Exekution vertagt

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Das ist nicht ganz richtig.

In der Dosierung in der das Midazolam benutzt wird, ist es stark narkotisierend.
Viele von uns kennen Dormicum, das original Roche Midazolam Präparat. Schon geringste Mengen sorgen für ein sicheren, tiefen Schlaf. Der Schmerzreflex wird nicht ausgeschaltet. Das war vor Midazolam, als die Europäer noch Pentobarbital in die USA geliefert haben auch nicht anders, nur Pentobarbital wirkt stärker beruhigend, einschläfernder als Midazolam, bzw. war in der verwendeten Dosierung bereits tödlich. Nicht die Wärter sollen beschützt werden, vielmehr soll der Verurteilte seinen eigenen Tod nicht erleben.
 
Das mit den zu beschützenden Wärtern war natürlich Sarkasmus.

Aber wenn man den Deliquenten tatsächlich vor dem Erleben des eigenen Todes schützen wollte, brauchte man ihn nur fachmännisch zu narkotisieren. Und man wäre auch nicht auf Midazolam angewiesen, sondern könnte irgendein Mitel aus der Operationspraxis nehmen.

Im übrigen ist nicht bekannt, ob bei Verwendung des elektrischen Stuhles auch vorher Schmerzmittel oder Beruhigungspillen gegeben werden.

CW
 
Das mit den zu beschützenden Wärtern war natürlich Sarkasmus.

Aber wenn man den Deliquenten tatsächlich vor dem Erleben des eigenen Todes schützen wollte, brauchte man ihn nur fachmännisch zu narkotisieren. Und man wäre auch nicht auf Midazolam angewiesen, sondern könnte irgendein Mitel aus der Operationspraxis nehmen.

Im übrigen ist nicht bekannt, ob bei Verwendung des elektrischen Stuhles auch vorher Schmerzmittel oder Beruhigungspillen gegeben werden.

Abgesehen da von daß ich Todesstrafe nicht für gut heiße, gäbe es immer noch schmerzfreie Formen der Hinrichtung, zum Beispiel mit einer Überdosierung von Chloroform (Trichlormethan), es führt nach der Bewustlosigkeit zur Lähmung des Zentralnervensystemes was zu einem finalen Organausfall führt.

LG
Henry
 
Biser geht das so:

1. Injektion = Sedierung
2. Injektion = Atmungsstillstand
3. Injektion = Herzstillstand

Selbstverständlich geschieht das in Übereinstimmung mit der amerikanischen Verfassung, die grausamme Hinrichtungsmerhoden ausdrücklich untersagt.

Besser wäre es natürlich, man würde die Kandidaten in den Exitus streicheln.

CW
 
Aber wenn man den Deliquenten tatsächlich vor dem Erleben des eigenen Todes schützen wollte, brauchte man ihn nur fachmännisch zu narkotisieren. Und man wäre auch nicht auf Midazolam angewiesen, sondern könnte irgendein Mitel aus der Operationspraxis nehmen.
@cwtoons genau das hat mich auch stutzig gemacht!
Warum?
Ich musste mich im letzten Frühsommer einer massiven grässlichen OP unterziehen - gemerkt hab ich davon gar nichts! Ich bin frühmorgens stundenlang operiert worden, irgendwann nachmittags bin ich wieder geweckt worden (klar, sonst könnt ich hier nicht herum schwadronieren ;-)...) Der Anästhesist hatte mir vorher genau das verabreicht, was man von einer anständigen Vollnarkose erwartet (und während dieser haben die Chirurgen Sachen gemacht, die ich nicht sehen möchte!...)
=> da frage ich mich, warum man diese gängigen Narkotika (und in Amiland wird in den Kliniken nicht anders operiert und narkotisiert wie hierzulande!!) den Delinquenten nicht ebenfalls verabreicht.
Im übrigen ist nicht bekannt, ob bei Verwendung des elektrischen Stuhles auch vorher Schmerzmittel oder Beruhigungspillen gegeben werden.
Es gibt zahlreiche mehr oder weniger wissenschaftliche Publikationen zu diesem makabren Thema, auch von Medizinern, die en Detail deskribieren, wie elektrischer Stuhl, Gaskammer, Garotte, Strang, Guillotine und Erschießung wirken. Was da an Fallbeschreibungen/Beobachtungen angesammelt wurde, ist scheußlich und erschreckend genug... Beruhigungsmittel, Sedative oder Narkotika sind offenbar einzig bei den "Todesspritzen" bislang vorab verabreicht worden.
 
