Alternative zu Burgmüller Etüden Op. 105?

Wil

Wil

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Liebe Freunde der Klaviermusik!


Hat jemand von euch schon praktische Erfahrungen mit Haberbier/Heilbut "Ausgewählte Studien für Klavier" gemacht und könnte berichten, was er davon hält?

Weiß jemand eine gute Alternative zu Burgmüller Op. 105?

Um meine Fragen in einen Kontext zu stellen: Die nächste Zeit möchte ich jeweils zwei kurze Stücke aus verschiedenen Epochen im mittleren Schwierigkeitsgrad spielen, und parallel dazu eine Etüde. Nur habe ich leider keine Ahnung, was da geeignet wäre. Im Moment bin ich an Burgmüller Op. 105-2 dran, aber das soll mein letzter Burgmüller für längere Zeit gewesen sein. Von dem hab ich jetzt einfach genug.

Am liebsten wäre mir eine sehr systematisch aufgebaute Sammlung mit möglichst kurzen Stücken.

Bzw. habe ich mir auch überlegt, vielleicht besser auf Suche nach einem Variationenwerk wie dem schon für später vorgeschlagenen Beethoven (32 Variationen) zu gehen, das aber nicht so schwer ist wie dieser, sondern eher im 4-5er Bereich nach Henle, und das man mit etwas gutem Willen als "Etüdenwerk" interpretieren kann.

Die 51 Übungen von Brahms würden mich auch reizen, nur frage ich mich, ab welchem Spielniveau man sich an die rantrauen kann bzw. grundsätzlich, ob diese ohne KL überhaupt Sinn machen.


Wäre echt toll, wenn mir da jemand weiter helfen könnte!
LG Wil
 
Da würde ich als Ergänzung das "Grosse Etüdenbuch" zusammengestellt durch Hans-Günter Heumann empfehlen.

Das große Etüdenbuch" enthält alles, was für die technische Ausbildung in der Unter- und Mittelstufe des Klavierunterrichts benötigt wird, mit schönen Etüden von Bertini, Burgmüller, Czerny, Duvernoy, Gurlitt, Heller, Lemoine, Schumann, Türk und vielen anderen. Das große Etüdenbuch ist in 14 Kapitel eingeteilt, die unterschiedliche klaviertechnische Aufgabenstellungen gezielt angehen.
 
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In puncto Etüden empfehle ich op 821 von Czerny, das achttaktige etüden, die alles abdecken durch den Quintenzirkel
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z.B. gleich zu Beginn
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in puncto Stücke lyrische Stücke von grieg
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Ansonsten die üblichen Verdächtigen Bach preludes, Inventionen (zweistimmig), Satie Gnossiene, usw
 

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Liebe Freunde der Klaviermusik!


Hat jemand von euch schon praktische Erfahrungen mit Haberbier/Heilbut "Ausgewählte Studien für Klavier" gemacht und könnte berichten, was er davon hält?

Weiß jemand eine gute Alternative zu Burgmüller Op. 105?

Um meine Fragen in einen Kontext zu stellen: Die nächste Zeit möchte ich jeweils zwei kurze Stücke aus verschiedenen Epochen im mittleren Schwierigkeitsgrad spielen, und parallel dazu eine Etüde. Nur habe ich leider keine Ahnung, was da geeignet wäre. Im Moment bin ich an Burgmüller Op. 105-2 dran, aber das soll mein letzter Burgmüller für längere Zeit gewesen sein. Von dem hab ich jetzt einfach genug.
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Ohne zu wissen welche zwei Stücke du spielen willst sind Ratschläge natürlich eher schwierig.

Anders formuliert: warum willst du parallel eine Etüde spielen? Mach es doch so rum: Such dir zwei Stücke aus, die du spielen willst, dann schau welche Schwierigkeiten auftauchen, und dann suchst du dir eine passende Etüde.

Etüden 'nur so' zu spielen halte ich für ziemliche Zeitverschwendung, vor allem wenn es so niveauloser, nervtötender Czernykram ist.
 
Ich könnte mir halt Schöneres vorstellen um meine Zeit rumzubringen. Und dann soll man jede Übung auch noch mindestens achtmal wiederholen. :bomb:

Gut wem's gefällt...:konfus:
 
@Steinbock44: Im ersten Moment glaubte ich echt, du vera... mich. - Heumann und Etüden!!! *lach* Ich kenne den nur von seinen Pop-Arrangements... aber das kommt davon, wenn man Leute voreilig in Schubladen steckt. - Wie auch immer: Glaubst du nicht, dass das Große Etüdenbuch vom Schwierigkeitsgrad her eher bei Burgmüller Op. 100 liegt als bei Op. 105?

