Altes Klavier- negativ für geschultes Gehör?

adorno

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29. Dez. 2020
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Hallo,
ich bin ganz neu hier und bräuchte gleich Unterstützung für eine Kaufentscheidung. Wir haben uns von Anfang an für alte Klaviere/ Flügel interessiert (Maßstab vor 1940). Nun haben wir zwei sehr schöne Klaviere von Thürmer und Biese ins Auge gefasst. Beide sehr guter Zustand, von Meisterhand überholt. Nun zur ersten Frage:
Eine Freundin (Opernsängerin und Pianistin/ Klavierlehrerin, allerdings nicht unsere) meinte heute, dass sie niemals ein so alter Klavier kaufen würde. Es würde gar das musikalische Gehör unseres Kindes schaden (Kind wird nun vllt. Das Spielen beginnen). Sie rät zum modernen Yamaha. Was so gar nicht unseren Geschmack trifft... jedoch trage ich seit dem Gespräch den Gedanken, mein Kind vllt negativ durch das Instrument zu beeinflussen- gar zu schaden, mit Bauchschmerzen. Habt ihr davon etwas schon mal gehört, bzw. Ist das ernsthaft nachvollziehbar??
 
Hauptsache es wird gestimmt (und es hält die Stimmung) und die Mechanik ist in Ordnung.
 
Thürmer hat gute Instrumente gebaut. Zu Biese kann ich nichts sagen.
Die Aussagen der Opernsängerin/Pianistin sind totaler Unsinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habt ihr davon etwas schon mal gehört, bzw. Ist das ernsthaft nachvollziehbar??

Kommt drauf an... Wenn die Lady durch ein Missverständnis davon ausgeht, das eine besonderes "Schnäppchen" gemacht werden soll, da ein altes billiges Klavier zum Einstieg angeschafft werden soll. Ohne Generalüberholung kann DAS ja wirklich problematisch sein, auf einer alten Gurke... Vielleicht hatte sie das im Sinn?

Und uneingeschränkt Yamaha empfehlen kann auch nach hinten los gehen.... ich habe da mal ein neues Yamaha B1 angespielt, das war gruselig... da konnte man sich das Gehör wirklich vermurksen :blöd:
 
Kommt drauf an... Wenn die Lady durch ein Missverständnis davon ausgeht, das eine besonderes "Schnäppchen" gemacht werden soll, da ein altes billiges Klavier zum Einstieg angeschafft werden soll. Ohne Generalüberholung kann DAS ja wirklich problematisch sein, auf einer alten Gurke... Vielleicht hatte sie das im Sinn?

Und uneingeschränkt Yamaha empfehlen kann auch nach hinten los gehen.... ich habe da mal ein neues Yamaha B1 angespielt, das war gruselig... da konnte man sich das Gehör wirklich vermurksen :blöd:
Ja, das kann sein. Ich habe ihr zwar die Webseite geschickt, sie spricht aber nicht sonderlich gut deutsch und die Vermutung des Gedankens eine “Gurke” kaufen zu wollen (den Preis fand sie für ein solch altes Klavier auch utopisch) klang schon durch. Wobei sie es eher auf die Präzision des Klanges bezog... neuere meinte sie seien da einfach “besser”. Von meinem Laien Gehör klingen die beiden alten Klaviere aber viel voller und farbiger... .

Euer Feedback bekräftigt unser Bauchgefühl.

Kennt hier jemand die Thürmer/ und oder Biese Klaviere Anfang des 20 JH.? Gibt es Literatur, online Verzeichnisse oder Nachschlagewerke um die Geschichte etwas zu recherchieren?
Kann da jemand Präferenzen nennen?
Ein Bekannter, der klavierbauer Meister ist, meinte, dass das thürmer an einen kleinen Flügel vom Klang rankommt.. “live” sehen / hören wir die Klaviere erst die kommenden Tage. Vielleicht mag ja jemand dazu noch etwas schreiben.

Ich danke euch auf jeden Fall schon einmal!
 
Die Dame hat wohl eine alte Schepperkiste und kein überholtes Schmuckstück vor Augen.

Ferd. Thürmer gibt es noch, mehr oder weniger: https://www.ferdthuermer.de
W.Biese gab es bis in die 1970er, da sind allerdings die Infos dünner.
 
Eine Freundin (Opernsängerin und Pianistin/ Klavierlehrerin, allerdings nicht unsere) meinte heute, dass sie niemals ein so alter Klavier kaufen würde. Es würde gar das musikalische Gehör unseres Kindes schaden
Das ist absoluter Unsinn! Es hat auch überhaupt nichts mit dem Alter eines Klavieres zu tun, sofern es gut stimmbar ist.