... da frage ich mich, warum man diese gängigen Narkotika (und in Amiland wird in den Kliniken nicht anders operiert und narkotisiert wie hierzulande!!) den Delinquenten nicht ebenfalls verabreicht.

Da mittlerweile mit Pfizer auch der letzte Pharmakonzern untersagt hat, dass von ihnen hergestellte Mittel bei Hinrichtungen eingesetzt werden, wird es zunehmend unmöglich, adäquate Medikamente zur Verfügung zu haben. Man ist vereinzelt wohl dazu übergegangen, Medikamente über dubiose Quellen zu erwerben, was dann aber die Gefahr von Verunreinigungen deutlich erhöht und wiederum die Abläufe verschlechtert.

Zudem gehen große Ärzteverbände gegen den Einsatz medizinischen Personals bei Exekutionen auf die Barrikaden, was erklärt, warum qualifiziertes Personal schwer zu finden ist. Stümperhaftes Vorgehen ist sicherlich auch die Folge dieses Umstandes.

Neben den besonders grausigen Hinrichtungen, zu denen das führt, hat es zugleich den Effekt, dass die Öffentlichkeit zunehmend schockiert und angewidert ist, was zu einer anhaltenden Debatte führt und eine Haltung gegen die Todesstrafe spürbar verstärkt. Die Zahl der Hinrichtungen in den USA ist insgesamt deutlich zurückgegangen.

http://www.tagesspiegel.de/politik/...t-hinrichtungen-per-giftspritze/13595792.html
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/p...iderstand-gegen-die-todesstrafe-13354993.html
https://deathpenaltyinfo.org/node/1775
 
Abgesehen da von daß ich Todesstrafe nicht für gut heiße, gäbe es immer noch schmerzfreie Formen der Hinrichtung, zum Beispiel mit einer Überdosierung von Chloroform (Trichlormethan), es führt nach der Bewustlosigkeit zur Lähmung des Zentralnervensystemes was zu einem finalen Organausfall führt.

LG
Henry

Das ist ganz schwierig zu dosieren wenn niemand direkte Hand anlegen will (Tuch auf Mund/Nase pressen), es müsste gasförmig verabreicht werden, d. h. Beatmungsgerät, Verdampfer, viel Technik, ist aufwändig und kommt an eine Vergasung ran. Ausserdem kann der Betroffene leicht Krämpfe bekommen und das schaut dann nicht schön aus.
Chloroform ist gesundheitlich nicht unbedenklich, riecht schön stark, steht im Verdacht krebserregend zu sein, d. h. für das Personal/evt. Zuschauer wären auch Schutzmassnahmen notwendig. Bis der Betroffene dann wirklich tot ist, kann es unter Umständen auch ziemlich lange dauern.
 
Da mittlerweile mit Pfizer auch der letzte Pharmakonzern untersagt hat, dass von ihnen hergestellte Mittel bei Hinrichtungen eingesetzt werden, wird es zunehmend unmöglich, adäquate Medikamente zur Verfügung zu haben. Man ist vereinzelt wohl dazu übergegangen, Medikamente über dubiose Quellen zu erwerben, was dann aber die Gefahr von Verunreinigungen deutlich erhöht und wiederum die Abläufe verschlechtert.

