Anfänger vor: Meine Übedokumentation - Clementi, Arietta C-Dur, Op.42 No.5

beo

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Irgendwie ist es doch schade, dass sich immer nur die zeigen, die schon richtig gut ist. Ich finde es interessant mit zu bekommen, was andere Anfänger so treiben, daher habe ich mir mal einen Soundcloud Account gemacht. Hier

Und direkt auch mal ein Projekt gestartet, ich dokumentiere, wie ich mir ein Stück erarbeite und mache das öffentlich. Das Stück ist einfach genug, dass es kein wirkliches Problem darstellen sollte. Wenn das gut klappt, werde ich das Ganze später mit einem Stück wiederholen, was mehr an meiner oberen Grenze liegt.

Hier mein erster Kontakt mit dem neuen Stück: https://soundcloud.com/beoklavier/20171007-ersterkontakt

PS. Wer das wirklich durchhört hat einen Masochismusorden verdient.
 
Ich mag solche Dokumentationen. :-)
 
Ich auch.. :-) Hut ab vor @beo, so ähnlich klingts bei mir auch wenn ich was Neues lernen will aber würde es nie wagen das irgendwo öffentlich zu machen.
 
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Ich habe mich dann heute noch einmal hin gesetzt und an den ersten vier Takten gearbeitet. Ziel war: die einmal richtig und schön zu spielen. Ich bin gescheitert, man sollte es nicht glauben, das Stück ist doch wirklich nicht schwer. Ich kann jetzt auch nicht sagen, ob ich einfach nur besonders unkonzentriert war, ob die besondere Situation mit dem Aufnahmegerät gestört hat oder ob ich es einfach wirklich nicht besser kann. Fakt ist, ich habe nach 24 min aufgegeben. Die 24 min habe ich allerdings auf 4 min zusammen geschnitten. Der Anfang, das Ende und paar Durchläufe nach etwa der Hälfte der Zeit sind zu hören.
https://soundcloud.com/beoklavier/takt-1-4

Was ich wirklich nicht gedacht hätte, für mich entwickelt sich das Projekt sehr schnell zu einer Selbsterfahrungsübung. Die Grundidee war: Zeigen wie es wirklich ist, und was passiert, ich bin schlechter als ich mich selbst eingeschätzt hatte. Normalerweise, würde ich auch niemals 24 min an der gleichen Stelle herum stümpern, da mach ich dann erst einmal etwas anderes. Aber ich habe auch wirklich nicht gedacht, dass ich mich so dappig anstelle. Aber egal, ich "kann" durchaus auch Stücke, die schwieriger sind, also werde ich auch dieses Stück irgendwann spielen. Und vielleicht kann ich Euch am Ende erzählen, ob das Aufnahmegerät den Lernvorgang bremst, oder ob es wirklich, wirklich so ist, wie meine kleine Doku zeigt.
 
Also ich habe mir die beiden Tonspuren angehört und festgestellt, dass ich wohl als Klavierlehrer wieder anfangen würde zu saufen. :drink: Irgendwie hat es mir beim Hören immer in der Faust gejuckt. :-(( Interessantes und lustiges Projekt. Spielst Du denn schon irgendetwas oder bist Du blutiger Anfänger? :denken: Nicht böse gemeint! :coolguy:

Andreas :-)
 
Fakt ist, ich habe nach 24 min aufgegeben.
24 Minuten ist zwar eine lange Übezeit für 4 Takte, aber eine kurze "Ergebniszeit". Ich verfolge bei mir ganz bewusst die Fortschritte von Tag zu Tag und nicht von Stunde zu Stunde. Ich erwarte beim Üben gar nicht, dass es dabei besser wird sondern frühestens am nächsten Tag, wenn das Hirn bisssel was verarbeiten konnte.
 
Spielst Du denn schon irgendetwas oder bist

Ich bin kein blutiger Anfänger. Ich habe vor 11 Jahren das erste mal begonnen, hatte zwei Jahre Unterricht und zwei große Pausen nach denen ich wieder ganz von vorn beginnen musste. Eine dieser Pausen ist jetzt seit drei Monaten vorbei.

