Arpeggios spielen, mit Unterarm-Rotation oder anderer Technik?

Dies ist nicht Wortklauberei oder Haarspalterei, sondern extrem wichtig, da völlig andere Bewegungsmuster entstehen, wenn man auf das Handgelenk als "Agierenden" fokussiert, als wenn man, wie es zweckmäßig und physiologisch ist, den Arm als Agierenden hat.

Ich werde nächste Woche meinen Lehrer einmal auf dieses Detail ansprechen. Aber stimmt, ich merke auch einen Unterschied ob ich mir die Bewegung aus dem Oberarm / Schultergelenk oder aus dem Handgelenkt heraus vorstelle, auch wenn die konkrete Bewegung von außen gesehen praktisch gleich ist. Aus dem Arm / Schultergelenk fühlt es sich natürlicher und flüssiger an.
 
Gerade probiert: wenn man die Finger auf den Tasten belässt kann man mit dem Oberarm das Hangelenk bewegen. dabei bewegt sich auch der Unterarm mit.
Bewegt man nur das Hangelenk nach unten wenn die Finger auf den Tasten sind so bewegt sich der Unterarm wie ein Passagier mit und der Oberarm ist nicht aktiv beteiligt.
 
Richtig beobachtet. Und letztere Bewegung (bei der der Oberarm mehr oder weniger stillsteht) ist unzweckmäßig und falsch, da die Spielbewegung überhaupt erst beim Unterarm losgeht. Ein guter Lehrer unterbindet, dass der Schüler so agiert - und zwar einfach durch das, was ich sagte: Oberarm als "Chef" der Bewegung, dem die periphereren Armsegmente stets untergeordnet sind.
 
Für die Zweifler hier: es ist sehr wichtig und richtig, was hasenbein sagt! Es ist ein großer Unterschied, woher die "Initialzündung", der Impuls herkommt. Nämlich aus der Körpermitte über Rücken, Schulter, Arme, Hände, Finger in die Tasten.

Vielleicht zu vergleichen mit Sportarten, wobei ich mich da nicht richtig gut auskenne: aber wenn man Fußball spielt, kommt der Impuls auch nicht vom Bein oder Fuß, sondern vom gesamten Körper. Es geht um die Koordination aller Bewegungsmöglichkeiten, mit der wir dann auch größtmögliche Flexibilität und Freiheit erlangen (deswegen auch so weit weg vom Klavier sitzen, dass der Winkel Oberarm-Unterarm mehr als 90° beträgt). Sich einseitig auf das Handgelenk zu fokussieren, wäre wie wenn ein Tischtennisspieler sich auch vorwiegend auf das Handgelenk konzentrieren würde. Ich hoffe, der Vergleich hinkt nicht, so gut kenne ich mich beim Tischtennis auch nicht aus. :)

Allerdings seid vorsichtig: nicht plötzlich mit dem ganzen Arm rumrudern, so dass das Schultergelenk etc. zu viel belastet wird. So wenig wie möglich, so viel wie nötig. :)

Liebe Grüße

chiarina
 
ich bin zwar was das Klavierspielen anbelangt weit davon entfernt, in diese Diskussion einsteigen zu können, allerdings habe ich mir rein physiologisch-anatomisch ein paar Gedanken gemacht und bin zum Ergebnis gekommen, dass es mehr Sinn macht, mehrere Muskelgruppen sinnvoll in eine zielgerichtete Bewegung einzusetzen, um diese Bewegung auch möglichst präzise ausführen zu können. Durch den Einsatz mehrerer Muskelgruppen erreicht man meiner Meinung nach (warum wurde die Abkürzung ausgesternt?) eine deutlich erhöhte Feinabstimmung der Bewegung. Gerade bei schnelleren Bewegungen. Allerdings erfordert diese Feinabstimmung auch eine erhöhte Koordination der einzelnen Muskelgruppen zueinander, was dem Anfänger sicherlich Schwierigkeiten bereiten wird, mit zunehmender Routine aber immer besser gelingen mag.

Ob jedoch auch die mimische Muskulatur einbezogen werden muss, kann uns nur Herr Lang Lang beantworten. ;-)
 
Am sparsamsten wäre möglichst wenig Muskelmasse zu betätigen.
 
