Am meisten unterschätzte Klavierwerke

thepianist73

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Analog den Themen mit den schönsten, schwersten etc Klavierstücken möchte ich hier einen neuen Faden starten mit den
am meisten unterschätzten Klavierwerken.

Ich mache mal den Anfang:


Schumann Kinderszenen (ganzer Zyklus)

Chopin Nocturne op. 9 Nr. 2
 
Also die Kinderszenen halte ich eigentlich für nicht unterschätzt, spätestens seit Horowitz weiß man ja, das es keine Bagatellmusik ist. Und Chopins op. 9 No 2 spielt glaube ich jeder Pianist in seinem Leben irgendwann einmal. Vielleicht fallen diese Stücke zu anderen Hauptwerken etwas ungerechterweise zurück, aber für unterschätzt halte ich sie nicht.

Meine Liste würde folgendes enthalten:

Hindemith Klaviersonaten
Skrjabin ab 5. Sonate (das Mißverhältnis zwischen allem davor und allem danach ist erschreckend)
Sibelius 3 Sonatinen
Berg Sonate

Bach - er wird zwar gespielt, aber gemessen an seiner Bedeutung ist jede weitere Bach-Busoni Aufführung ein Hohn. Als ob der reine Bach zu einfach wäre... (oder vielleicht ist er einfach zu schwer und sie trauen sich nicht)
 
Auch wenn es genügend Leute gibt, die dies gleich wieder lächelnd als
Schwerz sehen. Ich finde tatsächlich "Für Elise" als unterschätztes
Klavierstück. Natürlich hat es an Bedeutung verloren da jeder beliebige
Anfänger es rauf und runter klimpert (zumindest die ersten paar Takte ;)),
aber dennoch ist es auch ein Werk von Beethoven :cool:.

Lg,
 
Auch wenn es genügend Leute gibt, die dies gleich wieder lächelnd als
Scherz sehen. Ich finde tatsächlich "Für Elise" als unterschätztes
Klavierstück. Natürlich hat es an Bedeutung verloren da jeder beliebige
Anfänger es rauf und runter klimpert (zumindest die ersten paar Takte ;)),
aber dennoch ist es auch ein Werk von Beethoven :cool:.

Lg,

Absolut. Ich sehe hier niemand lächeln...
Wollte es zuerst auch aufschreiben.
 
Ist hier gemeint:
Unterschätzt im Sinne, dass der Laie sagt: Leicht/Langweilig
Dann auf jeden Fall Bach und Mozart (unter anderem).
Oder ist gemeint:
Von den Profis zu wenig beachtet und aufgeführt, bzw. als "Anfängerzeug" abgetan?
 
Ich würde Mal den ersten Satz der Mondscheinsonate anführen.
Das Stück wird von jedem zweiten Anfänger gespielt ( ich kanns echt nicht mehr hören), dabei habe ich aber schon so oft gelesen, dass es, wenn mans richtig spielen will, ziemlich schwer sein soll.
 
Ist hier gemeint:
Unterschätzt im Sinne, dass der Laie sagt: Leicht/Langweilig
Dann auf jeden Fall Bach und Mozart (unter anderem).
Oder ist gemeint:
Von den Profis zu wenig beachtet und aufgeführt, bzw. als "Anfängerzeug" abgetan?

In etwa.

Einfach Stücke, die im allgemeinen (Laien-)Verständnis als vermeintlich einfach, simpel, nach kurzer Zeit zu spielen etc gelten, eben zB Mondscheinsonate 1. Satz... Haben wir schon rauf und runter diskutiert.

Dazu Stücke, deren wirklicher Gehalt (klanglich, kompositorisch, von der historischen Bedeutung her etc) vielleicht massiv verkannt werden.

Natürlich auch Werke, die eventuell zu Unrecht (zu) selten gespielt werden.

Hier zB habe ich auch heisse Favoriten:

Beethoven: Bagatellen
Liszt: Consolations (und zwar alle, nicht nur die dritte!!!)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Die Klavierkonzerte von Camille Saint-Saëns.

Einige Beethoven Klaviersonaten.
 
Wie viele Werke sind denn so in etwa auf dem WOO-Stapel?
Und was wollte Beethoven damit bezwecken, bestimmten Werken keine Opusnummer zu geben?
 
bach: fuge in a-moll, bwv 958 - meine absolute lieblingsfuge
prokofiev: suggestion diabolique, op.4 - wird wohl eher selten gespielt und kenne zudem auch nur eine gute interpretation (ron regev)

auch vieles von scarlatti
 
A propos Scarlatti:

Übrigens auch viele Stücke von Rameau und Couperin sind total lässig, sehr pianistisch und haben auf dem Flügel ne immens grosse Wirkung.
Werden leider zu selten gespielt.

Ich habe von Rameau einiges gern im Konzert gespielt, zB hab ich oft mit der Gavotte & Six Doublés a-moll begonnen. Das ist ein anspruchsvolles Klavierstück mit grosser Wirkung und dauert "nur" ca 7min.
 
Chopin Nocturne op. 48.1 in c-moll

Wunderschön.... aber trotzdem glaub ich ein eher unbekanntes Werk Chopins und deshalb nehm ich mal an, dass es auch unterschätzt wird.

Lg
 
Leider wird KV 331 auch unterschätzt, vorallem der letzte Satz, Alla turca.
Denn den gut zu spielen, ist wahrlich nicht ganz so einfach, aber noch schwieriger ist ja der erste,
einfaches Thema, denk man, aber unglaublich schwer, auch den Klang mit einzubeziehen.
Das habe ich erst gemerkt, als ich im Konzert bei Nelson Freire war.
Dagegen wirkt alles, was ich bislang gehört habe, wie ein unkontrolliertes und absolut unmusikalisches Geklimper. Noch nie habe ich diesen Satz so schön gehört, es hat mich so fasziniert, dass es schon fast Schade war, dass er ihn nur einmal gespielt hat.
 
Einar Englund (1916-1999)

Einar Englund (1916-1999), finnischer Komponist in Schweden geboren.
Er hat u.a. zwei traumhafte Klavierkonzerte geschrieben, eine Klaviersonate, eine Sonatine in d, Pavane & Toccata und eine Reihe kürzerer Klavierstücke.
 
Daß noch keiner Charles Valentin Alkan erwähnt hat, macht es umso deutlicher, daß seine Musik auch hier her gehört. Wer mehr über ihn wissen will, kann z.B. auf der Homepage von Jack Gibbons auf "Composers" klicken oder bei diesem französischen Notenarchiv nachsehen und auch gleich (legal!) Noten runterladen.
 

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