24 Minuten ist zwar eine lange Übezeit für 4 Takte, aber eine kurze "Ergebniszeit". Ich verfolge bei mir ganz bewusst die Fortschritte von Tag zu Tag und nicht von Stunde zu Stunde. Ich erwarte beim Üben gar nicht, dass es dabei besser wird sondern frühestens am nächsten Tag, wenn das Hirn bisssel was verarbeiten konnte.

Du hast vollkommen Recht, das mache ich normalerweise auch so. Aber das Aufnahmegerät... ich bin vorher wirklich nicht darauf gekommen, wie das Ding den Lernprozess tatsächlich verfälscht. Aber egal, jetzt bin ich selbst neugierig wie es weiter geht.
 
Ich hatte ja gedacht wenn ich mich Aufnehme übe ich strukturierter und damit auch effektiver. Das wurde mir aber ganz schnell zu dumm. Jetzt habe ich wieder so geübt, wie ich es sonst mache. Einmal das neue Stück, dann eins aus meinem Repertoire, dann wieder das neue Stück und das nächst aus meinem Repertoire. Bis ich entweder alle meine Stücke einmal gespielt habe, oder mich die Realität ruft.
Interessant ist, dass jetzt wenigstens ein Vorschritt zu erkennen ist, ich sollte also einfach so üben, wie es mir am meisten Spaß macht. Ich werde nicht dafür bezahlt, also muss ich auch nicht effektiv sein.
https://soundcloud.com/beoklavier/15-mal-durchgespielt
 

Interessant ist, dass jetzt wenigstens ein Vorschritt zu erkennen ist, ich sollte also einfach so üben, wie es mir am meisten Spaß macht. Ich werde nicht dafür bezahlt, also muss ich auch nicht effektiv sein.

Ein Fortschritt ist wirklich zu erkennen. Ich empfehle Dir, mit etwas weniger Angst vor den Tasten an neue Stücke zu gehen. Diesen Eindruck hatte ich bei den ersten Einspielungen. Falls Du ein Digi hast, ruhig die Lautstärke etwas lauter regeln. Und bei solchen einfachen Stücken ruhig den Blick auf die Noten, nicht auf die Hände und dann los. Auch ruhig schon von Anfang an mit Betonungen spielen und auf den Rhythmus achten. Natürlich wirst Du Fehler machen aber auf diesem Weg schleift sich die Struktur des Stückes von Anfang an besser in Dein Gehirn ein. Jedenfalls ist das meine Art zu lernen, zumindest bei einfachen Stücken. Am Ende kann dann vielleicht sowas bei rauskommen:


View: https://www.youtube.com/watch?v=gnQboAMp554


Andreas :-)
 
Fehler schleifen sich sogar noch besser eìn. Besonders beim stetig "immer Durchspielen". Da sind 15 Wiederholungen einfach zuviel. Für eine echte Übeeinheit wie Deine 4 Takte evtl. darstellen, wären es allerdings viel zu wenige.
 
Schönes Projekt, ich bin nicht mehr der mit den schlimmsten Einspielungen hier. :super:

Spass beiseite. Immer weiter machen. Wir freuen uns auf und über deine dokumentierten Fortschritte.

So wie im Pro-Video bekomme ich es auch NIE hin.
 
Eine "Übe-Doku" von mir würde das Forum eher langweilen. :-)

Solche Gedanken habe ich mir durchaus auch gemacht, aber es steht ja jeden frei meinen Kram zu ignorieren.

Das glaub ich nicht. Der ich oder @Kleiner Ludo z.B. posten ab und zu doch etwas hier.

Deine Einspielungen sind aber schon wieder eher geeignet die Latte hoch zu hängen. Klar jeder kann mehr und/oder effektiver üben und so. Was aber im Grunde nur eine Diffamierung aller ist, die kein optimales Ergebnis erzielen. Mein Lebensmittelpunkt ist nicht das Klavier! Und ich übe wie es mir am meisten Freude macht. Wirklich geschafft habe ich es, wenn mir der Erfolg egal ist. Ich bin kein Profi!

Ich will hier also auch keine Beratung. Wenn ein Tipp kommt den ich verstehen und umsetzen kann, den probiere ich durchaus aus. Bei anderen erlaube ich mir aber auch, die zu ignorieren. Ich will ja gar nicht perfekt sein, ich will Spass! Und weil ich diese Einstellung selbst erst finden musste, könnte es sein, dass andere davon profitieren, wenn ich von dieser Einstellung erzähle.
 
