Du meinst eigentlich das Gegenteil?
Nein, ich habe genau das gemeint und es die ersten Jahre so gehandhabt. Der Zwinker-Smiley galt denen, die mich deshalb für bekloppt halten.
Aber irgendwann habe ich beim zweiten KL rebelliert. Zu diesem Zeitpunkt war ich an drei ungeliebten Stücke gleichzeitig zugange die mich so wütend gemacht haben, dass sich meine Schmerzen beim Üben verstärkt haben. Ich habe ihn daraufhin gebeten mir wenigstens
ein Stück zu erlauben, das ich spielen möchte. Er wollte eine Liste mit diesen Stücken und was folgte war Skrjabins 16/3.
Im November 2013 (knapp zwei Jahre nach Unterrichtsbeginn) war ich so frustriert, dass ich die Kündigung im Rucksack hatte. Aber eine Freundin hat mich davon überzeugt, bei meinem KL zu bleiben. Ein Jahr später wollte ich erneut kündigen und plötzlich war er wie ausgewechselt, als hätte er geahnt was ich vorhabe. Die Kündigung ist im Rucksack geblieben.
Ohne die Bereitschaft zur Hingabe kann ein Klavierschüler nicht wirklich gut sein, oder?
Richtig und ich habe mich ihm „hingegeben“, im übertragenen Sinne. Weil ich seiner Kompetenz vertraut habe. Ich war hin und her gerissen zwischen Ärger und Bewunderung und dem Wissen, bei ihm viel lernen zu können. Der Wunsch, nein, der Wille, etwas zu lernen hat über meine Befindlichkeiten und mein Hadern mit manchen seiner Vorgehensweisen gesiegt.