Das Problem bei ein und demselben Stück jeweils auf der Orgel oder dem Piano gespielt ist ja, dass es unterschiedliche Instrumente sind.
Will sagen: bei der Orgel hört man den cantus firmus in jedem Tempo, weil die Töne nicht verklingen bzw. leiser werden wie beim Klavier.
Beim Klavier zeigt diese Eigenschaft des Instruments Grenzen auf: wenn das Tempo zu langsam ist, verlieren die Töne des c.f. ihren Zusammenhang und die schnelleren Notenwerte der anderen Stimmen treten (dynamisch) zu sehr hervor.
Deshalb gefällt mir auch die Sokolov-Einspielung sehr. Trotz des hohen Tempos wirken die Sechzehntel nicht hektisch, weil sie sehr leise und dabei fein artikuliert und gestaltet sind. Drei Klangschichten toll differenziert.
Lieber motz-art, deine rechte Hand scheint ja wieder prima zu funktionieren! Ein bisschen steif kommt sie noch daher und vielleicht kannst du ihr mit mehr Armführung helfen.
Ich finde es richtig, dass du zu deinen Grenzen, was das Tempo anbelangt, stehst. In schnellerem Tempo würdest du vermutlich unter Stress geraten, unsauber spielen und das täte niemandem gut. Damit die Sechzehntel nicht hektisch klingen, könntest du versuchen, sie leiser zu spielen. Schön würde es aus meiner Sicht auch klingen, wenn du die melodischen Linien und Strukturen dieser Sechzehntel nachvollziehst und gestaltest, vielleicht erst mal übertrieben, dann auf einer möglichst leisen dynamischen Stufe.
Danke für die Einspielung und liebe Grüße!
chiarina