Ich find solche Dokus toll. Weiter so :)
Es langweilt manche (z.B. Klavierlehrer, die das jeden Tag 10 mal durchmachen), andere jedoch nicht. Ich kann aus dem Stehgreif 10 Dauerfäden/Beitragssorten aufzählen, die ich persönlich langweiliger finde. Das Stück kannte ich z.B. noch nicht.

Ich tendierte anfangs (und teils noch) auch zur Methode "15 mal durchspielen", aber die ist auf Dauer für mich ineffizient, da ich meist in wenigen Takten rein feinmotorische Probleme zu lösen habe - und Motorik-Herausforderungen bekomme ich erst nach Tagen/Wochen hin.

Ich greife mir die Stellen raus, die mir nicht gefallen oder wo ich hängen blieb und übe die gezielt und nehme dann nur die direkt angrenzenden Takte dazu statt immer das ganze Stück oder ganze Abschnitte von vorne durchzududeln. Das langweilt zu schnell und macht das Stück kaputt. Auch einzelne Takte üben kann klanglich Spaß machen, wenn man genau hinhört (mit dem richtigen Instrument).

Bei zunehmend längeren Stücken wäre das laufende Durchspielen (auch Abschnittsweise) zu schnell ineffizient und Schnarch-Modus.
 
Ich tendierte anfangs (und teils noch) auch zur Methode "15 mal durchspielen", aber die ist auf Dauer für mich ineffizient, da ich meist in wenigen Takten rein feinmotorische Probleme zu lösen habe - und Motorik-Herausforderungen bekomme ich erst nach Tagen/Wochen hin.

Da wurde ich offensichtlich falsch verstanden, ich spiele das Stück nicht 15 mal am Stück durch, sondern spiele es immer nur einmal und bearbeite dann ein anderes Stück, und das was ich da eingestellt habe, war der Stand insgesamt 15 mal durchgespielt. Aber 2/3 der Gesamtübezeit ging für andere Stücke drauf.
 
Da wurde ich offensichtlich falsch verstanden, ich spiele das Stück nicht 15 mal am Stück durch, sondern spiele es immer nur einmal und bearbeite dann ein anderes Stück, und das was ich da eingestellt habe, war der Stand insgesamt 15 mal durchgespielt. Aber 2/3 der Gesamtübezeit ging für andere Stücke drauf.
Ich glaube es ging André eher darum das im Uebemodus Stücke selten/nie durchgespielt werden sollten. Das Stück einmal durchspielen, dann ein anderes etc, das ist wohl auch nicht die richtige Methode.
 
Ich hatte ja gedacht wenn ich mich Aufnehme übe ich strukturierter und damit auch effektiver. Das wurde mir aber ganz schnell zu dumm. Jetzt habe ich wieder so geübt, wie ich es sonst mache. Einmal das neue Stück, dann eins aus meinem Repertoire, dann wieder das neue Stück und das nächst aus meinem Repertoire. Bis ich entweder alle meine Stücke einmal gespielt habe, oder mich die Realität ruft.
Interessant ist, dass jetzt wenigstens ein Vorschritt zu erkennen ist, ich sollte also einfach so üben, wie es mir am meisten Spaß macht. Ich werde nicht dafür bezahlt, also muss ich auch nicht effektiv sein.
https://soundcloud.com/beoklavier/15-mal-durchgespielt

Bei mir würde der Spaß flöten gehen, wenn ich nicht auch effektiv üben würde. Neue Stücke übe ich nie immer wieder von vorne, sondern arbeite an stellen, die schwierig sind oder bei denen ich immer wieder Fehler mache. Diese Stellen übe ich sehr langsam und am Anfang so, dass ich mit Sicherheit nicht wieder stolpere.

Ich spiele Klavier auch in erster Linie um der Lebensfreude willen, aber auch gemäßigt erfolgsorientiert. Mein Ziel flüssig und klangschön zu spielen kann ich nur auf diesem Weg erreichen.

Meine Repertoirestücke spiele ich meistens frei von der Leber weg, Häufig auch nur zwischendurch. Das macht mir dann richtig Spaß, weil ich meinem Ideal näher komme, denn so übe ich sie ja auch und mache Feinarbeit.
 

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