Zimmermann Z-120 BJ 1998 - was tun ?

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Klaus60

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Ich bin ja Klavieranfänger und spiele zuhause
- auf unserem Zimmermann Z-120 im Jahr 2000 neu gekauft incl. Bechstein Silent . ( zum Glück ! )
mein Spiel da sowohl akustisch als auch silent
- auf einem Yamaha P-125 , Spiel schwerpunktmäßig silent
und bei meinem Klavierlehrer auf einem Bechsteinflügel B - Typ , nur akustisch.

Am liebsten spiele ich auf dem Bechstein Flügel (Tastendruck am leichtesten, feiner Druckpunkt da , gleichmäßige Lautstärke Diskant - Bass),
dann auf meinem Yamaha Plastik E-Piano,
und dann erst auf dem A-Klavier.


Zu meinem Sorgenkind, dem Zimmermann:

Nach Jahren des Nicht-Nutzens, wird das Klavier ja jetzt von mir genutzt, bzw. nicht so gerne, weil:
o es verstimmt sich (schon wieder, ist erst im Jan. gestimmt worden - von Bechstein). SIlent hilft .
o der Tastenanschlag ist "zäh", der Druckpunkt deutlicher und härter als beim Bechstein Flügel
o Ein paar Tasten bleiben außerdem unten, wenn die angespielt werden und vorher das Sustain Pedal gedrückt war.
Der Stimmer von Bechstein hat was von "Überholung" gemurmelt.
Außerdem ist der Resonanzboden gerissen (Zehntelmillimeter Breite, aber sichtbar)

Eine Überholung bei Bechstein würde zwischen 7 - 10k Euro kosten .
Ja klar, da wird nicht ausgespant, da kommt ein neuer Resonanzboden rein.
Wie ich das gehört habe, kam mir ein deja-vue Erlebnis mit meiner IWC Uhr: Überholung in der Schweiz teurer als damaliger Neukauf. Die deutschen Konzis bekommen ja keine Teile mehr.
-> Kommt für das Klavier nicht infrage. Früher wäre eine Überholung incl Boden ausspanen eine Standardtätigkeit von Klavierbauern gewesen. Das wird bei Bechstein heute nur noch weitergereicht zu Bechstein Renovation (Homepage und Präsentation machen allerdings einen guten EIndruck !)

Für mich wäre es am einfachsten:
passenden Flügel (Gehäuse "unter aller Sau", daher billig, die Technik allerdings topp) suchen, der mir ein gutes Spielgefühl der Tasten ergibt und Klang einigermaßen, und das Klavier wird in dem Zuge in Zahlung gegeben.
Das geht aber aus emotionalen Gründen innerhalb der Familie nicht ***hüstel***.

Mechanik ist "Renner". Die Tastenprobleme sind real. Das Klavier wurde minimal genutzt. Die Saiten sind aus meiner Laien-Sicht i.O. Die Filze der Hämmer zeigen nur teilweise Rillen.

Bitte mal Ideen, was ich tun kann oder soll.


Grüße aus dem Norden von München
Klaus
 
Eine Überholung bei Bechstein würde zwischen 7 - 10k Euro kosten .
Lass doch mal einen unabhängigen Klavierbauer kommen. So schlimm klingt das alles nicht und könnte an 1-2 Arbeitstagen behoben sein.
Natürlich wird die Mechanik nicht die eines Flügels werden aber was Du beschreibst klingt für mich "nur" nach etwas Wartungsstau, um die Kiste wieder vernünftig spielbar zu machen.

"Jahrelang nicht genutzt" bedeutet bestimmt auch "jahrelang nicht gestimmt und gewartet".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde die Uhr und das Zimmermann verkaufen und mir einen schönen Shigeru zulegen 😉
Die zwei hochwertigsten Uhren haben letztes Jahr meine Söhne bekommen. In den 80er Jahren war sowas noch bezahlbar.
Das Zimmermann kann ich nicht so einfach wegggeben. Verkaufen schon gar nicht. Das Instrument hatte meine Frau ausgesucht . Die stört(e) sich auch nicht an der schwergängigen Mechanik "ist doch alles in Ordnung".
 
Dann kauf Dir doch einen Flügel dazu, den diesmal Du aussuchst. Soll sich Deine Frau um das Klavier kümmern.
 
