Alle zwei Wochen 90 Minuten oder jede Woche 45 Minuten Unterricht?

Noch Anregungen:

Zum Quasseln: wenn Du den Eindruck hast, ihr quasselt zu viel, kannst Du dass ja bei der nächsten Stunde ansprechen und wenn ihr beide etwas darauf achtet, sollte es nicht "ausufern".

45 versus 90: Was fisherman schreibt, ist natürlich auch wichtig. Und das kann sich im Laufe der Zeit je nachdem was und wie Du übst und wie weit Du bist ja auch ändern.

Warum nicht flexibel sein: Du kannst es ja auch einfach mal ausprobieren, falls Dein Lehrer einverstanden ist. Außerdem kannst Du Dich ja, falls Du beim wöchentlichen Unterricht bleibst, vor dem Unterricht fragen, ob Du lieber eine Woche warten würdest und unmittelbar nach dem Unterricht erneut fragen, ob es besser gewesen wäre, eine Woche zu warten.

Falls Du zweiwöchentlich ausprobierts, kannst Du Dich ja nach einer Woche fragen, ob Du jetzt lieber zum KL gehen würdest oder ob es ok ist, noch eine weitere Woche zu warten und natürlich die 90-min-Unterrichtseinheit nach der zweiten Woche reflektieren, dann weißt Du, was für Dich am besten ist.

Meiner Meinung nach spielt auch eine Rolle, wie viel und was man als Hausaufgaben aufkriegt: mehrere kleinere Einheiten aus verschiedenen Bereichen (pro 45 Min.) oder eher ein bis zwei umfangreichere Hausaufgaben ("bis zum nächsten Mal die ersten 6 Seiten des Stücks" pro 90 min). Frag Dich mal, ob die Hausaufgaben zu viel, zu wenig oder genau richtig sind. Ich kann mir vorstellen, dass es etwas frustriert, wenn man bis zum nächsten mal nur die Hälfte geschafft hat, obwohl man genug übt.

LG
BP
 
Hallo Pirata,

das Thema wurde ja schon ausgiebig diskutiert und Deine Entscheidung ist auch schon gefallen, aber weil mir Dein Thema so aus der Seele spricht, will ich doch noch ein Argument loswerden, das noch nicht genannt wurde.
Ich selber habe wöchentlich Unterricht und gehe immer gerne hin, d.h. ich muss mich nicht aufraffen oder so. Trotzdem finde ich das Üben in den Ferien entspannter und bin manchmal direkt froh, einmal mehr Zeit für ein Stück zu haben. Von Woche zu Woche schaffe ich hingegen oft nicht alles so, wie ich will. Also habe ich auch öfter den Gedanken gehabt, auf einen Zwei-Wochen-Rhythmus zu wechseln. Allerdings habe ich mich auch so ein klein wenig im Verdacht, dass der Hintergrund einfach übertriebener Perfektionismus ist; nach dem Motto, huch, das geht so aber noch gar nicht, das muss erst mal besser werden, bevor es jemand hört. Also genau die Reflektiertheit, die man den Späteinsteigern ja im Gegensatz zu den Kindern, die anscheinend einfach drauflos klimpern, ohnehin nachsagt. Daher bin ich bei dem Wochenrhythmus geblieben, weil ich dachte, ich trainiere mich sonst noch eigens in dieser eher kontraproduktiven Haltung.
Etwas anderes wäre es, wenn ich im Unterrcht das Gefühl hätte, die Stunde würde zur zusätzlichen "Übe-Stunde" geraten. Dann wäre mir die Zeit doch zu schade. Aber bisher haben wir noch immer etwas Sinnvolles gefunden, was wir mit der Zeit anfangen konnten :)
 
Ich möchte hier gerade mal Joaninha antworten... ich hab sooo viele tolle Antworten bekommen - leider erlaubt es mir die Zeit nicht, auf jeden Einzelnen einzugehen (die Wochenenden sind meist sehr vollgestopft - bitte nehmt es mir nicht übel).

Joaninha hat etwas angesprochen, was mich wohl auch sehr betrifft. Perfektionismus ist das Thema. Das habe ich gemerkt, als ich diesen Beitrag gelesen habe. Ich hab ein mega Problem damit, mit was "angefuttertem" in den Unterricht zu kommen. Wenn ich da einschlage, dann will ich das Ding halbwegs spielen können. Ich glaub es hat was damit zu tun, dass ich es als rausgeworfene Zeit empfinde, meinen KL mit Tastensuchen zu belästigen.

