András Schiff: "Die meisten Pianisten sind überhaupt nicht neugierig"

pianovirus

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"Ich habe kürzlich in der Wigmore Hall in London drei Konzerte gespielt, auf meinem eigenen Hammerflügel, gebaut von Franz Brodmann 1821 in Wien. In einem kleineren Raum mit einer hervorragenden Akustik ist der Klang dieses Instruments zauberhaft, besonders für die Musik Franz Schuberts. Daneben ist ein Steinway wie ein plumper Elefant, groß, grob, monoton und einfach zu laut."

"Das Problem ist, dass die meisten Pianisten überhaupt nicht neugierig sind. Sie nehmen oft lieber einen mittelmäßigen Steinway als einen guten Bösendorfer, weil sie auf dem Letzteren gar nicht spielen können."

http://www.fr-online.de/musik/andra...haupt--nicht-neugierig-,1473348,29687996.html
 
"Ich habe kürzlich in der Wigmore Hall in London drei Konzerte gespielt, auf meinem eigenen Hammerflügel, gebaut von Franz Brodmann 1821 in Wien. In einem kleineren Raum mit einer hervorragenden Akustik ist der Klang dieses Instruments zauberhaft, besonders für die Musik Franz Schuberts. Daneben ist ein Steinway wie ein plumper Elefant, groß, grob, monoton und einfach zu laut."

"Das Problem ist, dass die meisten Pianisten überhaupt nicht neugierig sind. Sie nehmen oft lieber einen mittelmäßigen Steinway als einen guten Bösendorfer, weil sie auf dem Letzteren gar nicht spielen können."

http://www.fr-online.de/musik/andra...haupt--nicht-neugierig-,1473348,29687996.html
ein sehr schönes Interview --- aber @pianovirus warum zitierst du so selektiv? dort sagt der Schiff doch auch:
Natürlich hängt das auch davon ab, wie es gespielt wird, ein Instrument ist ja kein Automat. Auch auf dem Steinway kann man wunderbar klar, fein und farbig spielen, es ist aber nicht einfach. Wenn man Schubert im Großen Saal der Alten Oper Frankfurt spielt, kommt ein Hammerflügel nicht infrage, deshalb muss ich dort einen modernen Steinway-Flügel nehmen. Es würde aber nicht schaden nachzudenken, ob es der Musik immer guttut, wenn wir sie in riesengroßen Auditorien aufführen. Die Menschen akzeptieren das allzu gern. Warum eigentlich?
Ja, genau das möchte ich damit sagen. Ein guter Steinway ist herrlich, aber es stimmt nicht, dass es der einzige Flügel ist, auf dem man alles spielt (und hört).
da hat er völlig recht, freilich ohne dass er die Steinways runtergemacht würde ;-)

sehr schön zur oftmals verhassten "Werktreue":
Wie gesagt, Texttreue. Man studiert die Handschrift, die Erstausgabe, die Abschriften, die Skizzen. Ein Meisterwerk hat seinen Rahmen. Als Interpret müssen wir uns innerhalb von diesem Rahmen bewegen. Man kann „To be or not to be“ in zwei Minuten, oder in zehn Minuten rezitieren. Das ist Interpretation. Den Monolog wegzulassen ist eine Amputation, eine Zumutung.
 
Auch wenn ich als Anfänger nur wenig Kontrolle darüber habe, wie ein Instrument klingt, habe ich den Eindruck, dass es mir am Steinway leichter fällt als am Bösendorfer, den Klang zu kontrollieren. Ist Steinway tatsächlich einfacher, gefälliger zu spielen, oder ist das nur Einbildung, oder liegts halt zufällig an den Instrumenten, die ich unter den Fingern hatte?
 
oder liegts halt zufällig an den Instrumenten, die ich unter den Fingern hatte?
Ich denke, nach einer gewissen Gewöhnungsphase ist jedes hochwertige Instrument geeignet, die eigenen musikalischen Vorstellungen umzusetzen.
Dies erfordert halt eine gewisse Zeit und ein Einlassen auf die Gegebenheiten.
OT:
Viele Organisten, die sich auf andere Stellen bewerben und dort genommen werden, fangen mit Überlegungen an, wie man die Orgel umbauen könnte, anstatt sich erst einmal mit den Möglichkeiten zu beschäftigen und auszuloten, was überhaupt möglich ist.
Toni
 

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