Langsam schaust du dir die richtigen Instrumente an, mein Held!
Das W. Hoffmann (war es ein Tradition 128?) fand meine Frau auch passabel. Leider taugt das C. Bechstein Vario Silent-System nicht allzuviel, man könnte sagen so wenig, dass sie es nichtmal im Wiener Glitzertempel herzeigen mögen. Noch mehr gefiel meiner Gattin das C. Bechstein Residence 124, da stand aber der Preis in keinem Verhältnis. Und das Concert 6 fiel bei ihr (und mir) völlig durch, das Concert 8 wäre fein gewesen …
Das Furnier des konkreten Instruments ist mutig, kann in der richtigen Umgebung sicher glänzen (die Frage ist, ob man das dann auch jeden Tag sehen will). Allerdings wird es bei einem Wiederverkauf ein sehr großes Hemmnis sein und nur einer recht kleinen Zielgruppe gefallen, die das gnadenlos ausnutzen wird. Bei uns sagt man zu so etwas: Eine Anschaffung fürs Leben. Wirst nämlich nimmer los. — Daher nur mieten.
Meiner Frau war das Silent-System wichtig, um direkt aus USB-Stick aufnehmen, transponieren und mit anderen Klangfarben spielen zu können. Auch das Leisespielen zum Üben, das sie nun tatsächlich kaum nutzt (klingt auch nicht so besonders, Kinder sind raus, den Katzen ist alles egal, leben in einem Haus), war ein Kaufargument, daher wurde es das TransAcoustic-3-Modell.
Mit Kopfhörern ist der Klang viel (!) besser als mit TransAcoustic, mit dem das Klavier immer eher "matt" und "müde" klingt, es hat in meinen Ohren keinen "Biss". Insofern kann man sich das Geld dafür sparen, andererseits war der Preisunterschied zwischen SH3 und TA3 relativ klein und für ein paar Sachen ist es doch ganz nett, die E-Pianos klingen zB ganz passabel.
Wenn ein Silent-System wichtig ist, dann führt kein Weg an Yamaha vorbei.
Es wird Zeit, dass du mal ein YUS spielst und hörst. Ich denke, du wirst überrascht sein. Meiner Erinnerung nach war der Klangcharakter der mittelpreisigen Klaviere im C.-Bechstein-Tempel zum YUS gar nicht so unähnlich. Du hast immer das B1 und B3 im Kopf, die stellen das unterste Ende des Yamaha-Angebots dar.
Nachdem du immer tiefer in die Klavierwelt eintauchst solltest du auch mal die Klaviere der 130-cm-Höhe genauer unter die Lupe nehmen — der Klang der tiefen Töne wird hier schon hörbar eleganter.
Ach ja, es geht ja auch nicht nur um den Klang. Auch die Spielweise muss dir behagen. Auch da gibt es größere Unterschiede.