertig. Die Eltern berieten was zu tun sei, und wollten den Buben schon zum Psychiater stecken. Ich glaub, die hatten sogar schon einen Termin. Da fiel dem Vater beim Klavierspielen auf, daß einige Tasten nicht so richtig anschlagen wie sonst. Er öffnete das Klavier und fand die Bescherung. Eine Maus hatte die Bändchen abgefressen. Mensch, war die Familie froh über den Schaden! Das rehabilitierte den Jungen und sie entschuldigten sich bei ihm für ihren Unglauben.

Der Mann rief mich nächsten Tag an und wollte, daß ich schnell kommen soll, um den Schaden zu beheben. Leider hatte ich den Terminkalender voll und bot ihm an in zwei Wochen zu kommen. Das war im zu lange - und er bat mich ihm neue Bändchen zu schicken, was ich prompt tat. Als ich zum nächsten Klavierstimmtermin kam fand ich eine perfekte Arbeit vor. Ich dachte - ein Kollege hätte es ihm gemacht. Aber nein, selber sagte er mir hat er es gerichtet - und OHNE die Mechanik zu zerlegen. Nicht einmal aus dem Klavier hat er sie genommen! Alle Bändchen vorher perfekt auf länge geschnitten und wie im Werk verarbeitet. Ich war so paff, das könnt Ihr Euch vorstellen. Jetzt kommt die Pointe: Der Mann ist Chirurg vom Beruf und gewohnt komplizierte Eingriffe mit kleinen Spiegeln usw. durchzuführen. Er hatte sicherlich sein ganzes "Besteck" aus dem Spital mitgenommen.
Ich kennen keinen Klaviermacher, der das auch nur versuchen würde. Es dauert bei unsereins vermutlich10mal so lange.

Natürlich musste ich das Klavier noch gründlich reinigen - nachdem der Mäusekot überall war und die Saiten putzen - etc. das ist auch total wichtig!

Also bestelle bald einen Klaviermacher / -bauer

Liebe Grüße
Klaviermacher
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das ist die bescheurtste Geschichte, die ich je gehört habe! :D
 
OK, dann bleibt wohl nur dir Möglichkeit die Bändchen zu ersetzen, zum Glück bin ich feinmotorisch begabt ...
Da gibt´s dann zwei Arten:
normales Bändchen und festleimen - gibt´s dafür einen Spezialleim?
oder Bändchen mit Klammer - taugen die was?

Schöne Grüße
Hopfer
 
Von den Bändchen mit Klammer halte ich wenig, die habe ich nur im Außendienstkoffer, wenn man mal schnell beim Stimmen eines ersetzen müßte.
Die sind viel zu teuer, zu umständlich (müssen trotzdem mit Kleber fixiert werden) und zu schlecht.

Nimm einen normalen Satz gute(!) Bändchen mit Lederspitze - früher eine Selbstverständlichkeit, heute leider nicht mehr.

Ich bin aber der Meinung, dass Du vile besser fährst, wenn diese Arbeit ein geübter Fachmann ausführt.
Der hat die Bändchen auf Vorrat und braucht nicht lange, d.h., es kostet auch nicht viel.
 
Also bestelle bald einen Klaviermacher / -bauer
Oder nen Chirurgen, der ist aber sicher etwas teurer.....;)
Der Mann ist Chirurg vom Beruf und gewohnt komplizierte Eingriffe mit kleinen Spiegeln usw. durchzuführen. Er hatte sicherlich sein ganzes "Besteck" aus dem Spital mitgenommen.
Eher das Piano in die Klinik gebracht und unter dem CT instandgesetzt so nach dem Motto "Schwester bitte betäuben Sie den Patienten ähhh sorry halten sie mal das Hämmerchen"....:D
Aber ich fürchte für Reparaturen bist Du ihn zukünftig als Kunden los - Gelegenheit macht Diebe und schlimmstenfalls macht er auch noch Klavierbauer als Nebenjob.....
Was versuchen meinst du: als Klaviermacher seinen Chirurgenjob zu machen? :D
Vermute Klaviermacher meint den Bändchentausch im eingebauten unzerlegten Mechanikzustand zu bewerkstelligen.
"Berufstausch" würde ich für gar nicht so abwegig halten, feinmotorisches Geschick ist für beide Berufe erforderlich. Aber trotzdem Hut ab vor dem Arzt denn Feinmotorik alleine genügt da nicht sondern er muß auch viel technisches Verständnis haben.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vermute Klaviermacher meint den Bändchentausch im eingebauten unzerlegten Mechanikzustand zu bewerkstelligen.
"Berufstausch" würde ich für gar nicht so abwegig halten, feinmotorisches Geschick ist für beide Berufe erforderlich. Aber trotzdem Hut ab vor dem Arzt denn Feinmotorik alleine genügt da nicht sondern er muß auch viel technisches Verständnis haben.
Genau so is es!
LG
Klaviermacher
 
hab auch ein paar dieser gerissenen Bändchen. Sind auch ziemlich spröde und leider (in der Hammernuss?) verleimt, so dass ich erst das mitverleimte Rundholz entfernen müsste. Keine Ahnung, wie. Hat jemeand eine zündende Idee?
 
es reicht, wenn du mit einem scharfen Messer die alten Bändchen an der eingeleimten Stelle abschneidest.
 

Michael, hatte der Chirurg denn auch Knochenleim verwendet? (Wo er den her hat, frage ich lieber nicht... ;) )

Scherz beiseite, ich nehme mal an, dass für diese Arbeit nicht zwingend Knochenleim verwendet werden muss, zumal man die Bändchen wohl nicht wieder ausbauen wird. Vermutlich würde es auch Kaltleim/Weißleim tun?

Im englischen Klavierforum las ich vor einiger Zeit, dass eine Mechanik, wenn alles stimmt (Achsen nicht schwergängig usw.) auch ohne Bändchen gut spielbar ist, und dass die Bändchen lediglich dazu da sein, die Hebeglieder bei ausgebauter Mechanik oben zu halten. Stimmt das?

Ciao,
Mark
 
Hallo Mark,

Die Bändchen sind nicht nur eine Hilfe, damit man die Mechanik besser ein- und ausbauen kann. Bei manchen Anschlägen benötigt man sie, damit die Stoßzunge nicht aus der Entfernung auf die Nuss schlägt. Wenn das passiert, ist nämlich kontrolliertes Spiel nicht möglich. Klar funktioniert die Taste, fragt sich nur wie.

Ich würde übrigens Knochenleim verwenden, weil er schneller an zieht.

LG
Michael
 
Ich nehm für die Bändchen meist Ponal oder TiteBond, also Weißleim. Einfach ein Leimbett auf das Holz und Bändchen reindrücken, fertig. Ist bisher noch nie eins wieder lose gegangen. Heißleim ist natürlich eleganter.
 

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