Es ist auch nicht zwingend erforderlich, daß alte Instrumente auf 440 Hz gestimmt werden müssen (so man keine Kammermusik mit Blasinstrumenten betreibt)

Vor 1939 waren die Instrumente standardtmäßig auf 435 Hz gestimmt, der internationale Kammerton von 440 Hz wurde erst 1939 in London festgelegt.

Moderne Instrumente hingegen werden heute häufig zwischen 441 bis 445 Hz gestimmt.

Innerhalb dieser Bereiche kommt es keineswegs zu Hörirritationen, problematisch wird es bei einer Frequenz von unter 430 Hz.

Wenn sich Instrumente nicht mehr über 430 Hz stimmen lassen, liegt ein Instrumentenschaden vor, welcher absolut altersunabhängig ist, bei alten Instrumenten (welche nicht gerichtet wurden) allerdings häufiger vorkommen kann.
 
Kennt hier jemand die Thürmer/ und oder Biese Klaviere Anfang des 20 JH.? Gibt es Literatur, online Verzeichnisse oder Nachschlagewerke um die Geschichte etwas zu recherchieren?
Thürmer sind hervorragende Instrumente, ich habe mal in den 90iger Jahre ein altes Thürmer aus den 20iger Jahren überholt.

Die neuen Abelhammerköpfe haben diesen Instrument einen richtig warmen und zugleich glockigen Charakter verliehen.

Selbst die günstigeren Baßsaiten von Baumgärtel, verliehen dem Instrument ein angenehmes Volumen - obwohl ich mitunter denke, daß mit dem teureren Hellerbaß mehr raus zu holen gewesen wäre.
 

Vermutlich bekommt sie eine Provision für Neuinstrumente beim Händler ihres Vertrauens.

Derartigen Schwachsinn kann man nur unter kompletter Ignoranz abheften und fortan meiden.
 
Vermutlich bekommt sie eine Provision für Neuinstrumente beim Händler ihres Vertrauens.

Derartigen Schwachsinn kann man nur unter kompletter Ignoranz abheften und fortan meiden.
:009:
Hallo!
Vielleicht hat sie, aufgrund ihrer schlechten Deutschkenntnisse, mit "altes" Klavier eines gemeint, das verstimmt ist und nicht spielbar? Was sollen diese Verdächtigungen (Provision/Schwachsinn/Ignoranz)? Und wieso soll er die Frau meiden?
Du kennst sie doch gar nicht.

@adorno - vielleicht handelt es sich wirklich um ein Verständigungs- oder Verständnis-Problem. Ich würde nochmal direkt bei ihr nachfragen, was sie von alten, aber qualitativ hochwertigen, Klavieren hält.
Du siehst ja, was in so einem Forum reininterpretiert wird.
Wenn sie aber immer noch sagt: alt = schlecht und neu = gut, dann weißt Du bescheid und kannst Dich weiterhin hier informieren!
:001:
 
Vielleicht hat sie, aufgrund ihrer schlechten Deutschkenntnisse, mit "altes" Klavier eines gemeint, das verstimmt ist und nicht spielbar? Was sollen diese Verdächtigungen (Provision/Schwachsinn/Ignoranz)? Und wieso soll er die Frau meiden?
Du kennst sie doch gar nicht.

Die angeblich schlechten Deutschkenntnisse waren im Originalposting nochmal genau an welcher Stelle ersichtlich?

Ansonsten: If it looks like a duck, walks like a duck...

Und um die letzte Frage zu beantworten: Lebenserfahrung.
 
Das kann ich nicht sagen, aber nach Manthey und Willis ist wohl aktuell Blüthner der Zulieferer:
https://www.saechsische.de/plus/schmeicheleien-nuetzen-nichts-5072273.html

Oh, vielen Dank für den Link. Ich hatte schon öfter mal gegoogelt, wo die wohl vorproduzieren lassen, aber irgendwie immer erfolglos. Wen ich auch fragte: keiner wusste es. Ich kenne auch keinen einzigen Thürmer Händler. Ob die wohl viel exportieren und den Rest selber verkaufen?
 
Anlässlich der Übernahme von Grotrian verwies die Piano-News auf die sinkende Zahl deutscher Hersteller und darunter auf Thürmer und Pfeiffer als Firmen, die den Eigenbau eingestellt haben. Vielleicht betreibt Th. tatsächlich nur noch, wie Pfeiffer auch, ausführliches Feintuning.
 
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