Angelika Merkel feiert ihren 60 GEBURTSTAG

Ich wettere gegen die Merkel! Ich wettere gegen die ganzen geldgeilen und machtbesessenen Säcke, die über Leichen gehen.

Du als Privatmensch kannst es Dir aus einer sehr bequemen Position heraus leisten, gegen Frau Merkel und andere Entscheidungsträger zu wettern. Und zwar aus dem einfachen Grund, weil Deine politischen Positionen sich niemals an der hochkomplexen Realität messen lassen müssen. Politik unterliegt nun mal Sachzwängen, die man nicht einfach ignorieren kann.

Selbstverständlich kannst Du fordern, dass Deutschland mit Diktatoren und Autokraten keine Geschäfte macht. Dummerweise wird es ohne russisches Gas im nächsten Winter ziemlich kalt werden, und wenn dann den ersten Leuten die Zehen erfrieren, kommt leider keine Hilfe, weil die Krankenwagen ohne saudisches Öl nicht fahren können. Lebensmittel werden auch ziemlich knapp, weil die heimischen Bauern nur noch Mais und Raps produzieren – die explodierenden Energiepreise sorgen ja für gewaltigen Profit. Bei den zu erwartenden Diesel- und Kerosin-Preisen wird auch der Import aus anderen Anbauländern so teuer, dass nur noch Superreiche sich frisches Obst und Gemüse leisten können. Und die Bauern in Südeuropa, Afrika und anderen warmen Anbauländern werden dadurch über die Klinge springen. Na ja, ein wenig Schwund muss man wohl in Kauf nehmen.

Wenn das hungrige und frierende Volk dann anfängt zu randalieren, bist Du sicher der Erste, der seinen Bechstein-Flügel den Ärmsten zur Verfügung stellt, damit sie ihn in zur Beheizung ihrer Wohnung verfeuern können. Dein Klaviermacher kann sich die Fahrt nach Berlin ohnehin nicht mehr leisten, also – was soll's! Und auf dem heimeligen Feuer, dass von Deinen nun nicht mehr benötigten Noten gespeist wird, kochst Du Dir wenigstens reinen Gewissens einen leckeren Kaffee. Ach nee, Mist: Für Kaffeeplantagen wurde Regenwald abgeholzt. Mit Regenwaldabholzern machen wir natürlich auch keine Geschäfte mehr.

Ein paar Millionen Deutsche werden im Laufe der nächsten Jahre verhungern, erfrieren oder an Krankheiten sterben. Macht nix, die Erde ist ohnehin überbevölkert! Die Wirtschaft wird dramatisch schrumpfen, 30% Arbeitslose werden wir in Kauf nehmen müssen. Marodierende Jugendbanden werden durch Berlin ziehen und die Stadt in Schutt und Asche legen. Und Kanzler Peter steht auf der Kuppel des brennenden Reichstags, klopft sich auf die Schulter und sagt: Hach, was bin ich doch für ein Gutmensch!

Grüße, Jörg

PS: Glaubst Du ernsthaft, Frau Merkel macht den Job aus Geldgeilheit? Im Gegensatz zu mir führt sie ein vollkommen fremdbestimmtes Leben, trägt zigmal mehr Verantwortung und bekommt trotzdem weniger Geld im Monat als ich. Das kann es wirklich nicht sein! Als Physikerin mit Führungsqualitäten und Durchsetzungsvermögen könnte sie in der freien Wirtschaft ein Vielfaches verdienen. Zu ihrem Job gehört definitiv auch eine Portion Idealismus dazu. Ich möchte jedenfalls nicht mit ihr tauschen.
 
