Bach Sinfonia XI G-Moll Überatschläge gesucht

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Ich trete ein bischen auf der Stelle, eigentlich auf dreien, Takte 9(1), 37 und 41-46, wo ich immer wieder Fehler mache. Bei den Takten 41-46 liegt das auch an dem neuen Fingersatz, der alte ist noch nicht vergessen (siehe Blog, ich habe die Mittelstimme in diesem Teil zuerst mir Rechts gespielt, dafür sind meine Hände aber doch nicht flexibel genug).

Des weiteren will ich mir keine klanglichen Ausrutscher leisten, das Thema dynamisch hervorgehoben, keine verschluckten oder überlauten Töne und so weiter. Das gleiche gilt für Tempo und die größeren dynamischen Verläufe.

So, wie kann ich das am besten angehen? Die Fehlerquellen sind ja klar, langsam spielen, gegebenenfalls auch einzeln, bis es sitzt. Aber wie gehe ich die Feinheiten am besten an? Wenn ich das Stück soweit fertig habe, muß ich mich auch noch von den Noten lösen und auswendig spielen.

PS: Bitte verschieben, das sollte eigentlich nicht bei den Anfängerfragen landen.
(1) geändert von Takt 8 zu Takt 9, war falsch gezählt.
 
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Jetzt forderst Du uns aber! Ich komme mir ein wenig so vor, wie der Hausarzt bei der Bitte um eine telefonische Diagnose ...

[Off-Topic: Die Antwort könnte z.B. lauten: 42 - Off-Topic Ende]

Die Schwierigkeiten, die Du in T 8 zu haben glaubst, kann ich beim besten Willen nicht erkennen: reinstes g-moll ohne Modulationen oder sonstige Gemeinheiten. Sicherlich meinst Du aber den berüchtigten T 9 (also zählen üben!;))

Mit welchem Fingersatz spielst Du in T 9 den Triller? Versuch es mal mit 4-3 ebenso wie mit 5-3 (Ich beginne die Barock-Triller in der Regel von oben - siehe die Website von J. Gedan). Welcher Fingersatz letztendlich der bessere ist, kann durchaus tagesformabhängig sein (welch scheußliches Wort). Fixier Dich mental nicht zu sehr auf den Triller - er ist nebensächlich.

Die Schwierigkeiten in T 37 müßtest Du ebenfalls ein wenig konkretisieren.

Des weiteren will ich mir keine klanglichen Ausrutscher leisten, das Thema dynamisch hervorgehoben, keine verschluckten oder überlauten Töne und so weiter. Das gleiche gilt für Tempo und die größeren dynamischen Verläufe.
Die Feinjustierung der Klangbalance funktioniert häufig besser, wenn man die Lautstärke generell in den piano-mezzopiano-Bereich herunterfährt. Man neigt dazu, Stimmen, die hervortreten sollen, zu forcieren. Was zur Folge hat, daß man zum Schluß lauter laute Einzeltöne hört, aber keine melodische Linie mehr. Versuch mal, die Lautstärke der Hauptlinien nicht anzutasten und stattdessen bewußt die Begleitstimmen zu reduzieren.

Ich will mich um Gottes willen nicht in Deine Interpretation einmischen, möchte aber generell mal die Frage aufwerfen, ob es sinnvoll ist, das "Thema" allzu oft hervorzuheben (zumal es sich hier ja eher um ein Motiv als um ein wirkliches Thema handelt). Ich empfinde die melodischen Linien eher als klanglich gleichberechtigt und sehe als konstituierendes, prägendes Element den punktierten Rhythmus der Gigue. Aber wie schon gesagt, das alles ist Geschmacksache.

Und wenn du konkreter wirst, bekommst Du von mir hoffentlich auch bessere Tips.:-)
 
Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt, das sollte eher eine lockere Plauderei als eine Ferndiagnose werden.

Ganz konkret zum Triller: Das geht bei mir eben nicht besser! Ich arbeite dran aber ich werde mich nicht darauf verlassen, es bis zum 18. Januar besser zu können. Ist allerdings Takt 9. Aber ich verstehe nicht, was man da groß zählen müßte. Das ich nicht sauber im Takt spiele liegt am Triller, da würde tatsächlich nur direkter persönlicher Unterricht helfen, aber den habe ich im Moment nicht. Ohne Triller wäre es nicht unsauberer als der Rest.

Man neigt dazu, Stimmen, die hervortreten sollen, zu forcieren. Was zur Folge hat, daß man zum Schluß lauter laute Einzeltöne hört, aber keine melodische Linie mehr (Koelnklavier)

Damit kann ich eine Menge anfangen. Auch mit dem weiteren Gedanken zum Hervorheben des Themas. Das geht mir ebenfalls durch den Kopf. Mir schwebt eigentlich eine Mischung aus beidem vor, sozusagen Eisschollen in einem Fluß, die zwar auffallen aber eben vom Wasser getragen und mitgezogen werden (mir fällt kein wärmeres Beispiel ein).
 
