Altes Repertoire "aufwärmen" oder verwenden

  • Ersteller des Themas Pianojayjay
  • Erstellungsdatum

Pianojayjay

Pianojayjay

Dabei seit
17. Mai 2013
Beiträge
6.472
Reaktionen
6.992
Mal eine Frage an die erfahrenen Hasen in dieser Runde:

Bislang habe ich mich immer mit recht frischem Repertoire auf Konzerte und wettbewerbe vorbereitet. Nun bin ich in der glücklichen Lage immer weiter in die Zukunft planen zu können. Wie macht Ihr es, wenn Ihr altes repertoire wieder hervor holt? Wie lange vorher fangt Ihr an? Hintergrund ist, ich habe Konzerte teilweise schon für kommenden Sommer zugesagt mit feststehendem Repertoire. Ich lerne neues Repertoire, welches ich kurz danach brauchen werde, muss aber auch das alte Repertoire wieder auffrischen. Wann beginnt Ihr? Und wie beginnt Ihr? als hättet Ihr die stücke noch nie gespielt ganz von vorne mit Notentext?
 
wenn´s nicht gerade Petrouchka & co. ist, dann frühestens ein paar Tage vorher
erstmal im Tempo probieren: klappt´s, ist finito mit üben; klappt´s nicht, dann ein paarmal langsamer durchgehen (zumeist kommt dann alles wieder)
als hättet Ihr die stücke noch nie gespielt ganz von vorne mit Notentext?
nein - aber trotzdem sicherheitshalber mit Notentext durchgehen um zu schauen, ob jedes Detail noch präsent ist
 
Hallo Pianojayjay,

Rolf hat ja schon aus der Vollprofipraxis geschrieben. – Ich glaube nicht, dass sein Vorgehen genau so für jeden übernehmbar ist. Seine Tipps helfen mir nicht viel, anderen geht das bestimmt ähnlich.
Mehr als ein „Ah“ und ein „Oh“ bringen sie bei mir nicht hervor.
Immerhin gibt es bei ihm eine Petrouchka-Schwelle. Die gibt es bei mir auch, aber auf deutlich niedererem Level.

Ich für meinen Teil gehe im Prinzip wieder so vor wie ganz zu Anfang beim neu Erlernen der Stücke, mit denselben Noten. Evtl. ändere ich Fingersätze wenn ich neuerdings den Eindruck habe, die Noten gehören für mich anders auf die Hände verteilt. Ich wiederhole die Stücke abschnittsweise, wobei ich aber viel schneller wieder ins auswendig spielen wechsle. Alte Aufnahmen helfen beim Memorieren - beim Aufräumen zu Haus oder beim Auto fahren.

Die Stücke eines Programms erarbeite ich meist wieder eines nach dem anderen, nicht alle gleichzeitig.
Es kommt natürlich sehr darauf an, wie viel Zeit pro Tag zum Üben Du zur Verfügung hast.
Bei mir kommt die nötige Übezeit schon zusammen, aber über einen längeren Zeitraum gestreckt, pro Tag habe ich im Normalfall nur 1-2 Stunden.

Hier ein Beispiel: mein Dekadenkonzert wärme ich alle 10 Jahre zu meinen runden Geburtstagen auf:
Bach-Busoni Chaconne, Schubert Op. 164 und Chopin h-moll Sonate. Das habe ich jetzt schon 4 mal gemacht.

Das letzte Mal hatte ich ein gutes halbes Jahr vor dem Konzert angefangen – um zum Schluss nicht ins Gedränge zu kommen. Daneben hatte ich aber auch noch andere neue und alte Stücke in Arbeit.

Weiteres in meinem Blog unter „Meine Arbeitsweise als Amateurpianist“.

Vielleicht hilft Dir oder anderen das.

Viel Erfolg!

Walter
 

Zurück
Top Bottom