Alte Orgel

Wem soll ich eine modulieren? :teufel:
 
  • Like
Reaktionen: trm
Im Prinzip gehen die alten Saugwindharmonien in einen Bereich von 50-200 Euro, geschätztes Alter ca. 100 Jahre.
 
Im Prinzip gehen die alten Saugwindharmonien in einen Bereich von 50-200 Euro, geschätztes Alter ca. 100 Jahre.
So ist das in der Regel. Voraussetzung ist aber, dass nicht Holzwurm, Motten und Mäuse sich zu lange darin wohlgefühlt haben. Durch Mäuseurin oxydierte Stimmen z.B. sind nach der Reinigung verstimmt, weil das Messing Substanz verliert. Auch wenn die Übeltäter längst Geschichte sind, ist der Schaden oft zu groß, als dass sich eine Reparatur noch lohnen würde. Das ist bei einem total verwurmten hässlichen Gerät mit nur einem Spiel leichter gesagt als bei einem Jugendstilharmonium mit Vierspiel, selbst mit den erwähnten Schäden.
Ich habe vor ca acht Jahren ein Druckwindharmonium mit zwei Spielen und Expressionsregister* für zehn Euro aus einem Abstellraum geholt. Es hatte auch Mäusebefall, aber zum Glück nur an den Bälgen und einigen Filzen. Es war ein Trayser aus Württemberg, was auch eine Empfehlung ist, weil Trayser die Druckwindtechnik bei Debain in Frankreich gelernt hatte und diesen Harmoniumtyp in Deutschland gemeinsam mit Schiedmayer etablierte.
Ich habe viel Arbeit investiert und wurde mit einer neuen Erfahrung belohnt. Man kann fast wie mit einem Chor durch viel oder weniger Luft dynamisch gestalten.
*Expression: Dabei wird Der Magazinbalg außer Funktion gesetzt, wodurch direkt über die Pedale die Luft auf die Töne stoßartig einwirken kann.
Ich habe das weniger benutzt, weil auch über den Magazinbalg ein annähernd expressives Spiel möglich ist.
Das geht alles mit dem Saugwind nicht gut.
Dieses Trayser hat mir jetzt ein Orgelbauer abgekauft.
Ich spiele dank Clavio wieder mehr Klavier.
 
Ich finde Harmoniums gut. Man kann sie ohne großen Aufwand zu einer Hausbar umbauen.
 
Da hilft nur noch Klage einreichen :009:
 

oder im Salonorchester als Bläserersatz.
(Arrangements von Schönberg, Berg, Webern)
Als Bläserersatz weniger, da die Tasteninstrumente dem Arrangeur gute Möglichkeiten geben, typische Begleitungsaufgaben dem Klavier in Verbindung mit einem kleinen Schlagzeug und Bass (gerne pizzicato gespielt) zu übertragen und das Harmonium ist für unterlegte Akkordfolgen und einen Klangteppich mit gehaltenen Tönen und Klängen besonders gut geeignet. Die solistischen Melodieinstrumente erhalten dann wirklich dankbare solistische Aufgaben und müssen nicht nur über weite Strecken bewährte Begleitmuster liefern. Damit kann das Klavier im Sinne eines Teils der Rhythmusgruppe im Tanzorchester oder in einer Bigband fungieren - Klangkörper späterer Jahrzehnte, die an die Stelle der vormaligen Salonorchester getreten sind. Das Harmonium liefert besonders gut flächiges Tonmaterial, das man in Tanzorchester oder Bigband einer Streichergruppe (backing strings) oder einem Backgrund-Chor (backing vocals) übertragen würde. Wie man im Musiktheater einen schrittweisen Übergang von der Operette zum Musical durch populäre und jazzverwandte Elemente geschaffen hat, ist das Salonorchester durch Aufnahme neuer Instrumente (Saxophon, Gitarre, Banjo) langsam zum Tanz- und Unterhaltungsorchester mutiert. Das Harmonium wurde durch leichter transportierbare elektronische Tasteninstrumente und/oder Akkordeon ersetzt. Vom Markt gänzlich verschwunden sind allerdings die traditionellen Salonorchester keineswegs.

Ich finde Harmoniums gut. Man kann sie ohne großen Aufwand zu einer Hausbar umbauen.
Das Geklimper von Schnapsflaschen und Cocktailgläsern wird allerdings schnell ziemlich eintönig. Da ist mir ein gut gespieltes und fachgerecht gewartetes Harmonium doch lieber, auch wenn man es in Spezialistenkreisen gelegentlich auf meist über hundert Jahre alten Grammophonplatten mit geistlicher Vokalmusik in etwas fader Manier erlebt:









Aber in Kürze ist ja wieder Weihnachten.

LG von Rheinkultur
 
Aber wer weiß, vielleicht sind die Dinger in 30 Jahren ja super gefragt. Immerhin gibt es so manches, was darauf historisch korrekt wiedergegeben werden kann.
 
schöne Harmis sind selten im Angebot. Die allermeisten sind im charmanten Leichenhausstil erbaut und als Deko nicht geeignet.
Ich habe vor einiger Zeit mein Mason&Hamlin verkauft. Das hatte wenigsten noch einige gedrechselte Verzierungen, also 1880er Gründerzeit. Reich geworden bin ich dabei aber auch nicht.
Solltest du dein gutes Stück letztendlich durch den Schornstein jagen, schau bitte in der Asche nach den Porzellanknöppen.
Die kannst du mir für aufgerundetes Porto schicken.
Grüßle vom Orgel August
 
Zuletzt bearbeitet:

Zurück
Top Bottom