ZEIT ONLINE: Egal, ob Fritzi flennt

Doch, ist es. Bei meiner Tätigkeit (völlig fern dem Militärischen) ist die Bezeichnung völlig alltäglich.....

Ich kann mal bei meiner Tätigkeit nachfragen.
Und die anderen dann wieder bei deren.
Und dann können wir vergleichen.
Und sind dann vermutlich auch nicht schlauer.
:-)

Ich arbeite viel mit Unterwerfung. Erlebe täglich Widerstände. Ich versuche extrem genau und präzise zu sagen, was ich will und so soll es ausgeführt werden. Aber es gibt immer wieder die merkwürdigsten Umstände, die dazu führen, dass es nicht so abläuft, wie geplant. Ich versuche meinen Willen aufzuzwingen, gewinne aber nur nach Punkten. Manchmal denke ich an Spruch: "Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten." Ich mache das regelmäßig und mitunter kommt was anderes heraus.

Grüße
Häretiker
 
Vielleicht klärt sich die Bedeutung des Begriffs „Unterwerfung“, wenn man das zugehörige Adjektiv „unterwürfig“ betrachtet. Dies ist ja eindeutig negativ besetzt, im Sinne von „sich in vorauseilendem Gehorsam unterordnend“. Wenn ich irgendwo lese „Die Person ist unterwürfig“, erscheint mir der Mensch ohne Rückgrat, fast ohne eigene Persönlichkeit, sondern komplett fremdbestimmt.
 
"für mich" haste vergesssen. :-D
Synonym für unterwürfig ist auch devot oder demütig.
Jeder Gläubige* ist z.B. stark unterwürfig. Nicht, dass ich so was besonders positiv finde aber auch nicht besonders negativ.
Wiki:
Unterwürfigkeit bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch eine Disposition und ein Sozialverhalten, bei dem das eigene Handeln dem Willen einer anderen Person untergeordnet oder der Autorität einer anderen Person Glauben geschenkt wird
Da ist (für mich!) erst mal nix Negatives.

*) und Bachfans erst :-D
Mein Respekt vor Bach hat sich noch einmal gesteigert, und ich empfinde etwas, das man wahrscheinlich als Demut bezeichnet.
 
Liebe Chiarina,

der Faden ist nun zwar schon um einiges weitergegangen, aber das hier wollte ich schon noch ausräumen:
ich bin mir nicht sicher, ob ich dich verstanden habe. Denn meine Intention war natürlich nicht, den Eltern ihr Urteilsvermögen abzusprechen.
Ich unterstelle ich Dir auf gar keinen Fall, dass Du den Eltern ihr Urteilsvermögen absprichst! Ich schrieb ja ausdrücklich, dass ich für die Anschaulichkeit übertreibe, aber eben auch, dass es die Konsequenz ist, wenn man das hier zu Ende denkt:
Ich bin da allerdings nicht so entspannt wie du, weil ich andere methodische und kommunikative Herangehensweisen kenne, die ein viel besseres Ergebnis zur Folge haben
Das klingt ein bisschen wie: "Ich weiß es besser". Sehr wahrscheinlich stimmt das sogar in sehr vielen Fällen, ich bin da ganz bei @Kalivoda:
Wenn man sich so umsieht und ein bisschen böse ist, könnte man zu sowieso dem Schluss kommen, oder nicht? Natürlich betrifft das immer die anderen Eltern... :teufel:
Dennoch gehen bei mir aber die Alarmglocken an, wenn jemand – jenseits Deiner Person – als Argument bringt, er/sie wisse etwas besser als die Eltern. Denn damit werden gerne Versuche gerechtfertigt, in die Erziehungshoheit der Eltern einzugreifen. Und so gerechtfertigt das in vielen Einzelfällen erscheinen mag, so sehr lehne ich das im allgemeinen Fall aus demokratietheoretischer Sicht ab. Du hast hier schlicht einen Teil meiner Ostbiografie getriggert, ich bitte um Verständnis für meine heftige Reaktion.

