Klavier und Kaminofen im gleichen Raum

Musst ja nicht. Klaviertechniker haben insgesamt wenig Interesse an Reinigungsarbeiten und kriechen nicht gerne am Boden herum wie ein Wurm. Das kann ich gut nachvollziehen. Ich habe übrigens sehr viel langjährige Erfahrung und das, was wirklich schief laufen kann sind falsch montierte Geräte und fehlende Pflege durch die Stimmer bzw. den Klavierbetreuer. Man sollte halt die Einbauanleitung so halbwegs verstehen und mindestens die Tücher in regelmäßigen Abständen wechseln.

LG
Michael
 
@ Klaviermacher... es geht mir nicht um den richtigen oder falschen Einbau.....Ich bezweifel grundsätzlich das es möglich ist, eine art "mircoklima" mit einem elektronisch gesteuerten lappen in einem klavier zu schaffen.....aber da hat jeder so seine ganz eigenen ansichten...und das ist auch gut so ;-)
 
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Genau das tat ich auch, ehe ich fantastische Resultate erzielte. Hattest Du schon mal ein Klavier, welches im Herbst um fast einen Viertelton zu hoch stand, und nach der Heizperiode um einen Viertelton gefallen war? Ein 100 jähriges Münchner Mayer&Co Klavier und ein etwa 200 jähriges Holzhaus - kaum isoliert - auch kaum geheizt bzw. relativ unregelmäßig, da der Raum wenig verwendet wird. Die Frau ist Sängerin und unterrichtet nebenher daheim - braucht also das Klavier nicht zu solistischen Zwecken, aber gestimmt sollte es wenigstens für die paar Schüler sein. Ich riet nach jeder halbjährlichen Stimmung etwas zu unternehmen - Luftbefeuchter aufstellen im Winter und im Sommer bei Sonnenschein zu lüften und redete mir den Mund fusselig, doch nichts half... Irgendwann gab es einen Riss im Stimmstock. Ich brachte einige Stimmstockdübel ein, denn ein Stimmstocktausch wäre unrentabel gewesen. Dann war (leider danach) auch der Punkt für die Kundschaft erreicht und ich baute einen Dampp-Chaser ein. Was soll ich sagen? Das war vor ca. 6-7 Jahren.. Seither stimme ich das Klavier nurmehr jährlich und es verstimmt sich nicht mehr als jedes andere Klavier in diesem Zeitraum. Vorher war jeweils nach 2-3 Wochen Schluss mit "klingt gestimmt" , egal ob ich im Herbst oder im Frühjahr kam.

Hier die Kundenmeinung! Ich war übrigens nicht der einzige Stimmer, den sie versucht hat...

LG
Michael
 
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@klaviermacher : Es freut mich sehr, dass Du mit dem System gute Erfahrungen gemacht hast. Meine Erfahrungen sind andere....darum ist es ja gut, wenn die Klavierbauer unterschiedliche Erfahrungen haben und Probleme auf unterschiedliche Weise angehen....das macht die Welt so schön bunt....:-)
 
Das war ja nur ein Beispiel von vielen... Was für Erfahrungen hast du gemacht ? Natürlich ist mein Ziel für jeden Kunden ein gesundes Raumklima herzustellen die erste Präferenz. Oft ist das jedoch nicht möglich..

LG
Michael
 
Der Ofen holt keine Feuchtigkeit aus der Luft - er erwärmt die Luft, und dadurch nimmt die relative Feuchte (nicht die absolute!) der Luft ab. Ob das nun ein Ofen macht oder eine Heizung, ist relativ egal.

Das sehe ich anders. Der Ofen pumpt die feuchte Raumluft durch den Schornstein nach draußen. Genau so, als ob man ein Fenster öffnet zum lüften, da geht die Feuchtigkeit auch nach draußen, nur ohne Pumpe.
 
hat große Speicherkapazität für Wärme (am besten durch Wassertaschen, die einen Speicher im Keller beheizen). Sowas wird allerdings teuer und rechnet sich wirtschaftlich nie; nicht mal, wenn man das Holz aus dem eigenen Wald bezieht.

Warum soll sich sowas nicht rechnen? Ich habe so einen Holzofen mit Wärmetauscher und beheize damit im Winter mein ganzes Haus (plus Solar). Kostet mich ca. 600 Eur pro Jahr für Holzbriketts für ca. 250 qm Wohnfläche. Da kommen noch ca. 500 Eur für Heizöl dazu für die Übergangszeit und bei längerer Abwesenheit. Ich finde das ziemlich preiswert und es hat sich nach 15 Jahren längst gerechnet.
 

Hat jemand von Euch hierzu praktische Erfahrung sammeln können?

Gruß, Raffaello

also ich hab so einen offenen Kamin (wahlweise offen oder mit Glas zu beheizen), und es gibt keine Probleme, wobei folgende Bedingungen herrschen:

Raum ist ca 60m2, Raumhöhe beim Kamin 3.5m.

Kamin ist ca 7m (!) vom Flügel entfernt.