PS: Glaubst Du ernsthaft, Frau Merkel macht den Job aus Geldgeilheit? Im Gegensatz zu mir führt sie ein vollkommen fremdbestimmtes Leben, trägt zigmal mehr Verantwortung und bekommt trotzdem weniger Geld im Monat als ich. Das kann es wirklich nicht sein! Als Physikerin mit Führungsqualitäten und Durchsetzungsvermögen könnte sie in der freien Wirtschaft ein Vielfaches verdienen. Zu ihrem Job gehört definitiv auch eine Portion Idealismus dazu. Ich möchte jedenfalls nicht mit ihr tauschen.
Durchaus nachvollziehbar - aber eben nicht ganz. Selbstverständlich hat es eine auf Fundamentalopposition eingestellte "Linke" einfach, die bösen "Anderen" an den Pranger zu stellen in der Gewissheit, selbst eigentlich gar keine Verantwortung tragen zu wollen und zu müssen.

Aber etwas Grundsätzliches passt da trotzdem nicht: Frau Dr. Merkel ist Jahrgang 1954, war also zur Wendezeit in den Mittdreißigern, in denen die wirklich Erfolgreichen branchenübergreifend längst die Weichen für ihr gesamtes späteres Leben gestellt haben. Eine Karriere als Physikerin von einem Tag auf den anderen plötzlich beenden, um aus dem unpolitischen Nichts heraus auf einmal Politikerin werden zu wollen? Wer diese Konstellation zu Ende denkt, käme zu zwei möglichen Einschätzungen: Entweder war ihre nichtpolitische Tätigkeit als Physikerin so unproduktiv und perspektivlos, dass sie alle Brücken zum Vorleben abbrechen und stattdessen Politikerin werden konnte. Oder ihr "gesellschaftspolitisches" Engagement zu DDR-Zeiten kann nicht so unbedeutend und marginal gewesen sein wie oftmals dargestellt, auch wenn sie in der Honecker-Ära bestenfalls in untergeordneten Positionen Verantwortung getragen hat. Politik gestalten funktioniert nur mit Kenntnis der richtigen Ansprechpartner, auch wenn es kein Berufsbild "Politiker" im Sinne eines reinen Ideologen und Machtorganisators gibt: Die wichtigste Qualifikation impliziert, aufgestellt und gewählt zu werden.

Keinesfalls wären Untersuchungen von besonderem Interesse, wie weit sich Frau Dr. Merkel vor 1989/90 mit den verantwortlichen Personen in der Honecker-Ära arrangiert hat. Interessanter ist ein anderer Aspekt: Die Berufswahl erfolgt idealerweise vor dem Hintergrund der persönlichen Interessenlage hinsichtlich des Berufsziels, woran auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nicht alles vorbestimmen. Vor meinem Auge hätte ich das Bild eines Berufsmusikers, der eigentlich nur ein geringes persönliches Interesse an diesem Betätigungsfeld einbringt. Diesem müsste man in Aussicht stellen, mit einer anderen Berufswahl sein Auskommen viel bequemer sicherstellen zu können. Dieser Eindruck stellt sich übrigens bei vielen in der Politik tätigen Personen ein, wenn man deren Vita mal unter die Lupe nimmt: Kaum Perspektiven in außerpolitischen Betätigungsfeldern und deshalb genügend Raum und Zeit für die Gestaltung einer Politikerlaufbahn, die mehr mit der Organisation von Macht als mit der Gestaltung von Inhalten zu tun hat, die ja allerlei Sachzwängen unterliegt oder durch den Umstand beeinträchtigt wird, dass irgendwo wieder Wahlkampf ist, wo man Unmut und schlechte Stimmung nicht gut gebrauchen kann. Immer wieder ist die Empfehlung an Kritiker zu vernehmen, selbst in die Politik zu gehen und es vor Ort besser zu machen. Wenn aber die Organisation von Macht nicht gelingt, ist das bessere Wissen nutzlos: Man hat schlicht und ergreifend nicht die Möglichkeit es besser zu machen, da man aufgrund der Unpopularität durchgreifender Veränderungen eben gar nicht erst an die Schalthebel der Macht gelassen wird. Das entschuldigt nicht alles, aber erklärt manches.

LG von Rheinkultur
 
...Dummerweise wird es ohne russisches Gas im nächsten Winter ziemlich kalt werden, und ...
Noch dümmer ist es, zu glauben, dass es nur in Russland Gasvorkommen gibt
und trotzdem 40 Jahre lang keine alternativen Heizmöglichkeiten zu suchen.