Ciao
- Karsten
 
Oh, jetzt sind viele Missverständisse aus meiner Sicht aufgelaufen und ich versuche mal, die Eier zu trennen. :003: Aller guten Dinge sind drei
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Ei Nr. 1
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Das klingt ein bisschen wie: "Ich weiß es besser". Sehr wahrscheinlich stimmt das sogar in sehr vielen Fällen, ich bin da ganz bei @Kalivoda:Dennoch gehen bei mir aber die Alarmglocken an, wenn jemand – jenseits Deiner Person – als Argument bringt, er/sie wisse etwas besser als die Eltern. Denn damit werden gerne Versuche gerechtfertigt, in die Erziehungshoheit der Eltern einzugreifen. Und so gerechtfertigt das in vielen Einzelfällen erscheinen mag, so sehr lehne ich das im allgemeinen Fall aus demokratietheoretischer Sicht ab. Du hast hier schlicht einen Teil meiner Ostbiografie getriggert, ich bitte um Verständnis für meine heftige Reaktion.

Lieber dilettant,

ich finde deine Reaktion außerordentlich verständlich, auch ohne Ost-Biografie! Ich möchte deshalb klarstellen:

ich hatte von den erzieherischen Gegenpolen "Laissez-faire" und sehr autoritärer Erziehung gesprochen (auch diese Begriffe sind fragwürdig, aber ich denke, du weißt, was ich meine). Ich hatte beklagt, dass in der Diskussion über Erziehung oft nur das Eine oder das Andere als Handlungsmöglichkeit gesehen wird und dass es dazwischen noch weitere sehr große Möglichkeiten gibt.​

Ich hatte dann gesagt, dass ich nicht so entspannt bin wie du bei Anzeichen eines sehr autoritären Umgangs mit Kindern wie im Artikel beschrieben, weil ich andere Herangehensweisen kenne. Das war konkret auf meine Ausbildung als Kursleiterin der Familienkonferenz von Thomas Gordon (Gordon-Modell) bezogen. Ich hatte gedacht, dass das klar wäre, weil ich kürzlich in diesen Fäden hier und hier sehr versucht habe, diese Herangehensweise deutlich zu machen. :006: Du hast sie wahrscheinlich nicht gelesen. Daneben habe ich durch meinen Beruf natürlich auch eine pädagogische Ausbildung.

Keinesfalls wollte ich sagen, dass ich es besser wüsste als Eltern! Denn dazu müsste ich ja erstmal wissen, was Eltern wissen! Das weiß ich nicht und deshalb wäre das eine sehr arrogante und falsche Unterstellung, gegen die du dich zu Recht zur Wehr setzt!

Ich wollte also mit meinen Worten erklären, warum ich bei diesem Artikel nicht entspannt bin! Gleichzeitig wollte ich andere Handlungsmöglichkeiten andeuten im Gegensatz zu den beiden erwähnten Polen. Ich hoffe, dass ich mich nun verständlich machen konnte!

Nachtrag: Weil ich also andere Handlungsweisen im Umgang mit Kindern im Unterricht kenne, tut es mir in der Seele weh, solchen Umgang mit Kindern wie im Artikel beschrieben, zu lesen, egal ob nun real oder nicht. Auf Eltern bezieht sich das nicht!
Ei Nr. 2
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Lieber frosch,

ich bin mit dir in vollkommener Übereinstimmung und unterstreiche alles, was du in deinem Beitrag geschrieben hast! Ich danke dir auch sehr für die Ausführlichkeit, mit der du dich verständlich gemacht hast, denn jetzt ist mir auch der Kern unseres Missverständnisses klar, zumindest aus meiner Sicht:

du sprichst vom Empfänger, ich vom Sender. Du vom Kind, ich vom Erziehenden.