Ich hab jetzt mal reflektiert, wie der Unterricht abläuft. Meist hab ich so 2 - 3 Stücke in Bearbeitung. Eines ist in den Kinderschuhen, eines kann ich halbwegs hörbar und eines würde ich mich evtl. wagen Freunden vorzuspielen, die mich mögen und die keine Ahnung von Klavierspielen haben. Nummer 2 und 3 würde ich meinem Lehrer vorspielen. Frei nach dem Motto: Jetzt kann er anfangen zu meckern, soll er ja auch, denn es soll ja auch "schön" klingen. Aber Nummer 1? Never ever! Wenn er nachfragt sag ich: Nee, das spiel ich noch nicht vor. Das ist noch zu grottig.

Er lässt sich auch immer drauf ein - an den Stücken, die ich vorspiele, ist auch immer noch genug zu machen - und nach 2 - 3 Wochen komme ich dann mit dem anderen Kandidaten um die Ecke.

Jaaa.. ich merke gerade, ICH bestimme was im Unterricht drankommt...Hasenbein... wo bist du eigentlich??? Du müsstest mir doch jetzt eigentlich sagen, dass mein Lehrer nix taugt ;-)

Jetzt bin ich abgeschweift... sorry. Musste grad mal sein :-D

Jedenfalls war das wohl so die Mutter der Idee, warum nur alle zwei Wochen und dafür 90 Minuten. Aber ich merke, das ist Blödsinn. Ich glaube mein Grundproblem ist der Perfektionismus. Ich möchte mit nix um die Ecke kommen was noch so richtig richtig schlecht ist. Schlecht ist eigentlich ne ganze Menge was ich spiele - ich bin verliebt in die Klavierspielerei -aber ich bin leider nicht Little Amadeus... im Gegenteil *seufz*

Geholfen habt ihr mir alle ganz ganz toll. Prima - und danke, dass ihr euch mit mir ne Birne macht!

Pirata
 
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Wenn ich da einschlage, dann will ich das Ding halbwegs spielen können. Ich glaub es hat was damit zu tun, dass ich es als rausgeworfene Zeit empfinde, meinen KL mit Tastensuchen zu belästigen.

Freibeuterin, Nachfahrin von Sir Francis Drake,
wenn du im Unterricht alles können willst bzw. deine Hausaufgaben perfekt vorführen willst, wozu nimmst du denn dann Unterricht d.h. wozu gehst du hin? da würde doch ein Telefonat der Inhalts "bis nächste Stunde Takt 20-40 perfekt machen." genügen... ... ;)
 
Freibeuterin, Nachfahrin von Sir Francis Drake,
wenn du im Unterricht alles können willst bzw. deine Hausaufgaben perfekt vorführen willst, wozu nimmst du denn dann Unterricht d.h. wozu gehst du hin? da würde doch ein Telefonat der Inhalts "bis nächste Stunde Takt 20-40 perfekt machen." genügen... ... ;)

Eroberer, Nachfahre von Leif Ericson, ich glaube, Du kennst schon den Unterschied zwischen "halbwegs spielen" und "perfekt vorführen".

Ich kam einmal ein paar Minuten vor der Zeit in meine Klavierstunde und beobachtete noch das Ende der vorhergehenden Stunde mit einer Teenagerin. Dabei blieb der folgende Satz im Gedächtins: "Den Mozart fangen wir erst an, wenn Du ihn auswendig kannst!"

Ich denke, ab einem gewissen Level ist es durchaus sinnvoll, das, woran man mit dem Lehrer arbeiten möchte, alleine vorzubereiten. Als ich noch wöchentlichen Unterricht hatte, hatte ich durchaus den Eindruck, daß mir die Übungszeit unter der Woche nicht ausreichte, die "Hausaufgaben aus der letzten Sunde abzuarbeiten" und noch einiges hätte tun können, bevor ich wieder neuen Input gebraucht hätte.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
ich bin mehr für sowas wie Harald Blutaxt oder jene Wikinger, die Paris schikanierten :D:D
du hast recht, ab einem gewissen Level - dennoch kann es hilfreich sein, wenn man das vermeintliche Pensum nicht wie gewollt geschafft hat, im Unterricht gemeinsam daran zu üben (Übestrategien etc. verbessern usw usf) -- insgesamt läuft das erlernen eines Instruments ja nicht so ab, dass auf Aufgabe 1 Aufgabe 2 folgt und für jede eine Unterrichtseinheit vorgesehen ist (aber das wissen wir ja alle)
 
Freibeuterin, Nachfahrin von Sir Francis Drake,
wenn du im Unterricht alles können willst bzw. deine Hausaufgaben perfekt vorführen willst, wozu nimmst du denn dann Unterricht d.h. wozu gehst du hin? da würde doch ein Telefonat der Inhalts "bis nächste Stunde Takt 20-40 perfekt machen." genügen... ... ;)

Message verstanden ;-)

Ich werde mich jetzt mal zwingen das neu begonnene Stück gleich vorzuführen. Vielleicht verkürzt sich dadurch ja sogar die Übezeit, wenn ich mich nicht immer allein durch die Anfänge wurschtele.
 

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