Das ist wohl das grosse Dilemma der amerikanischen Justiz. Sie müssen die Mittel über den regulären Pharmamarkt besorgen. Für Pharmafirmen ist es keine gute PR wenn diese ihre Mittel auch für Exekutionen zur Verfügung stellen.

Das bisher verwendete Pentobarbital wurde von Lundbeck Dänemark in die USA geliefert oder dort produziert. Ausser denen darf kein anderer in den USA den Stoff produzieren. Die haben genau aus diesem Grund damit aufgehört.

Die Justiz müsste das Mittel in anderen Ländern über Ärzte sich verschreiben lassen und dann einführen, wobei sie sich wahrscheinlich selbst strafbar machen würden. Die Alternative wäre Einfuhr per Schmuggel was aber für Justizbehörden nicht so ganz korrekt wäre.
 
Nicht die Wärter sollen beschützt werden

Das mit den zu beschützenden Wärtern war natürlich Sarkasmus.

da frage ich mich, warum man diese gängigen Narkotika (und in Amiland wird in den Kliniken nicht anders operiert und narkotisiert wie hierzulande!!) den Delinquenten nicht ebenfalls verabreicht.

Beruhigungsmittel, Sedative oder Narkotika sind offenbar einzig bei den "Todesspritzen" bislang vorab verabreicht worden

Der Umgang mit Substanzen, die zum "Einschläfern" geeignet sind, vor allem Embutramid ("T61"), ist für die Veterinäre tatsächlich heikel. Nicht ausgeschlossen, dass die Gabe von Sedativa durch us-amerikanische Henker ähnlich begründet ist. Wenn z. B. ein Pferd eingeschläfert wird, wird es zunächst tief sediert/narkotisiert, damit die Vene ohne Gefahr durch Zappeln, Wehrverhalten o.ä. getroffen werden kann. Es sollen Tierärzte schon aus Versehen selbst das zur Euthanasie vorgesehene Präparat abbekommen haben. Außerdem muss die komplette Kanüle verabreicht werden, da sonst mit schweren Komplikationen zu rechnen ist. T61 ist daher seit Jahren verpönt. Das Mittel der Wahl ist Pentobarbital (Eutha77).

Für eine "humane" Exekution würde der Umzubringende narkotisiert (= Pentobarbital, der Betroffene fällt in einen immer tiefer werdenden Schlaf, der in den Tod übergeht). Angehörige von Opfern empörten sich mitunter (zum Beispiel im Fall Sells), dass die Hinrichtung mit Pentobarbital nur einem sanften Einschlafen gleichkomme. Menschliche Hirne haben sich schon viele Spielarten ausgedacht, um ihre Artgenossen ihres Lebens zu berauben (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46414914.html). :-(
 
Chloroform ist gesundheitlich nicht unbedenklich, riecht schön stark, steht im Verdacht krebserregend zu sein.

Bisher war mir nur bekannt daß Chloroform stark Herz, Leber Nierenschädigend ist, was dem Deliquenten allerdings so ziemlich wurscht sein dürfte.
Allerdings hat man früher (ich weiiß ned ob heut auch noch) wilde und verwilderte Katzen mit Chloroform getötet in dem man sie in ein Behältnis sperrte in dem das Chloroform hineinströmte.

LG
Henry
 

Bisher war mir nur bekannt daß Chloroform stark Herz, Leber Nierenschädigend ist, was dem Deliquenten allerdings so ziemlich wurscht sein dürfte.
Allerdings hat man früher (ich weiiß ned ob heut auch noch) wilde und verwilderte Katzen mit Chloroform getötet in dem man sie in ein Behältnis sperrte in dem das Chloroform hineinströmte.

