Guten Morgen :)
Erst mal wünsche ich dir viel Spaß - gerade an einem Sonntag hier im Forum. So wie jetzt gerade diskutiert und beraten wird, kann das richtig Spaß machen! Habe ich in meinem Thread Anfang des Jahres selbst erfahren. Und du hast recht, gerade
@Austro-Diesel ist da sehr kompetent dabei, ob wohl er, so wie ich es verstehe, selbst gar nicht spielt.
Deine Antwort lässt mich aber nun hinterfragen, ob ich meine Erfahrung meinem Sohn aufdränge.. Vielleicht wäre er in der digitalen Musik und den Spielereien glücklicher. Das weiß ich nicht, denn wir haben ihn zwar auch alles anspielen lassen, aber nie die Möglichkeiten eines Digitalpianos, vor allem mit iPad gezeigt.
Jedenfalls gehen wir nächste Woche nochmal hin und ich lasse ihn die Modelle mit iPad ausprobieren (CLP, TE,TA). Dann sehen wir mal, ob er immer noch so beflügelt ist vom großen Flügel ohne Bluetooth Verbindung.
Aufdrängen vielleicht, ja, weil du natürlich selber angefixt bist von der Idee. Und für dich klang das YUS1 zu Recht eben richtig toll! Das ist aber ja okay so. Und auch gut so. Ihr als Eltern entscheidet natürlich gewissermaßen darüber, darf und muss aber ja auch so sein. Ich bin meiner Mutter dankbar, da ich eigentlich Keyboard lernen wollte, sie mich aber Richtung Klavierunterricht gebracht hat. Damit man mit der linken Hand nicht nur einfache Akkorde greift. Und sie hatte Recht! Ist ungefähr wie mit Saxophon und Klarinette - wenn man letzteres kann, kann man auch ersteres. Anders herum ist es schwieriger.
Trotzdem muss es eurem Sohn natürlich gefallen. Das bringt mich zum nächsten Punkt:
Kinder lieben es, Knöpfe zu drücken (und damit meine ich nur nacjrangig die Tasten). Meine Beobachtung ist, dass sie erst mal die ganzen Selbstspielfunktionen und hunderte Klänge durchprobieren und Klavierspielen selber in den Hintergrund tritt.
Das stimmt! Finde ich aber - wie man an meinem Beispiel sieht - gar nicht unbedingt schlecht. Wenn man keinen Mozart heranziehen möchte (dann hättet ihr aber besser mit 3-4 Jahren angefangen als mit 5 bei ihm ;)), dann darf das ja so sein. Wie gesagt, ich habe auch immer rumgespielt und für mich war ein Klavier der CVP-Reihe absolut richtig. Heute finde ich das viel zu "Cockpit"-mäßig mit den ganzen Knöpfen und so weiter. Viel zu wenig elegant. Ich nutze überwiegend auch nur den Piano-Klang. Aber trotzdem - auf 20 Jahre gesehen, war das genau richtig. Ich weiß nicht ob ich an einem akustischen Klavier so viel Freude gehabt hätte.
Ein akustisches Instrument füllt den Raum. Das können die Digitalen nicht - und wenn sie nahe dran kommen wollen, brauchen sie ein sehr sehr gutes Soundsystem.
Ja, aber ich hatte im Laden am NV5s durchaus den Eindruck, dass das einen durchdringenden raumfüllenden Klang haben kann. Ich muss
kann schreiben, da ich es ja nicht zuhause hatte. Und zugegeben, das ist ja auch das Top-Modell, was man digital noch bekommen kann (ob das neue NV6 besser ist, ist noch nicht ganz klar, so wie ich derzeit leider wahrnehme). Ich blende jetzt mal extra Lautsprecher aus, die man selbst anschließt, da das nicht die Regel und eher "nerdig" ist. Und auch nicht so schick, wie ein alleinstehendes Instrument. Das Instrument muss schon für sich stehen können und funktionieren und begeistern.
Ich sehe es aber allgemein wie Du - wenn man schnell an seine Grenzen stößt, ist es eher unmotivierend. Mir ging’s ursprünglich beim CLp885 drum, dass ich mir viel von den Tasten und Pedalen erhofft habe. Dass der Anschlag dem eines akustischen Klaviers nahe kommt. Aber das hat auch Lukas bestätigt - leider fühlt sich die Tastatur sehr nach Plastik an im Vergleich zu Hybriden wie NU1XA und bspw Kawai 901.