@elli und @Guitarcosmonaut: Meine ersten zwei Stücke werden Sinfonia 12 von Bach und die Ungarische Melodie von Schubert sein. Letztere habe ich Dank @PianoAnnie84 hier entdeckt, sowas von schön! - Die Schubert-Noten sind allerdings noch nicht da, möglich, dass ich bei deren Anblick nochmal umdisponieren muss, hoffe aber, dass nicht. Was den sinnvollen Einsatz von Etüden angeht, habe ich es eh mit dir, @Guitarcosmonaut: Am besten ist es sicher, wenn man Etüden "speziell zu individuellen Schwächen passend" einsetzt. - Dafür kenne ich mich aber zu wenig mit Etüden aus, in meiner Musikschulzeit habe ich kaum welche gespielt und kann zu keinen Problemen Etüden assoziieren. (Ah doch, zu Terzen Op 100-4! - Na, mit Überlegen inzwischen doch noch ein paar weitere Burgmüllers... :-)) - Sowas kann am besten ein erfahrener KL. Taucht bei mir in einem Stück ein Problem auf, probiere ich möglichst nahe bei diesem variantenreich herum (und nenne das dann ganz hochgestochen "kreatives Üben" ;-)), in der Hoffnung, es schlussendlich zu meistern.

Nein, der Grund, weshalb ich Etüden spielen möchte, ist ein anderer: Immer wieder einmal habe ich hier bei Clavio davon gelesen, dass Tonleitern geübt werden, Kadenzen oder was weiß ich was alles, bevor man sich in die richtige Literatur wirft. - Wäre es denn keine sinnvolle Alternative, sich stattdessen immer zu Beginn einen Czerny 8-Takter vorzunehmen? Auch als Abwechslung zu den doch länger beibehaltenen "richtigen" Stücken?
 
Nein, der Grund, weshalb ich Etüden spielen möchte, ist ein anderer: Immer wieder einmal habe ich hier bei Clavio davon gelesen, dass Tonleitern geübt werden, Kadenzen oder was weiß ich was alles, bevor man sich in die richtige Literatur wirft. - Wäre es denn keine sinnvolle Alternative, sich stattdessen immer zu Beginn einen Czerny 8-Takter vorzunehmen? Auch als Abwechslung zu den doch länger beibehaltenen "richtigen" Stücken?

Als Selbstzweck würd ich gar nichts üben. Aber als Problemlösung für das Wunsch-Repertoire. Andere mögen das anders sehen.

Ein einfaches Beispiel: Warum sollte ich z.B. die Ges-Dur-Tonleiter herauf- und herunternudeln, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass ich mal ein Stück in Ges-Dur spiele, ev. gegen Null geht? Wenn ich aber ein Stück in Ges spielen will wo es vor Läufen nur so wimmelt ist das was ganz anderes. Ist aber halt recht unwahrscheinlich.

Nimm dir doch die Stücke, schau wo die Probleme liegen und fang einfach an, daran zu arbeiten. Den Bach kannst du mit Bach vorbereiten, mit den Inventionen z.B., für Schubert kannst du dir z.B. Etüden von Heller vornehmen.

Der Czerny mag nicht unbedingt schaden - für mich wäre einfach die Frage, ob er nützt - oder ob es Stücke gibt, die mehr nützen und mir besser gefallen. Denn ich habe nur ein Leben und begrenzt Übezeit. Und es gibt so viel Repertoire, was musikalisch ansprechender ist und was ich lieber spiele als diese ausgefuchsten 'achttaktige Übungen'.

Aber wenn er dir gefällt - dann spiel ihn halt.
 
Oooch, gibt Czerny und Hanon - mir persönlich sagen klanglich mehr die Etueden Burgmüllers zu...ist aber alles Geschmackssache.
LG
Alb
 
@Alb: Ich finde die Burgmülleretüden auch klanglich schön und bin gerade begeistert an Op. 105-2 dran, ein richtig pfiffiges Stück! - Hab aber die letzte Zeit viel Burgmüller gespielt und brauch danach einfach mal was anderes.

@elli: Den Czerny hab ich kurzerhand bestellt, weil er wirklich genau nach dem aussieht, wonach ich auf der Suche war. - Den Tipp finde ich wirklich super, elli!

