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chopin92
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Hallo,
Weltberühmt ist die Humoreske in Ges-Dur.. doch wer kennt die anderen Humoresken?
Vor rund 120 Jahren entstand dieser Zyklus, dies nahm ich zum Anlass einen Beitrag über die Humoresken in meinem Blog zu veröffentlichen.
Hier könnt ihr den Text lesen, ich habe auch eine Spotify-Playlist im Blog erstellt, um sich die Stücke anzuhören.
Wer übrigends den Wikipedia-Artikel über die Humoresken von Dvorak gelesen hat, wird vielleicht festgestellt haben, das dort einige Fehler sind was die Tonarten der Stücke betrifft.
Vor rund 120 Jahren, im Sommer 1894 schrieb der tschechische Komponist Antonin Dvorak (1841 – 1904) seine 8 Humoresken op. 101 nieder. Zahlreiche thematische Einfälle für diese Kompositionen entstanden schon früher, während seines Amerika-Aufenthalts, wo er von 1892 – 1895 als Direktor des National Konservatoriums angestellt war. Zu der Zeit füllte er ein Skizzenbuch mit zahlreichen musikalischen Einfällen, wovon einige später Verwendung fanden in seiner Sinfonie für die neue Welt, im Streichquartett, sowie in der Violin-Sonatine. Während eines Urlaubs mit der Familie in der böhmischen Heimat im Sommer 1894, kam Dvorak die Idee einige Kleinigkeiten für das Klavier zu komponieren, wofür unter anderem einige der Skizzen aus dem Amerikaaufenthalt Verwendung fanden.
Die Humoresken entstanden in einer anderen Reihenfolge, als sie später gedruckt wurden. So wurde beispielsweise die sechste Humoreske in H-Dur am 19. Juli 1894 als erstes notiert. Aufgrund einer Erkrankung einer seiner Töchter, kam er erst am 7. August 1894 dazu eine weitere Humoreske zu schreiben, welche heute als die Erste im Zyklus bekannte, in es-Moll, ist. Die weiteren Stücke folgten rasch aufeinander. Schon bald erfolgte die Reinschrift der ersten vier Stücke und Dvorak schrieb seinem Berliner Verleger Simrock am 19. August 1894 einen Brief mit der Information, dass er noch keinen Titel wüsste.
Auf dem Entwurf der Humoreseke in es-Moll betitelte er die Stücke als „Neue schottische Tänze“, was auf die Form der Stücke zurück geht, welche sich formal aus einer Reihe sich wiederholenden Abschnitte zusammensetzen. Allerdings änderte er die rondoartige Form der Stücke in sofern ab, dass diese freier und alle Abschnitte in einer anderen Anordnung gestaltet werden, so dass er den Titel ausradierte und einen neuen wählte. Dvorak deutet seinem Verleger daraufhin an, dass sie wahrscheinlich Humoresken heißen würden. Unter diesem Titel verlegte Simrock dann auch die Stücke in zwei Heften, die dann bereits im Herbst 1894 zu erwerben waren.
Eine Besonderheit des Zyklus ist das siebte Stück, die Humoreske in Ges-Dur, die sich bald vom Zyklus trennte, weltweit populär wurde und heute zu den meistgespieltesten und berühmtesten Klavierkompositionen der Geschichte zählt. Diese Popularität wurde auch vom Verlag ausgenutzt, sowie später auch von weiteren Verlagen, so dass auch zahlreiche Arrangements für beinahe alle erdenklichen Besetzungen entstanden. Die anderen Stücke dieses Werks sind weitestgehend unbekannt geblieben, jedoch nicht weniger hörenswert.
Humoresken waren in der Literatur bereits im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts bekannt, sie kommen in der Musik erstmals 1837 bei Joseph Küffner vor. Sie sind häufig kurze, heitere und/oder komische Instrumentalstücke. Komponisten wie Grieg, Schumann und Tschaikowsky komponierten ebenfalls Humoresken.
Noten:
Eine Urtext-Ausgabe ist bei Bärenreiter Editio Supraphon Praha erschienen, diese Ausgabe gibt es auch mittlerweile gemeinfrei auf IMSLP.
Wer sich die Playlist dazu anhören will, klickt hier:
http://blog-der-klaviermusik.blogspot.de/2014/09/dvorak-humoresken-op-101.html
Wenn jemand Fehler findet, bin ich für den Hinweis dankbar, ansonaten hoffe ich sehr, einigen hier diese Stücke etwas näher zu bringen, denn auch die anderen Humoresken, abgesehen von der in Ges-Dur sind sehr hörenswert!