Haus ist isoliert und hat moderne Fenster, wobei genau das beim Flügel wegen einer defekten Dichtung voriges Jahr als permanenter Zugluftspender entlarvt wurde, ist jetzt Dichtung drin, Haus hat Fußbodenheizung.

Kamin bezieht Frischluft von außen, nicht vom Raum (holt er sich beim Anheizen aber trotzdem ! ).

Im Raum steht ein großer Venta, zweiter als Reserve ( normalerweise genügt der eine) für den Winter.

Kamin wird im Winter jeden 2.Tag am Abend für ca 2 Stunden beheizt wegen der Gemütlichkeit.

Fußbodenheizung UND offener Kamin sind schon zwei kritische Sachen für einen Flügel, bei max.20° Raumtemperatur ist der Fußboden aber nur im verfliesten Bereich (Badezimmer, Gang, Vorzimmer) lauwarm, der Holzboden beim Flügel ist nicht merklich erwärmt.

Der Kamin erzeugt einen ziemlichen spürbaren Zug trotz Frischluftzufuhr von außen, wenn das Glas offen ist (auch wenn der Kamin nicht beheizt wird !) (bitte Physiker um Erklärung fragen) und die Luftfeuchtigkeit sinkt dann sehr, sehr rasch trotz Venta. Glas ist daher immer geschlossen.
Beheizen ohne Glas traue ich mich nicht, da rast die Hygrometernadel geradezu nach unten, daher Knistern nicht hörbar, da durch das Glas gedämpft.

Glas muss min.1x/Woche mit Spezialreiniger geputzt werden, sonst bekommt man es nicht mehr sauber und sieht das Feuer nur mehr durch eine unschöne braune Ruß-Schicht. (Arbeitsaufwand nicht unterschätzen, da rubbelt man anständig etliche Minuten)

Wir sitzen ca 1.5m vor dem Kamin um unseren Wein oder Whisky vorm Schlafen gehen zu trinken, Wärmeabstrahlung ist da sehr stark ( und im Winter natürlich angenehm) ! in nur 2m Entfernung würde ich mich da aber kein Klavier hinstellen getrauen.

Bei dir: 30m2 Raum und Kamin ohne Frischluftzufuhr von außen? das könnte knapp werden, Raumhöhe? Es gibt deswegen Gesetze wie viel m3 Luftinhalt ein Raum haben muss, um einen Kamin mit bestimmter Öffnung überhaupt betreiben zu dürfen, sonst bleibt da kein Sauerstoff mehr zum Atmen! Ginge sicher nur eine sehr kleine Brennöffnung, außerdem rußt ein Kamin ohne Luftzufuhr von unten -über Keller oder Dach- gerne und das Zimmer riecht bald wie eine Räucherkammer, ist nicht jedermanns Sache. ( habe ich in einem anderen Haus auch schon mal probiert, Zimmer 40m2 und 5m Raumhöhe)
 
Hallo Micha, seit Wochen regnet es hier nur noch. Neulich hab ich mal das Fenster offengelassen, und seitdem geht eine Taste nicht mehr recht; kann es vom Regnen kommen.

Hab mich entschlossen mal ´ne zeitlang ordentlch einzuheizen. Hilft Das?
 
Hallo Micha, seit Wochen regnet es hier nur noch. Neulich hab ich mal das Fenster offengelassen, und seitdem geht eine Taste nicht mehr recht; kann es vom Regnen kommen.

Hab mich entschlossen mal ´ne zeitlang ordentlch einzuheizen. Hilft Das?
Hallo Rudl,
Wahrscheinlich hilft heizen. Bei den Temperaturen die wir jetzt haben ist es auch gemütlicher...
Bestimmt ist es schon sehr lange zu feucht!

LG
Michael
 
@kreisleriana
Glas muss min.1x/Woche mit Spezialreiniger geputzt werden, sonst bekommt man es nicht mehr sauber und sieht das Feuer nur mehr durch eine unschöne braune Ruß-Schicht. (Arbeitsaufwand nicht unterschätzen, da rubbelt man anständig etliche Minuten)

Ahhh, dieses üble Giftzeugs. Und teuer ist es auch. Habe ich auch benutzt....

... bis mir ein alter Ofenprofi das verraten hat: Schnapp Dir ein paar alte Zeitungen und einen Eimer mit normalem Wasser. Zeitung mittelprächtig anfeuchten und in die Asche tippen. Diese Schmiere jetzt aufs Glas und mit leichtem Druck reiben. Damit kriegst Du selbst ne schwarze Schiebe wieder sauber! Manchmal brauchts ein paar Durchgänge, den letzten natürlich nur noch mit fast trockener Zeitung und ohne Asche. Die nassen Zeitungsboller wandern in den Kamin und werden beim nächsten Mal mit abgefackelt. Und: das ganze dauert einen Bruchteil der Zeit wie mit dem "Spezialscheiß" ;-)

Easy, bio, flott.

PS. Ich putze höchstens (!!!) alle 3 Wochen!
 
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