Mir hat Hasenbeins Hinweis tatsächlich geholfen, dankeschön dafür!
Jetzt fühlt es sich so an, als käme ich an dieser Stelle endlich weiter. Ich spiele diese nun quasi wie im ersten Video mit dem Handkreis verlinkt, aber wie hier beschrieben mit der Vorstellung, dass die Bewegung aus dem Oberarm / aus der Schulter kommt. Das führt dann wohl genau zu einer Ellipse, die mein Lehrer meinte. So kann ich diese Stelle so auch viel entspannter spielen als mit einer reinen Forearm Rotation (was mir trotzdem besser gelang als vorher), die man wohl an Stellen wir dieser etwas abschwächen muss, da man sonst eben kaum "rund" spielen kann, sondern bei der höchsten und tiefen Note die Rotation jeweils stoppen und umkehren muss. Da ist eine Kreisbewegung sicherlich effizienter.
 
@thinman
Bezog sich auf Energieverbrauch der mimischen Muskulatur.
Im übrigen hoffe ich Du verwendest Kofferdamm und Mikroskop ? ;-)

Gemäß Eugen Tetzel gibt es, wie bereits schon erwähnt , 8 physiologische Anschlagarten. Nicht immer ist Oberarm der Chef der Bewegung.
 
@thinman
Bezog sich auf Energieverbrauch der mimischen Muskulatur.
Im übrigen hoffe ich Du verwendest Kofferdamm und Mikroskop ? ;-)

Gemäß Eugen Tetzel gibt es, wie bereits schon erwähnt , 8 physiologische Anschlagarten. Nicht immer ist Oberarm der Chef der Bewegung.
  1. kennst Du Kofferdam aus eigener Erfahrung?
  2. Bei welchen Behandlungen würdest Du erwarten, dass ich Kofferdam verwende?
  3. Und bei welchen Behandlungen ein Mikroskop?
  4. Und was hat das mit dem Thema des Fadens zu tun?
  5. Wann und wo habe ich explizit den Oberarm als "Chef der Bewegung" erwähnt?
Fragen, Fragen, Fragen. Wäre nett, wenn Du darauf antworten würdest. Danke schon im Voraus!
 

@thinman
Du hast aber viele Fragen. Verlange jetzt dann was :-D
1.Ja
2 und 3: Bist du denn kein Zahnarzt? (dann ist das hinfällig)
4. Hier in diesem Forum wird nicht moderiert, es schreibt jeder was er will (auch war das vorher so). Warum sollte ich darauf verzichten?
5. hasenbein hat das so formuliert. Achtung bei einer leerer Zeile fängt danach ein neuer Absatz an.
 
Wieviel Biere waren es denn schon? Oder hast du Babelwasser getrunken.?
 
@thinman
Du hast aber viele Fragen. Verlange jetzt dann was :-D
1.Ja
2 und 3: Bist du denn kein Zahnarzt? (dann ist das hinfällig)
4. Hier in diesem Forum wird nicht moderiert, es schreibt jeder was er will (auch war das vorher so). Warum sollte ich darauf verzichten?
5. hasenbein hat das so formuliert. Achtung bei einer leerer Zeile fängt danach ein neuer Absatz an.
um mit einem Schiller-Zitat zu schreiben: "...dunkel war der Rede Sinn..."
zu Frage 2 und 3: ich habe explizit DICH gefragt, was DU erwarten würdest. Unabhängig davon, ob ich Zahnarzt oder sonst was bin. Dass Du die Frage nicht beantworten konntest bzw. wolltest gibt Raum für Interpretationen.
Selbstverständlich verwende ich Kofferdam und Mikroskop, entsprechend der Indikation und dem Bedarf.
zu Frage 5: wenn Hasenbein dies so formuliert hat, warum schreibst Du es dann als Zitat auf MEINEN Beitrag?
 
Besser lesen. Mein Post #30 enthält zuerst eine Frage von mir an dich und nicht umgekehrt, netter Versuch. Das machen Lehrer auch gerne Gegenfragen stellen um Zeit für die Antwort zu bekommen, die sie noch nicht haben ;-)(bekannte Taktik)
zu Frage 5: wenn Hasenbein dies so formuliert hat, warum schreibst Du es dann als Zitat auf MEINEN Beitrag?
Siehe Post #32 5)
 
wäre möglichst wenig Muskelmasse zu betätigen

Exakt im Gegenteil:
Je größer und stärker ein Muskel ist, desto genauer und feiner kann er auch arbeiten!
Ganz einfacher Versuch:
Leg mal die 5 Finger der Rechten auf die Töne C bis G einstrich.
Dann spiele mit einem beliebigen Finger (die Hand bleibt ruhig) einen Ton im extremen pianissimo!
Dann spielst Du das gleiche pianissimo mit dem Ganzen Arm!
Was ist leichter und genauer??
 
Muss ich mit leben!
 
Am sparsamsten wäre es, überhaupt keine Muskelmasse zu betätigen. Bei John Cage findest du die passende Literatur dazu. Was sagt Tetzel eigentlich dazu?
 

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