Ich habe den Ausdruck" den Willen des Kindes brechen" nicht selbst, sondern in zwei Zitaten verwendet:

"Das wichtigste Ziel einer Erziehung muss darin bestehen, den Eigenen Willen des Kindes zu brechen!" August Hermann Franke, 1663 - 1727

Die schwarze Pädagogik, von Alice Miller so beschrieben:

"Unter der 'Schwarzen Pädagogik' verstehe ich eine Erziehung, die darauf ausgerichtet ist, den Willen des Kindes zu brechen, es mit Hilfe der offenen oder verborgenen Machtausübung, Manipulation und Erpressung zum gehorsamen Untertan zu machen." (Evas Erwachen, 2003),

auch sehr eindrücklich in ihrem Buch "Du sollst nicht merken" beschrieben, ist hoffentlich ein Relikt vergangener Jahrzehnte.

Das Ziel in diesen Fällen ist, den Willen des Kindes zu brechen mit Hilfe best. ausgesuchter Methoden. Ob und wie das gelingt, ist hier nicht wichtig, sondern es geht um die Intention des Erziehenden, der Erziehung.

Und da habe ich gesagt, dass das hoffentlich ein Relikt vergangener Jahrzehnte wäre. Ich denke nicht, dass diese Intention, dieses Ziel und der daraus folgende Umgang mit Kindern auch heute noch ein Ziel von Erziehung ist, jedenfalls hoffe ich das sehr!

Ich hoffe, es ist nun klarer geworden!

Fortsetzung folgt
 
Zuletzt bearbeitet:
Fortsetzung

Ei Nr. 3, ein besonders dickes Ei
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fein - und da du genaues lesen rätst: tut man dies, erblickt man in deinen Worten entgegen dem ersten oberflächlichen Anschein ("mag bei Regeln weder unterwerfen noch akzeptieren" etc) sehr wohl Regeln unumgänglich sind (=> Empathie & Verhaltensregeln) und der - wie sich nun (kleinlaut?) herausstellt - "feste Rahmen" einfach ganz schlicht was sachliches zu Unterrichtsmodalitäten meint.
...mich wundert daran lediglich: wozu erst so tun, als ob sich Regeln unterwerfen vulgo diese zu akzeptieren irgendwie pädagogisch nicht so supi sein soll, wenn sich am Ende dann s.o. erweist? ...rätselhaft... aber egal: zur Sozialisation bleibt das bissel Klavierunterricht marginal, ist auch gut so :-):-):drink:

Lieber rolf,

wenn ich dich richtig verstehe, meinst du, ich laviere um das Wort "Regeln" herum. Und zwar in der Form, dass ich sage, dass ich mich Regeln weder unterwerfe oder sie akzeptiere, dann aber doch Regeln für unumgänglich halte und dazu einen fragwürdigen Unterschied zwischen "festem Rahmen" und "Regeln" herstelle.

Ich habe aber nie die Existenz von Regeln für unnötig gehalten. Zu Beginn der Diskussion darüber ging es um den Begriff "Unterwerfung". Nach Barrats Definition war für mich dieser Teil der Diskussion beendet, denn nach ihrem Verständnis kann man sich Regeln unterwerfen, ohne sich selbst aufzugeben. Da ich trotzdem diesen Begriff nicht in diesem Zusammenhang mag, spreche ich nach wie vor lieber von Akzeptanz von Regeln oder - wie du so schön gesagt hast -, davon, sich an Regeln zu halten.

Die Existenz und Notwendigkeit von Regeln habe ich nie abgelehnt:

Der Unterschied ist der, dass der feste Rahmen den Regeln übergeordnet ist. (...)

Damit der Unterricht gelingt, sind bestimmte Regeln notwendig wie Pünktlichkeit, zuhören, ausreden lassen etc.. Diese Regeln sind aber nur da, weil entsprechende Bedürfnisse da sind. Wenn man sich nicht gegenseitig verständlich machen kann, kann bezogen auf den Klavierunterricht das Klavierspiel nicht verbessert werden. Diese Verbesserung bzw. das Lernen des Klavierspiels ist aber ja das verbindende Bedürfnis sowohl von Lehrer als auch dem Schüler. Ich rede deshalb nicht von Regeln, sondern lieber von Bedürfnissen. Ich musste auch noch nie solche Regeln formulieren, weil sie sich aus einem effektiven Unterrichtsverlauf von selbst ergeben.(...)