Andererseits könnte es Nahebeziehungen zwischen den Mineralölkönzernen und den Politikern geben. Der Verdacht kam auf als unser ehemaliger Kanzler, nach einer verlorenen Wahl, von einem Tag auf den anderen eine Führungsposition bei der OMV besetzen durfte.
 
führt sie ein vollkommen fremdbestimmtes Leben
Das ist ja das Problem. Ihre ganze Politik ist fremdbestimmt.
Wenn in einem der reichsten Länder der Welt und in einer Zeit, wo es uns wirtschaftlich gut geht, Kinder- und Altersarmut immer weiter steigt, soziale Leistungen immer weiter abgebaut werden, gleichzeitig Geld für Kriege ausgegeben wird und Waffen exportiert werden (und zwar im großen Stil), dann ist das alles andere als christlich und dann nehme ich mir heraus, darüber zu wettern.
Natürlich unterliegen wir wirtschaftlichen Zwängen. Aber für diese muss man nicht alles über den Haufen schmeißen.
 
Noch dümmer ist es, zu glauben, dass es nur in Russland Gasvorkommen gibt
und trotzdem 40 Jahre lang keine alternativen Heizmöglichkeiten zu suchen.

Es gibt durchaus Alternativen, und an denen wird vehement geforscht (u.a. in dem Konzern, für den ich arbeite). Nur ist die Bevölkerung leider nicht dazu bereit, diese Alternativen zu akzeptieren:

1. kann man heimische Gasvorkommen durch Fracking ausbeuten. Die Umweltrisiken sind nicht gerade unerheblich, außerdem wäre damit nur ein kleiner Teil des russischen Gases zu ersetzen. In Deutschland nicht durchsetzbar.

2. kann man Erdgas durch Elektrolyse und Methanisierung aus überschüssigem Öko-Strom herstellen. Das wäre allerdings so teuer, dass niemand dieses Gas bezahlen will. Ich habe mal in einer Studie gelesen, dass man bei rasantem Ausbau von Wind- und Solarenergie innerhalb von 15 Jahren die Hälfte des russischen Erdgases ersetzen könnte. Die Energiepreise würden sich allerdings im günstigsten! Fall vervierfachen. Deutschland wäre dann kein Industriestandort mehr, wir hätten viele Millionen Arbeitslose, die dann ihr Hartz IV zum größten Teil für Heizkosten ausgeben müssten.

3. kann man in großem Stil Atomkraftwerke oder Kohlekraftwerke bauen und viele Prozesse, die jetzt mit Gas befeuert werden, mit Strom betreiben. Für die Umwelt sind beide Varianten nicht akzeptabel.

4. kann man versuchen, den Ausbau des Öko-Stroms noch schneller voranzutreiben als bisher. Auch das wird die Energiekosten weiter in die Höhe treiben; und wenn ich mir das Gezeter der Bevölkerung ansehe, sobald ein paar Stromtrassen oder ein Pumpspeicherwerk gebaut werden sollen, wird mir ganz anders. Manchmal denke ich, es hilft nichts, die Politiker auszutauschen. Man müsste erstmal das Volk austauschen ...

Keine der Möglichkeiten ist dazu geeignet, kurz- oder mittelfristig auf russisches Gas zu verzichten. Darauf werden wir noch Jahrzehnte angewiesen sein. Und da kann man noch so ein Gutmensch sein – den verantwortlichen Politikern fordert das Pragmatismus ab. Wer da mit dem Kopf durch die Wand will, der stürzt Deutschland ins Chaos.

Davon abgesehen: wenn niemand mehr russisches Öl und Gas kauft, bricht auch in Russland das Chaos aus. Mit völlig unvorhersehbaren Folgen für Europa und die Welt.

