Aufnehmtricks ;-)

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Hey,

was tut ihr im Vorfeld einer Aufnahmesession, damit ihr nicht 100x aufnehmen müsst, bis was brauchbares dabei ist, sondern damits schon bei den ersten Versuchen klappt ?

Spielt ihr das Stück vorher nochmal komplett durch ?
Macht ihr irgendwelche Übungen ?
Was tut ihr bei einer fehlgeschlagenen Aufnahme? Einfach nochmal, oder gezieltere Maßnahmen ?

Ich bin für alle Ideen offen :cool:

lg marcus
 
Es hängt ein bisschen von deinem Aufnahmeequipment ab.

Bevor ich aufnehme, spiele ich mich warm. Spiele das Stück oft ein paarmal durch, probiere ein bisschen bei der Impro rum. Wenn ich dann so richtig warm gespielt bin, nehme ich erst auf. Ich muss allerdings auch in Stimmung dafür sein, sonst hört es sich eh nicht an.

Ich habe einen digitalen Multitracker. Damit nehme ich zuerst einmal nur eine Sequenz auf und höre sie mir an, um zu hören, ob das Mikro richtig plaziert ist, ob die Ausssteuerung stimmt etc.

Stimmen diese Parameter, dann nehme ich auf. Läuft der erste Take gut, dann nehme ich auf anderen Spuren oft noch ein paar Versuche auf. Später entscheide ich dann, ob ich diese oder jene Spur nehme. Klappt bei einer Spur nur eine bestimmte Stelle nicht und der Rest ist super, dann überspiele ich nur diese Stelle, solange, bis sie mir gefällt. Je nachdem spiele oder singe ich noch eine 2. Stimme auf eine andere Spur.

Das geht aber nur, wenn du brauchbares Aufnahmeequipment hast. Danach mische ich mir die Spuren zurecht, also evtl. ein bisschen Hall, das Panning verteilen, Playalong dazu mischen, EQ hier und da anders einstellen, die verschiedenen Stimmen auf einander von der Lautstärke her abstimmen usw.

Das sind zumindest meine Vorgehensweisen bei Vocal und Saxophonaufnahmen. Wenn ich mal soweit bin, dass ich das auch mit dem Klavier machen kann, wird der Ablauf aber auch so sein.

Beispiele von mir kannst du hier hören:

simplysax
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
was tut ihr im Vorfeld einer Aufnahmesession, damit ihr nicht 100x aufnehmen müsst, bis was brauchbares dabei ist, sondern damits schon bei den ersten Versuchen klappt ?
Spielt ihr das Stück vorher nochmal komplett durch ?
Ich spiele das Stück vorher einmal langsam komplett durch (Faustregel: so langsam, dass mit ziemlicher Sicherheit kein Fehler passiert).
Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht - es passieren mir dann während der Aufnahme deutlich weniger Fehler. :cool:
 
@Dimo: Interessant. Vlt probier ich das heute mal. Ich wollte euch gestern meinen Haydn präsentieren, aber am Ende hatte ich 3-4 Takte Blackout :rolleyes:

Ich habe es auch schon so gemacht, dass ich mir an den problematischen Stellen nochmal die Fingersätze, Handhaltung etc vergegenwärtigt habe. Das ist auch hilfreich.

Ich glaube besonders die Übergänge sind oft heikle Partien. Ich schalte manchmal nicht schnell genug ;)

@Mos: Das klingt ja total professionell. Vom Aufnehmen versteh ich nicht mehr als "Rec" drücken, spielen und wieder "Rec" drücken :D

lg marcus
 
(10:23:41) .marcus.: (flüstert) magst du hier was schreiben https://www.clavio.de/forum/sonst​iges/6984-aufnehmtricks.html
(10:24:16) Stilblüte: (flüstert zu .marcus.) ich hab keine tricks... *G*
(10:24:56) .marcus.: (flüstert) du fängst auch schon an ^^ alle großen pianisten lassen sich nicht in die karten gucken. vertuschen ihre kleinen anfänge
Nachdem mir bereits die künstlerische Arroganz unterstellt wurde :twisted: :geige:, schreibe ich hier auch mal wie ich aufnehme...
Also wie ichs das letzte Mal gemacht habe:
Erst hab ich mich eingespielt, dann betreffendes Stück kurz geübt (langsam durchspielen), so wie ich es auch oft vor dem Üben ohne Aufnahme gemacht habe. Und dann hab ich gleich den ersten Versuch aufgenommen, denn der ist oft einer der besten.
Man muss sich dann beim Aufnehmen sagen, es hört keine Person zu, sondern nur der Kasten, und dem kann ich so oft vorspielen, bis ich zufrieden bin mit dem, was er sich merkt.
Wenn ein Stück nicht gut war und es relativ anstrengend ist, spiele ich erstmal noch ein anderes ein, dann wieder das erste usw.
Ich mache allerdings die Erfahrung, dass man nach spätestens dem 3. Mal Aufnehmen desselben Stückes nicht mehr so musikalisch spielt, wie am Anfang.
Etwas gut zu spielen kostet einen eine gewisse "Musikalitäts-Energie", die irgendwann aufgebraucht wird. Aufgeladen kann die bei mir nur werden durch starke Motivation, die ich zum beispiel immer dann habe, wenn mir Menschen zuhören. Oder auch eventuell, wenn ich mir eine Vorspielsituation sehr realistisch vornehme.
Was hilft, ist das, was auch vor dem "echten" Vorspielen hilft: Einen positiven Gedanken denken, einmal freudig durchatmen und für sich selbst Lächeln. Das schafft Ansätze des "Oh, ich habe jetzt richtig Lust was gutes darzubieten, und ich kanns auch!"-Gedanken.

Hm, mehr kann ich eigentlich dazu auch nicht sagen...


EDIT:
(10:34:44) .marcus.: das sind doch sehr gute gedanken ich weiß gar nicht was du hast
(10:35:06) Stilblüte: sebi, was ist daran besonders^^ das kann man sich wohl denken!
(10:35:48 ) .marcus.: ja, du hättest noch schreiben müssen : "vorher sollte man das stück am besten intensiv üben. das erhöht die chancen beträchtlich"
(10:36:08 ) Stilblüte: sebi, ich ergänze es
8)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
hallo ihr zusammen,

ich habe letztes wochenende einfach den h4 die ganze zeit mitlaufen lassen, während ich an den stücken gearbeitet habe, und habe dabei festgestellt, dass ich irgendwann die aufnahmesituation weitgehend aus dem bewusstsein verloren hatte (und sich dadurch der stress reduzierte). erst wenn mir ein durchgang zufriedenstellend gelungen war, habe ich die stop-taste gedrückt und eine runde katzen gekrault (zur belohnung :)). dadurch hatte ich es nachher beim auswählen leicht, die spreu vom weizen zu trennen.

was man vielleicht vermeiden sollte: ständig zu wechseln zwischen aufnehmen und abhören - es bringt viel unruhe. (zumal der kopfhörerausgang über den h4 das ergebnis nur unzureichend wiedergibt.)

@ stilblüte: pm folgt. :)

liebe grüsse (jetzt muss ich erst einmal sonnenschein tanken :))
ariadne
 

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