LG
Henry

Wir haben als junge Burschen mal so Mäuse um die Ecke gebracht. :konfus:
Aber wie schon geschrieben, keine halbwegs zivilisierte Justiz würde ein Lösungsmittel benutzen.
Pentobarbital ist das Mittel der Wahl. Verwenden übrigens auch die zwei Sterbehilfeorganisationen hier in der Schweiz. Sie mischen 15 g (Gramm !) mit Saft oder Wasser. Mit 0.1 g schläft man bereits sicher ein.
 
ich finde es schön langsam bedenklich, dass hier in einer Art Kaffeekränzchen über verschiedene Tötungsmethoden diskutiert wird.
 
Wir haben als junge Burschen mal so Mäuse um die Ecke gebracht. :konfus:
Aber wie schon geschrieben, keine halbwegs zivilisierte Justiz würde ein Lösungsmittel benutzen.
Pentobarbital ist das Mittel der Wahl. Verwenden übrigens auch die zwei Sterbehilfeorganisationen hier in der Schweiz. Sie mischen 15 g (Gramm !) mit Saft oder Wasser. Mit 0.1 g schläft man bereits sicher ein.

Barbiturate waren in der DDR die Suiziddroge Nr.1. Gab es doch jene als harmloses Schlafmittel auf Rezept, was die meisten Ärzte bedenkenlos gegen Schlaflosigkeit ausstellten. Ich weiß allerdings nimmer um welcherart Barbiturate es sich dabei handelte....könnt Hexobarbital Natrium gewesen sein oder Pentobarbital (das eine war für i.v. in der Anesthesie, des andere gab´s in Tablettenform).

LG
Henry
 
"Eine aktive Mitwirkung von Ärzten, etwa durch das Legen eines venösen Zugangs, ist durch die ethischen Richtlinien der American Medical Association untersagt." (Wiki)

Da kann man sich gut vorstellen, was bei einer Exekution durch Hilfskräfte alles schief gehen kann. Beim letzten Kandidaten, Marcel Williams, haben die eine dreiviertel Stunde in ihm herumgestochert, bis sie die Kanüle gesetzt bekamen.

CW
 
Da kann man sich gut vorstellen, was bei einer Exekution durch Hilfskräfte alles schief gehen kann. Beim letzten Kandidaten, Marcel Williams, haben die eine dreiviertel Stunde in ihm herumgestochert, bis sie die Kanüle gesetzt bekamen.

Bei mir hat mal ne unfähige Schwester (lehrling?) nur 3 min in mir rumgestochert um ne Vene zu treffen, ich hab sie dann angeschnauzt, sie möge doch bittschön erst einmal an einer Leiche üben (die merkts nimmer so) und wollte die Klinik auf der Stelle verlassen.
Man wird da schon nach kurzer Zeit narrisch, wie muß des erst nach ner dreiviertel Stund sein?

LG
Henry
 
Vor allem, wenn man gerade exekutiert wird.

Das ist nichts weiter als Folter.

Der Gouverneur besucht den Todestrakt des Sing Sing und vernimmt plötzlich unsägliche Schreie aus dem Hinrichtungsraum. Auf seine Frage was denn da los sei, antwortete Der Wärter:
"Wir haben Stromausfall, in diesem Fall wird der Deliquent auf dem elektrischen Stuhl eben mit brennenden Kerzen hingerichtet"

:rauchen:

LG
Henry
 
Barbiturate waren in der DDR die Suiziddroge Nr.1. Gab es doch jene als harmloses Schlafmittel auf Rezept, was die meisten Ärzte bedenkenlos gegen Schlaflosigkeit ausstellten. Ich weiß allerdings nimmer um welcherart Barbiturate es sich dabei handelte....könnt Hexobarbital Natrium gewesen sein oder Pentobarbital (das eine war für i.v. in der Anesthesie, des andere gab´s in Tablettenform).

LG
Henry

Das müsste Veronal gewesen sein. Enthält als Wirkstoff die Diethylbarbitursäure (Barbital). Untersteht jetzt aber dem Betäubungsmittelgesetz.
 
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