Das ist ja das Problem. Ihre ganze Politik ist fremdbestimmt.
Wenn in einem der reichsten Länder der Welt und in einer Zeit, wo es uns wirtschaftlich gut geht, Kinder- und Altersarmut immer weiter steigt, soziale Leistungen immer weiter abgebaut werden, gleichzeitig Geld für Kriege ausgegeben wird und Waffen exportiert werden (und zwar im großen Stil), dann ist das alles andere als christlich und dann nehme ich mir heraus, darüber zu wettern.
Natürlich unterliegen wir wirtschaftlichen Zwängen. Aber für diese muss man nicht alles über den Haufen schmeißen.

Ja, darüber wettern ist leicht. Aber mach doch mal einen Vorschlag, wie es besser sein könnte. Dann wirst Du möglicherweise schnell sehen, wie komplex das Thema ist, und dass mit gutgemeinten Schnellschüssen niemandem geholfen ist.

Ich glaube auch nicht, dass es in Deutschland grundsätzlich zu wenige Sozialleistungen gibt. Das Anspruchsdenken ist einfach enorm. Natürlich ist es bitter, wenn vor allem Kinder darunter leiden müssen. Aber wenn man das ändern will, muss man dazu bereit sein, die perönlichen Freiheiten ihrer Eltern massiv zu beschneiden. Wenn Eltern Bildungsverweigerer sind, die ihr eigenes Leben nicht in den Griff bekommen, kann man die Situation der Kinder mit höheren Transferleistungen kaum verbessern. Damit macht man nur die soziale Hängematte bequemer und sorgt dafür, dass Kinderarmut eine vererbbare Krankheit wird.

Grüße, Jörg
 
Das ist ja das Problem. Ihre ganze Politik ist fremdbestimmt.
Wenn in einem der reichsten Länder der Welt und in einer Zeit, wo es uns wirtschaftlich gut geht, Kinder- und Altersarmut immer weiter steigt, soziale Leistungen immer weiter abgebaut werden, gleichzeitig Geld für Kriege ausgegeben wird und Waffen exportiert werden (und zwar im großen Stil), dann ist das alles andere als christlich und dann nehme ich mir heraus, darüber zu wettern.
Natürlich unterliegen wir wirtschaftlichen Zwängen. Aber für diese muss man nicht alles über den Haufen schmeißen.

Peter, so ist das nun mit der "Großen Politik": Sie ist zum allergrößten Teil fremdbestimmt, man könnte sagen: SIe ist nicht nur ein Geben, sondern auch ein Geben! :-D:-D

Besonders ins Gewicht fallen auch Situationen, in denen persönliche gute Beziehungen ganz ausschlaggebend sind und waren, für den Verlauf der Geschichte. Zum Beispiel ist die Freundschaft zwischen Kohl und Gorbatschow schon legendär, und ohne sie hätte es die Einheit niemals gegeben ( und somit auch kein Begrüßungsgeld :-D ) .

Weitere Faktoren sind beispielsweise Bündnispartner. Nehmen wir rein hypothetisch an, irgendwo auf der Welt gäbe es einmal Zwistigkeiten zwischen Ländern, die sich jeweils in Bündnissen befinden:

Da könnten wir nicht einfach sagen zu unseren Freunden und Verbündeten, den Amis: "Najaa, wir schicken außer Reichweite 4 Awacs, die erledigen das Formelle ( Sondierung von Kampfstellungen, z.B. ) , aber die Bodenoffensive, das macht Ihr mal besser - zu verlustträchtig..."

Du siehst, man muss - außer dem Geben, auch geben können.

LG, Olli.
 
Ja, darüber wettern ist leicht. Aber mach doch mal einen Vorschlag, wie es besser sein könnte. Dann wirst Du möglicherweise schnell sehen, wie komplex das Thema ist, und dass mit gutgemeinten Schnellschüssen niemandem geholfen ist.
Ich glaube auch nicht, dass es in Deutschland grundsätzlich zu wenige Sozialleistungen gibt. Das Anspruchsdenken ist einfach enorm. Natürlich ist es bitter, wenn vor allem Kinder darunter leiden müssen. Aber wenn man das ändern will, muss man dazu bereit sein, die perönlichen Freiheiten ihrer Eltern massiv zu beschneiden. Wenn Eltern Bildungsverweigerer sind, die ihr eigenes Leben nicht in den Griff bekommen, kann man die Situation der Kinder mit höheren Transferleistungen kaum verbessern. Damit macht man nur die soziale Hängematte bequemer und sorgt dafür, dass Kinderarmut eine vererbbare Krankheit wird.
Grüße, Jörg