Nein, ich hatte ja bereits von Verkehrsregeln etc. gesprochen, die zum Wohle aller sind. S. auch Strafrecht, Hausrecht u.v.a., wo zum Wohle aller Regeln formuliert werden.

und hier:

Ich sagte es schon: für die Lehrperson ist es ein wichtiger Unterschied! Ich versuche es noch einmal: der feste Rahmen ist das "Setting", die äußeren Gegebenheiten. Wie ein Bilderrahmen, der das Bild stützt und rahmt. Das Innere, also der Unterricht selbst, wird von bestimmten Regeln gestützt. Du kannst den Unterschied für nicht wichtig halten, ich tue es schon. Es ist wichtig für die Unterrichtsgestaltung, ganz besonders bei kleineren Kindern.

und hier:

Letztlich geht es darum, wie man Regeln findet und setzt. Ob sie in Übereinstimmung gefunden werden oder von einer Person gesetzt werden. Ob sie sklavisch befolgt werden müssen oder ob sie einen Spielraum lassen. Ob sie konstant sind oder geändert werden dürfen. Ob sie die Bedürfnisse der beteiligten Personen berücksichtigen oder nicht.(...)

Sollten die Regeln nicht dazu dienen, einfacher zusammenzuleben und ergeben sie sich nicht aus unseren Bedürfnissen?

Verkehrsregeln sind dazu da, für jeden die bestmögliche Sicherheit zu bieten. Essensregeln wie "nicht mit dem Essen werfen" haben seinen Sinn darin, Essen als etwas Wertvolles zu achten und keine Sauerei zu veranstalten, die man hinterher mühsam beseitigen muss. (...)

Ich meine, es ist viel besser, wenn auf die Bedürfnisse anderer Menschen Rücksicht genommen wird anstatt auf Regeln zu pochen!

Ich spreche aber nicht gerne über Regeln, sondern lieber über Bedürfnisse, die diesen Regeln zugrunde liegen und aus denen sich Regeln ergeben. Aus meiner Sicht ist die Kommunikation dann viel klarer.

Schüler sollten nicht pünktlich sein, weil es die Regel "Pünktlichkeit" gibt, sondern weil wir ansonsten nicht so viel Zeit für die gemeinsame Arbeit haben. Ich als Lehrerin fühle mich bei Unpünktlichkeit z.B. unter Zeitdruck, die Dinge zu machen, die ich als notwendig erachte und auf die ich mich vorbereitet habe. Unpünktlichkeit erzeugt bei mir Stress und Zeitdruck und auch beim Schüler, weil dann nicht mehr die Zeit ist, auf ihn (technische Probleme ....) umfänglich einzugehen. So etwas zu sagen, leuchtet einem Schüler deutlich mehr ein als wenn ich sagen würde: "Du hast pünktlich zu sein, weil wir die Regel haben, dass du pünktlich bist!" O.ä..

Für dich macht das vielleicht keinen Unterschied, für mich ausdrücklich schon!

Was den festen Rahmen (Setting) und die dem Unterrichtsablauf innewohnenden Regeln angeht, habe ich bereits gesagt, dass dies für die Lehrperson einen entscheidenden Unterschied macht. Sie muss nämlich wissen (ich bezog mich ja vor allem auf die Früherziehung), an welchen Schräubchen sie drehen muss bei Problemen.

Beispiel: Früherziehung, Unterricht 4-5jähriger Kinder, ein Raum mit viel freier Fläche und einem Klavier.

Die Gruppe ist beim Unterricht sehr unruhig. Es gibt also ein Problem, denn der Unterricht wird massiv gestört.

Nun kann die Lehrerin hundertmal auf vorher abgesprochene Regeln (z.B. die Kinder sollen ruhig sein, wenn die Lehrerin es verlangt) pochen - es wird wenig nützen (außer die Lehrerin droht mit Sanktionen und wendet einen der oben beschriebenen Pole an (sehr autoritärer Umgang). Denn das "Setting", der feste Rahmen, ist für Kinder diesen Alters unzureichend. Der Raum muss strukturiert werden. Es sollte z.B. eine mit Kissen oder ähnlich sichtbar strukturierte Sitzecke geben, in der Geschichten erzählt, kleine musikalische Motive etc. eingeführt werden.