Das Instrument hatte meine Frau ausgesucht . Die stört(e) sich auch nicht an der schwergängigen Mechanik "ist doch alles in Ordnung".
Dann war die Spielart also von Anfang an so. Aber Tasten die mit Pedal unten bleiben ist natürlich nicht normal. Aber schnell behoben (Garnierung drücken).

Dass es wieder verstimmt ist, obwohl es im Januar gestimmt wurde, wundert mich nicht. Es wurde ja anscheinend jahrelang nicht gestimmt. Vermutlich hat der Kollege es hoch auf 440 Hz gezogen. Das kann dann nicht halten.

Ich würde es nochmal stimmen lassen und den Stimmer auf die vermutlich zu straffe Tastengarnierung verweisen. Und dann mal schauen, ob es dir immer noch nicht gefällt. Aber ein Flügel wird daraus nie werden.
 
Lass doch mal einen unabhängigen Klavierbauer kommen. So schlimm klingt das alles nicht und könnte an 1-2 Arbeitstagen behoben sein.
Natürlich wird die Mechanik nicht die eines Flügels werden aber was Du beschreibst klingt für mich "nur" nach etwas Wartungsstau, um die Kiste wieder vernünftig spielbar zu machen.

"Jahrelang nicht genutzt" bedeutet bestimmt auch "jahrelang nicht gestimmt und gewartet".
Danke fürs Mutmachen !

Gestimmt ist es . Muß aber wieder nachgestimmt werden. Wir sollen aber wegen des DamppChaser warten. Dass die Tasten schwergängig sind, hat der Bechstein Stimmer ja bestätigt. "Überholung nötig". Machen die nur noch bei Bechstein Renovation.

Ergänzung zum Symptom: ich habe mal auf die einzelnen Tasten mein 69gr Feuerzeug gestellt. Einzelne Tasten schweben tatsächlich langsam nach unten. der große Rest nicht. Vergleich zum Yamaha P-125: dort einwandfrei.

(Gleichmäßiger) Tiefgang der Tasten, Abstand der Hämmer zu den Saiten u.s.w erscheint mir alles komplett i.O.

Ich habe jetzt mal den Klavierallrounder meines Klavierlehrers am Haken. 2 Tage, also wohl geschätzt 2K darf es schon kosten. Diese ganze Mechanik kann man ja anscheinend auch komplett ausbauen.
Renner selbst bietet sowas wohl nicht an .
Wenn das dann immer noch schwergängig bleibt, stell ich was Sinnvolleres daneben. Flügel gibt ja von Kawai bei ebay schon für ein paar Hundert Euro, was Vernünftiges an Flügeln (außer Steinway) ist wohl schon für 10 - 15k erhältlich. Die Auswahl ist groß.
 
Dann war die Spielart also von Anfang an so. Aber Tasten die mit Pedal unten bleiben ist natürlich nicht normal. Aber schnell behoben (Garnierung drücken).

Dass es wieder verstimmt ist, obwohl es im Januar gestimmt wurde, wundert mich nicht. Es wurde ja anscheinend jahrelang nicht gestimmt. Vermutlich hat der Kollege es hoch auf 440 Hz gezogen. Das kann dann nicht halten.

Ich würde es nochmal stimmen lassen und den Stimmer auf die vermutlich zu straffe Tastengarnierung verweisen. Und dann mal schauen, ob es dir immer noch nicht gefällt. Aber ein Flügel wird daraus nie werden.
Danke für die Tipps.

Das Klavier wurde nach Beratung mit dem Stimmer einen halben Ton höher gestimmt als bisher, nicht auf 440 Hz., damit die Stimmung einigermaßen konstant bleibt. Mit der weiteren Stimmung sollen wir wegen des Einbaues des DamppChaser noch warten.

Die klemmenden Tasten wurden hilfsweise von dem Klavierstimmer ein wenig "gerichtet" nach dem Stimmen. Was immer da getan wurde.
Danach hat es immer noch teils geklemmt. Es ist einfach zäh.