Einen Vorschlag, wie man es besser machen könnte? Dafür sind die Politiker zuständig, das ist ihr Beruf. Eigentlich. Als Privatperson kann man diese politische Welt nicht überblicken. Auch nicht, wenn man fleißig Wikipedia studiert. Dazu müßte man eine politische Laufbahn einschlagen (mit entsprechendem Studium!
Sonst könnte ich ja als Laie auch "Herzoperation" googlen, und das dann gleich selber machen.

Ich finde auch, dass das Anspruchsdenken zu hoch ist. Und habe im Bekanntenkreis ein Musterbeispiel. Beide stinkfaul, aber immer fleißig aufs Amt gehen, wenn es um finanzielle Hilfe geht. Dazu bekommen sie den Hintern hoch. Aber nicht, wenn es darum geht, sich um das Kind zu kümmern. Oder sich einen Job zu suchen. Solche offensichtlich faulen Menschen sollten in finanzieller Hinsicht eins auf den Deckel bekommen. Aber dazu bräuchte es strengere Kontrollen, mehr Personal, denke ich.
Und das Problem in unserem Schulsystem ist immer noch, dass Kinder aus bildungsfernen (auch so ein Euphemismus) Familien an der Schule normalerweise nur geringe Chancen haben.



Zum Beispiel ist die Freundschaft zwischen Kohl und Gorbatschow schon legendär, und ohne sie hätte es die Einheit niemals gegeben.
Und dass die Öffnung der Grenzen friedlich vollzogen wurde, ist auch (aber natürlich nicht nur) ihnen und ihrem Vorgehen zu verdanken. Das hätte auch ganz anders ablaufen können.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Einen Vorschlag, wie man es besser machen könnte? Dafür sind die Politiker zuständig, das ist ihr Beruf. Eigentlich. Als Privatperson kann man diese politische Welt nicht überblicken. Auch nicht, wenn man fleißig Wikipedia studiert. Dazu müßte man eine politische Laufbahn einschlagen (mit entsprechendem Studium!
welches Studium qualifiziert den politischen Lehrling oder Berufsanfänger, der seinen Job durch Wahl erhält, um die vielfach erwähnten realpolitischen Sachzwänge u.v.a. zu durchschauen und angenehme Lösungsstrategien vorzuschlagen?
 
Einen Vorschlag, wie man es besser machen könnte? Dafür sind die Politiker zuständig, das ist ihr Beruf. Eigentlich. Als Privatperson kann man diese politische Welt nicht überblicken. Auch nicht, wenn man fleißig Wikipedia studiert. Dazu müßte man eine politische Laufbahn einschlagen (mit entsprechendem Studium!
Sonst könnte ich ja als Laie auch "Herzoperation" googlen, und das dann gleich selber machen.

Ich finde auch, dass das Anspruchsdenken zu hoch ist. Und habe im Bekanntenkreis ein Musterbeispiel. Beide stinkfaul, aber immer fleißig aufs Amt gehen, wenn es um finanzielle Hilfe geht. Dazu bekommen sie den Hintern hoch. Aber nicht, wenn es darum geht, sich um das Kind zu kümmern. Oder sich einen Job zu suchen. Solche offensichtlich faulen Menschen sollten in finanzieller Hinsicht eins auf den Deckel bekommen. Aber dazu bräuchte es strengere Kontrollen, mehr Personal, denke ich.
Und das Problem in unserem Schulsystem ist immer noch, dass Kinder aus bildungsfernen (auch so ein Euphemismus) Familien an der Schule normalerweise nur geringe Chancen haben.