Es sollte Tische geben, an denen die Kinder auf Stühlen sitzend, malen, kneten etc. können.

Die freie Fläche sollte ggf. mit sichtbaren Strukturen eingegrenzt werden, damit die Kinder nicht im ganzen Raum herumlaufen, sondern im wahrsten Wortsinn wissen und sehen, wo die Grenzen sind.

Verständlich? Wenn nicht, stehe ich gern für Fragen zur Verfügung.

Liebe Grüße, auch wenn noch nicht Ostern ist
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chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:
Dennoch gehen bei mir aber die Alarmglocken an, wenn jemand – jenseits Deiner Person – als Argument bringt, er/sie wisse etwas besser als die Eltern. Denn damit werden gerne Versuche gerechtfertigt, in die Erziehungshoheit der Eltern einzugreifen.Und so gerechtfertigt das in vielen Einzelfällen erscheinen mag, so sehr lehne ich das im allgemeinen Fall aus demokratietheoretischer Sicht ab. Du hast hier schlicht einen Teil meiner Ostbiografie getriggert, ich bitte um Verständnis für meine heftige Reaktion.
Dieses Phänomen war in der ehemaligen DDR vielleicht ausgeprägter? Ist doch aber so, auch heute noch, leicht überspitzt gesagt: wie mans auch macht als Eltern, es ist sowieso immer falsch; und immer weiß es (scheinbar) irgendein Experte oder auch Nicht-Experte besser. (Auch eine Art "Unterwerfung" manchmal womöglich ...?) ;-)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Ja, danke, liebe chiarina.

Vorab: Ich habe in diesem Faden wohl nicht mehr als gefühlt 20 % gelesen und die nicht immer gründlich

Das mag ein Anlass für Missverständnisse gewesen sein.

Ein anderer: Wenn man alt wird stellt man, bei ehrlicher Betrachtung, fest, dass man eigentlich über gar nichts mehr Bescheid weiß.....fühlt sich aber nicht selten bemüßigt, so zu tun als sei das Gegenteil der Fall.....:geheim::-D;-) Insofern: Lass Milde walten.....

Bestens grüßet
Der frosch
 
wenn ich dich richtig verstehe, meinst du, ich laviere um das Wort "Regeln" herum. Und zwar in der Form, dass ich sage, dass ich mich Regeln weder unterwerfe oder sie akzeptiere, dann aber doch Regeln für unumgänglich halte und dazu einen fragwürdigen Unterschied zwischen "festem Rahmen" und "Regeln" herstelle.
jepp, so wirkte das
Die Existenz und Notwendigkeit von Regeln habe ich nie abgelehnt
na das ist doch beruhigend! :-)
Ich spreche aber nicht gerne über Regeln, sondern lieber über Bedürfnisse, die diesen Regeln zugrunde liegen und aus denen sich Regeln ergeben.
Regeln ordnen, fassen ggf auch zusammen - Bedürfnisse gibt es wie Sand am Meer... (jeder einzelne hat welche, ständig)
Was den festen Rahmen (Setting) und die dem Unterrichtsablauf innewohnenden Regeln angeht
das ist nun ein Spezialfall, d.h. das sind weder die Rahmenbedingungen noch die Regeln des sozialen Miteinanders etc - - zeitweilig ging die Diskussion in diese allgemein Richtung, und da wirken deine auf spezielle Bedingungen bezogenen Ausführungen halt missverständlich :-):-D
 

Ich spreche aber nicht gerne über Regeln, sondern lieber über Bedürfnisse

*meld* Ich habe das Bedürfnis, über Regeln zu sprechen. :005:


Selbst Kant gesteht übrigens zu: "Eines der größten Probleme der Erziehung ist, wie man die Unterwerfung unter den gesetzlichen Zwang mit der Fähigkeit, sich seiner Freyheit zu bedienen, vereinigen könne", und - man glaubt es kaum, so viel laisser faire - empfiehlt zunächst, Kinder "in allen Stücken frey seyn" zu lassen, außer wo es sich selbst in Gefahr bringt oder wo die Freiheit anderer dadurch beeinträchtigt ist - offenbar besteht da demnach doch ein gewisser Widerspruch, den es erst aufzulösen gilt.

