alte, unbenutze Klaviere...

fisherman

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... können wohl zu ungeahntem Leben erweckt werden.

Ein kleiner Erfahrungsbericht für alle Gebrauchtkäufer:
Mein Schwiegervater hatte in seinem Haushalt ein seit vielleicht 20 Jahren unbenutztes (und auch vorher kaum bespieltes) kleines Burger und Jacobi stehen, so ca. 100-110 cm. Vor 18 Monaten hat er es "hervorgekramt", stimmen lassen und mit dem Klavierspiel (täglich bis zu 4h) begonnen. Ich hab darauf gespielt und es als "das schlechteste Klavier der Welt" bezeichnet. Tasten schwergängig, Klang "wie in Watte gehüllt".

Vor 8 Monaten fand ich das Klavier dann deutlich angenehmer, habe das aber meiner sittlichen Reifung und der Akzeptanz minderer Klaviere zugeschrieben:D.

Heute habe ich wieder darauf gespielt. Deutlich leichtgängiger, hat das kleine "Scheisserchen" zu singen angefangen, hell und klar, mit schönen Obertönen. Nix mehr "wattiger Sound". Eigentlich: Wunderschön!

Klaviermacher - von mir befragt - hats dann erklärt. Wenn Klaviere so lange kaum bespielt werden (sie dürfen aber nicht vorher malträtiert worden sein), quellen die Filze auf und der wattige Klang ist logische Folge. Fleissig bespielt, verhärtet sich der Filz wieder und die Obertöne kommen. Natürlich werden auch die Garnierungen leichtgängiger.

Ich wollte das hier mal kurz schildern, weil es für Gebrauchtkäufer von Interesse sein könnte und m.E. die Geschichte einfach schön ist: Verdien Dir einen guten Klavierklang durch fleissiges Üben!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
:D Hätte ich das mal früher gewusst... das ist wirklich genial :-)
 
drum hab ichs hier ja auch beschrieben - und als Buße wegen meiner Hochnäsigkeit ("Dieses Klavier ist der allerletzte Schrott..."):D
 
FM, das ist eine sehr schöne Geschichte. Siehst du - wieder was dazugelernt! ;)

Liebe Grüße von Ute, die jetzt zum Brückenfestival in Nürnberg geht!
 

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