Und dass die Öffnung der Grenzen friedlich vollzogen wurde, ist auch (aber natürlich nicht nur) ihnen und ihrem Vorgehen zu verdanken. Das hätte auch ganz anders ablaufen können.



fleissig aufs Amt gehen ! Da kenne ich eine wunderbares Beispiel eines selbständigen Handwerkers aus Deutschland, dieser hat die Fähigkeit die interessantesten Aufträge an Land zu ziehen.
Die Aufträge wurden vorwiegend von Leuten die Sozialhilfe beziehen und einigen aus der Ukraine, die schon seit Jahren ohne Bewilligung in Deutschland leben, erledigt. Jahrelang zog er dies durch, zwischendurch wurde er erwischt, bezahlte Bussen, was ihn nicht abscheute weiter zu machen.
Mit schwarz Geld kaufte er sich vor ca.20 Jahren einen Hof in Frankreich und baute diesen mit seinen Leuten um und vermietete Wohnungen.
Als ihm eine Steuerrechnung von Deutschland über einer Million ins Haus flog, meldete er Konkurs an und meldete sich beim Sozialamt . Ein Jahr vordem liess er sich Proforma von seiner Frau scheiden.
Das Sozialamt bezahlte ihm die Wohnung und die üblichen Kosten. Der inzwischen 63 Jähriger gab die Wohnung seinem Sohn, eine ähnlicher Filou und suchte in der Schweiz über eine Vermittlungsagentur Arbeit und bekam diese auch. Nach einer gewissen Zeit, meldete er sich auf dem Sozialamt in der Schweiz, bekam die Wohnung mit neuen Möbel bezahlt, plus gegen 1000.- Fr.
4 Jahre später zog er wieder nach Deutschland zu seiner Frau und bezieht jetzt noch zusätzlich eine kleine Rente von ca. 200.- Fr. aus der Schweiz.
Dies ist kein Einzelfall !!!
 
Zuletzt bearbeitet:

Schade wäre, wenn es nur in Russland Erdgas gäbe ;-)
Schon eine teilweise Versorgung aus den weltweiten Gaslagern
würde den Preis empfindlich nach unten gehen lassen. (1991 hat's gewirkt)
Es gibt durchaus Alternativen, und an denen wird vehement geforscht (u.a. in dem Konzern, für den ich arbeite). Nur ist die Bevölkerung leider nicht dazu bereit, diese Alternativen zu akzeptieren:
...
Allerdings ist es anscheinend akzeptabel, abzuwarten was in der Ukraine passiert.

Als junges Beispiel könnte man die Krim nennen. Es gibt in der ukrainischen Verfassung keine Möglichkeit für ein Referendum. Im russischen Gesetz gibt es das. Die Annexion ist also absolut rechtswiedrig. Und weil das für den Rest von Europa anscheinend keine Rolle spielt, kauft man das auf der Krim vorkommende Erdgas jetzt von Russland. Die Gaslager in Slowjansk sind vielleicht die nächste Möglichkeit ukrainisches Gas von Russland zu kaufen - wenn man nur lange genug wartet.
...
Davon abgesehen: wenn niemand mehr russisches Öl und Gas kauft, bricht auch in Russland das Chaos aus. ...
Und Du meinst, dann müßte man Putin tröstend umarmen? :-D
Vielleicht würden ihn seine Freunde vorher zum Einlenken bewegen.
 
welches Studium qualifiziert den politischen Lehrling oder Berufsanfänger, der seinen Job durch Wahl erhält, um die vielfach erwähnten realpolitischen Sachzwänge u.v.a. zu durchschauen und angenehme Lösungsstrategien vorzuschlagen?
Darauf kann ich Dir die simpelste aller denkbaren Antworten geben: Es gibt keine Ausbildung oder gar ein Studium für Berufspolitiker. Wenn jemand die für eine Kandidatur erforderlichen Unterstützer-Unterschriften rechtzeitig beibringt oder ihn eine Partei oder vergleichbare Initiative aufstellt, er daraufhin gewählt wird und die Wahl annimmt, kann jeder in ein Parlament gelangen und ab der Landesebene auch von seinem Mandat leben. Dazu muss er keinerlei außerhalb der Politik erworbene Qualifikationen nachweisen - eigentlich sollte ein politisches Mandat stets nur auf Zeit ausgeübt werden, damit die Verbindung beispielsweise zur Berufswelt erhalten bleibt, deren Rahmenbedingungen immerhin durch die Politik mitbestimmt werden.