Wieviel Zeit hast Du noch bis zur Prüfung? - Es kann durchaus sinnvoll sein, das Stück mal zwei,drei Tage liegen und reifen zu lassen. (Ich gebe zu, wenn man einen Termin im Nacken hat, tut man sich damit verdammt schwer.)

PS. Mit dem "Zählen" war das Takte zählen gemeint (und das betont liebenswürdig-ironisch).

Ansonsten Dir g-mollig heimelig-warme Weihnachten.
 
PS. Mit dem "Zählen" war das Takte zählen gemeint (und das betont liebenswürdig-ironisch).

Achso :)

Wenn man so manche Posts liest, hat man den Eindruck, das Zählen bzw. Rhythmus neben dem Notenlesen das größte Problem beim Musik machen ist, daher die automatische Verbindung.

Im Moment spiele ich es gelegentlich einmal schnell und einmal langsam ohne Rücksicht auf Verluste, abgesehen von den Takten 41-46, die noch in die Finger müssen. Danach werde ich es etwas ruhen lassen und versuchen, öfters mal an ein richtiges Klavier zu kommen. Test ist 18.1.2008.

Man hört vermutlich, daß das Stück nicht 100%ig mein Fall ist, das läßt sich aber nicht ändern.
 
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Auch mit dem weiteren Gedanken zum Hervorheben des Themas. Das geht mir ebenfalls durch den Kopf. Mir schwebt eigentlich eine Mischung aus beidem vor, sozusagen Eisschollen in einem Fluß, die zwar auffallen aber eben vom Wasser getragen und mitgezogen werden (mir fällt kein wärmeres Beispiel ein).

Ich empfinde das als eine sehr gelungene und passende Assoziation, mit den Eisschollen im Fluß.
Allerdings würde ich das mit dem Herausheben des Themas auch nicht so eng sehen. Das Entscheidende ist, es sind 3 unabhängige und gleichberechtigte Stimmen im Gesamtkontext, wie eben 3 Eisschollen, die in diesem Fall im BACH schwimmen.:p Unabhängig voneinander, aber doch irgendwie verbunden.

Man hört vermutlich, daß das Stück nicht 100%ig mein Fall ist, das läßt sich aber nicht ändern.

Liegt das am konkreten Stück oder generell an dieser Art Bach'scher polyphoner Musik?

Ich glaube, dass Bewusstmachen der 3 Stimmen, z.B. durch Mitsingen eines der 3 Stimmen, oder Vorsingen und Nachspielen, würde viel bringen.

Wenn ein paar Takte immer wieder technische Probleme machen, z.B. durch den geänderten Fingersatz, warum nicht diese Takte in einer Schleife ein paar hundert mal spielen, vom Zeitlupentempo bis über Zieltempo hinaus, bis es auswendig in Fleisch und Blut übergeht? Dann hast du das spezielle Problem in max. einer Stunde erledigt.
 
Bach mag ich sehr gerne, sowohl spielen als auch hören. Aber eben nicht alle Stücke. Es ist nicht so, daß ich es nicht mag, es gehört nur nicht zu meinen Favoriten.

Bezüglich der Eisschollen: 6/7 sind unter Wasser und oben auf tauen sie möglicherweise schon auf, soviel zu "herausheben" :D

Ich glaube, daß ich noch einiges an Musik herausholen kann, indem ich mir die einzelnen Stimmen deutlicher mache, nicht die einzelnen Themen. Denn aus diesen drei Stimmen besteht ja der Fluss.

Der Fingersatz für die bewußten Takte ist inzwischen sicher. Es fehlt also in erster Linie ein bischen mehr Sicherheit, Vorspielpraxis und Reife.

Vielleicht fange ich einfach die nächste Sinfonia an.....
 
Auf Rosenspießes Empfehlung hab ich mir deinen Blog angeschaut und kann die Empfehlung nur weiterreichen.

Und zu deiner Aufnahme - ich find sie genau richtig! Hab's daran gemerkt dass sie mich berührt hat. Gerade durch die klanggestalterische Schlichtheit kommt die Schönheit dieses Stückes zu Tage. Aber nur meine pers. Meinung. Eins der schönen Dinge an Bach ist ja, dass man es 100% nie allen recht macvhen kann;)
 
Vermutlich fehlt mir noch die Routine an den Tasten. Je emotionaler ich spiele (nicht nur die Sinfonia) desto mehr haue ich daneben, rutsche von Tasten ab etc. Das bringt vermutlich die Zeit ins Lot. Beim Gitarrespielen konnte ich zuletzt vor lauter Emotion fast in Ohnmacht fallen, ohne danebenzugreifen :) (naja, meistens, und das Fehlermanagement war auch besser)
 

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