Ich sag mal so - am besten wäre natürlich ein akustisches Klavier.
Finde ich auch, aber nur, wenn es ein gutes akustisches Klavier ist. Ich habe damals als Kind auf dem ca. 100 Jahre alten Familienklavier gelernt und geübt. Es hatte einen Anschlag, den man als sehr leichtgängig bezeichnen könnte, ich würde aus heutiger Sicht sagen, er war ausgeleiert und ließ nur schwer eine sinnvolle Dynamikkontrolle zu, von feinfühlig ausdrucksstarkem Spiel ganz zu schweigen. Außerdem hatte man bei Pedaleinsatz einen wunderbaren großen Klangmatsch.
Dagegen war das
Kawai-Digi CA-51, das ich mir vor 15 Jahren neu gekauft und auf dem ich seitdem die allermeiste Zeit gespielt habe, viel besser, präziser und ausdrucksstärker spielbar. Es hat damals knapp 2000 Euro gekostet und die heutigen Nachfolger sind teurer und waren zumindest vom Spielgefühl für mich nahezu identisch, als ich Anfang dieses Jahres nach einem Nachfolgeinstrument gesucht habe. Gebraucht ist in dieser Klasse aber sicher für 1000 Euro etwas möglich, natürlich auch bei
yamaha oder
Casio. Als Nachfolger ist es dann bei mir kein Digi, sondern ein gebrauchtes akustisches Klavier geworden, aber ich habe bei einem Budget von 5000 Euro einige angespielt, bis ich eins gefunden habe, das für mich vom Spielgefühl und den Ausdrucksmöglichkeiten eine deutliche Steigerung zu meinem Digi war.
Ja, es ist eine Umgewöhnung vom Digi zum Klavier. Die Möglichkeiten der Klangfarben sind beim Klavier deutlich größer. Am größten finde ich den Unterschied beim Pedaleinsatz. Man hat einen viel größeren Umfang an Möglichkeiten der Dosierung bis zum vollen Durchdrücken des Pedals, die sich auch klanglich deutlich bemerkbar machen. Aber ich finde, dass man sich daran innerhalb von ein paar Wochen bis Monaten gut einstellen kann und es nicht so ist, dass man neu anfängt Klavier zu lernen.