Ich habe halt die Vergleiche zweier anderer Instrumente.
Sensationell empfinde ich als Laie den (uralten !) Bechstein B Flügel meines Lehrers. DAS ist topp.
Wieso eine ja durchaus auch hier in Clavio öfters hochgelobte Renner Mechanik so saumäßig ist, erschließt sich mir nicht Was kostet sowas neu ? Und spielt sich die neue Mechanik dann flüssig ? Ich habe ja kein Problem Geld zu bezahlen, wenn das Problem gelöst wird. Aber halt nicht 7 - 10k, was Bechstein Renovation will. Dann kaufe ich wirklich neu. Allein die Aufrüstung von Bechstein Vario (was ich als gut empfinde) aufs Vario Duet kostet 4k.

Wenn mir jemand sagt, für - o.k. , sagen wir 3k brutto - sind die Mechanik-Probleme behoben, dann mache ich das. Klar.
Frau zufrieden, ich zufrieden. Und unauffällig gegenüber einem Flügel.
 

Wieso eine ja durchaus auch hier in Clavio öfters hochgelobte Renner Mechanik so saumäßig ist, erschließt sich mir nicht Was kostet sowas neu ? Und spielt sich die neue Mechanik dann flüssig ? Ich habe ja kein Problem Geld zu bezahlen, wenn das Problem gelöst wird. Aber halt nicht 7 - 10k, was Bechstein Renovation will.
Die Mechanik ist top. Aber je nach Konstruktion und Geometrie im Zusammenspiel mit der Tastatur gibt es da große Unterschiede. Ich hab manchmal Klaviere mit Rennermechanik im Laden, die spielen sich unglaublich leicht, andere mit Renner dagegen voll schwer. Das ist kein Bug, das ist ein Feature. Je nachdem, was der Hersteller gewollt hat. Und auch Kunden wollen das unterschiedlich. Du willst es anscheinend leichtgängiger. Eine neue Mechanik wäre da völlig überflüssig. Genau so wie meiner Meinung nach eine Überholung für 7 bis 10k. Da reicht es, die Tastengarnierungen zu drücken und die Achsen evtl. mit Protec zu bearbeiten. Wenn überhaupt. Ich vermute, dass außer der Garnierung alles so ist wie es der Hersteller vorgesehen hat.
 
Tolle Unterhaltung zum Wochenende hast du da gestartet @Klaus60.
 
Tolle Unterhaltung zum Wochenende hast du da gestartet @Klaus60.
Mei, Beiträge ala Romeo...möglicherweise ist es auch wieder ein und das selbe Fake.

Für einen Klavierbauer schon sehr abenteuerlich der Eingangspost - Zimmermann von 2002 hat 2021 bereits ein Resonanzbodenriß....

ja, wo ist es denn gestanden?

In der Sauna?

Übrigens wurde Zimmermann im Jahre 2002 in München bei Piano Fischer verkauft, wo ich mit meinem Spezl und Kollegen Robert Fies zusammenarbeitete.

Die Zimmermänner aus der Zeit, sind recht gute Instrumente, ich habe damals selbst so einige für den Verkauf fertig gemacht.

Das der Nutzer @Klaus60 wieder mal ein selten dämliches Fake ist, sollte wohl nicht nur den Klavierbauern aufgefallen sein.
 
So,
Anfragen an geeignete Klavierbaumeister mit Fotos des Innenlebens des Instruments sind raus,
Mal schauen, was die konzeptionell vorschlagen.
Zur Not warte ich auf den Allround Handwerker meines Klavierlehrers bis Mai.
Dessen Service für den Bechstein B Flügel: der klingt und spielt sich topp -

Und mit einer nur gut 20 Jahre alten Mechanik unseres Klaviers sollte ja vielleicht wirklich was rauszuholen sein.

Nachtrag, da das ja von dem Herrn Held angezweifelt wird:
Ich erspare es mir, hier den Arbeitsbericht des Bechstein Centrums mit dem Hinweis auf den Resonanzbodenriss einzuscannen.
Wir haben Fußbodenheizung, das Piano steht außerdem sehr nah an einer Fenstertür zum Garten.
Im Kaufvertrag steht, dass das Klavier einen doppelten Boden hat, und für Fußbodenheizung geignet. Allerdings:
Bei Minus 15 Grad haben wir trotz Venta teils nur 20% Feuchtigkeit im Wohnraum, wenn die Fenstertür länger offen bleibt oder in der Küche der Abzug läuft. Daher auch der aktuelle Einbau des DamppChaser. Gab es bei Beschaffung des Klaviers noch nicht.


Ich werde berichten, was mit dem Instrument weiter geschieht.
 
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