Weltberühmt ist die Humoreske in Ges-Dur.. doch wer kennt die anderen Humoresken?
Vor rund 120 Jahren entstand dieser Zyklus, dies nahm ich zum Anlass einen Beitrag über die Humoresken in meinem Blog zu veröffentlichen.
Hier könnt ihr den Text lesen, ich habe auch eine Spotify-Playlist im Blog erstellt, um sich die Stücke anzuhören.
Wer übrigends den Wikipedia-Artikel über die Humoresken von Dvorak gelesen hat, wird vielleicht festgestellt haben, das dort einige Fehler sind was die Tonarten der Stücke betrifft.
Vor rund 120 Jahren, im Sommer 1894 schrieb der tschechische Komponist Antonin Dvorak (1841 – 1904) seine 8 Humoresken op. 101 nieder. Zahlreiche thematische Einfälle für diese Kompositionen entstanden schon früher, während seines Amerika-Aufenthalts, wo er von 1892 – 1895 als Direktor des National Konservatoriums angestellt war. Zu der Zeit füllte er ein Skizzenbuch mit zahlreichen musikalischen Einfällen, wovon einige später Verwendung fanden in seiner Sinfonie für die neue Welt, im Streichquartett, sowie in der Violin-Sonatine. Während eines Urlaubs mit der Familie in der böhmischen Heimat im Sommer 1894, kam Dvorak die Idee einige Kleinigkeiten für das Klavier zu komponieren, wofür unter anderem einige der Skizzen aus dem Amerikaaufenthalt Verwendung fanden.
Die Humoresken entstanden in einer anderen Reihenfolge, als sie später gedruckt wurden. So wurde beispielsweise die sechste Humoreske in H-Dur am 19. Juli 1894 als erstes notiert. Aufgrund einer Erkrankung einer seiner Töchter, kam er erst am 7. August 1894 dazu eine weitere Humoreske zu schreiben, welche heute als die Erste im Zyklus bekannte, in es-Moll, ist. Die weiteren Stücke folgten rasch aufeinander. Schon bald erfolgte die Reinschrift der ersten vier Stücke und Dvorak schrieb seinem Berliner Verleger Simrock am 19. August 1894 einen Brief mit der Information, dass er noch keinen Titel wüsste.
Auf dem Entwurf der Humoreseke in es-Moll betitelte er die Stücke als „Neue schottische Tänze“, was auf die Form der Stücke zurück geht, welche sich formal aus einer Reihe sich wiederholenden Abschnitte zusammensetzen. Allerdings änderte er die rondoartige Form der Stücke in sofern ab, dass diese freier und alle Abschnitte in einer anderen Anordnung gestaltet werden, so dass er den Titel ausradierte und einen neuen wählte. Dvorak deutet seinem Verleger daraufhin an, dass sie wahrscheinlich Humoresken heißen würden. Unter diesem Titel verlegte Simrock dann auch die Stücke in zwei Heften, die dann bereits im Herbst 1894 zu erwerben waren.
Eine Besonderheit des Zyklus ist das siebte Stück, die Humoreske in Ges-Dur, die sich bald vom Zyklus trennte, weltweit populär wurde und heute zu den meistgespieltesten und berühmtesten Klavierkompositionen der Geschichte zählt. Diese Popularität wurde auch vom Verlag ausgenutzt, sowie später auch von weiteren Verlagen, so dass auch zahlreiche Arrangements für beinahe alle erdenklichen Besetzungen entstanden. Die anderen Stücke dieses Werks sind weitestgehend unbekannt geblieben, jedoch nicht weniger hörenswert.
Humoresken waren in der Literatur bereits im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts bekannt, sie kommen in der Musik erstmals 1837 bei Joseph Küffner vor. Sie sind häufig kurze, heitere und/oder komische Instrumentalstücke. Komponisten wie Grieg, Schumann und Tschaikowsky komponierten ebenfalls Humoresken.
Noten:
Eine Urtext-Ausgabe ist bei Bärenreiter Editio Supraphon Praha erschienen, diese Ausgabe gibt es auch mittlerweile gemeinfrei auf IMSLP.
Wer sich die Playlist dazu anhören will, klickt hier:
http://blog-der-klaviermusik.blogspot.de/2014/09/dvorak-humoresken-op-101.html
Wenn jemand Fehler findet, bin ich für den Hinweis dankbar, ansonaten hoffe ich sehr, einigen hier diese Stücke etwas näher zu bringen, denn auch die anderen Humoresken, abgesehen von der in Ges-Dur sind sehr hörenswert!