Schade, dass Du meine Beiträge so selektiv liest. Du bist ja noch nicht so lange hier. Du scheinst Hintergrund zu haben, ich werde sehr gern mit Dir diskutieren. Nicht jedoch auf Basis von angeblichen Widersprüchen, die ich dann mühsam richtigstellen müsste/sollte. Daher gern die Info an Dich: Du kannst meine Beiträge gern überspringen, das machen Viele, und das ist völlig okay! Aber es verärgert mich, wenn ich meine eigenen Darlegungen als pfiffiges Gegenargument entgegengehalten bekomme. Wenn ich sage, welches Wording ich benutze, ist das für jeden klar was gemeint ist (der sich überhaupt dafür interessiert – muss man keineswegs). Wenn andere eine andere Begrifflichkeit nutzen, mögen sie entweder selbst eine Definition liefern oder mitteilen, auf welcher Definitionsbasis sich sich ausdrücken. Es geht um Definition. Braucht man, um nicht hemmungslos aneinander vorbeizureden, weil jemand partout etwas "Militärisches" unter einem bestimmten Begriff assoziieren möchte.

Es geht wohl mehr darum, inwiefern dieser Mensch seinen Willen nicht mehr artikuliert und umzusetzen versucht oder vermag, weil er sonst "Strafe" oder aber auch andere (gefühlte oder tatsächliche) Nachteile (Hänselei, gesellschaftliche bzw. gruppenbezogene Ächtung, Liebesentzug, u.ä.) erfahren würde.

:005: Das kennen wir ja mittlerweile im gesamtgesellschaftlichen Kontext. :007: Wohl dem, der sich eine kühle, klare Vernunft und ein kräftiges Rückgrat erarbeitet hat.

(Hoppla, Arbeit... wie böse... ja, manches muss man sich, jeder Einzelne, selbst erarbeiten... andernfalls gehört er zu den Aspiranten der gesellschaftlichen Untergruppe, die das dumpfe Gefühl hat, ihr Wille würde gebrochen ;-))
 
Zuletzt bearbeitet:
Du scheinst Hintergrund zu haben, ich werde sehr gern mit Dir diskutieren. Nicht jedoch auf Basis von angeblichen Widersprüchen, die ich dann mühsam richtigstellen müsste/sollte. Daher gern die Info an Dich: Du kannst meine Beiträge gern überspringen, das machen Viele, und das ist völlig okay! [...]
Kants "Wording" an dieser Stelle ist ja auch ziemlich klar, nicht: Unterwerfung hat mit gesetzlichem Zwang zu tun! Keineswegs übrigens wollte ich auch dogmatisch behaupten, die "militärische" Bedeutung sei deswegen die einzig wahre und legitime. Metaphorischer Sprachgebrauch ist mir allerdings auch nichts Fremdes.

Doch das liest sich nun nicht gerade wie eine Einladung zu weiteren Diskussionen, sondern klingt eher nach definitivem "basta". Schade, dass Du auf meine Einwände und Argumente nicht eingehen willst, sondern Dich auf Deine Position und Definition versteifst. Aber steht Dir natürlich auch frei :-) .
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wieso fällt mir gerade "Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit" ein!?

Es gibt Regeln, die sind wichtig und Regeln, die sind albern.


Vor 22 jahren:

Alberne Regel:
Ich war mit meiner damaligen Freundin auf einer Hochzeitsfeier. Da habe ich eine Regel gebrochen, das durfte ich mir nachher von ihr anhören. Sowas macht man halt nicht! Mir war viel zu warm (bin kryophil) und ich habe mein Jackett schon gegen Mitternacht abgelegt, weil ich es nicht mehr aushielt. Der Gastgeber aber erst um 3h morgens. Sowas macht man nicht.