Die Realität sieht allerdings fragwürdiger aus: Überproportional viele Kandidaten aus dem Öffentlichen Dienst schaffen ein Zerrbild der gesellschaftlichen Realität, da andererseits mittelständische Unternehmer kaum den Weg in den Politikbetrieb finden, da sie nicht so ohne weiteres ihre Berufstätigkeit zugunsten der Politik unterbrechen können - es sei denn, ihr Auskommen ist anderweitig sichergestellt, indem das Unternehmen durch Vertretungen als Selbstläufer erhalten bleibt. Solche seltenen Ausnahmefälle bestätigen das ungeschriebene Gesetz "Right time - right place". Auch unsere Bundeskanzlerin verdankt ihre politische Karriere sehr weitgehend dem Umstand, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein und ihre neugewonnene Macht tatsächlich durchsetzungsstark organisiert zu haben.

Es kann aber auch anders kommen: Wenn Protestparteien Achtungserfolge erzielen und sogar Mandate erringen, sind diese Resultate allerdings meist nicht von Dauer, nicht zuletzt aufgrund der schlechten Qualität der politischen Sacharbeit und geringer Qualifikation der Kandidaten. Sicherlich wechselt man auch vor diesem Hintergrund etwa als enttäuschter CDU- oder CSU-Anhänger eher ins Nichtwählerlager, anstatt das nächste Mal weiter unten auf dem Stimmzettel anzukreuzen. Gerade das Erscheinungsbild der rechts positionierten Parteien ist stark durch innerparteiliche Konflikte und allerlei Skandale geprägt - eine Alternative zum bestehenden Parteienangebot sieht anders aus. Also stimmt man eben für die elende SPD und gegen die noch elendere CDU oder umgekehrt - und die Mobilisierungsdefizite auf beiden Seiten münden in eine GROsse KOalition, bei der viele das GROsse KOtzen bekommen...!

LG von Rheinkultur
 
Rheinkultur: Du hast noch eines vergessen: (Nicht nur) in der Politik läuft vieles über Vitamin B.

Ein Bekannter meinerseits (Psychologe) meinte auch, dass man gewisse soziopathische Eigenschaften haben muß, wenn man in der Politik (Wirtschaft) zu einem hohen Amt gelangen will.

Die wenigsten Politiker haben irgendwas in Richtung Politologie studiert. Möglicherweise liegt da das Problem...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Rheinkultur: Du hast noch eines vergessen: (Nicht nur) in der Politik läuft vieles über Vitamin B.

Ein Bekannter meinerseits (Psychologe) meinte auch, dass man gewisse soziopathische Eigenschaften haben muß, wenn man in der Politik (Wirtschaft) zu einem hohen Amt gelangen will.

Die wenigsten Politiker haben irgendwas in Richtung Politologie studiert. Möglicherweise liegt da das Problem...
Zur Abrundung meiner Ausführungen verlinke ich das hier:
http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=122468&page=12

Und zur Abrundung von Lebenserfahrung gehört die Erkenntnis, dass antisoziale Persönlichkeiten in allen Gesellschaftsschichten anzutreffen sind und eben nicht nur mit der Schnapsflasche in der Hand unter irgendeiner Brücke dahinvegetieren. Auch kreativ-künstlerisch eingestellte Naturen könnte man je nach Blickwinkel zu jenen zählen, denen Selbstverwirklichung und Eigennutz über alles geht - notfalls gerne auf Kosten anderer.

Das zum Fortkommen wichtige Vitamin B habe ich keineswegs außen vor gelassen: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein impliziert, sich mit den richtigen Leuten abzugeben. Seilschaften wollen genutzt sein - und wer nicht mehr gewinnbringend eingesetzt werden kann, fällt durch den Rost.

Politologen haben wir durchaus im Bundestag, für den ansonsten der Volksmund die Einschätzung geprägt hat:

Das Parlament ist mal voll und mal leerer,
aber immer voller Lehrer!


