Es gibt da mehrere Möglichkeiten.
1- Eine einzelne Saite nachträglich irgendwie reinzufummeln scheint mir die allerschlechteste.
2- Man kann eine Mensur rechnen, oder nachrechnen... (Ich kann das nicht.) Aber eine Analyse, was der, der da nur zwei Saiten hatte haben wollen, sich dabei wohl dachte..., die ist aufwendiger, da ich die Saiten, die drin sind, metallurgisch analysieren müsste, wenn es 100pro sauber und sicher sein soll. Und damit ist - je nach obskurantischen Drähten..., noch nicht mal klar, ob ich uU. das gleiche Zeugs nochmal bekomme. Ich kann allenfalls von benachbarten Chören längere Saiten "herüberlotsen", um von zwei Saiten pro Chor auf dreie zu kommen, in der Annahme, das sei das gleiche Zeugs. ... Dann habe ich hinterher bei den ganz langen Saiten im Bass die Notwendigkeit, zwei oder mehrere Chöre "im Ganzen" zu erneuern, und dann bin ich eh wieder bei der Fa. Heller Bass...
3- Wenn, dann macht man alle Saiten eines Chores gleich, und neu.
4- Wenn man keine Ahnung hat, was tun, dann fragt man die, die Ahnung haben. Einmal Heller, dann auch Ibach. Das Unternehmen existiert zwar nicht mehr als Neu-Bauer, aber immer noch als Klavierbaubetrieb, der a- repariert, und b- Zugriff auf alte Unterlagen ( = Mensuren) haben dürfte. Es gibt den Herrn Ibach senior, der m.w. beratend oft in China tourt, aber er hat eine Tochter, die auch Klavierbauermeisterin ist, ich würde die fragen. Ibach sitzt heute in Schwelm.
Die Bassüberkreuzung war 1858 (für
flügel) entwickelt und 1859 in den USA für Henry
steinway jr. patentiert worden, war aber i.w. nix neues, nur ein Fertigungsproblem mit großen Gussrahmen. Als sich das "systeme americaine" durch andauernde Gewinne von Medaillen bei Ausstellungen als überlegen herausstellte, waren etliche europäische Klavierbauer sehr flink dabei, sich das auch zu eigen zu machen - mit Ausnahme fast aller Franzosen, da wieder als Ausnahme die Brüder Mangeot in Nancy. Ibach in Wuppertal war bei den Flotten, wie z.B. auch Schiedmayer in Stuttgart, oder kurz darauf Bechstein und viele viele weitere. Dass ein 1885er Ibach bassüberkreuzt ist, wundert mich null. Das hätte ich erwartet.