Wichtige Regel:
Selbe Freundin bei einer Landstaßenfahrt, sie fuhr knapp Tacho 100 wo 70 erlaubt waren: "Hier ist nicht 70, das steht da bloß!"

Grüße
Häretker
 
Wichtige Regel:
Selbe Freundin bei einer Landstaßenfahrt, sie fuhr knapp Tacho 100 wo 70 erlaubt waren: "Hier ist nicht 70, das steht da bloß!"
... und fehlt in solchem Fall die besagte "Einsicht in die Notwendigkeit" (F. Engels), greifen u.U. ja auch gegen den uneinsichtigen Delinquenten gerichtete Zwangsmaßnahmen wie Bußgelder, Punkte, Führerscheinentzug, MPU.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
*meld* Ich habe das Bedürfnis, über Regeln zu sprechen. :005:

Hihi, es ist sehr sinnvoll, auch über Bedürfnisse zu reden, wenn man über die Sinnhaftigkeit von Regeln diskutieren will. Im Übrigen - und das habe ich schon mehrmals gesagt - rede ich in meinen Beiträgen die ganze Zeit über Unterricht, ausgehend von dem im Artikel beschriebenen Umgang mit Kindern im Unterricht. Ich rede außerhalb des Unterrichts sehr wohl über Regeln und deren Sinnhaftigkeit/Sinnlosigkeit, als Lehrerin mit meinen Schülern so gut wie nie.

Liebe Grüße

chiarina
 
Alberne Regel:
Ich war mit meiner damaligen Freundin auf einer Hochzeitsfeier. Da habe ich eine Regel gebrochen, das durfte ich mir nachher von ihr anhören. Sowas macht man halt nicht! Mir war viel zu warm (bin kryophil) und ich habe mein Jackett schon gegen Mitternacht abgelegt, weil ich es nicht mehr aushielt. Der Gastgeber aber erst um 3h morgens. Sowas macht man nicht.

Wichtige Regel:
Selbe Freundin bei einer Landstaßenfahrt, sie fuhr knapp Tacho 100 wo 70 erlaubt waren: "Hier ist nicht 70, das steht da bloß!"
Ich finde, man könnte durchaus die von dir als "albern" bezeichnete Regel für "wichtig" halten und umgekehrt.

Was sagt uns das? Keine Ahnung.
 
Ich finde, man könnte durchaus die von dir als "albern" bezeichnete Regel für "wichtig" halten und umgekehrt.
Sehe ich nicht so. Bei der einen Regel geht es um eine veraltete Vorstellung von Rollenklischees, um das Wittern eines Affronts, nämlich die angenommene Beleidigung des Gastgebers durch eine Geste, die nur eine Reaktion auf Wärmeempfinden darstellt. In der zweiten Situation geht es im Extremfall um Leben und Tod. Besonders brisant ist die von @Häretiker dargestellte Lage, weil der Regelverweis bzw. -verstoß von der selben Person ausgesprochen wurde.

Aber ich sehe schon @Peter schreiben: „Zurück zum Thema, bitte!“:-)
 
Doch das liest sich nun nicht gerade wie eine Einladung zu weiteren Diskussionen, sondern klingt eher nach definitivem "basta". Schade, dass Du auf meine Einwände und Argumente nicht eingehen willst

Bei Diskussionen über Abstrakta muss man sich zuerst über Definitionen verständigen, sonst redet man aneinander vorbei. Ich habe meine Definition genannt. Einigen gefällt ein Begriff nicht (konkret: Unterwerfung). :022: Das ist völlig egal und okay, solange der Sinn verstanden wird.

Diskutier gern darüber, ob es möglich ist, sich freiwillig einer vernünftigen Instanz IN SICH SELBST zu unterwerfen. Darum ging es. Nicht um zeitgenössische Assoziationen bei dem Begriff Unterwerfung. :015:
 

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