Nicht zu vergessen wären die vielen Juristen, deren verklausulierte Fachsprache verdächtige Parallelen zum wohlklingenden Fabulieren vieler Mandatsträger aufweist, die mit vielen Worten wenig Angriffsfläche bieten wollen. Einige Jahre lang habe ich mal kommunalpolitische Erfahrungen sammeln können und habe den Eindruck gewonnen, dass der Einstieg in die Parteienapparate heute anders verläuft als in früheren Zeiten: Gestandene Persönlichkeiten mit Lebenserfahrung und Fachkompetenz sind unbequemer für die Verfechter eingefahrener Strukturen - also sind jene willkommener, die noch was werden wollen und dafür so manche Kröte schlucken, was man als beruflich erfolgreicher Mensch nicht hinnehmen würde.

Wunschdenken meinerseits: Abkehr von der Gepflogenheit, die Höhe der Diäten für alle gleich zu halten - wer vor dem Einstieg in die Politik von Hartz IV gelebt hat, verbessert sich wirtschaftlich um ein Vielfaches. Hochkarätige Experten mit Fachwissen aus den Führungsetagen großer Wirtschaftsunternehmen haben hingegen für das Kanzlerinnengehalt kaum mehr als ein müdes Lächeln übrig. Dies wäre nicht anders als die Auffassung, dass alle Künstlerhonorare gleich hoch sein sollten - dass also Jewgeni Kissin für einen Klavierabend die gleiche Gage erhält wie ein Nachwuchssolist, der in einem Gemeindesaal eines Provinzstädtchens irgendwo in diesem unseren Lande konzertiert. Ohne echten Wettbewerb um die fähigsten Köpfe ist eben nur mittlerer und unterer Durchschnitt zu erwarten. Es wird Wunschdenken bleiben, da die Kriterien von den Nutznießern derselben vorgegeben werden und da das dafür benötigte Geld die Allgemeinheit aufbringt - es zahlen also immer andere.

LG von Rheinkultur
 
Wer seine Mitmenschen in seinem Umfeld kennt, kennt auch unsere Politiker. Das sind auch nur Menschen.
In erster Linie wird Politik immer zum eigenen Wohle gestaltet. Vielleicht geht es Merkel nicht um Geld. Aber das braucht sie als Kanzlerin auch nicht. Aber gewiss wird sie Politik machen, die sie und ihre Lobby stärkt. Die Lobby, die die Mehrheit im Machtgefüge hat.

Wer ernsthaft glaubt, dass die Realpolitik von Ländern wie Russland oder USA so anders zu der unseren ist, der irrt. Genauso wenn jemand denkt, dass die Politik eines Putin andere Folgen hat, als die unsere. Das hat die deutsche auch, nur werden die Konsequenzen an einen anderen Ort verlagert und nicht drüber berichtet. Es ist nur die Frage, wieviel eine Regierung davon preisgibt und wieviel sie beschönigt.

Wir sitzen doch alle im selben Boot.
 
Wer ernsthaft glaubt, dass die Realpolitik von Ländern wie Russland oder USA so anders zu der unseren ist, der irrt.
Ohhh, doch - da gibt es klare Unterschiede. In den USA geht man in die Politik, NACHDEM man seine Schäfchen im Trockenen hat - während bei uns das sicherheits (Renten)-orientierte Schnarchnasen-Mittelmaß die Parlamentssitze belegt.

HIndert z.B. Miss Hillary natürlich nicht daran, pro Vortrag 250 Mille zu nehmen. Ist mir aber lieber so, als wenn sie die Kohle "hintenrum" kassiert.
 
Das bringt aber keinen Unterschied in der Realpolitik.
 
Doch, Peter, in den USA steigt die Chance, dass jemand mal NICHT SEINE EIGENEN Interessen im Blick hat.
 
Du meinst, dort gibt es weniger (und weniger mächtige) Lobbyisten als bei uns?
Aber Du hast auch Recht! Es geht selten um die eigenen Interessen. Womit wir wieder bei fremdbestimmt wären.
 

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