Eigentlich sind die digitalen Instrumente schon gut. Deshalb finde ich es echt schade, dass sobald man einmal den Unterschied nach oben wahrgenommen hat, man da nicht mehr hin will. Ich habe die Yamaha-Reihe neulich im Laden verglichen. 845, 875, 885. Man hat genau jeweils den Unterschied im Preis auch qualitativ gemerkt. Das 875 war schon fast beim 885 vom Gefühl, aber die Lautsprecher waren deutlich dünner. Das 885 hat alles in sich vereint. Dann bin ich an ein U1 mit Silent von 1996. Klang digital natürlich nicht so wie heute, aber fand es faszinierend, wie lange es die Technik gibt und wie okay es dann dafür doch war. Ich hatte jetzt gar nicht soooo den Aha-Moment durch die mechanische Tastatur komischerweise. Ein Hybrides gab es dort nicht (ich nenne Hybrid wirklich nur die im Stil von NU1XA und NV5/6 - Silent-Systeme sind für mich akustische Instrumente mit Silent; wobei Hybrid für mich dann eher digital als akustisch ist und nicht genau in der Mitte, weil die Klangerzeugung digital ist).
Eine Woche später bin ich in einem anderen Laden gewesen und habe dort die Hybriden angespielt. Dann bin ich dort zu einem 885 und das war wie ein anderes Instrument gegenüber der Woche zuvor. Viel schlechter einfach. Komisch, dass das U1 im anderen Laden nicht schon den Effekt bei mir erzielte. Damit waren die rein digitalen raus. Dann bin ich an ein K200 mit ATX4. Klanglich blecherner, aber schon ganz ordentlich, und ich war etwas enttäuscht, weil ich mir so viel von den Hybriden erhofft hatte und ich - wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst war - schon gemerkt hatte, dass da noch ein Tick mehr Gefühl im akustischen Klavier ist als im für mich doch sehr guten NV5s. Mein Dilemma nur, dass ich die Reinheit vermisse, die es erst bei akustischen Klavieren ab sagen wir ca. 10.000€ gibt. Damit wäre ich wie du, bei einem U3, K500, der YUS-Reihe...
Und das kann ich derzeit und in den kommenden Jahren erst mal so nicht ausgeben. Also vielleicht doch ein Hybrides und dann kommt in 10 Jahren vielleicht direkt der Sprung auf einen Flügel?
Wenn du möchtest,
kann du ja bei mir im Thread dieses Dilemma etwas nachlesen. Gestartet ist es genauso mit dem 885. Meine "Reise" ist da denke ich sehr gut dokumentiert.
Am besten klingen für mich diese Geräte, wenn sie keine akustischen Instrumente imitieren, also E-Pianos und ähnliches "Neues" oder Verfremdetes. Als Band-Instrument sind diese Dinger hervorragend, weil im Zusammenspiel die Authentizität des Klanges nicht sooo wichtig ist. Es sind Geräte, die so tun als wären sie Instrumente. — Bei einem Solo sieht das schon anders aus, da kann nichts mit, vor allem ohne Verstärkung punktet ein akustisches Instrument immer.
Also rein digitale Instrumente sind für mich auch Instrumente. Vielleicht habe ich dich aber falsch verstanden? Stimme dir aber natürlich zu, dass ein E-Piano Klang "natürlicher" ist, weil es diesen ja nur digital gibt. Ist keine Imitation (ein wenig schon, weil je nach Klang ja ein z.B: 80er-Jahre Synthesizer imitiert wird; z.B. ein Yamaha DX7).
Was mir aber noch mal wichtig ist: Ich habe im Geschäft die verschiedenen Klaviere angespielt. Nach den Hybriden und dem K200 dann auch mal andere Bechstein-Flügel, Yamaha-Flügel, B-Reihe, U gab es glaube ich nicht so viel, etc...
Am meisten im Kopf blieb mir natürlich der "Konflikt" Hybrid vs. Akustisch mit Silent.
Und trotzdem bin ich nach Hause gekommen, habe mich an mein CVP-303 von 2005 gesetzt und bin eben nicht nach hinten umgekippt wie Plastik-artig das ist. Im direkten Vergleich im Geschäft war das mit dem 885 ja so. Das 885 wird im direkten Vergleich auch um Welten besser sein als mein 303. Und trotzdem war ich nicht schlagartig unzufrieden mit meinem Klavier zu Hause. Genauso wäre sicherlich ein U1 bei euch super toll. Klar wäre ein YUS1 besser. Für euch, für euren Sohn vielleicht nicht. Also es ist eine schwierige Entscheidung, möchte gar nicht "lenken", sondern kann nur meine Erfahrung wiedergeben.