In welchem Ausmaß er dann tatsächlich zum Einsatz kommt, wird sich zeigen, jetzt warte ich einfach mal auf diverse Notenpäckchen und beginne zwischenzeitlich mit Bach.

Und werde dann einfach mal probieren...


Viele Dank für eure Inputs! :-)
LG Wil
 

Weil jedes echte Klavierstück in Wasauchimmer-Dur in andere Tonarten moduliert. Deshalb empfiehlt es sich alle Dur- und Molltonarten gut zu beherrschen.

Hierfür reicht es, wenn man Noten lesen kann. Keine Frage, kennen sollte man die Tonarten, 'beherrschen' braucht man sie nicht unbedingt.

Ist ja nicht so, dass jedes "echte Klavierstück" Läufe über mehrere Oktaven in andere Tonarten moduliert.

Aber wie gesagt, den Übeweg muss jeder selbst finden.
 
Hierfür reicht es, wenn man Noten lesen kann. Keine Frage, kennen sollte man die Tonarten, 'beherrschen' braucht man sie nicht unbedingt.
Wenn man die Tonleitern in allen Tonarten gut beherrscht, gelangt man leichter zu den richtigen Fingersätzen.

Ist ja nicht so, dass jedes "echte Klavierstück" Läufe über mehrere Oktaven in andere Tonarten moduliert.
Man übt Tonleitern nicht ausschließlich für Läufe.
 
Statt dieser Etüden etc kannst du dich auch an anderen Stücken versuchen. Die kleinen Sonaten op.49 von Beethoven, sonatinen von Clementine, Chopin Walzer oder Mazurken....
 
Sch.... Autokorrektur :lol::lol:
 
Und ich such auch noch nach der...:blöd:

Statt dieser Etüden etc kannst du dich auch an anderen Stücken versuchen. Die kleinen Sonaten op.49 von Beethoven, sonatinen von Clementine, Chopin Walzer oder Mazurken....
Etüden/Fingerübungen sind halt ne ganz andere Baustelle als "richtige Stücke". - Und wären für mich kein Thema, wenn ich einen KL hätte. Auf mich allein gestellt brauche ich aber einfach irgendeinen Rahmen, innerhalb dessen ich mich konkret mit dem Spielapparat befassen kann. - Dass Czerny mir für die ausgewählten Stücke was bringt, glaube ich nicht, der Sinn dahinter steckt für mich eher irgendwo zwischen "Achtsamkeit fördern" und "auf Entdeckungsreise gehen."

Mit Bach bewege ich mich von der Schwierigkeit her an meinem oberen Limit und werde mit diesem plus Schubert und Burgmüller längere Zeit ausgelastet sein. - Da dachte ich mir, dass immer wieder mal ein "kleines Häppchen Czerny" zur Auflockerung und Abwechslung gut tut. Wenn ich stattdessen beispielsweise einen Chopin Walzer dazunehmen würde, dann wäre da einfach noch so ein großer Brocken, und ich liefe Gefahr, zu keinem Ende zu finden. Davor würde ich lieber einfach nur den Czerny weglassen. (Der würde übrigens eh nur etwa 5 % des Ganzen ausmachen.)

@Pianojayjay: Unter welchen Voraussetzungen würdest denn du den Einsatz von Czerny empfehlen?

Übrigens beunruhigt mich gerade, wie sehr ich über die Sache grüble, normalerweise mach ich einfach...
 
Ich habe seit Ewigkeit keinen Czerny gespielt. Versuch mal die Schule der Geläufigkeit, die klingen auch ganz gut. Ansonsten kannst du auch an den richtigen Stücken viel lernen. Aber denk doch mal darüber back einen KL zu nehmen.
 
Hau abaut wiff putting off jur autokorräkschn...? ;-)

Ja, jetzt nach der "Eingewöhnungsphase" wäre ein KL wirklich eine tolle Sache. Ist aber erst in einem Jahr möglich. - Mehr werde ich zu diesem Thema nicht sagen, und es wäre schön, wenn du es einfach dabei bewenden lassen könntest.

In die Etüden werde ich einfach mal reinschauen und dann entscheiden, ob sie gleich wieder in den Schrank wandern oder doch heraußen bleiben. - Jedenfalls bin ich froh um eure Tipps.

Schubert ist übrigens inzwischen angekommen, also ran an die neuen Werke! :-)


LG Wil
 

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